Archiv der Kategorie: Ausstellung

Ingar Krauss: Lichtungen | Fotografie

Ingar Krauss: Lichtungen | Fotografie

Foto eines Mäusebussard von Ingar Krauss, Fotograf

Ingar Krauss “Mäusebussard”, 42 x 56 cm, Bromsilberpapier & Ölfarbe, 2013

Ausstellung vom 29. Mai bis 28. Juli 2019

Ingar Krauss arbeitet in bildnerischen Zyklen. Die Genres, in denen er arbeitet, sind die klassischen der Malerei: Porträt, Stillleben und Landschaft.

Mit den Stillleben ist der Fotograf der Malerei am nächsten. Krauss baut dafür bühnenartige Kästen, in denen er natürliches Licht so einfängt, dass es zum subtilen Akteur des stillen Schauspiels wird. Die Abzüge bearbeitet er von Hand mit einer Lasur aus Ölfarbe, dabei geht es ihm nicht nur um eine spezielle ästhetische sondern auch metaphorische Bildsprache, die die Vorstellung von der „Fotografie als zweiter Natur“ aus der Anfangszeit dieser Kunstform neu fasst.

Authentizität und Eigenständigkeit spielen in den Fotografien des Autodidakten Krauss in technischer wie auch inhaltlicher Hinsicht eine wesentliche Rolle. Mittels seiner analogen und vorwiegend schwarzweißen Arbeitsweise und dank seiner genauen Beobachtungsgabe schafft er Aufnahmen, die empathisch und zugleich eindringlich das Wesenhafte ihrer Akteure zum Ausdruck bringen.

Was Ingar Krauss’ Fotografien so beeindruckend macht, ist die Unmittelbarkeit und Eindringlichkeit von Zeit. Die Modelle seiner Kinder- und Jugendporträts stehen wie Stillleben unbewegt und ruhig in ihrer Umgebung. Die Konzentration steht so ganz auf ihren im Wachstum befindlichen Körpern und ihren Blicken, die dieser ruhenden Pose so häufig widersprechen.

In den Portraits osteuropäischer Erntehelfer, die Krauss auf den brandenburgischen Spargelfeldern traf, werden die Erwartungen an ein Arbeiterportrait als traditionelles kunsthistorisches Sujet nur bedingt bedient. Krauss rückt die Funktion der Portraitierten in den Hintergrund, um in der präzisen Reduktion auf wenige Attribute und Gesten und der gleichzeitigen Konzentration auf den individuellen Ausdruck etwas Wahres und Wesenhaftes kenntlich zu machen.

Der gebürtige Ost-Berliner Ingar Krauss (*1965) lebt und arbeitet in Berlin und im Oderbruch. Nach handwerklicher Lehre, Arbeit als Theaterhandwerker an der Berliner Volksbühne und als Betreuer in der Psychiatrie kam er Mitte der neunziger Jahre zur Fotografie. Seitdem war er an zahlreichen internationalen Ausstellungen beteiligt, wie in der Hayward Gallery, London; dem Musée de l’Elysée, Lausanne; dem Palazzo Vecchio, Florenz; und dem ICP in New York. Einzelausstellungen seiner Arbeiten gab es u.a. im Goethe-Institut Paris, dem Velan Center Turin, in der Kunsthalle Erfurt und der Guardini Stiftung Berlin; sowie in Galerien in Mailand, Paris, New York, Atlanta, Berlin und Leipzig. Er wurde gefördert durch Stipendien u.a. vom Berliner Kultursenat, der Stiftung Kunstfonds, der Robert Bosch Stiftung, der VG Bild-Kunst und vom Brandenburgischen Kulturministerium.

Zur Ausstellung erscheint ein Buch bei Hartmann Books.

Dienstag, 18. Juni 2019, 19 Uhr:
Buchvorstellung mit Künstlergespräch

Gerhard Kettner: Beim Begehen des Grundes | Zeichnungen

Gerhard Kettner: Beim Begehen des Grundes | Zeichnungen

Zeichnung des Künstlers Gerhard Kettner

Gerhard Kettner “Johannes Heisig” Grafit, 1984, 52,5 x 43,0 cm

Ausstellung vom 20. März 2019 bis 19. Mai 2019

Gerhard Kettner, der im vergangenen Jahr seinen neunzigsten Geburtstag gefeiert hätte, war in seiner Tätigkeit als Lithograph und Zeichner aber auch als Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden eine prägende Künstlerpersönlichkeit, die nachfolgende Generationen von Künstler weit über den Wirkungskreis in Dresden hinaus nachhaltig beeinflusst hat.

Vor allem sein zeichnerisches Werk, das sowohl Portraits von Familienangehörigen, Weggefährten und Bekannten aber auch eindringliche Selbstportraits umfasst steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung und bietet die Möglichkeit den Künstler wieder bzw. neu zu entdecken. Gezeigt werden ca. 70 Zeichnungen aus allen Phasen von Kettners Schaffen und zudem etliche Skizzen. Die Leihgaben stammen aus dem Nachlass, dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst und aus Privatbesitz.

