Archiv der Kategorie: Ausstellung

Gundula Schulze Eldowy “MANGOBLÜTE & WINDROSE” | Polaroids, Stills und Filme

Gundula Schulze Eldowy “MANGOBLÜTE & WINDROSE”
Polaroids, Stills und Filme 1991 – 2004

Kunstwerk von Gundula Schulze Eldowy
Gundula Schulze Eldowy, New York 1993, Polaroid © Gundula Schulze Eldowy

Ausstellung vom 17. November 2021 bis 23. Januar 2022
Eröffnung: Dienstag, 16. November 2021, 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Felix Hoffmann, Hauptkurator c/o Berlin

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Gundula Schulze Eldowy ist eine der markanten Fotograf:innen der Spätphase der DDR. Ihre sozialdokumentarischen Schwarz-Weiß-Zyklen der Berliner Zeit (1977–1990) über Randexistenzen der Gesellschaft und Arbeiter:innen erhielten weltweit Aufmerksamkeit. Schulze-Eldowys radikaler fotografischer Blick, inspiriert von Paul Strand (1890–1976) und geschult durch die Zusammenarbeit mit amerikanischen Fotografen und literarischen Werken der französischen Realisten, macht sie zu einer herausragenden Vertreterin der Straight Photography.

Nach der Wende verlässt Schulze-Eldowy Ost-Berlin. Dies ist der Beginn eines Lebens in Reisefreiheit. Angeregt durch die Zusammenarbeit mit Robert Frank in New York erwirbt sie Polaroid- und Videokamera, die zeitweise Teil ihres Equipments werden.

In der Ausstellung MANGOBLÜTE & WINDROSE wird ein bisher nie gezeigter Teil ihres Œuvres präsentiert, der die Künstlerin erstmals auch in der Instant Photography verortet.

Die Ausstellung versammelt 230 Polaroids und Stills aus über einem Jahrzehnt Schaffenszeit, welche als tagebuchartige Aufzeichnungen zwischen 1991 und 2003 in New York, Italien, Ägypten, Japan und Peru entstanden sind. Sie dokumentieren Schulze Eldowys Alltag und künstlerische Entwicklung, ihre Aufenthalte und Begegnungen.

Selten war eine Ausstellung mit Gundula Schulze Eldowys Werken so nah an der Person selbst: „Die Bilder in kleinen Formaten handeln von scheinbar belanglosen Situationen und wirken wie nebenbei gemacht. Was im Moment des Entstehens reflexartig und intuitiv erfolgt, erweist sich im Nachhinein als Essenz des Seins.“ (Schulze Eldowy, 2021).

Neben den Fotografien aus den Videoarbeiten liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den Polaroids – insofern ist die Werkschau auch eine Hommage an die Sofortfilmfotografie. Mit dem momenthaften Charakter des Mediums spielt Schulze Eldowy in zahlreichen Facetten und lädt die Besucher:innen auf „Momente ihrer Weltreise“ (Schulze Eldowy, 2021) ein.

Der Ausstellungskatalog vermittelt durch eine Auswahl der Polaroids und Stills im Zusammenspiel mit einem poetischen Text Schulze Eldowys künstlerische Entwicklung und ihren Blick auf Welt und Existenz.


Veranstaltungen

Donnerstag, 25. November 2021, 19 Uhr

Filme von Gundula Schulze Eldowy
Die Frau am Kreuz (1993/2020, 30 min), Diamantenstraße (1993/2021, 14 min) und Im Herbstlaub des Vergessens (1983/2009, 26 min)
in Anwesenheit der Künstlerin

Donnerstag, 2. Dezember 2021, 19 Uhr

Filmvorführung
„Halt die Ohren steif!“ – Briefwechsel zwischen Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy
in Anwesenheit der Künstlerin

Donnerstag, 9. Dezember 2021 um 19 Uhr

Kyllikki Zacharias (Kuratorin Sammlung Scharf-Gerstenberg) im Gespräch mit Gundula Schulze Eldowy

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien


Weiterführende Infos:

Kamal Boullata – Geometrie des Lichts

Kamal Boullata – Geometrie des Lichts

Gemälde des Künstlers Kamal Boullata
Kamal Boullata, “Angelus II-3”, 2017, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm, © Kamal Boullata Foundation, Foto: Amanda Ribas Tugwell

Ausstellung vom 8. September bis 7. November 2021
Eröffnung am 7. September 2021 um 18 Uhr

Coronabedingt kann es bei Veranstaltungen zu Wartezeiten kommen. Beachten Sie hierzu unsere aktuellen Hinweise auf der Startseite.

Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie PankowGrußworte: Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, Berlin
Einführung: Dorothea Schöne, Kunsthistorikerin, Berlin

English version below >>

Die Eröffnungsreden werden auch in Deutscher Gebärdensprache angeboten.

Als der renommierte palästinensische Maler, Literat und Theoretiker Kamal Boullata am 6. August 2019 unerwartet in seinem Berliner Exil verstarb, verlor die Welt einen herausragenden Künstler aus dem arabischen Sprach- und Kulturraum, der sich vehement für den Dialog zwischen den Kulturen einsetzte und dessen Vermittlung zum Gegenstand seines künstlerischen und theoretischen Werkes machte.

1942 in Jerusalem in einer christlichen Familie geboren, zog Kamal Boullata für kurze Zeit nach Beirut, nachdem er ein Studium an der Accademia di Belle Arti di Roma abgeschlossen hatte. Später studierte er an der Corcoran Art Museum School in Washington, D.C., wo er die Arab American Cultural Foundation und die Alif Gallery mitgründete. 1993 und 1994 forschte er im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums zur islamischen Kunst in Marokko und Spanien. 2001 untersuchte Boullata mit einem Stipendium der Ford Foundation postbyzantinische Malerei in Palästina. Von 2012 bis 2013 war er Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin, um sich sowohl kunsttheoretisch als auch künstlerisch mit der Idee der „Transparenz“ auseinanderzusetzen. Im Anschluss blieb er dauerhaft in Berlin ansässig.

Kamal Boullatas hochkomplexes Werk verkörpert und vermittelt die bildnerische, poetische und intellektuelle Suche nach universellen Symbiosen: jener zwischen der arabischen Kunst und Kultur seiner Herkunft und einer westlichen Moderne bzw. Nachmoderne, zwischen „Displacement und Kosmopolitismus“ (Burcu Dogramaci), zwischen Heimat und Exil, zwischen Schrift und Bild.

