“Wir wären so gerne Helden gewesen” Das filmische Werk von Barbara Metselaar Berthold
Ausstellung / Exhibition07.November 2018 – 13. Januar 2019 Vernissage: 06. November 2018, 19:00 Uhr
Redner / Speakers:
Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Olaf Stüber, Kurator der Ausstellung und Direktor des Videoart at Midnight Festivals ‘18 Claus Löser, Filmwissenschaftler
Die Galerie Pankow präsentiert im Rahmen des Videoart at Midnight-Festivals ‘18 das filmische Schaffen Barbara Metselaar Bertholds. Die Ausstellung stellt damit nicht nur einen anderen, wesentlichen Schaffenskomplex der Fotografin vor, sondern knüpft an aktuelle gesellschaftliche wie auch medienbezogene Diskurse an. Von Metselaar Bertholds experimentellem Video Das Haus (1989/90), über den Dokumentarfilm Wir wären so gerne Helden gewesen (1995/96) bis hin zum Foto-Film Urban Messages (2018) zeigt sich ihr Anspruch, Geschichten und Geschichte von sozialer Brisanz miterlebbar zu machen.
Sie studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Danach war sie in Berlin als freiberufliche Fotografin tätig. 1984 reiste sie aus der DDR aus, war anschließend als Dozentin an der Hochschule der Künste Berlin tätig und wandte sich neben der Fotografie dem Dokumentarfilm und Video-Essay zu.
We Would Have Loved to Have Been Heroes
The filmic work of Barbara Metselaar Berthold
Screenshot “sonst knallts – die Klappe”, experimentelles Video mit Texten von Heike Willingham, 1994, Hi 8, 5 Min
For the Videoart at Midnight Festival ‘18, Galerie Pankow presents the filmic work of Barbara Metselaar Berthold. The show not only presents a different, essential body of work by the artist, but also ties in with current societal and media-related discourses. From Metselaar Berthold’s experimental video Das Haus (The House, 1989/90) to the documentary Wir wären so gerne Helden gewesen (We Would Have Loved to Have Been Heroes, 1995/96) to the photo-film Urban Messages (2018), the works reveal her aim to enable the viewer to participate in the experience of socially explosive stories and histories.
Metselaar Berthold studied photography at the Academy of Fine Arts Leipzig and then worked as a freelance photographer in Berlin. In 1984, she left the GDR, then joined the Berlin University of the Arts and turned to documentary films and video essays, while continuing her photographic work.
Frühstück / Breakfast am Samstag, dem 15.12.2018, 11:00 bis 13:00 Uhr
Filmabende / Screenings:
Donnerstag, 22.11.2018 um 19:00 Uhr Insel – Gespräche vor blühender Landschaft
faro-film 2005, mini DV, 102 Min.
–
Donnerstag, 06.12.2018 um 19:00 Uhr Audienzen – Strategien der Selbstbehauptung
faro-film 2006/07, mini DV, 52 Min. | zusammen mit Tina Bara
–
Donnerstag, 10.01.2019um Uhr
Kuhfrass – laut und leise
faro-film 2014/15, HD, 57 Min. | Buch und Realisation
Eröffnung: 14. Dezember 2018
Videoart at Midnight #100 Ed Atkins: 14. Dezember 2018
Artists’ Film Days: 15 + 16 Dezember 2018
Symposium: 13 + 14. Dezember 2018
Ausstellungen: 7. November 2018 – 11. März 2019
Videoart at Midnight (VAM) feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem Festival der Videokunst und einem vielseitigen Rahmenprogramm aus einem Symposium und vier Ausstellungen bei befreundeten Institutionen in Berlin. Im Mittelpunkt des Jubiläums steht das zweitägige Künstlerfilm- und Video-Programm im Kino Babylon in Berlin-Mitte. 100 internationale Künstler zeigen ihre Arbeiten bei den Artist Film Days am 15. und 16. Dezember 2018 im Babylon. Künstler Nummer 100, der britische Videokünstler und Dichter Ed Atkins, erhält die carte blanche für die Nacht zuvor (14. Dezember ab Mitternacht).