Anke Fröhlich-Schauseil, Co-Kuratorin der Ausstellung und Autorin eines ausführlichen Essays, der im gemeinsam mit dem Leonhardi-Museum-Dreseden herausgegebenen Katalogs erstmals veröffentlicht wurde über Kettner: »Unabhängig davon, was sein Schaffen für den Künstler selbst bedeutete und wie es im zeitlichen Kontext des halben Jahrhunderts von 1943 bis 1992 verstanden wurde, lassen uns Gerhard Kettners Zeichnungen etwas von der Einmaligkeit des einzelnen Menschen und seiner Wahrnehmung erfahren. Bis zum Schluss […] sind es die Körper und Gesichter von Menschen, die als Zeichenanlass wie zur Betrachtung in doppeltem Sinn von anhaltendem Interesse sind.«

Ausstellung und Katalog wurden von Anke Fröhlich-Schauseil gemeinsam mit Bernd Heise für das Leonhardi-Museum Dresden eingerichtet und sind nun auch in der Galerie Pankow in Berlin zu sehen.

Gerhard Kettner wurde 1928 in Mumsdorf/Thüringen geboren. Nach einer Lehre als Lithograf, nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft studierte er an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste Weimar und der HfBK Dresden u.a. bei Hans Grundig, Max Schwimmer und Hans Theo Richter. Von 1961 bis kurz vor seinem Tod 1993 lehrte er an der HfBK, deren Rektor er von 1970 bis 1974 sowie von 1979 bis 1981 war.


Donnerstag, 4. April 2019 um 19 Uhr

Gespräch über den Künstler und Lehrer Gerhard Kettner

mit Heidi Vogel, Hanns Schimansky, Manfred Zoller und Johannes Heisig
Moderation: Annette Tietz


Logo Leonhardi-Museum Dresden

Kooperation mit dem Leonhardi Museum Dresden


Dokumentation:

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Tennis-Elephant | T.E. & Freunde

T.E. & Freunde - Einladung / Motiv

mit Tennis-Elephant: Moritz Schleime ~ Alexander Klenz ~ Marcus Wittmers ~ Saskia Buwert ~ Patrick Gutschmidt ~ Hanna Hennenkemper ~ Henning Hennenkemper ~ Andreas Koletzki ~ Tammo Winkler ~ & ~ Rosalie Dupré ~ Christian Forsen ~ Moritz Frei ~ Jürgen Grewe ~ Steffi Klenz ~ Petra Lottje ~ Franz Rodwald ~ Anton Schwarzbach ~ Nele Winkler

Ausstellung vom 23. Januar bis 03. März 2019
Eröffnung: 22. Januar 2019, 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Massimo El Ephas, Kunstexperte T. E.
Musik: Kat Baloun & Rico Lee

Tennis-Elephant – eine Wortschöpfung, die disparate Inhalte miteinander verbindet – ist der Name einer Künstlergruppe, die sich bereits 2004 in Berlin gegründet hat. Allen gemeinsam war und ist das Studium an der Kunsthochschule Weißensee und die dort entstandene persönlichen Nähe sowie die gemeinsame künstlerische Haltung. Alle arbeiten darüber hinaus überwiegend in den klassischen Medien der Malerei, Graphik und Bildhauerei.

Die Stärke dieser Künstlergruppe, die dem Label der Jungen Künstlerschaft mittlerweile entwachsen ist, besteht darin, sich keinem programmatischen Diktum verpflichtet zu fühlen. Vielmehr sind die gemeinsamen Ausstellungen Behauptungen von Diversität und Eigenständigkeit künstlerischen Tuns, des spielerischen und lustvollen Nebeneinanders visueller Erscheinungsformen im Chor der aktuellen künstlerischen Möglichkeiten. Trotzdem jeder der beteiligten Künstlerinnen und Künstler seinen eigenständigen künstlerischen Weg zum großen Teil sehr erfolgreich verfolgt sind die gemeinsamen Ausstellungen der Künstlergruppe Tennis Elephant Ausdruck einer Selbstvergewisserung im Kreis gleichgesinnter und Manifestation eines Credos, das persönlicher Nähe in Abgrenzung zu globaler Entgrenzung eine neue Bedeutung im künstlerischen Kontext beimisst.

Für die Ausstellung T. E. und Freunde hat jedes Mitglied von Tennis-Elephant einen Gast eingeladen, zu dessen Arbeit es einen besonderen Bezug hat. Daraus entsteht eine Erweiterung der künstlerischen Möglichkeiten mit neuen, überraschende Verbindungslinien, Querverweisen und Überlagerungen, die die gemeinsame Idee in einen erweiterten geistigen Raum transformieren.