In seinen bildkünstlerischen Arbeiten verknüpft Boullata Farbfelder, Schrift, Linie und Zahl in abstrakten Kompositionen, für die Poesie, Musik, Geometrie, Mathematik, Architektur sowie das aufmerksame Spiel mit Farbnuancen und Licht wesentliche Komponenten darstellen, die einander vielschichtig durchdringen. In den oftmals seriell angelegten und in einem aufwendigen Prozess entstandenen Arbeiten werden essenzielle und existenzielle Fragen an die Welt verhandelt und gelingt es, Distanzen zu überwinden sowie in Zeit und Raum ‚aus den Augen Verlorenes‘ aktiv zu erinnern.

Von Boullatas malerischem und grafischem Œuvre sind die ab den 1990er-Jahren entstandenen Künstlerbücher ebenso wenig zu trennen wie seine theoretischen Beiträge, insbesondere zur arabischen Kunst und Poesie. Kamal Boullata hielt zahlreiche kunsttheoretische Vorträge, seine Werke wurden in vielen Ausstellungen weltweit gezeigt und sind in bedeutenden Sammlungen vertreten. Trotz seiner internationalen Bedeutung ist er in Deutschland bislang wenig bekannt.

Die Ausstellung in der Galerie Pankow ist die erste institutionelle Werkschau des Künstlers in Berlin und präsentiert Malerei, Grafik sowie eine Auswahl der Künstlerbücher. Frühe malerische Stadtansichten Jerusalems (1959), Serigrafien der 1970er- und 1980er-Jahre und Beispiele der ab den 1990er-Jahre immer weiter entwickelten Acrylgemälde – kulminierend in der 2017 in Berlin entstandenen Werkgruppe Angelus und ergänzt durch Aquarell-Serien – geben eindrucksvolle Einblicke in Boullatas vielfältige und erkenntnisreiche „Geometrien des Lichts“.

Veranstaltungen

Donnerstag, 9. September 2021, 19 Uhr
Ali Kaaf und Jeanno Gaussi im Gespräch mit Dorothea Schöne und Annette Tietz

Donnerstag, 7. Oktober 2021, 19 Uhr
Dorothea Schöne im Gespräch mit Jumana Manna
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Jeden Mittwoch, 18 Uhr: Live Speaker in deutscher, englischer und arabischer Sprache

Zur Ausstellung erscheint der Katalog Kamal Boullata – Geometrie des Lichts, 104 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Charlotte Bank, Hans Belting, Burcu Dogramaci, Elizabeth Key Fowden, Maximilian Rauschenbach, Dorothea Schöne, Annette Tietz, in deutscher und englischer Sprache, Berlin 2021, ISBN 978-3-00-069829-3.

Informationen zur Ausstellung werden auch in Leichter Sprache angeboten.


Die Realisierung des Projektes wird aus Mitteln aus Hauptstadtkulturfonds ermöglicht.


Kamal Boullata − Geometry of Light

exhibition: September 8th – November 7th, 2021
opening: September 7th 2021, 7 pm

introduction: Annette Tietz, director Galerie Pankowgreeting: Klaus Lederer, Senator for culture and europe, Berlin
introduction: Dorothea Schöne, art historian, Berlin

When the renowned Palestinian painter, writer and theorist Kamal Boullata died unexpectedly during exile in Berlin on 6th August 2019, the world lost an outstanding artist who vehemently advocated dialogue between cultures and made such communication the subject of his artistic and theoretical work.

Born into a Christian family in Jerusalem in 1942, Kamal Boullatta moved to Beirut for a short time after graduating from the Accademia di Belle Arti di Roma. He later studied at the Corcoran School of Art in Washington, D.C., where he co-founded the Arab American Cultural Foundation and Alif Gallery. In 1993 and 1994, with a Fulbright Fellowship he conducted field research on Islamic Art in Morocco and Spain. In 2001, Boullata investigated post-Byzantine painting in Palestine with a Ford Foundation grant. From 2012 to 2013, he was a fellow at the Wissenschaftskolleg in Berlin, where his intention was to explore the idea of “transparency” both theoretically and artistically. Following this, he remained a permanent resident in Berlin.

Kamal Boullata’s highly complex work embodies and conveys a visual, poetic and intellectual search for universal symbioses: between the Arab art and culture of his origin and Western modernity or post-modernity, between “displacement and cosmopolitanism” (Burcu Dogramaci), between homeland and exile, and between the written word and the image.
In his visual art works, Boullata combined colour fields, writing, lines and numbers in abstract compositions, whereby poetry, music, geometry, mathematics, architecture and delicate play with colour nuances and light represent the key components, interpenetrating each other in multiple layers. In Boullata’s works essential and existential questions about the world are handled, making it possible to overcome distances and actively remember what has been lost from sight in time and space.

„Although my generation of Muslim and Christian Arabs had been condemned to exile, we continue to cherish the memory of the city’s [Jerusalem] Arab heritage, which never ceased to be a source of inspiration for my art,” Boullata wrote in 2014.

The colour-intensive serigraphs of the 1970s amd 1980s are laceworks of holy words whose meaning turns into visual expression. Based on Boullata’s exploration of the angular Arabic (Kufic) script, his “word-images” create innovative semantics that turn the viewer into a simultaneous reader.

Boullata’s geometric-abstract paintings from the 1990s onwards represent a further logical development of the “word-images”. Colour surfaces rich in nuance, almost shining from within – having arisen from crossing or overlapping lines –, form quasi-musical compositions reminiscent of real or inner landscapes and seem to expand into the cosmic due to their spherical impression. Their creation was preceded by a long, meticulous design process with numerous sketches and studies, which were then translated into watercolour painting or acrylic works on canvas. The paintings themselves form series and groups, the quantity or number of which was determined in turn according to a certain logic on the artist’s part.

