Archiv der Kategorie: Ausstellung

Finissage: druck_sache | Tendenzen zeitgenössischer Druckgrafik

Sonntag, 10. Juni 2018 um 17 Uhr: Finissage der Ausstellung

druck_sache | Tendenzen zeitgenössischer Druckgrafik

Die Ausstellung vereint 28 künstlerische Positionen und über 70 Werke. Sie gewährt einen Einblick in die aktuelle künstlerische Druckgrafik anhand von Lithografie, Holzschnitt, Linolschnitt und Radierung, ohne damit jedoch einen Anspruch auf eine vollständige Bestandsaufnahme zu verbinden. Vielmehr soll hier grafisches Schaffen als eine lebendig gebliebene bzw. wieder entdeckte Tradition zu öffentlicher Aufmerksamkeit verholfen werden.

Holzschnitt der Künstlerin Gabriela Jolowicz

Gabriela Jolowicz: “Pivo” 2015, Holzschnitt, 50 x 70 cm

All den aufgeführten Positionen aktueller Druckgrafik eignen die einer sinnlichen Wahrnehmung verpflichteten Lust am Experiment bei gleichzeitiger Reflexion über das Medium als technisches Phänomen, ein Ausloten seiner Möglichkeiten, ein Übertreten von Grenzen sowie ein Reagieren auf die Gegenwart im grafischen Bild. Dabei verweist die aktuelle Grafik unprätentiös auf ihre stoffliche Dimension, die Echtheit der Materialität, die Beschränkung aufs Wesentliche und behauptet sich gegen Kühle und Fluktuation der digitalen Bilder.

Indem sie Tradiertes ausreizen, erweitern und aktualisieren, bekunden die Grafiker*innen von heute ihr künstlerisches Selbstverständnis und schaffen zeitgemäße Bildwelten, die in ihrer Vielfalt neue Perspektiven eröffnen, ohne dabei zu vergessen, Geschichte zu erinnern und Geschichten zu erzählen.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Katharina Albers, Ayman Baalbaki, Said Baalbaki, Magdalena Beger, Lothar Böhme, Paula Carralero Bierzynska, Felix Martin Furtwängler, Agustín García, Dieter Goltzsche, Liat Grayver, Claas Gutsche, Konrad Henker, Hanna Hennenkemper, Philipp Hennevogl ,Horst Hussel, Gabriela Jolowicz, Mark Lammert, Wolfgang Leber, Kazuki Nakahara, Hans Scheib, Frank Sievers, Anna Slobodnik, Sebastian Speckmann, Strawalde, Genaro Strobel, Muriel Tauber, Eva Vent, Uta Zaumseil


Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien

Sabina Grzimek „Aus den Zeiten“ | Radierungen und Übermalungen

Sabina Grzimek „Aus den Zeiten“ | Radierungen und Übermalungen

Zia Maria von Sabina Grzimek

Sabina Grzimek “Zia Maria”, 2017, Kaltnadel, Buntstift, Wasserfarbe, 12,8 x 20,4 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Repros: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

Ausstellung vom 24. Januar bis 1. April 2018
Eröffnung: Dienstag, 23. Januar 2018, 19 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Michael Freitag, Direktor der Lyonel-Feininger Galerie, Quedlinburg
Musik: Dietmar Diesner, Saxophon

Donnerstag, 22. März 2018: Künstlergespräch mit Sabina Grzimek
Moderation: Albrecht Henkys, Kurator Museum Nikolaikirche

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Sabina Grzimek blickt auf ein Schaffen von über 50 Jahren zurück. Ihre Plastiken umfassen alle klassischen Genres vom Porträt über Kleinplastik bis hin zu mehrfigurigen Ensembles im Stadtraum und haben Eingang in prominente Sammlungen gefunden. Sie ist vor allem Bildhauerin, aber sie ist in ebenso starkem Maße Zeichnerin, Grafikerin und auch Malerin. In ihrer Arbeit verknüpfen sich diese verschiedenen Ausdrucksformen als Bestandteile einer Auseinandersetzung mit der Realität in einem umfassenden Sinne. Ihre künstlerischen Arbeiten speist sich aus den sinnfälligen Stationen des eigenen Lebens wie aus einem Tagebuch mit all seinen Fragen. Sie sind Vergewisserungen aus der privaten Existenz heraus. Unabhängig davon, welchen Gattungen sie sich zuwendet, steht in der Mitte ihres künstlerischen Denkens die Frage, was sich mit Mitteln der Kunst über den Menschen noch sagen lässt, wenn er von Ideologien, Konsum und Naturentfremdung gezeichnet ist und in den Bildwelten der Massenkultur verschwindet.