Jeden Mittwoch um 18 Uhr: öffentliche Führung – Eintritt frei

Donnerstag 14. Februar 2019, 19 Uhr: Katalogpräsentation
Klaus Pohl, Schauspieler und Autor, liest Texte von Künstlern

Sonntag, 3. März 2019, 17 Uhr: Finissage Musik: Koschka

Das filmische Werk von Barbara Metselaar Berthold

Wir wären so gerne Helden gewesen

Das filmische Werk von Barbara Metselaar Berthold

Flyer zur Ausstellung im Rahmen von Videoart at Midnight-Festivals ‘18

“Wir wären so gerne Helden gewesen” Das filmische Werk von Barbara Metselaar Berthold

Ausstellung / Exhibition 07.November 201813. Januar 2019
Vernissage: 06. November 2018, 19:00 Uhr

Redner / Speakers:

Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Olaf Stüber, Kurator der Ausstellung und Direktor des Videoart at Midnight Festivals ‘18
Claus Löser, Filmwissenschaftler

Die Galerie Pankow präsentiert im Rahmen des Videoart at Midnight-Festivals ‘18 das filmische Schaffen Barbara Metselaar Bertholds. Die Ausstellung stellt damit nicht nur einen anderen, wesentlichen Schaffenskomplex der Fotografin vor, sondern knüpft an aktuelle gesellschaftliche wie auch medienbezogene Diskurse an. Von Metselaar Bertholds experimentellem Video Das Haus (1989/90), über den Dokumentarfilm Wir wären so gerne Helden gewesen (1995/96) bis hin zum Foto-Film Urban Messages (2018) zeigt sich ihr Anspruch, Geschichten und Geschichte von sozialer Brisanz miterlebbar zu machen.

Sie studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Danach war sie in Berlin als freiberufliche Fotografin tätig. 1984 reiste sie aus der DDR aus, war anschließend als Dozentin an der Hochschule der Künste Berlin tätig und wandte sich neben der Fotografie dem Dokumentarfilm und Video-Essay zu.

We Would Have Loved to Have Been Heroes

The filmic work of Barbara Metselaar Berthold

"sonst knallts - die Klappe", experimentelles Video von Barbara Metselaar Berthold

Screenshot “sonst knallts – die Klappe”, experimentelles Video mit Texten von Heike Willingham, 1994, Hi 8, 5 Min

For the Videoart at Midnight Festival ‘18, Galerie Pankow presents the filmic work of Barbara Metselaar Berthold. The show not only presents a different, essential body of work by the artist, but also ties in with current societal and media-related discourses. From Metselaar Berthold’s experimental video Das Haus (The House, 1989/90) to the documentary Wir wären so gerne Helden gewesen (We Would Have Loved to Have Been Heroes, 1995/96) to the photo-film Urban Messages (2018), the works reveal her aim to enable the viewer to participate in the experience of socially explosive stories and histories.

Metselaar Berthold studied photography at the Academy of Fine Arts Leipzig and then worked as a freelance photographer in Berlin. In 1984, she left the GDR, then joined the Berlin University of the Arts and turned to documentary films and video essays, while continuing her photographic work.

Frühstück / Breakfast am Samstag, dem 15.12.2018, 11:00 bis 13:00 Uhr

Filmabende / Screenings:

  • Donnerstag, 22.11.2018 um 19:00 Uhr
    Insel – Gespräche vor blühender Landschaft
    faro-film 2005, mini DV, 102 Min.
  • Donnerstag, 06.12.2018 um 19:00 Uhr
    Audienzen – Strategien der Selbstbehauptung
    faro-film 2006/07, mini DV, 52 Min. | zusammen mit Tina Bara
  • Donnerstag, 10.01.2019 um Uhr
    Kuhfrass – laut und leise

    faro-film 2014/15, HD, 57 Min. | Buch und Realisation

Im Rahmen des Videoart at Midnight Festival ‘18

Logo VAM FEstival 18

Gefördert durch:

Schering Stiftung | Hauptstadt Kultur Fonds | Medienboard Berlin Brandenburg

       

Kurt Buchwald: Limes Mundi – Die Umkehrung der Sicht | Fotografie

Kurt Buchwald: Limes Mundi – Die Umkehrung der Sicht | Fotografie

Foto des Fotografen Kurt Buchwald

Kurt Buchwald: Die Hand, aus Serie: Im Kasten, Zella-Mehlis 2012, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Ausstellung vom 05. September bis 28.Oktober 2018
Eröffnung am Dienstag, dem 04. September 2018, 19 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Gabriele Muschter, Kunstwissenschaftlerin, Berlin
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten
von Eckhart J. Gillen, Bernd Rosner und Kurt Buchwald


“Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.”
Ludwig Wittgenstein

Kurt Buchwald hat als Bild- und Aktionskünstler früh einen medien- und gesellschaftskritischen Ansatz verfolgt, der sowohl die Mechanismen der Bildherstellung, als auch der Bildwahrnehmung und der Wirkung von Fotografie thematisiert hat und diese sowohl kritisch als auch ironisch hinterfragt.