In the case of Angelus for example – a cycle of nine paintings produced as three triptychs – ‟shades of colour unfold on the canvas to reveal in delicate nuances, the refractions of light at separate times of the day. […] Thus Angelus refer not to the experience of a specific landscape, not to Berlin as a new place of residence where the series was created; instead it expresses the idea of a temporally rhythmical day and the associated memories of brightness and darkness.” (Burcu Dogramaci)

The spatial and spherical character inherent in Boullata’s paintings and graphic works, as well as their close connection to poetry and the “correlation between the verbal and the visual in his art” are enhanced in the artist’s books produced from the 1990s onwards. ‟Here, one sees how each handcrafted book is not only connected, in its own way, to music and architecture, but that it is equally linked to the mathematical, geometric and exacting nature of a common aesthetic, whereby the book’s very form often changes to reflect the cadence of its words. For each artist book he created, Boullata selected poems and favourite verses from poetry mostly written by poet friends, including Mahmoud Darwish, John Berger, Denise Desautels, Pierre Vieuguet, Abdellatif Laâbi, Bernard Noël, al-Niffari, Hélène Dorion and of course Adonis […].” (José Miguel Puerta Vílchez)

Like those artist’s books, Boullata’s theoretical contributions, especially to Arabic art and poetry, cannot be separated from his painting and graphic œuvre. Among his most important theoretical publications are Palestinian Art: From 1850 to the Present (London 2009) and Belonging and Globalisation: Critical Essays in Contemporary Art and Culture (London 2008). Kamal Boullata has given numerous lectures on art theory; his works have been shown in many exhibitions worldwide and are represented in important collections. Despite his international significance, he is little known in Germany to date.

The exhibition at Galerie Pankow is the first institutional show of the artist’s work in Berlin and will present paintings, graphic art and a selection of the artist’s books. Early painterly city views of Jerusalem (1959), serigraphs from the 1970s and 1980s, and examples of the acrylic paintings he developed increasingly from the 1990s onwards – culminating in the group of works Angelus produced in Berlin in 2017 and complemented by watercolour series – all provide impressive insights into Boullata’s diverse and penetrating “geometries of light”.


Events

Thursday, September 9, 2021, 7 p.m.
Artist talk
Ali Kaaf und Jeanno Gaussi in conversation with Dorothea Schöne und Annette Tietz

Thursday, October 7, 2021, 7 p.m.
Artist talk
Dorothea Schöne in conversation with Jumana Manna


There may be restrictions due to the pandemic. Please inform yourself on our website or by telephone about the possibilities of visiting the exhibition and events.

The exhibition is accompanied by the publication Kamal Boullata – Geometry of Light, 104 pages, with numerous illustrations and texts by Charlotte Bank, Hans Belting, Burcu Dogramaci, Elizabeth Key Fowden, Maximilian Rauschenbach, Dorothea Schöne, Annette Tietz, in German and English, Berlin 2021, ISBN 978-3-00-069829-3.

Bezirksamt Pankow, Amt für Weiterbildung und Kultur,
Fachbereich Kunst und Kultur
Galerie Pankow
Breite Straße 8, 13187 Berlin
Phone: +49 30 47 53 79 25, Fax: +49 30 48 62 17 09
www.galerie-pankow.de
www.berlin.de/kunst-und-kultur-pankow/einrichtungen/galerie-pankow/

Opening hours: Tuesday to Friday 12 a.m. – 8 p.m. and Saturday + Sunday: 2 – 5 p.m.
Wednesday 6 p.m.: Live Speaker in German, English and Arabic
Free entrance!
Thursday + Friday 10 a.m. – 1 p.m.: Art educational activities for children in school after prior registration
Public Transport: U- & S-Bahn Pankow, Bus 107, 155, 255, Tram M1, 50

Engelberg – Inszenierte Fotografie von Kurt Buchwald, Andrej Glusgold, Matthias Leupold, Katharina Mayer

Engelberg – Inszenierte Fotografie
von Kurt Buchwald, Andrej Glusgold,
Matthias Leupold, Katharina Mayer

Katharina Mayer „Tetjana mit Brett blind ohne“, aus der Serie „Servir et disparaître“, 2002, C-Print, Diasec, 125 x 90 cm © Katharina Mayer, 2021

Ausstellung vom 21. Juli bis 29. August 2021
Eröffnung am Dienstag, dem 20. Juli 2021, von 16 bis 20 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung in die Ausstellung: Franziska Schmidt, Kuratorin der Ausstellung
Die Eröffnungsrede wird digital präsentiert.

Pandemiebedingt kann es zu Einschränkungen kommen.
Bitte informieren Sie sich auf unserer Webseite oder telefonisch über die Möglichkeiten eines Besuchs der Ausstellung.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Engelberg ist der Name einer Künstler*innengruppe, die sich mit dem Ziel gegründet hat, über die eigene Bildwahrnehmung und das jeweilige Œuvre hinaus in der Zusammenschau ein komplexes „Zeitbild“ erfahrbar zu machen. Die vier mit dem Medium Fotografie arbeitenden Künstler*innen Buchwald, Glusgold, Leupold und Mayer eint das darstellende Moment im Bild. Die ausgewählten Arbeiten befragen und ergründen in der „Berührung mit der Welt“ das Selbst und Gegenüber mittels der Inszenierung vor oder hinter der Kamera sowie im Raum. In der Ausstellung werden Gemeinsamkeiten, Synergien und Verbindungslinien zwischen den Protagonist*innen deutlich bzw. vertiefen sich oder divergieren. Die Präsentation in der Galerie Pankow ist die erste institutionelle Ausstellung als Gruppe mit Fotografien, Zeichnungen, Objekten und Installationen.

Kurt Buchwald verbindet Aktionskunst und Fotografie, indem er selbst vor die Kamera tritt und an den Schnittstellen zwischen Realität und Abbild agiert. Er hinterfragt das Medium Fotografie, experimentiert und schafft neue visuelle Programme. Buchwalds Werk steht für Provokation, Wahrnehmungsänderung und Grenzüberschreitung sowie für das Verborgene, das in uns steckt.

Andrej Glusgolds Arbeiten sind beeinflusst von Schamanismus, Außenseiterkunst, religiöser und Volkskunst. Seine inszenierten Fotografien verkörpern innere Seelenzustände, die in der Kombination mit Zeichnungen in einer Art Such- und Auflösungsprozess surreale Bildchiffren und Metaphern offenbaren. Seine Bilder „verzerren und spiegeln uns selbst und den anderen zugleich“. (Eva Wattolik, 2005)

Matthias Leupold erforscht gesellschaftliche und individuelle Wirklichkeiten und verwickelt die Betrachter*innen in die Untiefen und Dramen innerhalb und jenseits der deutschen und europäischen Grenze. Seine szenischen Fotografien und Bildarrangements folgen nicht nur historischen Vorbildern, sondern lösen sich wiederum von diesen in einer Art Bildreflexion bzw. Bildvision.

