Die Kommunalen Galerien Berlin laden zum 8. Mal zur KGB-Kunstwoche ein. Mit 37 Ausstellungen in 31 Galerien präsentiert das Kunstfestival stadtweit ca. 200 aufstrebende junge sowie international bekannte Künstler:innen. Von Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur über Videokunst und Film bis hin zu Installationen, Performances und Konzeptkunst sind Arbeiten diverser Kunstgattungen zu sehen und spiegeln die künstlerische Vielfalt der Hauptstadt wider.
Verschiedene Fahrradtouren und Spaziergänge führen durch mehrere Bezirke. Das neue Format KGB-Young bietet Workshops für Kinder und Jugendliche in Galerien. Die Teilnahme an allen Ausstellungen und Veranstaltungen ist kostenlos.
Die Kommunalen Galerien Berlin bieten durch die KGB-Kunstwoche die Möglichkeit, zehn Tage lang lebendige Orte der Kunstproduktion in ganz Berlin kennenzulernen. Das über alle Stadtteile verzweigte Netzwerk der Galerien agiert unabhängig vom Kunstmarkt und entspricht in seiner dezentralen Ausrichtung der künstlerischen Aktivität, die sich auf die ganze Stadt erstreckt und Teil der jeweiligen Kiezkultur ist.
KGB-Kunstwoche: 3.-12. September 2021 37 Ausstellungen mit Beteiligung von ca. 200 Künstler:innen in 31 Galerien in ganz Berlin. Malerei, Fotografie, Performance, Videokunst, Film, Zeichnung, Grafik, Skulptur, Installationen, Konzeptkunst
KGB-Young (unser Angebot hier), Erweiterung der KGB-Touren auf Spaziergänge, KGB-Sounds on Tour / an einem Tag an drei Orten
Mit freundlicher Unterstützung durch Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Neben der Galerie Pankow gibt es noch 34 frei zugängliche Galerien mit insgesamt 10.000 m2 Ausstellungsfläche in Berlin zu finden. Mehr Infos finden Sie u.a. hier >>
Ausstellung vom 21. Juli bis 29. August 2021 Eröffnung am Dienstag, dem 20. Juli 2021, von 16 bis 20 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Einführung in die Ausstellung: Franziska Schmidt, Kuratorin der Ausstellung Die Eröffnungsrede wird digital präsentiert.
Pandemiebedingt kann es zu Einschränkungen kommen. Bitte informieren Sie sich auf unserer Webseite oder telefonisch über die Möglichkeiten eines Besuchs der Ausstellung.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Engelberg ist der Name einer Künstler*innengruppe, die sich mit dem Ziel gegründet hat, über die eigene Bildwahrnehmung und das jeweilige Œuvre hinaus in der Zusammenschau ein komplexes „Zeitbild“ erfahrbar zu machen. Die vier mit dem Medium Fotografie arbeitenden Künstler*innen Buchwald, Glusgold, Leupold und Mayer eint das darstellende Moment im Bild. Die ausgewählten Arbeiten befragen und ergründen in der „Berührung mit der Welt“ das Selbst und Gegenüber mittels der Inszenierung vor oder hinter der Kamera sowie im Raum. In der Ausstellung werden Gemeinsamkeiten, Synergien und Verbindungslinien zwischen den Protagonist*innen deutlich bzw. vertiefen sich oder divergieren. Die Präsentation in der Galerie Pankow ist die erste institutionelle Ausstellung als Gruppe mit Fotografien, Zeichnungen, Objekten und Installationen.
Kurt Buchwald verbindet Aktionskunst und Fotografie, indem er selbst vor die Kamera tritt und an den Schnittstellen zwischen Realität und Abbild agiert. Er hinterfragt das Medium Fotografie, experimentiert und schafft neue visuelle Programme. Buchwalds Werk steht für Provokation, Wahrnehmungsänderung und Grenzüberschreitung sowie für das Verborgene, das in uns steckt.