Radierung der Künstlerin Sabina Grzimek

Sabina Grzimek “Morgens” 1973, Radierung, Aquatinta, 40,3 x 29,5 cm / 32,5 x 24,6 cm, Künstlerandruck © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Repros: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

Die Ausstellung stellt erstmals das grafische Werk der Bildhauerin in den Mittelpunkt und zeigt mit über 100 Werken aus fünf Jahrzehnten das gesamte Spektrum der Sprachmittel, Motive und Techniken, in denen sich Sabina Grzimek zeichnerisch deklariert. In Folgen, Einzelblättern und Zustandsdrucken öffnen sich Themenbereiche ihres unmittelbaren Lebens: Die Familie in ihren Generationen, Landschaft und deren Fauna, Auftritte von Jazzmusikern, urbane Milieus, Stillleben und Porträts. Es dominiert der spontane Strich der Kaltnadelradierung, während der Variantenreichtum von Zustandsdrucken im Aquarell eine expressive Weiterführung erfährt und vom zeichnerischen Werk eine Brücke zur Malerei schlägt. Die meisten Blätter sind noch nie ausgestellt worden, so dass die Ausstellung einer Entdeckung gleichkommt und eine virtuose, viel zu wenig bekannte Zeichnerin offenbart. Ergänzend zu den grafischen Blättern werden in der Ausstellung in der Galerie Pankow Plastiken gezeigt, die im Kontext zu den grafischen Arbeiten entstanden sind und den Werkzusammenhang anschaulich werden lassen.

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Sabina Grzimek wurde 1942 in Rom geboren. 1967 schloss sie ihr Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ab und war 69-72 Meisterschülerin an der Berliner Akademie der Künste bei Fritz Cremer. Seit 1972 ist Sabina Grzimek freischaffend als Bildhauerin, Malerin und Grafikerin tätig. Sie ist Trägerin des Käthe-Kollwitz-Preises (1983), des Preises des Kunstfördervereins Weinheim und des Ernst-Rietschel-Kunstpreises der Stadt Pulsnitz (1994, 1996). 2011 erhielt sie den Brandenburgischer Kunstpreis, Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für ihr Lebenswerk. Sabina Grzimek lebt und arbeitet in Berlin und in Erkner.

Eine Kooperation mit der Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg.

Logo Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg

Walter Libuda – Magische Areale | Arbeiten mit Papier

Walter Libuda: Magische Areale | Arbeiten mit Papier

Arbeit auf Papier des Künstlers Walter Libuda

Walter Libuda „Drei Türme, drei Bomben“ 2016, Mischtechnik (VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

Ausstellung: 15. November 2017 bis 14. Januar 2018
Eröffnung: 14. November 2017 um 19 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Michael Freitag, Direktor der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg
Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Ausstellung und Katalog verdanken sich einer Kooperation zwischen der Lyonel-Feininger-
Galerie Quedlinburg, dem Leonhardi – Museum Dresden und der Galerie
Pankow Berlin.

Donnerstag, 7.12.2017, 19 Uhr: Künstlergespräch mit Walter Libuda
Moderation: Fritz Jakobi, Kunsthistoriker, Berlin

Sonntag, 14.01.2018, 17 Uhr: Finissage der Ausstellung

Die Ausstellung würdigt mit Walter Libuda einen Künstler, dessen Werk über vier Jahrzehnte mit einer seltenen Folgerichtigkeit ausgebaut worden ist. Mit einem offenen Konzept von Malerei kennt dieses Schaffen keine medialen Eingrenzungen und ist von einer beispiellosen Vielgestaltigkeit. Jedes Material kann ihm zu einem Gestaltungsanlass für einen malerisch aufgefassten Bildkörper werden.

Bild, Zeichnung, Objekt, Assemblage, Bühne, Bildkasten, Keramik, Collage, Plastik – alles ist möglich und entsteht in simultanen Schaffensprozessen. Vor allem ist Libuda in seiner unmittelbaren Sinnlichkeit ein begnadeter Maler. Das Material ist ihm dabei Anlass für Bildfindungen, die über das Dargestellte hinaus zu einem eigenen geistigen Gegenstand werden. Was Libuda darstellt bleibt allerdings rätselhaft.