In einem Symposium untersucht VAM gemeinsam mit dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und dem Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Videokunst unter dem Titel „Future Continuous Present(s) – “Video Art” through Time”.
Vier Ausstellungen begleiten das Programm: das Archiv von Wulf Herzogenrath präsentiert er selbst in der Akademie der Künste, die Berlinische Galerie zeigt eine Arbeit von Raphaela Vogel, KW Institute for Contemporary Art stellt Arbeiten von Christian Friedrich und die Galerie Pankow das filmische Schaffen von Barbara Metselaar Berthold vor.
Mit den Künstlerfilm- und Video-Tagen im Babylon und der Vernetzung mit namhaften Institutionen der Stadt unterstreicht Videoart at Midnight die internationale Bedeutung des Produktionsstandorts Berlin, insbesondere für die künstlerischen Medien Film und Video. Berlin ist einer der weltweit attraktivsten Orte für nationale und internationale Künstler, ihre Projekte zu entwickeln, zu realisieren, zur Diskussion zu stellen und nicht zuletzt auszustellen. Entsprechend befindet sich die künstlerische Produktion in dieser Stadt auf einem breiten und hohen Niveau. Genau das will das Videoart at Midnight Festival ‘18 zeigen.
ARTISTS’ FILM DAYS
Das Festival ist in erster Linie den Künstlerinnen und Künstlern gewidmet, die in den letzten 10 Jahren bei Videoart at Midnight zu Gast waren. Sie alle sind wieder nach Berlin und ins Kino Babylon eingeladen, nicht nur, um ihre Filme zu zeigen, sondern auch um am Festival teilzunehmen. Ein Großteil der Künstler lebt in Berlin, aber auch Künstler, die bereits weitergezogen sind, ob nach London, Paris oder New York, werden kommen (15. + 16. Dez).
Ulf Aminde, Yuri Ancarani, Julieta Aranda, Marc Aschenbrenner, Michel Auder, Yael Bartana, Bewegung Nurr, John Bock, Martin Brand, Ulu Braun, Klaus vom Bruch, Erik Bünger, Candice Breitz, Filipa César, Chicks on Speed, Chto Delat, Christoph Draeger, Phil Collins, Pauline Curnier Jardin, Keren Cytter, Antje Ehmann & Jan Ralske, Antje Engelmann, Shahram Entekhabi, Köken Ergun, Annika Eriksson, Theo Eshetu, Simon Faithfull, Christian Falsnaes, Omer Fast, Fischer & el Sani, Dani Gal, Gintersdorfer / Klaßen, Christoph Girardet & Matthias Müller, Niklas Goldbach, Delia Gonzalez, Douglas Gordon, Andy Graydon, Assaf Gruber, Isabell Heimerdinger, Benjamin Heisenberg, Kerstin Honeit, Christian Jankowski, Sven Johne, Hiwa K, Anja Kirschner & David Panos, Annika Larsson, Armin Linke, Dafna Maimon, Antje Majewski, Melanie Manchot, Lynne Marsh, Bjørn Melhus, Eléonore de Montesquiou, Matthias Müller, Chris Newman, Bettina Nürnberg & Dirk Peuker, Marcel Odenbach & Lukas Marxt, Stefan Panhans, Dirk Peuker, Mario Pfeifer, Oliver Pietsch, Agnieszka Polska, Ulrich Polster, Reynold Reynolds, Mario Rizzi, Mathilde Rosier, Anri Sala, Eran Schaerf & Eva Meyer, Erik Schmidt, Jeremy Shaw, Maya Schweizer, Amie Siegel, Pola Sieverding, Martin Skauen, Guido van der Werve, Joep van Liefland, Safy Sniper, Vibeke Tandberg, Mathilde ter Heijne, Rebecca Ann Tess, Wolfgang Tillmans, Clemens von Wedemeyer, Weekend & Plaste (with Alice Creischer & Andreas Siekmann), Ming Wong, Shingo Yoshida, Katharina Zdjelar, Stefan Zeyen, Tobias Zielony.
