Nun ust auch die Ausstellungsdokumentation zur Ausstellung VALERY / PLATTFORM 1 / EXIL fertig geworden, und wir freuen uns sehr, diesen zu präsentieren.
Wer noch einmal einen genauen Blick auf dieses wunderbare Projekt werfen will, kann dies auf der Projektwebseite tun.
Die Diskussion über den Umgang mit begrenzten oder schwindenden Ressourcen gehört heute zu den brisantesten Themen vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Klimakrise und des Krieges in der Ukraine. Um den herausfordernden Entwicklungen langfristig begegnen zu können, bietet sich nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln als Lösungsansatz an. Der Arbeitskreis Kommunale Galerien Berlin hat sich zusammengetan, um dem Thema und der Fragestellung der nachhaltigen kuratorischen und künstlerischen Praxen konkret nachzugehen und in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit der Vernetzung unter lokalen Akteur*innen aus verschiedenen Kultureinrichtungen anzubieten.
Die Tagung beleuchtet relevante Handlungsoptionen für die Ausstellungspraxis und für das Kuratieren aus verschiedenen Perspektiven der geladenen Künstler*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen und mithilfe interdisziplinärer Ansätze.
Mehrere Vorträge, Workshops und ein Gespräch zeigen unterschiedliche Dimensionen des Themas Nachhaltigkeit auf und gehen folgenden zentralen Fragen nach: Wie können Kunst- und Kulturarbeiter*innen – insbesondere im kommunalen Bereich – ihre Arbeit nachhaltigkeitsbewusst gestalten? Wie kann der CO2-Abdruck verringert werden? Was beeinflusst die Humanökologie (Arbeitskultur, soziale und kulturelle Relationen der Institutionen) positiv? Wie passen wir unsere Institutionen, Praxis und Arbeitskultur an neue nachhaltige Bedingungen an?
Im Mittelpunkt stehen praktische kuratorische und technische Strategien, um noch vor dem Winter eine nachhaltige Ausstellungsgestaltung und eine Reduzierung der Ressourcen im Betrieb zu diskutieren und zu ermöglichen.
Bitte geben Sie an, ob Sie an dem Workshop des Kollektivs hooops (14:15–15:00 Uhr, siehe Programm) teilnehmen möchten.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Kommunale Galerien Berlin Mehr Informationen gibt es unter https://kgberlin.net/kgb-home Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien
Programm
10:15 Uhr: Registrierung
10:45 Uhr: Begrüßung: Stéphane Bauer und Karin Scheel, Einführung: Linnéa Meiners und Solvej Helweg Ovesen
11:00–11:45 Uhr: Vortrag von Selina Kahle: Kultur und Nachhaltigkeit –Kommunale Galerien auf dem Weg
12:00–13:30 Uhr: Workshop von Corinna Vosse: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb fängt mit einer Haltung an
13:30–14:15 Uhr: Mittagspause mit Catering
14:15–15:00 Uhr: Workshop mit dem Kollektiv hooops (Astarte Posch und Elisa Piper): The Politics of Mittagsschlaf – Gemeinsam Ausruhen
15:15–16:15 Uhr: Vortrag von Hannah Beck-Mannagetta und Lena Fließbach: Zero Waste – Ideen für einen nachhaltigen Ausstellungsbetrieb
16:30–17:00 Uhr: Vortrag von Solvej Helweg Ovesen: Deep Curating – Mehr Zeit, Lokalität, Präsenz, Tiefe, Qualität, zufriedene Mitarbeiter*innen, tiefgründige Erzählungen, analoges Arbeiten
17:15–18:00 Uhr: Gespräch zwischen dem Künstler*innenkollektiv Yours truly, LoL (vertreten durch Rahel grote Lambers und Julia Lübbecke), Vincent Schier und Linnéa Meiners: What a way to make a living – Zu emotionaler Nachhaltigkeit und deren Voraussetzungen
Ab 18:00 Uhr: Ausklang mit DJ, Bar und Snacks
Moderation: Lena Johanna Reisner
Tagungskonzept
Linnéa Meiners und Solvej Helweg Ovesen
Tagungsort
Zitadelle – ZAK Zentrum für Aktuelle Kunst, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin-Spandau
Zugänglichkeit
Die Tagungsräume sind in der Alten Kaserne im zweiten Obergeschoss. Dorthin führt ein Schotter- und Pflastersteinweg. Ein Fahrstuhl ist vorhanden. Es gibt barrierearme Toiletten. Bei weiteren Fragen bezüglich der Zugänglichkeit wenden Sie sich gerne an mail [at] kgberlin [dot] net.
Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel Bus X33, Station „Zitadelle“ U-Bahn-Linie U7, Station „Zitadelle“ (barrierefrei) S-Bahn-Linie S3 und S9, Station „Spandau“ Fern- und Regionalbahn, Bahnhof Berlin-Spandau
Private Verkehrsmittel
Im Umfeld sind PKW-Parkplätze vorhanden. Behindertenparkplätze befinden sich im Zitadellenweg (Rückseite des Autohauses). Die Zitadelle befindet sich außerhalb der Berliner Umweltzone. Kostenfreie Busparkplätze befinden sich im Zitadellenweg. Fahrradabstellmöglichkeiten (keine Fahrradboxen) sind an der Zitadelle vorhanden.
Veranstalter
Arbeitskreis Kommunale Galerien Berlin c/o Kulturnetzwerk Neukölln e. V. Karl-Marx-Str. 131 | 12043 Berlin
Ausstellung vom 7. September bis 30. Oktober 2022 Eröffnung am Dienstag, 6. September 2022 um 19 Uhr Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Einführung: Franziska Schmidt, Kuratorin der Ausstellung
Ausstellung und Katalog entstanden in Kooperation mit der LOOCK Galerie, Berlin.
York der Knoefel, so nannte sich der 1962 in Potsdam als Jörg Knöfel geborene Künstler seit 1989, begann bereits 1983 zu fotografieren. Schon in den frühen Fotoserien, in denen er die Lebenswirklichkeit der Menschen im Ost-Berlin der 1980er-Jahre auf berührende Weise festhält, zeigt sich sein Talent ebenso wie sein künstlerisches Credo, das sich durch sein gesamtes Schaffen zieht: Ohne große Worte sagen Knoefels Werke wesentlich Existentielles aus und bringen im Bild die Menschen selbst zum Sprechen.
Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung erlangte er 1988 mit der Arbeit „Schlachthaus Berlin“. In dieser auf klaustrophobische Weise raumgreifenden Fotoinstallation dokumentiert er die Arbeitsbedingungen der Werktätigen und die Massentötungen der Tiere als „täglichen Irrsinn des Lebens und Sterbens“ (Gregor Eisenhauer), als schonungsloses Sinnbild der beengenden Zustände in der späten DDR sowie als radikalen Gegenpol zu einer sich etablierenden Kunst, welche zunehmend die eigene Befindlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Mit „Schlachthaus Berlin“ sprengte Knoefel den Rahmen damaliger fotografischer Ausdrucksmittel und ihrer Präsentation und wurde zu einem wichtigen Impulsgeber für die im Aufbruch begriffene Kunstszene der DDR und der Wendezeit.
Für den Autodidakten waren die Jahre der Nachwendezeit geprägt durch künstlerischen Erfolg mit zahlreichen internationalen Ausstellungen, Stipendien, Reisen und Residenzen. Noch während der Arbeit an „Schlachthaus Berlin“ begann Knoefel, sich auch der Malerei und später der Videokunst zuzuwenden. Sein vielseitiges und vielschichtiges Œuvre ist schwer einzuordnen: Immer wieder erfand er sich neu, war stets auf der Suche nach Ausdrucksformen und Lebensentwürfen, die seine Haltung transportieren. Wesentlich bleibt dabei, dass er seinem Credo treu blieb und mit einfachen Mitteln versuchte, Leben zu erzählen, erzählen zu lassen, fest verfügte Wahrnehmungsformen und Meinungen – subtil-ironisch oder mit dem Ernst des Dokumentarischen – aufzubrechen.