Neben dem Spiel mit dem Ausschnitt, der Verdeckung und dem Licht wird der fotografierte Körper in einem Rohr beziehungsweise Kasten zu seinem eigenen Hindernis. Er führt den Betrachter als auch den Apparat an die Grenzen der Wahrnehmung.

Die mechanische Weltsicht der Gutgläubigkeit, des naiven Vertrauens in das unmittelbar Wahrgenommene und dessen interessengeleitete Interpretation durch Ideologien, zweifelhafte Werte, Ideale und Ziele wird mit der Umkehrung der Sicht als obsolet enttarnt.

Die Ausstellung umfasst neben unveröffentlichten Blendenbildern (1994/96), die Werkgruppen Im Kreis der Wahrnehmung (2002–11) und Im Kasten (2012). Erstmals werden seine Kippbilder (2013) gezeigt und jüngst entstandene Werkkomplexe.

Kurt Buchwald wurde 1953 in der Lutherstadt Wittenberg geboren. Während seines Studiums an der Technischen Hochschule in Karl-Marx-Stadt, traf er 1978 auf die Künstlergruppe Clara Mosch. 1982 zieht Buchwald nach Berlin und beschäftigt sich fortan mit konzeptioneller Fotografie. 1993 gründet er das Amt für Wahrnehmungsstörung und agiert mit subversiven Aktionen im öffentlichen Raum. Kurt Buchwald lebt und arbeitet in Berlin. Seine Werke wurden mit Preisen gewürdigt und befinden sich in zahlreichen Museen und Sammlungen.


14. September -16. September 2018 | Fr 18-21 Uhr, Sa 11-13 Uhr und 14-17 Uhr, So 14-16 Uhr
Workshop mit Kurt Buchwald: EINE ANDERE WAHRNEHMUNG FINDET STADT

Dreitägiger Workshop mit dem Künstler in der Galerie Pankow
Anmeldung bis 05. September unter galerie-pankow [at] gmx [dot] de


25. Oktober 2018, 19 Uhr: Künstlergespräch
Moderation: Inka Schube, Sprengel Museum Hannover

Samstags, 17 Uhr: Öffentliche Führungen, Eintritt frei

Im Rahmen des EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY, Berlin

Logo des Europäischen Monat der Fotografie Berlin

Katalog und Ausstellung verdanken sich einer Kooperation mit der
Neuen Sächsischen Galerie, Chemnitz

Neue Sächsische Galerie

Hommage à Marwan

Hommage à Marwan

Bild eines Kopfes - Gemälde des Künstlers Marwan

Marwan “o.T.”, 2013 – 2014, Öl auf Leinwand, 162 x 114 cm © Nachlass Marwan, Foto: Jörg von Bruchhausen

Ausstellung vom 20. Juni bis 28. Juli 2018
Eröffnung am Dienstag, dem 19. Juni 2018, 19 Uhr 

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Matthias Flügge, Kunstwissenschaftler, Berlin
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.

Donnerstag, 28. Juni 2018, 19 Uhr: KlangFarbe
Punktierte Umgebungen
Akustischer Vortrag von Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort

Samstag, 28. Juli 2018, 17 Uhr: Finissage mit Künstlerfest
Musik: Niels Unbehagen und Jens Wohlrab am Klavier

Fünfzig Künstler*innen ehren in einer Ausstellung ihren einstigen Lehrer, den Maler Marwan. Die Ausstellung erinnert und würdigt nicht nur einen herausragenden Künstler, sondern auch einen Lehrer, dessen menschliche, geistige wie künstlerische Konsistenz nachhaltig in den Werken einer jüngeren Generation präsent ist.

Es ist bekannt, dass hervorragende Künstler nicht notwendigerweise immer auch hervorragende Mentoren sind. Dass Marwan in höchstem Maße beides verkörpert, wird in dieser Ausstellung und der vorliegenden Publikation auf oftmals berührende Weise bewusst.

Alle fünfzig beteiligten Künstler*innen begingen und begehen einen ganz eigenen Weg, halten – unter welchen Lebensumständen auch immer – an diesem Weg fest und haben ihr Werk zu einer überzeugenden künstlerischen Position entwickelt, die – weit entfernt von epigonalen Attitüden – eine jeweils individuelle Ausdrucksform verkörpert. Was diese Positionen – bei aller Heterogenität – eint, ist eine spürbar konsistente Haltung, eine obsessive Suche nach dem Existentiellen und Humanen in der Welt und die daraus resultierenden Versuche, dem Gestalt und Gestaltung zu geben. Dieses Anliegen findet sich in Marwans eigenem künstlerischen Werk und geht zugleich weit über das rein Künstlerische hinaus.