Libudas Bildwelten bergen ein Geheimnis, sind von Irrwelten und Fabulationen durchtränkt, die Bildtitel setzen das Verwirrspiel fort statt das Mysterium zu lüften. Übrig bleibt nur die sinnliche Erfahrung einer nicht näher zu benennenden metaphysischen Dimension. Es ist das Gegenteil eines hermetischen Postulats, ein sanfter Affront in Zeiten unbedingten Deutungswillens und semantischer Eindeutigkeit.

Die Ausstellung »Magische Areale. Arbeiten mit Papier« zeigt zum ersten Mal ausschließlich Arbeiten, die sich nur einem Material verdanken, dem Papier. Dieses Papier ist nicht einfach nur mehr Bildträger, sondern wird in seiner künstlerischen Verwandlung selbst zum Subjekt. Die Bandbreite der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten reicht von Zeichnungen über Objekte und Assemblagen bis hin zu Pop-up Büchern.

Walter Libuda, Jahrgang 1950, studierte 1973 bis 1979 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), die letzten beiden Jahre als Meisterschüler von Bernhard Heisig. Danach arbeitete er als Assistent an der HGB; 1985 zog er nach Berlin. Seit 1992 ist er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, seit 1998 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Er ist Träger des Fred-Thieler-Preises für Malerei der Berlinischen Galerie und des Gerhard-Altenbourg-Preises des Lindenau-Museums Altenburg. Seine Arbeiten befinden sich in deutschen und internationalen Museen und Sammlungen darunter in der Neuen Nationalgalerie, der Galerie Neue Meister in Dresden, dem British Museum in London, dem Puschkin-Museum in Moskau oder auch dem Chinesischen Nationalmuseum in Peking. Walter Libuda lebt und arbeitet in Schildow bei Berlin.

 

Logo Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg

Logo Leonhardi-Museum Dresden

Hanna Hennenkemper „Re: privat“ | Zeichnung und Druckgraphik

Hanna Hennenkemper: „Re: privat“ | Zeichnung und Druckgraphik

Drukgrafik von Hanna Hennenkemper

Hanna Hennenkemper: >Re:Iteration M1<, 2016, Stempeldruck auf Japanpapier

Eröffnung der Ausstellung am Dienstag,
dem 5.9.2017 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Es spricht: Ludwig Seyfarth, Kunstkritiker und Kurator, Berlin
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Ausstellung vom 6.9. bis 5.11.2017

Die Zeichnungen und Druckgrafiken der Künstlerin Hanna Hennenkemper erscheinen in ihrer klaren Formensprache sinnlich präsent und nahezu plakativ. Auf inhaltlicher Ebene zeigen sich die dargestellten Dinge jedoch ambivalent, als widerstünden sie jedem Begehren nach eindeutiger Lesbarkeit oder Festlegung. Sie zeichnet Alltagsgegenstände – eine Zange, einen Bleistiftanspitzer, Wandhaken – deren Funktionalität und glatte Oberfläche banaler nicht sein könnten. Auf subtile Art und Weise schafft sie es durch die Betonung der Körperlichkeit dieser Bildgegenstände und in dem sie diese über die Umrisslinien hinaus mit feinsten Linien weiter schreibt, deren Bedeutung zu verändern und den oberflächlichen Blick wie mit einem Widerhaken einzufangen, zu irritieren. Die Zeichnungen Hennenkemper’s berühren so den blinden Fleck einer jeden Darstellung und Überlieferung. In diesem Sinne sind ihre (Auf)Zeichnungen vor allem eines: …radikal privat.

Hanna Hennenkemper wurde 1974 in Flensburg geboren und lebt als Zeichnerin und experimentelle Druckgrafikerin in Berlin. Sie hat an der Kunsthochschule Berlin bei Prof. Hanns Schimanski studiert und seit dem ein viel beachtetes und mit Preisen und Stipendien ausgezeichnetes künstlerisches Werk vorgelegt.