York der Knoefel, der am 16. Dezember 2011 unerwartet in Berlin starb, wäre in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden. Die Galerie Pankow würdigt den außergewöhnlichen Künstler aus diesem Anlass mit einer Ausstellung und einem Katalog. Der Fokus liegt dabei auf dem fotografischen Werk von 1983 bis 1988 und erinnert daran, dass York der Knoefel zu den herausragenden Fotograf:innen der DDR zu zählen ist. Gezeigt werden überwiegend Arbeiten aus dem Nachlass einschließlich aus der Installation „Schlachthaus Berlin“.
Veranstaltung
Donnerstag, 20. Oktober 2022, 19 Uhr „Widersprüche in Traum und Wirklichkeit – York der Knoefel als Fotograf und Künstler“ Gespräch mit Eugen Blume, Tina Bara und Anja Osswald Moderation: Franziska Schmidt
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien.
Die 9. KGB-Kunstwoche eröffnet die Berliner Kunstsaison im Herbst. Vom 2. bis 11. September 2022 laden zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen dazu ein, die Vielseitigkeit der kommunalen Galerien in Berlin kennenzulernen. Workshops, Artist Talks, Konzerte, Fahrradtouren u.v.m. zeigen, wie reichhaltig der Berliner Kunstbetrieb auf kommunaler Ebene ist. Den Fokus der KGB-Kunstwoche bilden 38 Ausstellungen und deren Begleitveranstaltungen in den 34 kommunalen Galerien Berlins. Über 200 beteiligte Künstler:innen zeigen Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur, Video, Installationen sowie Sound- und Performancekunst. Es geht in den Ausstellungen unter anderem um Themen wie die rebellierende Kraft der Kunst oder künstlerische Feldforschung. Im Rahmenprogramm trifft bei den KGB-Sounds Kunst auf Musik, KGB-Young bietet Workshops für junge Menschen und die KGB-Touren führen auf verschiedenen Routen durch die Galerien der Stadt.
Im Rahmen der KGB-Kunstwoche thematisieren die Ausstellungen verschiedene Schwerpunkte. „Kunst als Auflehnung“ spielt in der Ausstellung „Battle Cry“ – u.a. mit Arbeiten der ukrainischen Künstler:innen Zhenia Stepanenko und Maksym Khodak – eine besondere Rolle, die in der Galerie Nord I Kunstverein Tiergarten zu sehen ist. Auch „It‘s Brutal Out Here“ mit dreidimensionalen Arbeiten von Lukas Liese, Zoë Claire Miller und Mary-Audrey Ramirez beschäftigt sich in der Galerie Parterre mit der rebellierenden Kraft von Kunst. Welche Möglichkeiten oder auch Grenzen dem künstlerischen Schaffen in politisch prekären Zeiten gesetzt sind, zeigt „Ausnahmezustand. Polnische Fotokunst heute“ im ZAK Zentrum für aktuelle Kunst.
„Künstlerische Feldforschung“ in der Stadt, dem Bezirk oder der direkten Umgebung ist ein weiteres Thema, das in mehreren Ausstellungen eine Rolle spielt. Die Schwartzsche Villa stellt unter dem Titel „Dogmen“ Arbeiten von Andrea Pichl aus. Wie eine Feldforscherin geht die Künstlerin auf Spurensuche, nimmt vernachlässigte Architekturen im sozialen Wohnungsbau, die Gestaltung von Vorgärten und Häusern ebenso wie von Inneneinrichtungen ins Visier. Im Rahmen des Projekts „Stad(T)raum Fennpfuhl 50“ beschäftigen sich diverse Ausstellungen mit dem urbanen Raum im Bezirk Lichtenberg. Zu sehen sind Arbeiten unterschiedlichster künstlerischer Genres: „Teilstadt-Mosaik“ zeigt in der Galerie im Kulturhaus Karlshorst abstrakt-surreale Bildwelten des Künstlers Wadim Hermann, in „Stadt Kunst“ in der rk – Galerie für zeitgenössische Kunst sind die Ergebnisse von acht Künstler:innen und Kollektiven ihres artistic research zu sehen, „50 Jahre Utopie“ setzt sich im studio im HOCHHAUS mit der 50-jährigen Geschichte des Fennpfuhl auseinander und in der Galerie 100 sind unter dem Titel „Die Stadt sehen“ Arbeiten der Künstlerin Christine Falk zu erleben.