So wie Marwans Köpfe eine ganze, vielschichtige Welt bedeuten, so entsteht aus den versammelten Werken der Schüler*innen, ihren Stimmen und Stimmungen ebenso wie aus den Gesprächen, Erinnerungen, Korrespondenzen ein weiteres, hochkomplexes Bild des Menschen und Künstlers Marwan. Dieses Bild ist nicht das eines allmächtigen oder erdrückenden Vorbildes, es erscheint vielmehr wie eine leise Melodie, wie ein buntes Licht spendender Schatten, wie eine magische Kraft oder – wie ein anfeuernder Schutzengel.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:

Gülden Artun, Werner Aufenfehn, Ayman Balbaaki, Said Balbaaki, Carola Bark, Heather Betts, Ingmar Bruhn, Claudia Busching, Giorgio Casari, Claudia Chaseling, Beate Daniel, Michelle de Matas, Tom Drake Bennett, Rene´ Faber, Julia Freyer, Ina Geißler, Danisa Glusevic Ferreira, Harriet Groß, Heike Lydia Grüß, Karolin Hägele, Christian Hoffmann, Katharina Ismer, Ali Kaaf, Janos Kachelmann, Sascha Kürschner, Robert Lucander, Elisabeth Luchesi, Christin Lutze, MARWAN, Teresa Mazuela, Susan E. McKinley, Silvia Nettekoven, Uschi Niehaus, Martin Pfahler, Frank Pieperhoff, Daniela Pukropski, Eva Räder, Susanne Rosin, Salah Saouli, Alexander Schellow, Uwe Schmidt, Maike Schröder, Tatjana Schülke, Barbara Schwithal-Diekmann, Matthäus Thoma, Jens Umlauf, Corinna Weiner, Karsten Wittke, Jens Wohlrab, Frank Michael Zeidler

Video: druck_sache | Tendenzen zeitgenössischer Druckgrafik

DRUCK _ SACHE

Tendenzen zeitgenössischer Druckgrafik

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Dokumentation zur Ausstellung in der Galerie Pankow
vom 18. April bis 10. Juni 2018

9:06 Minuten / HD

Transkription des Videos

Also wenn man malt oder zeichnet, 
ist das der Prozess, den man im Atelier alleine macht

und sobald man vielleicht in die Druckgrafik geht,
verlässt man ja sein Atelier und geht

in einen anderen Raum und die Anonymität 
ist vorbei und dann wird das sozusagen ein Miteinander oft.

Und als ich anfing mit der Lithografie, dieser dicke Stein,

wo der sich bemühen muss, das zu schleifen.
Der schleift dann den großen Stein.

Und jetzt soll man auf diesen großen, 
dicken Stein etwas Freies draufmachen.

Er wird abgespült und dann wird der Stein getrocknet 
und dann kann er reingetragen werden und bezeichnet werden.

Lothar Böhme: Aber ich mache es gerne wegen eben dem 
schönen Haus wir unterhalten uns über die heutigen Dinge.

Dann kommt man hin und dann ist da eine wunderbare Atmosphäre.

Und dann guckt man auf den Stein drauf und dann fängt man an.

Und je länger man das macht, wir machen das ja fast schon jahrelang,
verliert man die Scheu, das zu machen.

Steffen Tschesno: Und das ist auch für mich das Interessante zu sehen,
dass zwei Maler, wie unterschiedlich sie sozusagen

mit dem Medium Grafik umgehen. Der eine als zeichnerisches Medium
und der andere sieht es als malerisches Medium.

Und das geht in beiden Techniken. Und in anderen natürlich auch noch.

Auch im Holzschnitt kann man natürlich malerisch 
arbeiten oder zeichnerisch arbeiten.

Und das finde ich oft sehr, sehr interessant.

Und über den Prozess, den Lothar
beschrieben hat und auch den Said beschrieben hat,

also dass das man sieht, dass also Said in seinen Arbeiten,
wo er Maler ist, also auch in der Druckgrafik,

egal ob in der Radierung oder auch in der Lithografie,
immer einen malerischen Ansatz hat in seinen Arbeiten

und bei Lothar und Anna ist es,
also vor allem bei der Radierung sieht man das,

eigentlich doch, dass sie auch in der Art arbeiten 
wie sie auch zeichnen.

Annette Tietz: Das ist die Suche wieder nach dem Auratischen des Kunstwerk
und der Einmaligkeit des Bildes; das steckt dahinter.

Und das kann man durchaus also erzeugen,
in dem man sich mit dem Blatt Papier, der Druckplatte,

dem Stein auseinandersetzt. Die Möglichkeit 
oder die Beschränkung des Materials annimmt

und innerhalb, also dieser Beschränkung, aber 
auch wieder zur eigenen Formulierung findet.

Das war eigentlich die Überraschung zu sehen,
dass es so viele junge Künstler an

unterschiedlichen Hochschulen gab,
die sich der Technik wieder zugewandt haben.

Das war für mich erstens, interessant zu sehen und 
zweitens, auch mal wichtig, einen Einblick in die

zeitgenössische Druckgrafik zu geben, weil es an 
anderer Stelle so bislang nicht stattgefunden hat.

Anna Slobodnik: Die Druckgrafik macht so ganz andere Dinge
mit einem Bild während ich male.