Katharina Mayers künstlerisches Interesse gilt dem menschlichen Dasein, der Herkunft und Identität sowie dem Portrait als Schlüsselmoment zwischen Realität, Darstellung und innerem Bild. Mayer inszeniert diverse bedeutungsgeladene personelle Begegnungen und thematisiert Dissonanzen, „Missverständnisse“, um ethnische, politische, geschlechtsspezifische Ebenen freizulegen.

Biografien der Künstler*innen

Kurt Buchwald, 1953 in Wittenberg geboren, absolvierte ein Ingenieursstudium in Karl-Marx-Stadt und war Schüler bei Ralf-Rainer Wasse. Seit 1982 entstanden erste Aktionen und konzeptuelle Arbeiten. 1986 wurde Buchwald in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen. Von 1989 bis 1991 war er Meisterschüler bei Prof. Lothar Reher an der Akademie der Künste der DDR. Seit 1982 lebt und arbeitet er in Berlin.

Andrej Glusgold, 1968 in Kischinew/Sowjetunion. Nach dem Studium an der Hochschule für Künste in Bremen, zog er 1996 nach Berlin, wo er als Fotograf, Zeichner und Professor für Fotografie an der University of Europe for Applied Sciences tätig ist. Glusgold lebt und arbeitet in Berlin.

Matthias Leupold, 1959 in Ost-Berlin geboren und 1986 legal nach West-Berlin ausgereist, studierte an der Universität der Künste und war ebendort Meisterschüler bei Prof. Ludwig Thürmer. Von 2007 bis 2014 war er Rektor der BTK – Hochschule für Gestaltung in Berlin. Bis heute ist er Professor für künstlerische Fotografie und digitale Bildmedien an der Nachfolgeinstitution University of Europe for Applied Sciences. Leupold lebt und arbeitet in Berlin.

Katharina Mayer, 1958 in Rottweil a.N. geborgen, studierte Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Bernd Becher und Prof. Nan Hoover mit Schwerpunkt Fotografie und Video. Nach Lehraufträgen an unterschiedlichen Institutionen, erhielt Mayer eine Gastprofessur an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie gründete die unabhängige Schule für künstlerische Fotografie in Düsseldorf. Seit 2012 ist sie Professorin für Fotografie an der University of Europe for Applied Sciences in Berlin. Mayer lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin.

Veranstaltungsprogramm

Donnerstag, 12. August, 19 Uhr
Filmvorführung mit Einführung von Matthias Leupold
Hugo Jaeggi – Fotograf. Zudem ist der Traum oft Realität genug.
Ein Film von Matthias Leupold und Jérome Depierre, 2019, 52 min

Donnerstag, 19. August, 19 Uhr
Filmvorführung mit Einführung von Katharina Mayer
Willi Kemp – Ich lebe mit meiner Kunst
Ein Filmessay von Katharina Mayer und Gudrun Teich, 2018, 62 min

Donnerstag, 26. August, 19 Uhr
Buchvorstellung und Künstler*innengespräch
Kuratorin Franziska Schmidt im Gespräch mit den Künstler*innen der Ausstellung

Sonntag, 29. August, 16 – 20 Uhr
Finissage in Anwesenheit der Künstler*innen
Mit Bauchladenperformance Stimme – Mutterkind von Katharina Mayer


Engelberg – Inszenierte Fotografie | Begrüßung und Einführung

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Das Projekt wird aus Mitteln des Bezirkskulturfondsgefördert.

Senatsverwaltung Kultur und Europa Logo

Bärbel Bohley – die Künstlerin | Grafik und Zeichnung

Bärbel Bohley – die Künstlerin
Grafik und Zeichnung

Bild von Bärbel Bohley
Bärbel Bohley, Engel fallen vom Himmel, 1989, Mischtechnik auf Karton, 70 x 99,5 cm
© Nachlass von Bärbel Bohley bei Anselm Bohley, Foto: Christoph Petras

Ausstellung vom 21. April bis 11. Juli 2021
Eröffnung am Dienstag, dem 20. April 2021 von 16 bis 20 Uhr

Grußwort: Sören Benn, Bezirksbürgermeister Pankow
Redebeitrag: Karla Sachse, Künstlerin
Einführung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow

Die Eröffnungsreden werden digital präsentiert.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Pandemiebedingt kann es zu Einschränkungen kommen. Bitte informieren Sie sich auf unserer Website oder telefonisch über die Möglichkeiten eines Besuchs der Ausstellung.


Bärbel Bohley gehörte zu den prominentesten Bürgerrechtler*innen der DDR. Als politisch aktive Frau hat sie sich seit den 1980er-Jahren für Menschenrechte und Menschlichkeit in der DDR eingesetzt und war eine der prominentesten Gründer*innen der Bürgerrechtsbewegung Neues Forum.

Bärbel Bohley war Künstlerin. Ihr Studium absolvierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Sie lebte im Prenzlauer Berg – in den 1980er-Jahren legendärer Künstlerszenebezirk in Ost-Berlin. Die in künstlerischer Hinsicht produktiven Jahre lagen zwischen ihrer ersten Ausstellungsbeteiligung 1978 in der Galerie Junge Kunst Frankfurt/Oder und der letzten Ausstellung 1990 in der Galerie am Schloßberg Gadebusch. Künstlerisch tätig war sie bis November 1989. Ab diesem Zeitpunkt widmete sie sich ausschließlich ihrem politischen und gesellschaftlichen Engagement.

In den thematischen Ausstellungen zu Kunst in der DDR der zurückliegenden Jahre fehlt der Name Bärbel Bohley entweder ganz oder wird lediglich am Rande erwähnt. Die Gründe dafür mögen vielgestaltig sein. Im Vordergrund der Wahrnehmung steht die politisch und gesellschaftlich engagierte Bärbel Bohley. Dafür hatte sie die Malerei schließlich bewusst aufgegeben.