Andrej Glusgolds Arbeiten sind beeinflusst von Schamanismus, Außenseiterkunst, religiöser und Volkskunst. Seine inszenierten Fotografien verkörpern innere Seelenzustände, die in der Kombination mit Zeichnungen in einer Art Such- und Auflösungsprozess surreale Bildchiffren und Metaphern offenbaren. Seine Bilder „verzerren und spiegeln uns selbst und den anderen zugleich“. (Eva Wattolik, 2005)
Matthias Leupold erforscht gesellschaftliche und individuelle Wirklichkeiten und verwickelt die Betrachter*innen in die Untiefen und Dramen innerhalb und jenseits der deutschen und europäischen Grenze. Seine szenischen Fotografien und Bildarrangements folgen nicht nur historischen Vorbildern, sondern lösen sich wiederum von diesen in einer Art Bildreflexion bzw. Bildvision.
Katharina Mayers künstlerisches Interesse gilt dem menschlichen Dasein, der Herkunft und Identität sowie dem Portrait als Schlüsselmoment zwischen Realität, Darstellung und innerem Bild. Mayer inszeniert diverse bedeutungsgeladene personelle Begegnungen und thematisiert Dissonanzen, „Missverständnisse“, um ethnische, politische, geschlechtsspezifische Ebenen freizulegen.
Biografien der Künstler*innen
Kurt Buchwald, 1953 in Wittenberg geboren, absolvierte ein Ingenieursstudium in Karl-Marx-Stadt und war Schüler bei Ralf-Rainer Wasse. Seit 1982 entstanden erste Aktionen und konzeptuelle Arbeiten. 1986 wurde Buchwald in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen. Von 1989 bis 1991 war er Meisterschüler bei Prof. Lothar Reher an der Akademie der Künste der DDR. Seit 1982 lebt und arbeitet er in Berlin.
Andrej Glusgold, 1968 in Kischinew/Sowjetunion. Nach dem Studium an der Hochschule für Künste in Bremen, zog er 1996 nach Berlin, wo er als Fotograf, Zeichner und Professor für Fotografie an der University of Europe for Applied Sciences tätig ist. Glusgold lebt und arbeitet in Berlin.
Matthias Leupold, 1959 in Ost-Berlin geboren und 1986 legal nach West-Berlin ausgereist, studierte an der Universität der Künste und war ebendort Meisterschüler bei Prof. Ludwig Thürmer. Von 2007 bis 2014 war er Rektor der BTK – Hochschule für Gestaltung in Berlin. Bis heute ist er Professor für künstlerische Fotografie und digitale Bildmedien an der Nachfolgeinstitution University of Europe for Applied Sciences. Leupold lebt und arbeitet in Berlin.
Katharina Mayer, 1958 in Rottweil a.N. geborgen, studierte Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Bernd Becher und Prof. Nan Hoover mit Schwerpunkt Fotografie und Video. Nach Lehraufträgen an unterschiedlichen Institutionen, erhielt Mayer eine Gastprofessur an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie gründete die unabhängige Schule für künstlerische Fotografie in Düsseldorf. Seit 2012 ist sie Professorin für Fotografie an der University of Europe for Applied Sciences in Berlin. Mayer lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin.
Veranstaltungsprogramm
Donnerstag, 12. August, 19 Uhr Filmvorführung mit Einführung von Matthias Leupold Hugo Jaeggi – Fotograf. Zudem ist der Traum oft Realität genug. Ein Film von Matthias Leupold und Jérome Depierre, 2019, 52 min
Donnerstag, 19. August, 19 Uhr Filmvorführung mit Einführung von Katharina Mayer Willi Kemp – Ich lebe mit meiner Kunst Ein Filmessay von Katharina Mayer und Gudrun Teich, 2018, 62 min
Donnerstag, 26. August, 19 Uhr Buchvorstellung und Künstler*innengespräch Kuratorin Franziska Schmidt im Gespräch mit den Künstler*innen der Ausstellung
Sonntag, 29. August, 16 – 20 Uhr Finissage in Anwesenheit der Künstler*innen Mit Bauchladenperformance Stimme – Mutterkind von Katharina Mayer
Engelberg – Inszenierte Fotografie | Begrüßung und Einführung
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Die Gruppe ENGELBERG eint das darstellende Moment im Bild. In ihren Fotoinszenierungen, Objekten, Zeichnungen und Installationen erfassen sie ein komplexes Bild unserer Zeit.