Da das ein langsamer Werdeprozess ist, kann man eine 
Druckgrafik natürlich auch sehr oft überarbeiten,

aber man druckt erst einmal 
und man hat ein Produkt und dann kann man sich entscheiden,

möchte man weiter arbeiten.
Man hat immer dieses “fertig”, das ist ganz faszinierend.

Annette Tietz: Es ist sicherlich auch eine Rückbesinnung auf
eine Form von Kunst, die auch etwas mit Handwerk zu tun hat.

So im Sinne also des eigenen Herstellens 
und des Könnens, was damit verbunden ist.

Da steckt ja sehr viel Können und vor allen Dingen 
auch sehr viel Wissen dahinter,

was heute auch nur noch an wenigen Stellen weitergegeben 
wird und an so einer Stelle ist es dann durchaus

auch von Relevanz, dass es noch Druckwerkstätten gibt,
also so die von Steffen Tschesno, das Lithografieatelier

und die solche Kenntnisse, dieses Wissen vermitteln und Künstler auch begleiten.

Said Baalbaki: Ich habe angefangen in Beirut vier Jahre nach 
dem Ende des Bürgerkriegs. Das heißt in sehr

miserablen Zustand studiert und
wir waren 20 Leute gepresst in einen kleineren Raum als hier.

Wir hatten keine Druckwerkstätten, wir hatten nichts.

Und als ich nach Berlin kam, habe ich gesehen, was man für Luxus hier hatte.

Annette Tietz: Freie Druckgrafik spielt heute eigentlich
keine große Rolle in der zeitgenössischen Kunst.

Wird eigentlich nicht gehandelt, wird von der Wissenschaft,

also von der Kunstwissenschaft, nicht mit einem 
besonderen Interesse wahrgenommen.

Das Überraschende daran ist, dass die Grafik trotzdem 
existent ist und das sich insbesondere viele

jüngere Künstler den traditionellen Techniken 
wieder zugewandt haben aus; unterschiedlichen Gründen.

Zum Einen um auch etwas Besonderes für sich zu finden,
in der Formulierung ihrer eigenen künstlerischen Ideen.

Und dem kommen druckgrafische Techniken offensichtlich also auch
ein Stückchen näher, mit der Möglichkeit des Experiments.

Das wird heute nicht mehr im Sinne
dieses klassischen Auflagendrucks, Druckgrafik, hergestellt.

Druckgrafik findet man heute sehr stark, nach wie vor,

im Zusammenhang mit der Entstehung von 
Editionen, im Zusammenhang mit Büchern

und in Form von Unikaten, als experimentelle Arbeiten und 
darin also durchaus gleichrangig zu Zeichnungen.

Annette Tietz: Aber es ist ein Interesse für die Technik da
und die Druckgrafik ist nach wie vor existent.

Die Techniken werden von vielen Künstlern genutzt;

zum Teil ausschließlich in ihrem künstlerischen Werk.
Es hat sich ein Wandel ergeben.

Said Baalbaki: Wenn ich über ein Projekt nachdenke,
dann denke ich direkt auch, was soll das Medium sein.

Soll ich mehr die Radierung einsetzen als die Lithografie
oder ist es ein Holzschnitt und all diese Aspekte.

Wenn man das noch nicht richtig vertieft hat,
dann kann man das nicht so schnell wissen.

Dann muss man auch die erfahrenen Leute nochmal fragen, dann ausprobieren 
und das kostet alles auch Zeit, Aufwand und Geld.

Annette Tietz: Es entspricht der Aufgabe kommunaler Galerien,
Kunst zu zeigen, die der Markt nicht berücksichtigt

oder die nicht gehandelt wird. Und dazu 
zählt Druckgrafik auf jeden Fall auch.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Katharina Albers, Ayman Baalbaki, Said Baalbaki, Magdalena Beger, Lothar Böhme, Paula Carralero Bierzynska, Felix Martin Furtwängler, Agustín García, Dieter Goltzsche, Liat Grayver, Claas Gutsche, Konrad Henker, Hanna Hennenkemper, Philipp Hennevogl ,Horst Hussel, Gabriela Jolowicz, Mark Lammert, Wolfgang Leber, Kazuki Nakahara, Hans Scheib, Frank Sievers, Anna Slobodnik, Sebastian Speckmann, Strawalde, Genaro Strobel, Muriel Tauber, Eva Vent, Uta Zaumseil


Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien

Finissage: druck_sache | Tendenzen zeitgenössischer Druckgrafik

Sonntag, 10. Juni 2018 um 17 Uhr: Finissage der Ausstellung

druck_sache | Tendenzen zeitgenössischer Druckgrafik

Die Ausstellung vereint 28 künstlerische Positionen und über 70 Werke. Sie gewährt einen Einblick in die aktuelle künstlerische Druckgrafik anhand von Lithografie, Holzschnitt, Linolschnitt und Radierung, ohne damit jedoch einen Anspruch auf eine vollständige Bestandsaufnahme zu verbinden. Vielmehr soll hier grafisches Schaffen als eine lebendig gebliebene bzw. wieder entdeckte Tradition zu öffentlicher Aufmerksamkeit verholfen werden.

