Pressemitteilung
30. Oktober 2018
Videoart at Midnight Festival ‘18
Eröffnung: 14. Dezember 2018
Videoart at Midnight #100 Ed Atkins: 14. Dezember 2018
Artists’ Film Days: 15 + 16 Dezember 2018
Symposium: 13 + 14. Dezember 2018
Ausstellungen: 7. November 2018 – 11. März 2019
Videoart at Midnight (VAM) feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem Festival der Videokunst und einem vielseitigen Rahmenprogramm aus einem Symposium und vier Ausstellungen bei befreundeten Institutionen in Berlin. Im Mittelpunkt des Jubiläums steht das zweitägige Künstlerfilm- und Video-Programm im Kino Babylon in Berlin-Mitte. 100 internationale Künstler zeigen ihre Arbeiten bei den Artist Film Days am 15. und 16. Dezember 2018 im Babylon. Künstler Nummer 100, der britische Videokünstler und Dichter Ed Atkins, erhält die carte blanche für die Nacht zuvor (14. Dezember ab Mitternacht).
In einem Symposium untersucht VAM gemeinsam mit dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und dem Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Videokunst unter dem Titel „Future Continuous Present(s) – “Video Art” through Time”.
Vier Ausstellungen begleiten das Programm: das Archiv von Wulf Herzogenrath präsentiert er selbst in der Akademie der Künste, die Berlinische Galerie zeigt eine Arbeit von Raphaela Vogel, KW Institute for Contemporary Art stellt Arbeiten von Christian Friedrich und die Galerie Pankow das filmische Schaffen von Barbara Metselaar Berthold vor.
Mit den Künstlerfilm- und Video-Tagen im Babylon und der Vernetzung mit namhaften Institutionen der Stadt unterstreicht Videoart at Midnight die internationale Bedeutung des Produktionsstandorts Berlin, insbesondere für die künstlerischen Medien Film und Video. Berlin ist einer der weltweit attraktivsten Orte für nationale und internationale Künstler, ihre Projekte zu entwickeln, zu realisieren, zur Diskussion zu stellen und nicht zuletzt auszustellen. Entsprechend befindet sich die künstlerische Produktion in dieser Stadt auf einem breiten und hohen Niveau. Genau das will das Videoart at Midnight Festival ‘18 zeigen.
ARTISTS’ FILM DAYS
Das Festival ist in erster Linie den Künstlerinnen und Künstlern gewidmet, die in den letzten 10 Jahren bei Videoart at Midnight zu Gast waren. Sie alle sind wieder nach Berlin und ins Kino Babylon eingeladen, nicht nur, um ihre Filme zu zeigen, sondern auch um am Festival teilzunehmen. Ein Großteil der Künstler lebt in Berlin, aber auch Künstler, die bereits weitergezogen sind, ob nach London, Paris oder New York, werden kommen (15. + 16. Dez).
Ulf Aminde, Yuri Ancarani, Julieta Aranda, Marc Aschenbrenner, Michel Auder, Yael Bartana, Bewegung Nurr, John Bock, Martin Brand, Ulu Braun, Klaus vom Bruch, Erik Bünger, Candice Breitz, Filipa César, Chicks on Speed, Chto Delat, Christoph Draeger, Phil Collins, Pauline Curnier Jardin, Keren Cytter, Antje Ehmann & Jan Ralske, Antje Engelmann, Shahram Entekhabi, Köken Ergun, Annika Eriksson, Theo Eshetu, Simon Faithfull, Christian Falsnaes, Omer Fast, Fischer & el Sani, Dani Gal, Gintersdorfer / Klaßen, Christoph Girardet & Matthias Müller, Niklas Goldbach, Delia Gonzalez, Douglas Gordon, Andy Graydon, Assaf Gruber, Isabell Heimerdinger, Benjamin Heisenberg, Kerstin Honeit, Christian Jankowski, Sven Johne, Hiwa K, Anja Kirschner & David Panos, Annika Larsson, Armin Linke, Dafna Maimon, Antje Majewski, Melanie Manchot, Lynne Marsh, Bjørn Melhus, Eléonore de Montesquiou, Matthias Müller, Chris Newman, Bettina Nürnberg & Dirk Peuker, Marcel Odenbach & Lukas Marxt, Stefan Panhans, Dirk Peuker, Mario Pfeifer, Oliver Pietsch, Agnieszka Polska, Ulrich Polster, Reynold Reynolds, Mario Rizzi, Mathilde Rosier, Anri Sala, Eran Schaerf & Eva Meyer, Erik Schmidt, Jeremy Shaw, Maya Schweizer, Amie Siegel, Pola Sieverding, Martin Skauen, Guido van der Werve, Joep van Liefland, Safy Sniper, Vibeke Tandberg, Mathilde ter Heijne, Rebecca Ann Tess, Wolfgang Tillmans, Clemens von Wedemeyer, Weekend & Plaste (with Alice Creischer & Andreas Siekmann), Ming Wong, Shingo Yoshida, Katharina Zdjelar, Stefan Zeyen, Tobias Zielony.
SYMPOSIUM
In einem international besetzten Symposium untersucht VAM gemeinsam mit dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Videokunst unter dem Titel „Future Continuous Present(s) – “Video Art” through Time” (13.-14. Dez). Diskutiert werden Fragen nach der Diskrepanz zwischen sich stetig weiterentwickelnden digitalen Techniken und damit verbundenen ästhetischen Auswirkungen oder nach dem künstlerischen Umgang mit linearen und nicht-linearen Erzählungen (u.a. mit Orit Halpern, Claus Pias, Erika Balsom, Inke Arns, Siegfried Zielinski, Frédéric Neyrat).