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt ist „Künstler:innen der DDR“. Der Kunstraum Kreuzberg/Bethanien zeigt mit „Worin unsere Stärke besteht“ zeitgenössische Positionen von 50 noch lebenden Künstlerinnen aus drei Generationen, die alle vor dem Mauerfall in der DDR geboren, teils im sozialistischen System sozialisiert und mit der Transformation auf die eine oder andere Weise konfrontiert wurden. Im Schloss Biesdorf ist eine Retrospektive des Künstlers Jürgen Wittdorf zu sehen, dessen Arbeiten zeitgenössische Positionen von Veneta Androva, Norbert Bisky, Harry Hachmeister und Bettina Semmer gegenübergestellt sind. Die Galerie Pankow widmet York der Knoefel, einem der herausragenden Fotografen der DDR, eine Ausstellung mit Arbeiten aus seinem Nachlass.
Das Rahmenprogramm der KGB-Kunstwoche bietet verschiedene Veranstaltungsformate, die den Interessierten die Kunstwelt der Berliner Bezirke nahebringt. Zu den Höhepunkten gehören am 4. September die KGB-Touren, die in diesem Jahr eine Bustour, fünf Fahrradtouren und einen Spaziergang umfassen. Die Touren führen auf verschiedenen Routen durch alle Ortsteile der Stadt. Dabei gehören Ausstellungsbesuche in mehreren kommunalen Galerien genauso zum Tour-Programm wie exklusive Führungen und Präsentationen durch Galerieleiter:innen, Kurator:innen und/oder Künstler:innen. Interessierte können sich bis zum 28. August für die Teilnahme an einer der Touren anmelden: mail [at] kgberlin [dot] net
Mit KGB-Young wendet sich die KGB-Kunstwoche mit einem speziellen Workshopprogramm an Kinder, Jugendliche, Familien und – in diesem Jahr neu –Schulklassen. Vom 2. bis 10. September können sich junge Menschen, angeleitet von Künstler:innen, in verschiedenen Kunsttechniken wie Collage, Siebdruck, Video, Performance u.v.m. ausprobieren. Dabei bilden Ausstellungsbesuche in den jeweiligen Galerien die Grundlage für die künstlerischen Tätigkeiten in den Workshops. KGB-Young umfasst in diesem Jahr auch mehrere inklusive Angebote. Für die Teilnahme wird um Anmeldung gebeten, entsprechende Details sind unter folgendem Link zu finden: www.kgberlin.net
Der Abschluss der KGB-Kunstwoche wird am 11. September mit den KGB-Sounds gefeiert. Vor der Galerie im Körnerpark trifft Kunst auf Musik, vier Bands und ein DJ-Programm – alle sowohl in der Kunst als auch in der Musik zu Hause – sorgen für ein eindrucksvolles akustisches Erlebnis. Die vier ukrainischen Jazzmusiker:innen von Zukor lassen Elemente von Hip Hop, Groove und Fusion verschmelzen. Marco Montiel-Soto experimentiert mit Klang- und Geräuschaufnahmen von Zügen, Vögeln, Tieren, Glocken, Flugzeugen und Vorträgen aus der eigenen Vinyl-Sammlung. Inspiriert von verschiedenen Reisen, Kollaborationen und Lehrmeistern erschafft Andi.Andean elektronische Klangwelten, die Afro, Techno, Downtempo und Dub in sich vereinen und die Tanzlust wecken. Eigenwillige Einflüsse von Coldwave, Postpunk, Darkwave und elektronischer Musik bringt All Frames Crack auf die Bühne. Und zum Abschluss serviert Perera Elsewhere ein DJ-Set mit ihrem basslastigen Sound aus globaler und experimenteller Clubmusik. Die KGB-Sounds finden im Rahmen des Kultursommerfestivals Berlin 2022 statt.