Kunst und Leben lassen sich bei Bärbel Bohley jedoch nicht voneinander trennen. Betrachtet man aus heutiger Perspektive ihren Lebensweg und betrachtet man die künstlerischen Arbeiten, die sie in der begrenzten Zeitspanne ihrer aktiven künstlerischen Tätigkeit geschaffen hat, wird deutlich, dass im Zentrum von Bärbel Bohleys gesamter Lebenspraxis das Interesse am Menschen als einem freiheitlich denkenden und handelnden Wesen steht. Ihr Werk umfasst zu einem großen Teil Abbildungen des menschlichen Körpers. Aktdarstellungen, Figuren im Raum, Portraits sind immer wiederkehrende Motive in ihrer Arbeit. An ihnen werden Zustände menschlichen Daseins in immer neuen Variationen ausgelotet. Hier sieht sie ein Gestaltungspotential, dass sie dann mehr und mehr in andere Bereiche des Lebens übertragen und erweitert hat. Sie sagte selbst, „dass sie sich nach 1989 »in gewisser Weise schon als Aktionskünstler gefühlt« hätte, es sei ihr immer um Kreativität gegangen und ihre hatte nur ein anderes Betätigungsfeld gefunden“.

Bärbel Bohley ist 2010 gestorben. Dass sie im vorigen Jahr 75 Jahre alt geworden wäre, ist der Anlass für diese erste umfassende Werkschau, die Bärbel Bohley als Person, als Künstlerin und kreative Persönlichkeit der Zeitgeschichte würdigen möchte.

Hier die Einführungen und Grußworte anlässlich der Eröffnung unserer Ausstellung

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Valérie Favre | VALERY / PLATTFORM I / EXIL

VALERY / PLATTFORM I / EXIL

Ein Projekt von Valérie Favre in der Galerie Pankow

La Poulinière von Valérie Favre
Abb.: “La Poulinière” für “VALERY / PLATTFORM I / EXIL”, Berlin 2020 © 2020 Valérie Favre und VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Uwe Walter

Ausstellung vom 11. November bis 11. April 2021
Eröffnung [VIRTUELL] am 10. November 2020 ab 18:30 Uhr
Es sprechen Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow, und Valérie Favre.

10. November 2020 – 19:00 Uhr  [VIRTUELL]:
Eröffnung des BUREAU DES SUICIDES BERLIN -PARIS

Valérie Favre im Gespräch mit Thomas Macho, Kulturwissenschaftler/Philosoph, Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften, Wien und Geraldine Spiekermann, Kunsthistorikerin, Universität Potsdam

Verfolgen Sie die Eröffnung virtuell auf https://valery-plattform1-exil.de/

Entsprechend der Zehnten Verordnung zur Änderung der SARS-CoV-2-Infektionsschutz-verordnung bleibt die Galerie Pankow vom 2. bis zunächst 30. November 2020 für den Besucherverkehr geschlossen.

Das Ausstellungsprojekt wird in der Publikation VALERY / PLATTFORM I / EXIL dokumentiert und erscheint im Januar 2021 im Kerber Verlag.

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Das Exil – seit Jahrhunderten Teil unserer Zivilisations- und Kulturgeschichte – ist in unserer Gegenwart als Begriff wie als Phänomen nach wie vor von hoher Aktualität. Die Künstlerin Valérie Favre, mit französischer und Schweizer Staatsbürgerschaft in Berlin lebend und arbeitend, setzt sich in der Ausstellung VALERY / PLATTFORM I / EXIL aus künstlerischer Perspektive mit dieser hochkomplexen Thematik auseinander. Dabei werden die Räume der Galerie Pankow zur Plattform eines künstlerischen Austauschs, der verschiedene Betrachtungsebenen ermöglicht.

Zusammen mit anderen ‚nomadischen Künstler*innen’ richtet Valérie Favre eine neue Perspektive auf das Thema und markiert zugleich den Kontrast zu all jenen Menschen, die aus politischen, religiösen oder/und ökonomischen Gründen fernab ihrer Herkunftsländer leben müssen. Das Exil in seinen vielfältigen Aspekten und Erscheinungsformen wird durch künstlerische Strategien und Ausdrucksmittel erforscht – als universale Erscheinung, als Moment des Flüchtigen/Ephemeren, als eng mit der Sprache verbundenes Problem, als persönlich-individuelle Frage, als Extremfall von ‚Heimatlosigkeit’.

Valérie Favre tritt dabei mit partizipativ ausgerichteten Interventionen und Installationen in einen Dialog mit eingeladenen Künstler*innen, Dichter*innen, Philosoph*innen, Soziolog*innen und mit den Besucher*innen.
Zugleich hinterfragt sie mit dem Projekt gängige Konventionen der Ausstellungspraxis. Stattdessen schafft sie eine Bühne für unterschiedlichste Künstler*innen und Theoretiker*innen in einer sich stetig weiter entwickelnden Ausstellung unter Berücksichtigung der Aspekte Zeit, Zufall, Räumlichkeit und Autorschaft.

Im Rahmen der Ausstellung wird das von Favre gegründete BUREAU DES SUICIDES am 10. November 2020 eröffnen. Seit 2000 widmet sie sich als Künstlerin dem Thema des Freitods und entwickelte eigens dafür eine Serie von Malereien, welche im Neuen Berliner Kunstverein (Berlin, 2013) und bei Bergen Assembly (Norwegen, 2019) zu sehen war. Valérie Favre möchte ihre bisher rein künstlerische Perspektive auf das Thema nun erweitern und es aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten: soziologisch, geschichtlich, poetisch und philosophisch. Die Idee ist, mit dem BUREAU DES SUICIDES eine Art Labor ins Leben zu rufen, in welchem das Thema auf verschiedensten Ebenen erforschen werden kann.

1959 in der Schweiz geboren, avanciert Valérie Favre nach ihrer anfänglichen Theater- und Filmlaufbahn in Paris zu einer der wichtigsten Malerinnen Frankreichs und erlangte darüber hinaus international Ankerkennung. 1998 übersiedelte sie nach Berlin, wo sie seit 2006 als Professorin an der Universität der Künste lehrt. Thematische Schwerpunkte aus der Kunstgeschichte, der Literatur, der Philosophie, dem Theater und dem Film prägen ihr Werk. Valérie Favres malerischer Ansatz bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion und lotet die Möglichkeiten heutiger Malerei im Bewusstsein ihrer kunsthistorischen Entwicklung aus.