SYMPOSIUM
In einem international besetzten Symposium untersucht VAM gemeinsam mit dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Videokunst unter dem Titel „Future Continuous Present(s) – “Video Art” through Time” (13.-14. Dez). Diskutiert werden Fragen nach der Diskrepanz zwischen sich stetig weiterentwickelnden digitalen Techniken und damit verbundenen ästhetischen Auswirkungen oder nach dem künstlerischen Umgang mit linearen und nicht-linearen Erzählungen (u.a. mit Orit Halpern, Claus Pias, Erika Balsom, Inke Arns, Siegfried Zielinski, Frédéric Neyrat).
AUSSTELLUNGEN
Viele der mit dem Medium Video arbeitenden Künstler produzieren ihre Werke oft nicht für das “Dispositiv Kino”, sondern sehen diese eher im Ausstellungs-raum verortet. Aus diesem Grund versucht Videoart at Midnight mit Berliner Institutionen gemeinsam auch die installativen Möglichkeiten des Mediums Film und Video ausloten.
Wir wären so gerne Helden gewesen: Das filmische Werk von Barbara Metselaar Bertholdin der Galerie Pankow knüpft an aktuelle gesellschaftliche wie auch medienbezogene Diskurse an. Von Metselaar Bertholds experimentellem Video Das Haus (1989/90), über den Dokumentarfilm Wir wären so gerne Helden gewesen (1995/96) bis hin zum Foto-Film Urban Messages (2018) zeigt sich ihr Anspruch, Geschichten und Geschichte von sozialer Brisanz miterlebbar zu machen. (7. Nov 2018 – 13. Jan 2019)
Son of a Witch: Die Berlinische Galerie zeigt eine raumgreifende Skulptur on Raphaela Vogel in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Berlin, die den gesamten Ausstellungsraum neu definiert und in eine Art schamanische Kathedrale verwandelt. Die eigene, weibliche Körperlichkeit und oftmals männlich geprägte Technik sind Themen, die Raphaela Vogel in ihren postapokalyptischen, frankensteinschen Welten immer wieder neu und nicht ohne Humor behandelt. Dabei wird alles umgestülpt, gedreht, umgewandelt, dekonstruiert und erfrischend respektlos neu gedeutet. (30. Nov 2018 – 11. Mar 2019)
Are You Warm? Did You Have Trouble Getting Here? Have They Treated You Well?: KW – Institute of Contemporary Art zeigt zwei Arbeiten von Christian Friedrich: Untitled (2011) spielt mit der rhythmischen Einfügung von allerlei Bildmaterial und verkehrt Bild und Ton zu einem stroboskopischen Effekt in anachronistischer Sepiatönung. Ein zweiter Film, Are You Warm? Did You Have Trouble Getting Here? Have They Treated You Well? (2017), trägt einen Titel, der eine Befragung andeutet. Im steten Wechsel der Modi nutzt Christian Friedrichs Werk häufig Elemente sexueller Extravaganz, aber spielt sie gegen Formalismus, Ästhetizismus und strukturelle Gegensätze aus. (8. –-16. Dez)
Wulf Herzogenrath-Archiv: Wulf Herzogenrath trug als Kunsthistoriker und Kurator entscheidend zur Etablierung der Videokunst in Deutschland bei. Die Ausstellung in der Akademie der Künste zeigt neben Dokumentationen zur Videokunst auch einige frühe Werke, ergänzt durch Fotos, Briefe und Entwürfe zu Installationen aus der einzigartigen Studiensammlung des Herzogenrath-Archivs. Im Mittelpunkt der Rückschau steht die „documenta 6“ als Meilenstein in der Geschichte der Medienkunst, bei der Wulf Herzogenrath 1977 eine eigene Abteilung für Videokunst kuratierte. Erstmals öffentlich präsentiert wird seine Kollektion von Künstlergäste¬büchern mit originalen Widmungen als Zeugnisse seiner zahlreichen beruflichen wie privaten Begegnungen seit Ende der 1960er Jahre. (13. – 16. Dez)