Marianne-Werefkin-Preis 2022 des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 Die nominierten Künstlerinnen Preisverleihung und Ausstellung
Ausstellung vom 29. Juni bis 28. August 2022
Eröffnung am Dienstag, 28. Juni 2022 um 19 Uhr Es sprechen: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Ute Gräfin von Hardenberg, Vorsitzende des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 im Anschluss When Mouth Meets Nose, Performance von Stella Geppert
Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre.
Finissage am Samstag, 27. August 2022, 17 Uhr
Der Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 engagiert sich seit mehr als 150 Jahren für die gleichberechtigte Teilhabe von Künstlerinnen in der Kunstwelt. Die Auslobung eines Kunstpreises für Frauen ist die logische Weiterführung seiner Arbeit, bei der die Unterstützung des professionellen Strebens von Künstlerinnen und die Sichtmachung ihres Wirkens im Vordergrund steht.
Als der Marianne-Werefkin-Preis 1990 vom Verein zum ersten Mal vergeben wurde, gab es deutschlandweit keine Auszeichnung, die ausschließlich Künstlerinnen ehrte – dazu gehörten Weitsicht, Mut und Gestaltungswille. Der Preis ist eine Anerkennung für die fundamentale und bereichernde Arbeit, die Künstlerinnen für unsere Gesellschaft leisten. Namenspatronin ist die berühmte Avantgardistin und Expressionistin Marianne von Werefkin (1860–1938).
Die Ausstellung ausgewählter Werke der nominierten Künstlerinnen und die Preisverleihung werden bereits zum zweiten Mal von der Galerie Pankow ausgerichtet. Damit wird eine wichtige Initiative zur Förderung und Sichtbarmachung von professionellen Künstlerinnen in Berlin unterstützt.
Die nominierten und ausstellenden Künstlerinnen in diesem Jahr sind Valérie Favre, FRANEK, Stella Geppert, Kerstin Grimm, Irène Hug, Sarah Loibl, Britta Lumer, Funda Özgünaydin und Angela Zohlen. Die Ausstellung bildet eine Bandbreite künstlerischer Positionen und Ausdrucksmittel ab.
Die Jury setzte sich aus dem Kunsthistoriker und Kurator Eckhart Gillen, dem Leiter des ZAK Zentrum Aktueller Kunst, Zitadelle Berlin, Ralf Hartmann, der Kunsthistorikerin und Kuratorin Anna Havemann und der Künstlerin Hanna Hennenkemper sowie aus der Leiterin der Galerie Pankow Annette Tietz zusammen. Der Preis wurde in diesem Jahr von den Künstlerinnen des Vereins gestiftet und steht unter der Schirmherrschaft der Sammlerin und Mäzenin Julietta Scharf.
Die diesjährige Preisträgerin ist Kerstin Grimm.
Kerstin Grimm (geboren 1956 in Oranienburg, lebt und arbeitet in Berlin) entwirft in ihren Zeichnungscollagen – bestehend aus mehreren Schichten von bemaltem Papier und teilweise überzogen von Transparentpapier – Welten, die grotesk und intim zugleich wirken. Ihr Thema ist nur augenscheinlich „unschuldig“, ihre Motive nur oberflächlich kindlich-naiv. Was sich jedoch hinter den zarten Zeichnungen und Bronzen mit ihrer formalen Zurückhaltung verbirgt, ist die nicht zu bändigende Urkraft des Traumes.
Die bühnenhaften Inszenierungen der Künstlerin sind gespickt mit Anspielungen auf traditionelle Märchen und moderne Mythen, sie spannen ein Netz aus surrealen Verstrickungen und assoziativen Beziehungen, die je nach Lesart erschreckend, einschüchternd, schön oder schauerlich wirken.