In ihren Gemälden untersucht Favre Themen wie die Rolle der Künstlerin in der Gesellschaft oder die traditionelle Zuordnung von Geschlechterrollen in immer neuen Kompositionen. Sie arbeitet stets gleichzeitig an verschiedenen Werkgruppen und in unterschiedlichen Medien.
Ausgewählte Einzelausstellungen umfassen: Neue Galerie, Gladbach, Deutschland (2018); Musée d’art et d’histoire, Neuenburg, Schweiz (2017); Musée d’art moderne et contemporain, Straßburg, Frankreich (2015); Neuer Berliner Kunstverein, Berlin, Deutschland (2013); Kunstmuseum Luzern (2010). Im Jahr 2012 wurde Valérie Favre für den renommierten Prix Marcel Duchamp in Frankreich nominiert.

Veranstaltungen

Donnerstag, 12.11.2020, 19 Uhr [VIRTUELL]

Valérie Favre (Frankreich/Schweiz/Deutschland) im Gespräch mit den Künstler*innen Asana Fujikawa (Japan/Deutschland) und Driss Ouadahi (Algerien/Deutschland)

Donnerstag, 19.11.2020, 19 Uhr [VIRTUELL]

Valérie Favre (Frankreich/Schweiz/Deutschland) im Gespräch mit den Künstler*innen Robert Gabris (Slowakische Republik /Österreich), Vanna Karamaounas (Griechenland/Schweiz) und Anna Schapiro (Russland/Deutschland).

Sonntag, 17.01.2021, 17 Uhr

Finissage mit Präsentation der Publikation VALERY / PLATTFORM I / EXIL

Dienstag, 23. März 2021, von 14:00 bis 16:00 Uhr

Pressebesichtigung

Samstag, 27. März 2021, von 16:00 bis 20:00 Uhr

Präsentation der Publikation: VALERY / PLATTFORM I / EXIL


Mit freundlicher Unterstützung durch die Wemhöner Sammlung


Mit Unterstützung der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

Logo Schweizer Botschaft

Tina Bara | Recur, 2020 – Fotografie

Tina Bara | Recur, 2020

Foto der Fotografin Tina Bara

“Conny”, aus der Serie “Indizes Periphere”, 1998, C-Print, 40 x 32 cm © Tina Bara

Ausstellung vom 9. September bis 1. November 2020
Eröffnung am 8. September 2020 von 16 bis 22 Uhr
Einführungstext: Maren Lübbke-Tidow, Kunsthistorikerin

Die Ausstellung wird am Eröffnungstag von 16 bis 22 Uhr sowie zu den Öffnungszeiten für die Besucher*innen unter Beachtung der Hygienevorschriften zugänglich sein. Die Einführung wird in gedruckter Form präsentiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Katalogpräsentation: Donnerstag, 29. Oktober 2020, 19 Uhr

Als Kern von Tina Baras künstlerischer Arbeit kann man die Porträtfotografie bezeichnen, wobei sie den menschlichen Körper als Matrix gesellschaftlicher Einschreibungen begreift und thematisiert. Ihr prozessorientierter, medienreflexiver und zugleich poetischer Umgang mit der Fotografie begleitet die menschliche Figur zumeist in einem spezifischen räumlichen Umfeld sowie über einen längeren Zeitraum. Diese Herangehensweise bezeichnet Bara selbst als „performatives Portrait“ und entwickelt dabei Darstellungsoptionen, in deren offenen, dialogisch angelegten Settings sie jene Fragen formuliert, die sie dringend beschäftigen.

Die Ausstellung versammelt Portraitarbeiten aus verschiedenen Schaffensperioden bis hin zu aktuellen Aufnahmen, in denen bestimmte Protagonisten und Motive immer wieder präsent sind. In den jeweiligen Serien dokumentiert Bara die berührende Geschichte eines Stück Lebens und Werdens ihrer Protagonisten, geht dabei über das Biografische hinaus und findet eine ganz eigene Form der Poetik geschichtlichen Erzählens mit fotografischen Mitteln.

Tina Bara (1962 in Kleinmachnow geboren) studierte nach dem Abitur 1980 bis 1986 Geschichte und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie war aktiv in oppositionellen Gruppen, unter anderem bei „Frauen für den Frieden“. 1985 hatte sie ihre erste Fotoausstellung im Kreis-Kulturhaus Berlin-Treptow. Seit 1986 war sie als Mitglied des Verbandes Bildender Künstler freiberuflich als Fotografin tätig, unter anderem für das DEFA-Studio für Dokumentarfilme so unter anderem für flüstern & SCHREIEN – Ein Rockreport. Im gleichen Jahr nahm sie ein Fernstudium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig auf. 1989 übersiedelte sie nach West-Berlin. Seit 1993 ist sie Professorin für künstlerische Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seit 2000 projektbezogene künstlerische Zusammenarbeit mit Alba D’Urbano.

Im Rahmen des EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY, Berlin

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Felix Martin Furtwängler | BASTA! – Malerbücher und grafische Werke

Felix Martin Furtwängler | BASTA! – Malerbücher und grafische Werke

Abbildung: "Furtwängler goes Underground"

Felix Martin Furtwängler “Furtwängler goes Underground”, 2018, bemalte Schallplatte, Durchmesser 30 cm, © 2020 VG Bild-Kunst, Bonn

Ausstellung vom 17. Juni bis 30. August 2020
Eröffnung am Dienstag, dem 16. Juni 2020, von 16 bis 22 Uhr
Einführung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie

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Einführung zur Ausstellung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie

Die Ausstellung wird am Eröffnungstag von 16 bis 22 Uhr sowie zu den Sonderöffnungszeiten für die Besucher*innen unter Beachtung der Hygienevorschriften zugänglich sein. Die Einführung wird digital präsentiert.

Zur Ausstellung erscheint das Künstlerbuch Sinnphobie der Worte. A POETOMAR.

Nutzen Sie bitte auch unsere digitalen Angebote.