 

Freitag, 15.9.2017, 19 Uhr:
Swantje Lichtenstein – Sound Writing
“cuterkant & istenlistening & zitterzwitter”
Mehr Infos hier >>

Donnerstag, 19.10.2017, 19 Uhr:
Künstlergespräch und
Präsentation des Kataloges zur Ausstellung

Do und Fr 10-13 Uhr: kunstpädagogisches Angebot für Schüler
Do 17 Uhr: öffentliche Führung · Eintritt frei!

ROSA ROT UND HIMMEL BLAU | 17 Positionen zur Malerei

„ROSA ROT UND HIMMEL BLAU“

Rosarot und Himmelblau Einladungskarte

17 Positionen zur Malerei

Bettina Albrecht, Dorit Bearach, Anja Billing, Christa Böhme, Ulrike Bunge, Regina Conrad, Annedore Dietze, Valérie Favre, Petra Flierl, Volker Henze, Katharina Ismer, Kwang Lee, Irma Markulin, Heike Ruschmeyer, Karin Sakrowski, Ulrike Seyboth, Sati Zech

Ausstellung vom 10. Mai bis 26. Juni 2017

Eröffnung Dienstag, 9. Mai 2017 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Musik: Janni Struzyk, Tuba

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Donnerstag, 18. Mai 2017, 19 Uhr: Catherine Lorent – Doom Spectrum
Dienstag, 13. Juni 2017, 19 Uhr: Lesung mit Musik
Blanche Kommerell – Inge Müller. Ich will alles von der Welt
Musikalische Begleitung: Dirk Rave, Akkordeon
Sonntag, 25. Juni 2017, 17 Uhr: Finissage
Kalle Laar – They‘re talkin‘ ‚bout a revolution / It sounds like a whisper …

Ein Raunen der Hoffnung ging durch die Welt, als sich das russische Volk im Februar 1917 von der Zarenherrschaft befreite und im Oktober desselben Jahres die sogenannte „Diktatur des Proletariats“ installierte. 1918 beschrieb Rosa Luxemburg jene revolutionäre Umwälzung als „das gewaltigste Faktum des Weltkrieges“ und schlussfolgerte: „In Russland konnte das Problem nur gestellt werden. Es konnte nicht in Russland gelöst werden.“

Die Überwindung von Ausbeutung, Unterdrückung und die Gewährleistung eines dauerhaften Friedens in der Welt erscheint im Jahre 2017, in dem Krisen und Kriege die Erde beherrschen, noch unlösbarer als einst.

Bedeutete es darüber hinaus nicht auch eine Revolution, mit der sich Frauen zur vorletzten Jahrhundertwende trotz vieler gesellschaftlicher Vorurteile und Hindernisse ihren Traum erfüllten, das Recht wie ihren Weg erkämpften, professionelle Künstlerinnen zu werden? Ihr damit möglich gewordenes Mitwirken an einer Revolutionierung der Künste ist nicht zu unterschätzen.

Die Ausstellung Himmel Blau und Rosa Rot möchte den Blick auf 17 malerische Positionen lenken, die eine Tradition bewahren und diese zugleich aktuell weiterentwickeln: Ausgehend von den Mitteln und Möglichkeiten souverän beherrschter Malerei entstanden und entstehen so Bildwelten auf der Leinwand, die dem Welten-Grau und -Grauen schonungslos den Pinsel in ihre Wunden legen, oder mit malerischer Kraft eine andere, buntere Welt erschaffen – eine Welt, wie sie auch ist oder wie sie wünschenswerterweise sein könnte. Jenseits von Weltabgewandtheit oder ästhetischen, indifferenten Spielereien wird Malerei so zum subversiven Wirken, das erinnert, ins Jetzt blickt und nach vorn schaut.

Horst Zickelbein | Sinnliche Botschaften

Horst Zickelbein | Sinnliche Botschaften – Malerei

Gemälde von Horst Zickelbein

Horst Zickelbein “Lesbos 2, Die Bucht”, 2010, Öl auf Leinwand, 100 x 80 cm

Ausstellung vom 15. März bis 30. April 2017
Eröffnung am 14. März 2017 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Anita Kühnel, Kunsthistorikerin, Berlin

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und einem Text von Anita Kühnel. 60 S. Hardcover, Herausgegeben von Annette Tietz, Galerie Pankow

Am 23. März 2017 um 19 Uhr
Horst Zickelbein – Anreger, Vorbild, Mentor
Gespräch mit Martin Colden, Volker Henze und Kerstin Seltmann

Anlässlich des 90. Geburtstages  von Horst Zickelbein gibt die Ausstellung einen Einblick in das malerische Werk eines Künstlers, der  für die  Kunstentwicklung in Berlin eine herausragende Rolle gespielt hat.