In Werkstatt, Küche und Büro wohnen geheimnisvolle Wesen. Sie kommen aus Schränken, Schubladen und Kellern und wollen endlich eigenständig sein: Kannen, Tassen, Plastikflaschen, Löffel, Stifte, Gabeln, Besen, Trichter, Kellen…
Messer und Gabel tanzen einen Tango; Schneebesen und Trichter spotten über die Welt.
KLICK – ein Foto.
Was bedeutet inszenierte Fotografie / Konzeptfotografie?
Wie erwecken wir Gegenstände zum Leben und inszenieren Geschichten daraus?
Was ist beim Bildaufbau, mit dem Schwerpunkt Motiv und Gestaltung einer fotografischen Aufnahme zu beachten?
Die Teilnehmer*innen erhalten in der Galerie Fotoapparate. Gerne können sie auch ihre eigenen Kameras benutzen.
Zum Schluss nehmen sie ihre ausgedruckten Fotos mit.
Ort:Galerie Pankow / Breite Str. 8 / 13187 Berlin
Teilnahme: GS, Kita, Hort, Förderschule / bis 26 Teilnehmer*innen, Ferienkinder, ab 8 Jahre
Leitung: Bettina Albrecht (Malerin) Kosten: Die Veranstaltungen sind kostenfrei, Materialien werden gestellt Anmeldung: Jugend im Museum / Saioa Alvarez, Mo+Mi 10-15 Uhr, Di 12-16 Uhr Tel./EMail +49(0)3034627179 / schule [at] jugend-im-museum [dot] de Ferienkurse auch in der Galerie Pankow, Di-Fr, 12-20 Uhr, Sa, So 14-20 Uhr +49(0)47537925
Auch für das Jahr 2022 vergibt die Hans und Charlotte Krull Stiftung bis zu drei Arbeitsstipendien an bildende Künstler mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Berlin und/oder dem Land Brandenburg in Höhe von jeweils bis zu 12.000,00 €. Sie laufen über zwölf Monate, beginnend mit dem 01.01.2022. Mit den Stipendien ist die Teilnahme an einer Gruppenausstellung in Berlin verbunden. Der Bewerbungszeitraum läuft vom 15. Mai bis zum 15. Juni 2021. Maßgeblich ist der Eingang bei der Stiftung unter der Anschrift: Hans und Charlotte Krull Stiftung, Hohenzollerndamm 151/Haus 3, 14199 Berlin.
Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung das Bewerbungsformular, welches auf dieser Seite ab dem 23.04.2021 zum Download zur Verfügung steht. Weitere Details entnehmen Sie bitte den Vergaberichtliniender Hans und Charlotte Krull Stiftung. Das Bewerbungsformular und die offizielle Ausschreibung finden Sie ab dem 23.04.2021 hier: Formulare.
Die ausgewählten Stipendiatinnen und Stipendiaten werden bis zum September 2021 bekannt gegeben.
In besonderen Fällen können jedoch auf Antrag im Bereich bildende Kunst eigene Projekte der Künstler selbst oder Projekte von steuerbegünstigten Körperschaften mit Zuschüssen gefördert werden.
Pandemiebedingt kann es zu Einschränkungen kommen. Bitte informieren Sie sich auf unserer Website oder telefonisch über die Möglichkeiten eines Besuchs der Ausstellung.
Bärbel Bohley gehörte zu den prominentesten Bürgerrechtler*innen der DDR. Als politisch aktive Frau hat sie sich seit den 1980er-Jahren für Menschenrechte und Menschlichkeit in der DDR eingesetzt und war eine der prominentesten Gründer*innen der Bürgerrechtsbewegung Neues Forum.