AUSSTELLUNGEN
Viele der mit dem Medium Video arbeitenden Künstler produzieren ihre Werke oft nicht für das “Dispositiv Kino”, sondern sehen diese eher im Ausstellungs-raum verortet. Aus diesem Grund versucht Videoart at Midnight mit Berliner Institutionen gemeinsam auch die installativen Möglichkeiten des Mediums Film und Video ausloten.
Wir wären so gerne Helden gewesen: Das filmische Werk von Barbara Metselaar Berthold in der Galerie Pankow knüpft an aktuelle gesellschaftliche wie auch medienbezogene Diskurse an. Von Metselaar Bertholds experimentellem Video Das Haus (1989/90), über den Dokumentarfilm Wir wären so gerne Helden gewesen (1995/96) bis hin zum Foto-Film Urban Messages (2018) zeigt sich ihr Anspruch, Geschichten und Geschichte von sozialer Brisanz miterlebbar zu machen. (7. Nov 2018 – 13. Jan 2019)
Son of a Witch: Die Berlinische Galerie zeigt eine raumgreifende Skulptur on Raphaela Vogel in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Berlin, die den gesamten Ausstellungsraum neu definiert und in eine Art schamanische Kathedrale verwandelt. Die eigene, weibliche Körperlichkeit und oftmals männlich geprägte Technik sind Themen, die Raphaela Vogel in ihren postapokalyptischen, frankensteinschen Welten immer wieder neu und nicht ohne Humor behandelt. Dabei wird alles umgestülpt, gedreht, umgewandelt, dekonstruiert und erfrischend respektlos neu gedeutet. (30. Nov 2018 – 11. Mar 2019)
Are You Warm? Did You Have Trouble Getting Here? Have They Treated You Well?: KW – Institute of Contemporary Art zeigt zwei Arbeiten von Christian Friedrich: Untitled (2011) spielt mit der rhythmischen Einfügung von allerlei Bildmaterial und verkehrt Bild und Ton zu einem stroboskopischen Effekt in anachronistischer Sepiatönung. Ein zweiter Film, Are You Warm? Did You Have Trouble Getting Here? Have They Treated You Well? (2017), trägt einen Titel, der eine Befragung andeutet. Im steten Wechsel der Modi nutzt Christian Friedrichs Werk häufig Elemente sexueller Extravaganz, aber spielt sie gegen Formalismus, Ästhetizismus und strukturelle Gegensätze aus. (8. –-16. Dez)
Wulf Herzogenrath-Archiv: Wulf Herzogenrath trug als Kunsthistoriker und Kurator entscheidend zur Etablierung der Videokunst in Deutschland bei. Die Ausstellung in der Akademie der Künste zeigt neben Dokumentationen zur Videokunst auch einige frühe Werke, ergänzt durch Fotos, Briefe und Entwürfe zu Installationen aus der einzigartigen Studiensammlung des Herzogenrath-Archivs. Im Mittelpunkt der Rückschau steht die „documenta 6“ als Meilenstein in der Geschichte der Medienkunst, bei der Wulf Herzogenrath 1977 eine eigene Abteilung für Videokunst kuratierte. Erstmals öffentlich präsentiert wird seine Kollektion von Künstlergäste¬büchern mit originalen Widmungen als Zeugnisse seiner zahlreichen beruflichen wie privaten Begegnungen seit Ende der 1960er Jahre. (13. – 16. Dez)
CAMPUS
Der von vier Kunsthochschulen (HGB Leipzig, KH Braunschweig, KH Kassel und UdK Berlin) initiierte Campus im Rahmen des Festivals soll Studierenden die Möglichkeit gegeben, sich in Form von Backstage-Gesprächen mit einzelnen Künstlern des Festivals in moderierten und vorbereiteten Seminaren sich auszutauschen. (Babylon Kino 2 + 3, 15. + 16. Dez)
ÜBER VIDEOART AT MIDNIGHT
Videoart at Midnight ist ein internationales Forum, das sich der Förderung von zeitgenössischer Kunst, insbesondere von Film, Medienkunst und Videokunst in Berlin widmet.
Einmal im Monat, immer an einem Freitag um Mitternacht, laden die beiden Initiatoren – Olaf Stüber und Ivo Wessel – Künstler ein, ihre Arbeiten auf der großen Leinwand im Kino Babylon zu zeigen. Jeder Abend ist einem Künstler bzw. einer Künstlerin gewidmet. Die Künstler sind stets anwesend. Es ist ihr Abend. Oft werden Uraufführungen gezeigt, manchmal auch begleitet durch live acts, wie Performances, Konzerte oder Künstlergespräche.
Ziel von Videoart at Midnight ist es, eine Plattform für ein Medium zu bieten, das im Rahmen der zeitgenössischen Kunstproduktion zunehmend an Bedeutung gewinnt und gleichzeitig einen Einblick in die internationale Kunstszene Berlins zu geben. Dabei sind sowohl renommierte Künstler als auch immer wieder Neuentdeckungen eingeladen.
Videoart at Midnight ist ein Non-profit- und No-budget-Projekt. Der Eintritt ist frei. Jedermann ist willkommen.
Videoart at Midnight wird auch international wahrgenommen und war beispielsweise zu Gast im Kunstverein Salzburg, bei diversen Filmfestivals, im Goethe Institut Seoul und im Hirshhorn Museum Washington, D.C.
Weiterführende Informationen: www.videoart-at-midnight.de/festival-18/