Felix Martin Furtwängler ist Maler, er ist Zeichner, er beherrscht und benutzt alle gängigen druckgrafischen Techniken. Sein Schaffen ist rastlos und maßlos in einem besten Sinne. Aus einer überbordenden Phantasie und dem Drang zum lustvollen Fabulieren heraus entstehen stetig neue Werkkomplexe, welche die technischen und handwerklichen Möglichkeiten eines Mediums ebenso austesten wie sie die einzelnen künstlerischen Ausdrucksformen verbinden und deren Grenzen auflösen. Aspekte und Elemente wie Klang, Rhythmus, Wort, Bild, Farbe und Form werden unkonventionell miteinander verwoben und in ihrem Zusammenspiel sinnlich wie intellektuell neu erfahrbar. Den grafischen Blättern und Zyklen Furtwänglers liegen eigene Texte oder (welt)literarische Vorlagen zugrunde und gehen mit diesen eine bildhafte Symbiose ein.
Ein Kristallisationspunkt seines Schaffens sind die „Malerbücher“, die Furtwängler in ungewöhnlicher Personalunion als Künstler und Verleger herausgibt, ermöglicht durch sein handwerkliches und technisches Know-how. Seine Arbeitsweise zeichnet sich dabei weniger dadurch aus, dass in logischer Folgerichtigkeit Text und Bild in Kongruenz zueinander gebracht werden. Vielmehr geht er über die konventionelle Illustration eines Textes als bildliche Entsprechung eines Narrativs hinaus und verbindet die klassischen Bestandteile eines Buches wie Text, Bild und typografische Gestaltung zu einer Einheit gleichwertigen Ranges.
Die Ausstellung BASTA! Malerbücher und grafische Werke präsentiert ausgewählte Malerbücher und Objekte von Felix Martin Furtwängler und sie gibt einen Einblick in das vielseitige grafische Werk des Künstlers.

Felix Martin Furtwängler (1954 in Karlsruhe geboren) studierte Werbegrafik an der Kunstschule Alsterdamm in Hamburg und wechselte 1972 nach Berlin an die Hochschule der Künste, wo er 1973/74 die Schule für Werkkunst und Mode, 1975/76 den Studiengang Produktdesign besuchte und von 1977 bis 1982 freie Malerei und Grafik studierte. 1982 war er Meisterschüler bei Gerhart Bergmann. Seither entsteht eine Vielzahl von Künstlerbüchern und Buchobjekten. Furtwängler realisiert viele Ausstellungen und zahlreiche seiner Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

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Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien

Adonis “Vom Wort zum Bild”

Adonis “Vom Wort zum Bild”

kunstwerk des Künstlers Adonis

Adonis “o.T.”, 2005, 70x50cm, mixed media

Ausstellung vom 22. Januar 2020 bis 22. März 2020
Verlängert bis 07. Juni 2020
Eröffnung am 21. Januar 2020 um 19 Uhr

Es sprechen:
Annette Tietz, Galerieleiterin
Volker Braun, Schriftsteller, Berlin
Hubertus von Amelunxen, Kunsthistoriker, Berlin

Der Künstler ist anwesend.

Lesung am 27. Februar 2020 um 19 Uhr
Maria Hartmann liest aus Texten von Adonis


Mit der Ausstellung “Adonis – Vom Wort zum Bild” wird erstmals in Berlin das bildkünstlerische Werk des renommierten arabischsprachigen Lyrikers und Schriftstellers Adonis (Ali Ahmad Said Esber) gezeigt.

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Adonis’ Texte, in denen er lyrische Traditionen seiner Heimat mit einer ‚Poetik der Moderne’ verknüpft und fortschreibt, wurden vielfach übersetzt und ausgezeichnet. Neben seinem lyrischen und essayistischen Schaffen vollzog Adonis den Schritt ‚vom Wort zum Bild’, wobei er dabei den literarischen Text nicht aufgibt, sondern dessen inhaltliche und formale Dimensionen vervielfacht. In diesen handschriftlichen Blättern verarbeitet er neben eigenen auch Texte klassischer arabischer Dichter, die sich durch eine radikale Offenheit und eine kritische Haltung der Religion gegenüber auszeichnen. Durch die Verbildlichung und Versinnbildlichung der Schriftsprache knüpft Adonis an die traditionelle bildende Kunst der arabischen Kultur, die Kalligrafie, an und legt in der Geste der künstlerisch geschriebenen Zeichen zugleich deren dynamischen und bildhaften Charakter offen. Semantische (wenn auch sie den Betrachter*innen, die nicht des Arabischen mächtig sind, als Geheimnisvolles verborgen bleiben) und ikonische Aspekte nähren und bereichern sich gegenseitig. Jedoch geht Adonis noch einen Schritt weiter, in dem er das Text-Bild durch zeichnerische, farbige Elemente ergänzt oder es in Assemblagen und Collagen integriert, womit er gleichsam eine Hommage an künstlerische Ausdrucksformen der europäischen Moderne – wie etwa der Kubismus eines George Braque oder Pablo Picasso oder die visuellen Arbeiten der Dadaisten – formuliert.

Mit etwa 50 Werken aus verschiedenen Schaffensphasen gibt die Ausstellung einen umfangreichen Einblick in das bildnerische Œuvre von Adonis und würdigt damit einen Künstler, der mit einer Epochen, Disziplinen und Kulturen verbindenden Poetik ein Bekenntnis zur kulturellen, künstlerischen und gesellschaftlichen Vielfalt und Entfaltung formuliert. Deutlich wird dies auch an Kooperationsprojekten mit anderen Künstlern wie beispielsweise Kamal Boullata (*1942 in Jerusalem; †2019 in Berlin) oder an den langen Papierbahnen mit den präislamischen Gedichten Muallaqat (Die Hängenden Gedichte) aus dem 6. Jahrhundert.

Ali Ahmad Said Esber (Künstlername Adonis) wurde 1930 in Kassabin, Syrien geboren. Von 1950 bis 1954 studierte er an der philosophischen Fakultät der Universität Damaskus und zog 1956 in den Libanon, wo er 1957 zusammen mit Yusuf al-Khal und anderen Schriftstellern die avantgardistische Literaturzeitschrift Schi’r („Poesie“) herausgab. 1960 nahm er die libanesische Staatsbürgerschaft an und gründete 1963 die eigene Zeitschrift Afak (Horizonte). 1973 promovierte er an der Université Saint-Joseph in Beirut. In den folgenden Jahren lehrte er trotz des beginnenden Libanesischen Bürgerkriegs sowohl an der Université Saint-Joseph als auch an der staatlichen Université Libanaise in Beirut. 1980 war er Gastprofessor an der Universität Censier Paris III. 1984 hielt Adonis vier Vorlesungen am Collège de France zur „Einführung in die arabische Poetik“. Seit 1985 lebt er dauerhaft in Paris. Von 1990 bis 1995 hatte er eine Gastdozentur an der Universität Genf inne. 1991 erhielt er den Preis für Poesie Jean Malrieu Étranger und 1994 den Prix de la Méditerranée und den Nazam Hikmet-Preis. Von 1996 bis 1997 war er Gastdozent an der Princeton University. In den akademischen Jahren 1998/1999 und 2001/2002 war Adonis Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin – in dieser Zeit arbeitete er an dem Gedichtzyklus Al Kitab (das Buch).