Bärbel Bohley war Künstlerin. Ihr Studium absolvierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Sie lebte im Prenzlauer Berg – in den 1980er-Jahren legendärer Künstlerszenebezirk in Ost-Berlin. Die in künstlerischer Hinsicht produktiven Jahre lagen zwischen ihrer ersten Ausstellungsbeteiligung 1978 in der Galerie Junge Kunst Frankfurt/Oder und der letzten Ausstellung 1990 in der Galerie am Schloßberg Gadebusch. Künstlerisch tätig war sie bis November 1989. Ab diesem Zeitpunkt widmete sie sich ausschließlich ihrem politischen und gesellschaftlichen Engagement.
In den thematischen Ausstellungen zu Kunst in der DDR der zurückliegenden Jahre fehlt der Name Bärbel Bohley entweder ganz oder wird lediglich am Rande erwähnt. Die Gründe dafür mögen vielgestaltig sein. Im Vordergrund der Wahrnehmung steht die politisch und gesellschaftlich engagierte Bärbel Bohley. Dafür hatte sie die Malerei schließlich bewusst aufgegeben.
Kunst und Leben lassen sich bei Bärbel Bohley jedoch nicht voneinander trennen. Betrachtet man aus heutiger Perspektive ihren Lebensweg und betrachtet man die künstlerischen Arbeiten, die sie in der begrenzten Zeitspanne ihrer aktiven künstlerischen Tätigkeit geschaffen hat, wird deutlich, dass im Zentrum von Bärbel Bohleys gesamter Lebenspraxis das Interesse am Menschen als einem freiheitlich denkenden und handelnden Wesen steht. Ihr Werk umfasst zu einem großen Teil Abbildungen des menschlichen Körpers. Aktdarstellungen, Figuren im Raum, Portraits sind immer wiederkehrende Motive in ihrer Arbeit. An ihnen werden Zustände menschlichen Daseins in immer neuen Variationen ausgelotet. Hier sieht sie ein Gestaltungspotential, dass sie dann mehr und mehr in andere Bereiche des Lebens übertragen und erweitert hat. Sie sagte selbst, „dass sie sich nach 1989 »in gewisser Weise schon als Aktionskünstler gefühlt« hätte, es sei ihr immer um Kreativität gegangen und ihre hatte nur ein anderes Betätigungsfeld gefunden“.
Bärbel Bohley ist 2010 gestorben. Dass sie im vorigen Jahr 75 Jahre alt geworden wäre, ist der Anlass für diese erste umfassende Werkschau, die Bärbel Bohley als Person, als Künstlerin und kreative Persönlichkeit der Zeitgeschichte würdigen möchte.
Hier die Einführungen und Grußworte anlässlich der Eröffnung unserer Ausstellung
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“Ich bin keine politische Künstlerin. Ich bin ein politischer Mensch, der Kunst macht.” (Zitat, Bärbel Bohley,1990)
Bärbel Bohley (1945 – 2010), bekannt für ihren politischen Einsatz in der DDR und darüber hinaus, wird in der aktuellen Ausstellung der Galerie Pankow als Künstlerin gezeigt. Ihre künstlerische Arbeit und ihr politisch / gesellschaftlicher Einsatz lassen sich nicht voneinander trennen. Im Vordergrund steht ihr Interesse am Menschen als freiheitlich denkendes und handelndes Wesen.
“Zustände menschlichen Daseins werden in immer neuen Variationen ausgelotet. (Zitat: Annette Tietz, Kat. Bärbel Bohley – die Künstlerin).
Sie fühlte sich als Aktionskünstlerin, die ihre Kreativität in jegliche Bereiche gesellschaftlichen Lebens übertrug. Darauf beziehen wir uns in dem Workshop.
Aktionskunst
Handeln wir; treten wir in Aktion mit künstlerischen Mitteln.