Kerstin Grimm studierte von 1974 bis 1980 Germanistik an der Humboldt-Universität Berlin und schloss ein zweijähriges Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin an, was ihr den Weg in die Kunst ebnete. Kerstin Grimm war 2010 Dozentin für Zeichnen an der HAW Hamburg und 2011 für Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Ausstellung mit Arbeiten aus und auf Papier im Rahmen des Festivals artspring 2022
Ausstellung vom 8. bis 19. Juni 2022 Eröffnung: 8. Juni, 18 Uhr Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Grußwort: Dominique Krössin, Bezirksstadträtin für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur
Die Ausstellung artspring – »der mythos ist hin« in der Galerie Pankow
„der mythos ist hin“ ist ein Zitat aus einem Film über den Prenzlauer Berg in der Umbruchszeit 1990. Der Film flaniert mit seinen Protagonist:innen, ohne zu kommentieren. Und so möchte auch artspring in diesem Jahr mit den unterschiedlichen Akteur:innen „Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli“ geschehen lassen, die den Begriff des Mythos befragen, feiern, geschehen lassen oder beschädigen. Welchen Mythos eigentlich? Den des Prenzlauer Berges? Von Pankow? Der Stadt Berlin? Der Künstlerin / dem Künstler als Person oder Vorkommnis? Wo ist euer Arkadien? Die politischen Ereignisse der letzten Wochen haben weitere Fragen nach Mythen und gebrochenen Mythen aufgeworfen.
Die Ausstellung in der Galerie Pankow ist die diesjährige Festivalausstellung und entsteht in Kooperation mit der Galerie Pankow. Es werden ca. 80 Positionen auf und aus Papier versammelt, die dem Thema auf der Spur sind.
artspring berlin wurde 2017 gegründet vor dem Hintergrund der drohenden Verdrängung der Bildenden Künstler:innen aus dem Stadtbezirk, da Arbeits- und Ausstellungsmöglichkeiten zunehmend der Immobilienspekulation zum Opfer fielen und auch nach wie vor fallen. Somit spielt das Thema des Mythos immer mit: Hat der Mythos des Prenzlauer Berges / von Pankow sich selbst beschädigt? Können sich Künstler:innen auf ihrem Mythos ausruhen? Sind Mythen Gerüchte, sind es Überlieferungen, sind es Interpretationen? Ist mein Mythos auch dein Mythos?
Veranstaltung in der Galerie Pankow am 9.6.2022 um 18 Uhr.
NO SORROW – BORROW | artothek berlin / Art-to-go Kunstvermittlung
Die Veranstaltung stellt die neue artothek berlin in Pankow vor. Eine Gruppe Bildender Künstler:innen der Ateliergemeinschaft Milchhof e.V. hat ein zeitgemäßes artsharing-Konzept entwickelt, um die diverse Kunstproduktion im Bezirk sichtbarer zu machen.
Die artothek berlin wird von Künstler:innen organisiert und agiert als Art-to-go-Kunstvermittlung und crossmediale Plattform, indem sie den persönlichen Kontakt zwischen Nutzer:innen und Künstler:innen bei der Ausleihe von Kunstwerken unkompliziert herstellt. An diesem Abend wird die Webseite feierlich eröffnet.
Das Projekt artspring berlin
Künstlerische Leitung des artspring berlin: Julia Brodauf, Jan Gottschalk
Vom 6. Mai bis 12. Juni 2022 steht das artspring berlin Kunstfestival im Mai und Juni unter dem Motto „der mythos ist hin“.
artspring berlin in ein Künstler:innenprojekt im Bezirk Pankow und veranstaltet alljährlich im Mai ein Kunstfestival im Großbezirk Pankow – einen ganzen Monat Kunstaktionen, Konzerte, Performances, Lesungen, Ausstellungen, Screenings, Workshops und vor allen Dingen Offene Ateliers. artspring wächst in jedem Jahr ein Stück weiter, stößt neue Ideen für die Sichtbarkeit von Kunst und Kultur an und schafft Kooperationen sowie Synergieeffekte. artspring berlin wird von der EFRE-Förderung der EU und der Kofinanzierung des Senats gefördert und arbeitet seither als ganzjähriges Projektbüro. Nun entstehen auch Projekte und Austellungen rund ums Jahr. artspring berlin wird getragen von der Ateliergemeinschaft Milchhof e.V.