CAMPUS
Der von vier Kunsthochschulen (HGB Leipzig, KH Braunschweig, KH Kassel und UdK Berlin) initiierte Campus im Rahmen des Festivals soll Studierenden die Möglichkeit gegeben, sich in Form von Backstage-Gesprächen mit einzelnen Künstlern des Festivals in moderierten und vorbereiteten Seminaren sich auszutauschen. (Babylon Kino 2 + 3, 15. + 16. Dez)
ÜBER VIDEOART AT MIDNIGHT
Videoart at Midnight ist ein internationales Forum, das sich der Förderung von zeitgenössischer Kunst, insbesondere von Film, Medienkunst und Videokunst in Berlin widmet.
Einmal im Monat, immer an einem Freitag um Mitternacht, laden die beiden Initiatoren – Olaf Stüber und Ivo Wessel – Künstler ein, ihre Arbeiten auf der großen Leinwand im Kino Babylon zu zeigen. Jeder Abend ist einem Künstler bzw. einer Künstlerin gewidmet. Die Künstler sind stets anwesend. Es ist ihr Abend. Oft werden Uraufführungen gezeigt, manchmal auch begleitet durch live acts, wie Performances, Konzerte oder Künstlergespräche.
Ziel von Videoart at Midnight ist es, eine Plattform für ein Medium zu bieten, das im Rahmen der zeitgenössischen Kunstproduktion zunehmend an Bedeutung gewinnt und gleichzeitig einen Einblick in die internationale Kunstszene Berlins zu geben. Dabei sind sowohl renommierte Künstler als auch immer wieder Neuentdeckungen eingeladen.
Videoart at Midnight ist ein Non-profit- und No-budget-Projekt. Der Eintritt ist frei. Jedermann ist willkommen.
Videoart at Midnight wird auch international wahrgenommen und war beispielsweise zu Gast im Kunstverein Salzburg, bei diversen Filmfestivals, im Goethe Institut Seoul und im Hirshhorn Museum Washington, D.C.
Vom Denkmal zum Denkort – öffentliches Kolloquium zur Vorbereitung einer künstlerischen Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals
Veranstaltungsort: WABE
Danziger Straße 101
10405 Berlin
Kolloquium am 27.11.2018 von 12:00 bis 19:00 Uhr | Registrierung
Das Ernst-Thälmann-Denkmal an der Greifswalder Straße im Prenzlauer Berg wurde 1986 im Auftrag der DDR-Regierung errichtet. Es ist das zentrale Monument, das die Siedlung Ernst-Thälmann-Park dominiert und strukturiert. Seit 2014 steht das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz.
Angesichts der Veränderungen in der städtischen Baupolitik und den Projekten privater Investoren wird die perspektivische Nutzung des Areals in der Öffentlichkeit seit mehreren Jahren kontrovers diskutiert.
Die Bewohnerschaft und die Nutzer*innen des Ernst-Thälmann-Parks sind dabei, sich zu verändern und zu verjüngen. Die neu hinzugezogenen Anwohner*innen gehören zum großen Teil einer nicht DDR-sozialisierten jüngeren Generation an. Ihnen sind die historische Konnotation des Ernst-Thälmann-Denkmals sowie die Person Ernst Thälmann in weiten Teilen unbekannt. Aus diesem Grund hat auch die Bezirksverordnetenversammlung Pankow eine Kommentierung der Ernst-Thälmann-Plastik gefordert.