Holzschnitt der Künstlerin Gabriela Jolowicz

Gabriela Jolowicz: “Pivo” 2015, Holzschnitt, 50 x 70 cm

All den aufgeführten Positionen aktueller Druckgrafik eignen die einer sinnlichen Wahrnehmung verpflichteten Lust am Experiment bei gleichzeitiger Reflexion über das Medium als technisches Phänomen, ein Ausloten seiner Möglichkeiten, ein Übertreten von Grenzen sowie ein Reagieren auf die Gegenwart im grafischen Bild. Dabei verweist die aktuelle Grafik unprätentiös auf ihre stoffliche Dimension, die Echtheit der Materialität, die Beschränkung aufs Wesentliche und behauptet sich gegen Kühle und Fluktuation der digitalen Bilder.

Indem sie Tradiertes ausreizen, erweitern und aktualisieren, bekunden die Grafiker*innen von heute ihr künstlerisches Selbstverständnis und schaffen zeitgemäße Bildwelten, die in ihrer Vielfalt neue Perspektiven eröffnen, ohne dabei zu vergessen, Geschichte zu erinnern und Geschichten zu erzählen.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Katharina Albers, Ayman Baalbaki, Said Baalbaki, Magdalena Beger, Lothar Böhme, Paula Carralero Bierzynska, Felix Martin Furtwängler, Agustín García, Dieter Goltzsche, Liat Grayver, Claas Gutsche, Konrad Henker, Hanna Hennenkemper, Philipp Hennevogl ,Horst Hussel, Gabriela Jolowicz, Mark Lammert, Wolfgang Leber, Kazuki Nakahara, Hans Scheib, Frank Sievers, Anna Slobodnik, Sebastian Speckmann, Strawalde, Genaro Strobel, Muriel Tauber, Eva Vent, Uta Zaumseil


Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien

Sabina Grzimek „Aus den Zeiten“ | Radierungen und Übermalungen

Sabina Grzimek „Aus den Zeiten“ | Radierungen und Übermalungen

Zia Maria von Sabina Grzimek

Sabina Grzimek “Zia Maria”, 2017, Kaltnadel, Buntstift, Wasserfarbe, 12,8 x 20,4 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Repros: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

Ausstellung vom 24. Januar bis 1. April 2018
Eröffnung: Dienstag, 23. Januar 2018, 19 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Michael Freitag, Direktor der Lyonel-Feininger Galerie, Quedlinburg
Musik: Dietmar Diesner, Saxophon

Donnerstag, 22. März 2018: Künstlergespräch mit Sabina Grzimek
Moderation: Albrecht Henkys, Kurator Museum Nikolaikirche

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Sabina Grzimek blickt auf ein Schaffen von über 50 Jahren zurück. Ihre Plastiken umfassen alle klassischen Genres vom Porträt über Kleinplastik bis hin zu mehrfigurigen Ensembles im Stadtraum und haben Eingang in prominente Sammlungen gefunden. Sie ist vor allem Bildhauerin, aber sie ist in ebenso starkem Maße Zeichnerin, Grafikerin und auch Malerin. In ihrer Arbeit verknüpfen sich diese verschiedenen Ausdrucksformen als Bestandteile einer Auseinandersetzung mit der Realität in einem umfassenden Sinne. Ihre künstlerischen Arbeiten speist sich aus den sinnfälligen Stationen des eigenen Lebens wie aus einem Tagebuch mit all seinen Fragen. Sie sind Vergewisserungen aus der privaten Existenz heraus. Unabhängig davon, welchen Gattungen sie sich zuwendet, steht in der Mitte ihres künstlerischen Denkens die Frage, was sich mit Mitteln der Kunst über den Menschen noch sagen lässt, wenn er von Ideologien, Konsum und Naturentfremdung gezeichnet ist und in den Bildwelten der Massenkultur verschwindet.

Radierung der Künstlerin Sabina Grzimek

Sabina Grzimek “Morgens” 1973, Radierung, Aquatinta, 40,3 x 29,5 cm / 32,5 x 24,6 cm, Künstlerandruck © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Repros: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

Die Ausstellung stellt erstmals das grafische Werk der Bildhauerin in den Mittelpunkt und zeigt mit über 100 Werken aus fünf Jahrzehnten das gesamte Spektrum der Sprachmittel, Motive und Techniken, in denen sich Sabina Grzimek zeichnerisch deklariert. In Folgen, Einzelblättern und Zustandsdrucken öffnen sich Themenbereiche ihres unmittelbaren Lebens: Die Familie in ihren Generationen, Landschaft und deren Fauna, Auftritte von Jazzmusikern, urbane Milieus, Stillleben und Porträts. Es dominiert der spontane Strich der Kaltnadelradierung, während der Variantenreichtum von Zustandsdrucken im Aquarell eine expressive Weiterführung erfährt und vom zeichnerischen Werk eine Brücke zur Malerei schlägt. Die meisten Blätter sind noch nie ausgestellt worden, so dass die Ausstellung einer Entdeckung gleichkommt und eine virtuose, viel zu wenig bekannte Zeichnerin offenbart. Ergänzend zu den grafischen Blättern werden in der Ausstellung in der Galerie Pankow Plastiken gezeigt, die im Kontext zu den grafischen Arbeiten entstanden sind und den Werkzusammenhang anschaulich werden lassen.