Dokumentation der Ausstellung in der Galerie Pankow vom 22. Januar 2020 bis 07. Juni 2020 Eröffnung am 21. Januar 2020 um 19 Uhr Interview und Einführung: Hubertus von Amelunxen, Kunsthistoriker, Berlin Lesung: Maria Hartmann liest aus Texten von Adonis
Dorit Bearach „Dark Chocolate“ Mischtechnik auf Papier, 2021, 20x27cm Foto: Ch. Petras
Ausstellung vom 5. April 2022 bis 29. Mai 2022 Eröffnung am 5. April 2022 um 20 Uhr Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Einführung: Matthias Flügge Artist Talk am 28. April 2022 umd 19 Uhr: Dorit Berach im Gespräch mit Christoph TannertZur Ausstellung erscheint ein Katalog.
„Da, wo ich arbeiten kann, da bin ich zu Hause.“, antwortet die in Tel Aviv geborene und seit 1985 in Berlin-Friedrichshagen lebende Malerin Dorit Bearach auf die Frage nach einer Heimat. Im Rahmen einer Ausstellungsreihe, die sich mit dem Thema des Exils auseinandersetzt, würdigt die Galerie Pankow das Werk der Künstlerin mit einer Personalausstellung und einer umfangreichen Publikation.
Nach ihrem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden zog Dorit Bearach nach Berlin und prägt seitdem als Malerin die Kunstlandschaft der Stadt. In Dorit Bearachs malerischem Werk finden sich Einflüsse unterschiedlicher Kulturen und Sprachen. Die mit ihrer Herkunft verbundenen Lebensumstände in Israel und die daraus folgenden kulturellen Prägungen, die jüdische Kultur als auch die hebräische Sprache sind jedoch als existenzielle Erfahrung nach wie vor Thema und Ausgangspunkt für ihre malerische Auseinandersetzung, die sich in vielschichtigen Metaphern und Allegorien in ihren Bildfindungen äußert.
Bearachs farbintensive, pastose Gemälde bewegen sich an der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Sie entziehen sich einer unmittelbaren Deutung und sind vor allem über ihre sinnliche Qualität erfahrbar. Durch das Spiel mit dem Material, durch die Schichtungen und Kontrastierung der Farben erreicht Bearach in ihren Bildern eine malerische Tiefen- und Raumwirkung. Damit führt sie uns zugleich in die Weite eines mentalen Raumes. „Wie weit ist diese Weite?“, fragt die Künstlerin, und antwortet: „Manchmal so weit wie ein Bildformat … meistens darüber hinaus … mit Licht und Sprache und all dem, was nicht ausgesprochen wird.“
Dorit Bearach (1958 in Tel Aviv, Israel geboren) studierte von 1980 bis 1985 Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und lebt seit 1985 freischaffend in Berlin-Friedrichshagen. Seit 1993 kuratiert sie umfangreiche Ausstellungsprojekte, unter anderem für die Galerie Alte Schule in Berlin-Adlershof. Bearach lehrte 2000 an der Thüringischen Sommerakademie, erhielt 2003 ein Arbeitsstipendium für Schloss Haldenstein in der Schweiz, 2005 den ersten Preis des Brandenburgischen Kunstpreises der MOZ und 2019 den HansundLeaGrundigPreis.
die Ausstellung Ausstellung „Leaves of Eden versus Fleurs du Mal“ von Jenny Michel ist ab Dienstag, den 8. Februar 2022, ab 14 Uhr geöffnet. Jenny Michel wird am 8. Februar 2022 von 18 bis 20 Uhr in der Ausstellung anwesend sein.