In den späten fünfziger Jahren gehörte Zickelbein zum Kreis der sogenannten Berliner Schule, einer Gruppe befreundeter Künstler, die in der Nachkriegszeit den Dialog mit der internationalen Moderne aufnahmen und sich nicht von der DDR-Kunstpolitik vereinnahmen ließen. Horst Zickelbein hat sich früh von dem malerischen Sensualismus dieses Kreises  gelöst und ist einen eigenen künstlerischen Weg gegangen.

Ausgehend vom sinnlichen Erlebnis steht die Reduktion auf geometrische Formen und Strukturen  sowie die Hinwendung zu abstraktem Formenvokabular im Mittelpunkt seines Schaffens. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen des Bildes  entstehen so aus der Verknüpfung von Naturerlebnissen und literarischen Anregungen Farbräume und archaische Zeichen, die zu Gedanken- und Erinnerungsräumen, zu Seelenlandschaften als elementares Sinnbild der Zeit werden.

In dieser Abwendung vom Diktat der Figur, der Hinwendung zu abstraktem Formenvokabular und nicht zuletzt seiner künstlerischen Grundhaltung wurde Horst Zickelbein jenseits institutioneller Strukturen zu einem wichtigen Anreger und Lehrer nachfolgender Künstlergenerationen.

Horst Zickelbein wurde 1926 in Frankfurt/Oder geboren. Nach Militärdienst und Kriegsgefangenschaft studierte er von 1950 – 1955 bei Horst Strempel und Bert Heller Wandmalerei an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst Berlin Weißensee. Von 1955 bis 1958 war Horst Zickelbein zeitgleich mit Manfred Böttcher, Ernst Schröder, Harald Metzkes (bei Otto Nagel) und Werner Stötzer (Meisterschüler bei Gustav Seitz und Fritz Cremer) Meisterschüler bei Heinrich Ehmsen an der deutschen Akademie der Künste. Er war  bis 1990 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler und lebte von 1958 – 1995 freiberuflich in Berlin. 1996 erfolgte die Übersiedlung nach Bornholm.

Sabine von Breunig | The DNA Of History

Sabine von Breunig | The DNA Of History

„Man muss sich beeilen, wenn man etwas sehen will. Alles verschwindet.“

Ehemalige Krankenanstalten in Berlin-Buch | Fotografie

Foto der Fotografin Sabine von Breunig

Sabine von Breunig „Ludwig-Hoffmann-Quartier | Haus 134 | Chefarzt-Zimmer ÖB 1“

Ausstellung vom 18.01. bis 05.03.2017
Eröffnung: 17.01.2017 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Matthias Harder, Fotokurator, Berlin

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Zahlreichen Abbildungen und einem Text
von Matthias Harder, 60 Seiten, Softcover.

Sonntag, 5.3.2017, 17 Uhr: Finissage der Ausstellung mit einem Gespräch zwischen Sabine von Breunig und Matthias Flügge, Kunstwissenschaftler, Berlin.

Sabine von Breunig beschäftigt sich in ihrer aktuellen fotografischen Arbeit mit ehemaligen Krankenanstalten in Berlin- Buch.

Dort befindet sich der ehemals größte Krankenhausstandort Europas mit sieben  medizinischen Bereichen. Nach der Wiedervereinigung wurden die Krankenhäuser zum Teil verlagert, geschlossen  und für die Gebäude eine neue Nutzung gesucht. Das ist bis heute nur teilweise gelungen. Zwischen 2013 und 2015 hat Sabine von Breunig in den verlassenen Gebäuden von fünf ehemaligen Klinikteilen fotografiert.

Sabine von Breunig setzt sich in ihrer fotografischen Arbeit mit der Geschichte von Räumen und den darin befindlichen historischen Schichtungen auseinander. Im Vordergrund steht dabei  jedoch nicht die dokumentarische Erfassung des Vorgefundenen. Vielmehr versucht sie mit künstlerischen Mitteln – dem fein nuancierten Umgang mit Licht sowie der klaren Komposition aus Farbe und Struktur die Atmosphäre der dargestellten Räume erlebbar zu machen.  Kernpunkt ihrer künstlerischen Arbeit ist es,  das Interesse an Geschichte wach zu halten. Nicht mit historischen Dokumenten sondern mit zeitgemäßen Bildern, die an der Nahtstelle zum Verschwinden Fragen nach dem Woher und Wohin stellen.