In einem vom Bezirk Pankow ausgelobten Wettbewerb sollen im kommenden Jahr Künstler*innen eingeladen werden, Vorschläge zur Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals zu entwickeln.
Das Kolloquium – Vom Denkmal zum Denkort – soll eine öffentliche Annäherung und inhaltliche Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung des Kunstwettbewerbs einleiten. Hier sollen Möglichkeiten des Zusammenwirkens zwischen Denkmalpfleger*innen, Historiker*innen, Stadtplaner*innen und Künstler*innen gemeinsam mit Anwohner*innen und der interessierten Fachöffentlichkeit erörtert werden.
Für die Teilnahme am Kolloquium ist eine Anmeldung bis zum 18. November 2018 erforderlich. Hier können sie sich registrieren. Die Teilnahme ist kostenlos.
So einfach geht´s:
1. Füllen Sie die leeren Felder mit ihren persönlichen Daten aus und klicken Sie auf den Sendebutton. Wir verwenden ihre Daten ausschließlich für den Registrierungsprozess und für ein Namensschild während der Veranstaltung. Im Anschluss an die Veranstaltung werden Ihre persönlichen Daten auf Wunsch gelöscht.
2. Nach Übermittlung der Daten erhalten Sie eine Bestätigungsmail mit weiteren Informationen.
Sabine Grzimek: Künstler, die mir nahestehen oder Menschen, die mir nahestehen, die habe ich überall,
wenn ich gereist bin und überall mal sind das einige Wenige. Aber die gibt es überall und die suchen
und manchmal haben die sogar ein ähnliches Problem oder eine ähnliche Idee gerade.
Also ich denke, das viel mehr alles vernetzt ist, dass wir viel mehr miteinander verbunden sind, als man denkt.
Man muss eine abstrakte Idee haben, sonst hat das Menschenbild kein […]
Sonst ist das alles lächerlich. Man kann ja keinen Menschen, man ist ja kein Schöpfer.
Man ist ja nur einer, der eine Idee davon schöpft. Abstraktion ist für mich in jeder gestalteten Arbeit.
Das ist das Gerüst, weshalb dieser reboot ist. Und Abstraktion, eine gute Abstraktion,
auch in einer Kirchenplastik oder in guten, alten Figuren oder Bildern ist immer ein Abstraktes.
Wir haben das so gelernt mit Unterteilung, der goldene Schnitt. Das ist für mich abstrakt.
Mit 16 war ich in Peetsch mit der Kunsthochschule, Budapester Kunsthochschule, und da habe ich gemalt, von morgens bis abends, 14 Tage lang.
Und dann dachte ich, das wäre ja toll, ein ganzes Leben lang malen, malen.
Bei der Gertrud Classen war ich in dem Bildhauerzirkel, erstmal haben wir Akt gezeichnet in Pankow im Abendkurs, während ich in die zwölfte Klasse ging.
Und dann hat sie unten in ihrem Keller, da hatte sie ihr kleines Atelier.
Da haben wir nach einem Modell einen Kopf gemacht. Das war für mich sehr anstrengend.
Also wie gestaltet man ein Auge, wie einen Mund und diese ganzen Dinge zusammen. Das war für mich etwas ganz Neues
und das war nicht nur schön, sondern auch anstrengend. Das war für mich die Sache, dass ich dachte,
dass man sich doch in die Bildhauerei mehr vertiefen kann. Tiefer gehen kann, wenn man möchte.
Sabine Grzimek: Das Schöne war bei der Zeichnung, dass ein wichtiger Strich das Allerwichtigste war.
Manchmal wichtiger als eine große Figur oder so, an der man zehn Jahre gearbeitet hat.
Durch Arno Mohr bin ich zur Radierung gekommen. Bei dem habe ich im Grundstudium gelernt,
wie man Platten vorbereitet, den Grat feilt und wie man druckt und alles Mögliche.