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Sabina Grzimek wurde 1942 in Rom geboren. 1967 schloss sie ihr Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ab und war 69-72 Meisterschülerin an der Berliner Akademie der Künste bei Fritz Cremer. Seit 1972 ist Sabina Grzimek freischaffend als Bildhauerin, Malerin und Grafikerin tätig. Sie ist Trägerin des Käthe-Kollwitz-Preises (1983), des Preises des Kunstfördervereins Weinheim und des Ernst-Rietschel-Kunstpreises der Stadt Pulsnitz (1994, 1996). 2011 erhielt sie den Brandenburgischer Kunstpreis, Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für ihr Lebenswerk. Sabina Grzimek lebt und arbeitet in Berlin und in Erkner.

Eine Kooperation mit der Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg.

Logo Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg

Walter Libuda – Magische Areale | Arbeiten mit Papier

Walter Libuda: Magische Areale | Arbeiten mit Papier

Arbeit auf Papier des Künstlers Walter Libuda

Walter Libuda „Drei Türme, drei Bomben“ 2016, Mischtechnik (VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

Ausstellung: 15. November 2017 bis 14. Januar 2018
Eröffnung: 14. November 2017 um 19 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Michael Freitag, Direktor der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg
Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Ausstellung und Katalog verdanken sich einer Kooperation zwischen der Lyonel-Feininger-
Galerie Quedlinburg, dem Leonhardi – Museum Dresden und der Galerie
Pankow Berlin.

Donnerstag, 7.12.2017, 19 Uhr: Künstlergespräch mit Walter Libuda
Moderation: Fritz Jakobi, Kunsthistoriker, Berlin

Sonntag, 14.01.2018, 17 Uhr: Finissage der Ausstellung

Die Ausstellung würdigt mit Walter Libuda einen Künstler, dessen Werk über vier Jahrzehnte mit einer seltenen Folgerichtigkeit ausgebaut worden ist. Mit einem offenen Konzept von Malerei kennt dieses Schaffen keine medialen Eingrenzungen und ist von einer beispiellosen Vielgestaltigkeit. Jedes Material kann ihm zu einem Gestaltungsanlass für einen malerisch aufgefassten Bildkörper werden.

Bild, Zeichnung, Objekt, Assemblage, Bühne, Bildkasten, Keramik, Collage, Plastik – alles ist möglich und entsteht in simultanen Schaffensprozessen. Vor allem ist Libuda in seiner unmittelbaren Sinnlichkeit ein begnadeter Maler. Das Material ist ihm dabei Anlass für Bildfindungen, die über das Dargestellte hinaus zu einem eigenen geistigen Gegenstand werden. Was Libuda darstellt bleibt allerdings rätselhaft.

Libudas Bildwelten bergen ein Geheimnis, sind von Irrwelten und Fabulationen durchtränkt, die Bildtitel setzen das Verwirrspiel fort statt das Mysterium zu lüften. Übrig bleibt nur die sinnliche Erfahrung einer nicht näher zu benennenden metaphysischen Dimension. Es ist das Gegenteil eines hermetischen Postulats, ein sanfter Affront in Zeiten unbedingten Deutungswillens und semantischer Eindeutigkeit.

Die Ausstellung »Magische Areale. Arbeiten mit Papier« zeigt zum ersten Mal ausschließlich Arbeiten, die sich nur einem Material verdanken, dem Papier. Dieses Papier ist nicht einfach nur mehr Bildträger, sondern wird in seiner künstlerischen Verwandlung selbst zum Subjekt. Die Bandbreite der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten reicht von Zeichnungen über Objekte und Assemblagen bis hin zu Pop-up Büchern.

Walter Libuda, Jahrgang 1950, studierte 1973 bis 1979 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), die letzten beiden Jahre als Meisterschüler von Bernhard Heisig. Danach arbeitete er als Assistent an der HGB; 1985 zog er nach Berlin. Seit 1992 ist er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, seit 1998 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Er ist Träger des Fred-Thieler-Preises für Malerei der Berlinischen Galerie und des Gerhard-Altenbourg-Preises des Lindenau-Museums Altenburg. Seine Arbeiten befinden sich in deutschen und internationalen Museen und Sammlungen darunter in der Neuen Nationalgalerie, der Galerie Neue Meister in Dresden, dem British Museum in London, dem Puschkin-Museum in Moskau oder auch dem Chinesischen Nationalmuseum in Peking. Walter Libuda lebt und arbeitet in Schildow bei Berlin.

 

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