Fotografie der Fotografin Sabine von Breunig

Sabine von Breunig „Ludwig-Hoffmann-Quartier | Haus 134“

Sabine von Breunig war zunächst als Journalistin tätig, absolvierte ein Volontariat bei Heiner Leiska, Hamburg, und arbeitet seit 2001 als freie Fotografin mit dem Schwerpunkt Interieur und Architektur, unter anderem 2006 „Hohenschönhausen“, 2008 „B(P)allast der Republik“ oder 2014 „Final Walk“ zum  ehemaligen Oberkomando der amerikanischen Streitkräfte in Berlin.  Von 2008–2011 war sie Schülerin in der letzten Meisterklasse von Arno Fischer an der Ostkreuzschule. Sie lebt in Berlin.

Mark Lammert – A NEW FLAT | Malerei

Mark Lammert – A NEW FLAT

Malerei

Mark Lammert "A NEW FLAT", Ateliersituation, 2015 (Foto: Roman März)

Mark Lammert „A NEW FLAT“, Ateliersituation, 2015 (Foto: Roman März)

Eröffnung am Dienstag, dem 8. November 2016 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Jurriaan Benschop, Kunstwissenschaftler, Berlin
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Ausstellung vom 9. November 2016 bis 08. Januar 2017

Donnerstag, 1. Dezember 2016, 19 Uhr: Künstlergespräch mit Mark Lammert
Moderation: Eckhart Gillen, Kunsthistoriker, Berlin

Mark Lammert (*1960) – Maler, Zeichner, Grafiker und Bühnenbildner – zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation, dessen Werk vielfältige philosophische, politische und historische Verweise erhält, die er mittels Reduktion, Fragmentierung und Collage zu Bildern mit hoher ästhetischer Wirkung  fügt. Seine Arbeit ist durch ein konzeptionelles Verfahren gekennzeichnet, mit dessen Hilfe er die Grenzen des Bildnerischen befragt.

Mark Lammert wird in einer Soloshow aktuelle Arbeiten präsentieren.  Die Räume der Galerie Pankow sind dabei der Bezugspunkt, auf den er mit seinen tiefgründigen Bildern reagiert, Räume aufgreift, kommentiert und in andere Dimension hinein erweitert. Auch in seinen neuen Bildserien werden unterschiedliche Relationen von Figur und Grund ausgelotet und anknüpfend an  zuvor entstandene Werkserien in farbige Hintergründe übersetzt.

Mark Lammert wurde 1960 in Berlin geboren und studierte von 1979-86 an der Kunsthochschule Weißensee Malerei und war von 1989-92 Meisterschüler an der Akademie der Künste zu Berlin. 1993 gestaltete er für Heiner Müllers Inszenierung „Duell-Traktor-Fazer“ seinen ersten Bühnenraum und trat seitdem regelmäßig als Bühnenbildner in Erscheinung. Seit 2011 lehrt Mark Lammert als Professor für Malerei und Zeichnung an der Universität der Künste Berlin. Er ist seit 2015 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

www.marklammert.de

Florian Merkel – Fotografien 2010 – 2016

Florian Merkel – Fotografien 2010 – 2016

Fotografie von Floarian Merkel

Florian Merkel, “Hieronymus”, 2015, Serie „Bewährte Rollenmuster“ – Eiweißlasur auf Silbergelatinebaryt, 100 cm x 75 cm

Eröffnung am Dienstag, dem 6.9.2016 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Michael Stoeber, Kunsthistoriker, Hannover
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Ausstellung vom 7.9. – 30.10.2016

