Video: Walter Libuda – Magische Areale | Arbeiten mit Papier

Anlässlich der Ausstellung Walter Libuda – Magische Areale | Arbeiten mit Papier haben wir einen kleinen filmische Dokumentation produziert.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Dokumentation zur Ausstellung in der Galerie Pankow
vom 15. November 2017 bis 14. Januar 2018.
7:09 Muniten / HD
Realisierung: Enkidu rankX
Mit Walter Libuda und Annette Tietz

Dank an dieser Stelle nochmals an alle Beteiligten und Partner, besonders aber an Walter Libuda. Ausstellung und Katalog verdanken sich einer Kooperation zwischen der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg, dem Leonhardi – Museum Dresden und der Galerie Pankow Berlin. Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien.

Transkription des Videos

Walter Libuda: Für mich war nie die Landschaft, nie die
Szenerie als Stadt oder wie auch immer, das Animierende.

Sondern das war immer irgendwie etwas,
das existenziell mit dem Menschen zu tun hatte.

Ich brauche da Gleichnisse dazu.
Nicht Symbole, die man in Vorzeit für sich erarbeitet hat,

die irgendeine Art von Chiffre ergeben,
sondern etwas, was aus meinem Gefühl

und aus meinem Wissen, aus dem, was man 
versuchen kann, da unorthodox umzusetzen.

Also die Umsetzung einen hohen Wert
sozusagen auch bei mir erfahren hat.

Annette Tietz: Kannst du uns etwas über deinen
künstlerischen Werdegang sagen?

Walter Libuda: Ich hatte nie den Wunsch Künstler zu werden. Da war ich also irgendwie völlig raus aus dem, wie sonst oft junge Menschen eigentlich

von vornherein sehr früh sagen, ich will das werden.
Egal wie sich das noch mal ändert, aber die das wissen.

Ich wusste es nicht. In der Schule war
ich da nicht gut. Also gerade im Zeichenunterricht

hatte ich keine Erfolgserlebnisse. Also von der
Seite her hatte ich überhaupt keine Orientierung.

Aber diese Leute dann, als ich im Zirkel ihnen begegnet bin,
waren eigentlich sehr positiv und ermutigend.

Walter Libuda: Also ich habe dann studiert, an der HGB,
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig,

und das war für mich auch sehr interessant,
weil ich da auch was über mich selber begriffen habe.

Also wie mein Temperament ist. Das habe ich vorher nicht
in dieser, sagen wir mal, Radikalität erfahren.

Und diese fünf Jahre sind eine relativ, für ein 
Menschenleben, kurze Zeit, aber für mich war es eine Zeit,

die noch kürzer war, dass man auf einmal
merkt, dass das, was man da angefangen hat,

eine Breite und Tiefe bekommt. Also eine Breite und 
Tiefe hinsichtlich dessen, das was einem dann als Bild, als Bilder einfiel, zuwuchs.

Annette Tietz: Walter, du bist Maler, Objektkünstler, Zeichner.
Welche Rolle spielt für dich die Zeichnung?

Also die Zeichnung,
also wenn du das jetzt so gesagt, das so genannt hast 

in dieser Reihenfolge, ist die Zeichnung für mich 
absolut gleichwertig. Das bedeutet, dass Malerei,

Zeichnung und Dreidimensionales im Grunde für mich
wichtige Fundstellen sind, um mich auch weiter zu bringen.

Das meine ich jetzt gar nicht mal didaktisch,
sondern ich merke, dass da aus dem einen Kräfte erwachsenen,

die mich also wieder sozusagen 
hinführen zu etwas, was für mich neu ist.

Damit ist eigentlich immer ein spannendes […]. Also ich muss nicht irgendwelche Behauptungen wiederholen, 

sondern ich lass mich, wenn man so will, fallen 
und habe keine Unterstützung durch irgendeine Sicherheitsroutine,

wie auch immer 
und fange von Null wieder an.

Und das ist für mich eigentlich bis heute Praxis.

Annette Tietz: Es ist deine erste Retrospektive der Arbeiten
auf Papier. Welche Rolle spielt für dich diese Ausstellung?

Also fantastisch. Also dadurch
dass es drei Stationen waren, konnte ich da

bestimmte Dinge bemerken, die ich sonst nicht 
bemerkt hätte. Das man eine Art von Pool hat,

die an drei Orten so anders in der Anzahl und 
in der Zuordnung sein kann und trotzdem immer eine,

für mich richtige und stabile Aussage hat.

Also in Dresden waren es ja im Grunde am wenigsten und in Quedlingburg,
da gings nicht um Zahlen, aber es ging darum,

dass diese Orte sehr unterschiedlich sind und
trotzdem die Sache stabil gemacht haben.

Und hier, wo ich denken würde, ich will das
nicht nachrechnen, der kleinste Ort ist,

für mich, dadurch dass das Räume sind, die getrennt sind,
die aber auf einer Ebene sind,

eigentlich die volle Retrospektive und eigentlich auch, 
ich will das jetzt nicht werten zu sehr,

aber irgendwo muss ich ja, eigentlich auch 
in der Steigerung. Wir hatten uns ja mal unterhalten

über welchen Ort, welche Zeit und sowas
und da kann man natürlich auch empfindlich reagieren.

Aber ich fand, Berlin als Letztes, da ist etwas,
was im Grunde wirklich vor Ort sich nochmal  

steigern müsste und dass das so gelungen ist, 
ich meine, da kann ich nur glücklich sein.