Ausstellung vom 08. Februar bis 26. März 2022 Eröffnung am Dienstag, 1. Februar 2022 um 19 Uhr Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Einführung: Thomas Eller, Künstler und Kurator Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Donnerstag, 3. März 2022, 19 Uhr Gespräch mit der Künstlerin und Katalogpräsentation Ludwig Seyfarth im Gespräch mit Jenny Michel
Pandemiebedingt kann es zu Einschränkungen kommen. Bitte informieren Sie sich auf unserer Webseite oder telefonisch über die Möglichkeiten eines Besuchs von Ausstellung und Veranstaltungen.
Jenny Michel untersucht in ihren Zeichnungen, Objekten und raumgreifenden Installationen Zeichen und Botschaften, die den Artefakten menschlicher Zivilisation bedeutungshaft eingeschrieben sind. Mit einer ausdrucksstarken künstlerischen Sprache verbindet die Künstlerin philosophisch-wissenschaftliche Konzepte, interdisziplinäre Ansätze und eigene Betrachtungen zu komplexen Werkreihen. Mit diesen Erzählungen schafft sie gleichermaßen dystopische wie utopische Assoziationsräume, in denen „alles mit allem auf eine nicht-hierarchische Weise verbunden ist“ (Michel).
Die Installation „Leaves of Eden vs. Fleurs du Mal“ in der Galerie Pankow ist Teil des größer angelegten Projektes „Lichens“. „Wie ein Meer gestrandeter Lebewesen“ füllen seltsame Objekte aus Japanpapier liegend und hängend den Raum. Auf ihrer wie versteinert anmutenden Haut wurden die Zeichen unserer Zivilisation eintätowiert. Getragen, erhängt, vernetzt werden sie von lianenartigen Tapes aus Resten von Postern, gefunden im öffentlichen Raum. Auch dieses aus der Decke wachsende Geflecht transportiert kulturelle Ablagerungen unserer Gegenwart in Form von Textfragmenten. Diese organischen Formen mit ihren Informationen erinnern an fossile Funde, mit denen Wissenschaftler*innen Perspektiven auf vergangene Erdzeitalter entwickeln. Michel verweist darauf, dass die Menschheit nur einen kleinen Teil der bisherigen Lebenszeit dieses Planeten ausmacht und entwirft ein sinnliches Szenario, wie unsere kulturellen Ablagerungen im Post-Anthropozän aussehen könnten.
Der Sehnsucht nach einem mit „Leaves of Eden“ versinnbildlichten, aus alttestamentarischen Ursprungsmythen herrührenden paradiesischen Zustand stellt Michel mit „Fleurs du Mal“ die zerstörerische Realität der Gegenwart entgegen. Im gleichnamigen Gedichtband gab Charles Baudelaire der Entfremdung des Menschen im urbanen Raum einen poetischen Ausdruck. Michels „Leaves of Eden vs. Fleurs du Mal“ wird zu einem künstlerischen Schlachtfeld, auf dem die vermeintlichen Gegensätze zwischen Natürlichem und Künstlichem, Mensch und Natur, zwischen Ideellem und Materiellen, Filigranem und Gewaltigen gegeneinander antreten und schlussendlich doch eine Art Symbiose eingehen.
Mit ihrer künstlerischen Strategie des Verwertens, Verwebens und Verwandelns von Material und Wissen leistet Jenny Michel einen beeindruckenden Beitrag im Rahmen einer wissenschaftlich-künstlerischen Bewegung, die sich für ein Fortdauern des Planeten und seiner Bewohner*innen engagiert.
Jenny Michel, geboren 1975 in Worms, studierte von 1998 bis 2003 Visuelle Kommunikation und Freie Grafik, ab 2000 Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. 2005 und 2006 setzte sie ihre Studien an der Akademie der Künste Wien mit einem Postgraduierten-Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes fort. 2008 war sie EHF-Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung und wurde 2010 mit dem HAP-Grieshaber-Preis ausgezeichnet. 2013 nahm sie an einem Artist-in-Residence Programm des Hanse-Wissenschaftskollegs in Delmenhorst teil. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, darunter Kupferstichkabinett Berlin, Berlinische Galerie und ERES-Stiftung München. Jenny Michel lebt und arbeitet in Berlin.