Nach einer langen Phase, in der sich Florian Merkel unterschiedlichen Performance- und Videoprojekten widmete, kehrte er  2010 mit der Arbeit am “Kentauren Projekt” zu seinen fotografischen Wurzeln zurück. Das „Kentauren Projekt 1“ knüpft hier an frühere Serien von Landschaftsfotografien an. Die Bilder bringen einerseits eine dokumentarische Oberfläche, haben gleichzeitig das subjektive Empfinden eines erlebten öffentlichen Raumes zum Thema. Das festgehaltene Zeitgefühl dominiert die abgebildeten Einzelheiten. Im „Kentauren Projekt 3“ wird diese Konsequenz auf die Spitze getrieben und das gesellschaftliche Umfeld so weit ausgeklammert, dass die Skizze eines Zustandes übrigbleibt. Die Aufhebung dieser Art Bildfindung führte 2013 zur Magenta Serie, in der er mit dem Einfluss des Faktors Zeit auf die physische Veränderung des körperhaften Fotoabzuges und der Kolportierung dieses Vorgangs als elektronische Geschichtssimulation spielt. Außerdem zeigt der Künstler neuere Porträts, einen aktuellen Block von Architekturrecherchen sowie alte und neueste handcolorierte Fotografien.

Donnerstag, 13.10.2016, 19 Uhr
Goldklang – Florian Merkel öffnet seine musikalische Schatztruhe

im Rahmen des 7. Europäischer Monat der Fotografie Berlin | 1. – 31. Oktober 2016

EMOP Berlin - European Month of Photography

 

Auf Montage – Gruppenausstellung

Auf Montage

Annemirl Bauer, Theo Boettger, Conny Bosch, Manfred Butzmann, Lutz Dammbeck, Sylvie Eyberg, Pit L. Grosse, Klaus Killisch, Kalle Laar, Roland Nicolaus, Marcel Odenbach, Robert Rehfeldt, Karla Woisnitza

Marcel Odenbach "Deutsches Symbol (Bundesverdienstkreuz)", 1994, Collage, Fotokopien, Aquarell und Grafit auf Papier, 70 x 100 cm, Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln

Marcel Odenbach “Deutsches Symbol (Bundesverdienstkreuz)”, 1994, Collage, Fotokopien, Aquarell und Grafit auf Papier, 70 x 100 cm, Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln

Ausstellung vom 11. Mai bis 26. Juni 2016:
Eröffnung am 10. Mai 2016 um 19 Uhr
Einführung: Annette Tietz, Galerieleiterin

Veranstaltungen:

Donnerstag, 2. Juni 2016, 19 Uhr:
Montage als Denkprinzip bei Jean-Luc Godard Vortrag von  Claus Löser

Donnerstag, 16. Juni 2016, 20 Uhr:
UnZeit – gesprochene Blätter für Kunst und Kultur zu Gast in der Galerie Pankow


Auf Montage | Gruppenausstellung

DADA stellte keine ‚ewigen Werte‘ auf.
DADA propagierte keine Metaphysik,
aber das Unfassbare der Existenz auf Erden.
Raoul Hausmann

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts markierte die Einführung der Montage als ästhetisches Prinzip einen folgenreichen Wendepunkt in den Künsten. Ob in den bildenden Künsten, in Musik oder Theater, Roman oder Lyrik – die Montage wurde zur veritablen Methode des Denkens, Handelns und Kombinierens, um auf eine fragmentierte Wirklichkeit, auf fortschreitende soziale Zersplitterung, auf Zerfall und Verfall der Gesellschaften und Lebenswelten mit schroffen Schnittkanten, abrupten Brüchen, irrealen Verknüpfungen, Überlagerungen und Schwebezuständen zu antworten.

Was Anfang des 20. Jahrhunderts noch Verblüffung und Befremden hervorrief und den Aufbruch in eine schöpferische Moderne kennzeichnete, hat sich heute – 100 Jahre später – als Sampling, Recycling, Morphing oder Remix  längst konventionalisiert und birgt die Gefahr unendlicher, beliebiger und manipulativer Prozesse durch die grenzenlose Verfügbarkeit medialer Codes. Doch das assoziative Verknüpfen divergierender und als unvereinbar angenommener Teile und Bereiche unserer Existenz eröffnet nach wie vor neue Sehweisen und lässt die Montage als künstlerisches Prinzip mit den ihm innewohnenden gesellschaftskritischen aber auch utopischen Potential aktueller denn je erscheinen.

Die Ausstellung Auf Montage versammelt künstlerische Positionen, die sich in den vergangenen 30 Jahren bis heute der Technik der Montage im weitesten Sinne bedien(t)en, zeitkritische Bezüge herstellen und uns Fragmente unserer Geschichte und Lebenswelt neu und anders erzählt vor Augen führen.