Die Ausstellung wurde von Annette Tietz und Dorothea Schöne kuratiert.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.

Logo der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate


Manfred Paul: Mauer | Fotografie

Manfred Paul: Mauer | Fotografie

Foto der Berliner Mauer des Fotografen Manfred Paul

Manfred Paul “19.04.1990, 9.30, Heinrich-Heine-Straße”

Ausstellung vom 6.11.2019 bis 12.1.2020

30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer zeigt der Berliner Fotograf Manfred Paul (geb. 1942) erstmals einen umfänglichen Werkkomplex zu diesem Thema.

Zwischen November 1989 und Dezember 1990 ist der Künstler, der unweit der ehemaligen Grenze in Ost-Berlin gelebt hat mit Plattenkamera und Polaroidkamera entlang der Mauer unterwegs gewesen um dieses steinerne Zeugnis als Relikt der politischen Teilung aber auch als bestimmendes Element der eigenen Lebenswirklichkeit zu fotografieren. Obwohl Manfred Paul der deutschen Teilung und der Errichtung der Mauer immer kritisch gegenüber gestanden hat erzeugte der Fall der Mauer nicht nur Hoffnung sondern auch Unsicherheit und Zweifel. Die fotografische Bestandsaufnahme – die den Abbau und Verfall der Mauer zeigt – war für ihn Mittel der Selbstvergewisserung in dieser Situation.

Entstanden sind Fotografien – analog und schwarz/weiß – die die Mauer und das angrenzende Gelände als Wundmal der Geschichte aber auch als offenen Denkraum zeigen.

Die Zusammenstellung und Veröffentlichung der Arbeiten in der Galerie Pankow sind das Ergebnis einer aktuellen Reflexion des Künstlers über die Mauer mit dem damals entstandenen fotografischen Material. Zur Ausstellung erscheint das Buch „Mauer“ bei Spector Books, 128 Seiten, Hardcover Herausgegeben von Annette Tietz.

Manfred Paul, geboren 1942 in Schraplau bei Halle, absolvierte ein Studium der Fotografie an der HGB in Leipzig sowie ein Kamerastudium an der HFF in Potsdam-Babelsberg. Von 1974 bis 1994 war Manfred Paul Dozent für Fotografie an der FWG Berlin, von 1995 bis 2007 Professor für Fotografie und audio­visuelle Medien an der FHTW Berlin. Der Künstler lebt und arbeitet seit 1968 in Berlin.

Seine Werke befinden sich u.a. in den Sammlungen der Berlinische Galerie, des Brandenburgischen Landesmuseums für Moderne Kunst Cottbus, des Kupferstich-Kabinetts Dresden, des Museum Ludwig Köln, des Musée de l’ Elysée Lausanne, des MOMA New York, der Bibliothèque Nationale de France Paris sowie weiteren privaten und öffentlichen Sammlungen.

21. November 2019 um 19:00 Uhr
Einer ist geblieben. Einer ist gegangen
Gespräch mit Andreas Rost und Matthias Leupold
Veranstaltung im Rahmen des Projektes Aufbruch 1989 Erinnern 2019

5. Dezember 2019 um 19:00 Uhr
Ulrich Domröse im Gespräch mit Manfred Paul

Strawalde | Blätter aus der Zeit

Strawalde | Blätter aus der Zeit

Kunstwerk von Strawalde Bologna

Strawalde: Bologna, aus der Serie: The School of Fontainebleau, 2018, Tusche auf Buchseite, 16,5 x 21,8 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Ausstellung vom 11. September bis 27. Oktober 2019

Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Matthias Flügge, Kunstwissenschaftler, Berlin

Jürgen Böttcher Strawalde gehört als Filmemacher und Maler zu den herausragenden und originellsten Künstlerpersönlichkeiten der deutschen Kunstgeschichte nach 1945.

Obwohl bereits in hohem Alter, ist er noch immer künstlerisch enorm produktiv.

Während in den vergangenen Jahren in umfangreichen Retrospektiven u.a. in Altenburg und Dresden sein künstlerisches Œuvre aufgearbeitet und gewürdigt wurde, widmet sich die Ausstellung in der Galerie Pankow ausschließlich den Arbeiten auf Papier.

Beginnend mit frühen Portraits, Stadtlandschaften oder Stillleben aus den 1950er-Jahren bis hin zu einer jüngst entstandenen Serie umfasst die Ausstellung Bleistift- und Tuschezeichnungen, Collagen und Übermalungen aus einem Zeitraum von nunmehr fast 70 Jahren. Es sind Arbeiten, die neben der Malerei als eigenständiger Werkkomplex entstanden sind, ohne jedoch die Bindung zur Malerei aufzugeben. Während die Malerei in ihrer sinnlichen Präsenz gültige Aussagen formuliert, bietet die Arbeit mit dem Medium Papier einen direkteren Zugriff: Sie ist gleichermaßen sinnlich wie reflektierend und ermöglicht es Strawalde, in immer neuen Variationen sein gedankliches und künstlerisches Vokabular zu prüfen. Diese Werke geben so einen Einblick in einen künstlerischen Kosmos, der sich in besonderer Weise aus seiner eigenen Biografie speist und der ohne diese Bindung nicht zu verstehen ist.

Strawalde (Jürgen Böttcher, 1931 in Frankenberg geboren, lebt in Berlin-Karlshorst) studierte von 1949 bis 1953 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Anschließend war er als freischaffender Künstler bis 1955 in Dresden tätig und unterrichtete an der Volkshochschule unter anderem A. R. Penck, Peter Makolies, Peter Graf und Peter Herrmann. Von 1955 bis 1960 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und arbeitete bis 1991 im DEFA-Dokumentarfilmstudio in Berlin. Für sein umfangreiches film- wie bildkünstlerisches Œuvre ist er international bekannt und geehrt worden.

Zur Ausstellung erscheint in Kooperation mit dem Leonhardi-Museum Dresden ein Künstlerbuch.

Die Ausstellung wurde von Matthias Flügge kuratiert.

17. Oktober um 19 Uhr
Künstlergespräch: Matthias Flügge im Gespräch mit Strawalde