Und für mich blieb dann die Radierung das Einzige, wo ich alleine zu einem Ergebnis kommen kann,
ohne dass mir jemand reinredet. Und das durchzieht mein Werk, weil ich eine Idee
dann auch vielleicht fünfmal habe oder dreimal oder viermal, nicht einmal und weg ist.
Und ich habe sie in meinen Zeichenschränken und ich sehe sie und bei mir entwickelt sich eine Figur,
oder eine Idee für eine Skulptur, langsam über die Jahre. Und ich brauche immer den Rückhalt oder die Ermahnung,
vielleicht von der Radierung oder von einer Zeichnung. Eine Zeichnung vergleicht ganz schnell, eine Radierung habe ich fünf-, sechsmal.
Wichtig sind mir auch diese Grafiken von der Zia Maria, die du sehr schön präsentiert hast
und den kleinen Figuren, die ich leider nur dazu geschafft habe. Bei diesem Zyklus, den ich da gemacht habe,
war das wahnsinnig. Erstmal sind das junge, schöne Menschen; aber es geht nicht um schön,
sondern dass die offen sind. Die sich auch gefreut haben, dass man sie zeichnet und auch über die Blätter sich gefreut haben.
Ich habe ihn ja auch ab und zu mal eins gegeben. Und vor allem habe ich gemerkt, diese Zusammenarbeit von denen.
Sie haben sehr gute [?schaffen] im Miteinanderumgehen.
Durch die Bewegung sind plötzlich Wesen entstanden, die nebenbei noch entstanden sind.
Und dass ist noch eine Sache, die mich sehr interessiert.
Diese Art, dass da was entsteht, dass das etwas Geheimnisvolles entsteht.
Es ist schön, dass das so angenommen wird und so zurückkommt. Das ist auch für
mich ein Anstoß in dieser Sache noch mal ran zu gehen Vielleicht schaffe ich auch noch die Figur. Mal sehen.
Eine Kooperation mit der Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg.
Ausstellung vom 05. September bis 28.Oktober 2018 Eröffnung am Dienstag, dem 04. September 2018, 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin Einführung: Gabriele Muschter, Kunstwissenschaftlerin, Berlin
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten
von Eckhart J. Gillen, Bernd Rosner und Kurt Buchwald
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Ludwig Wittgenstein
Kurt Buchwald hat als Bild- und Aktionskünstler früh einen medien- und gesellschaftskritischen Ansatz verfolgt, der sowohl die Mechanismen der Bildherstellung, als auch der Bildwahrnehmung und der Wirkung von Fotografie thematisiert hat und diese sowohl kritisch als auch ironisch hinterfragt.
Neben dem Spiel mit dem Ausschnitt, der Verdeckung und dem Licht wird der fotografierte Körper in einem Rohr beziehungsweise Kasten zu seinem eigenen Hindernis. Er führt den Betrachter als auch den Apparat an die Grenzen der Wahrnehmung.
Die mechanische Weltsicht der Gutgläubigkeit, des naiven Vertrauens in das unmittelbar Wahrgenommene und dessen interessengeleitete Interpretation durch Ideologien, zweifelhafte Werte, Ideale und Ziele wird mit der Umkehrung der Sicht als obsolet enttarnt.
Die Ausstellung umfasst neben unveröffentlichten Blendenbildern (1994/96), die Werkgruppen Im Kreis der Wahrnehmung (2002–11) und Im Kasten (2012). Erstmals werden seine Kippbilder (2013) gezeigt und jüngst entstandene Werkkomplexe.
Kurt Buchwald wurde 1953 in der Lutherstadt Wittenberg geboren. Während seines Studiums an der Technischen Hochschule in Karl-Marx-Stadt, traf er 1978 auf die Künstlergruppe Clara Mosch. 1982 zieht Buchwald nach Berlin und beschäftigt sich fortan mit konzeptioneller Fotografie. 1993 gründet er das Amt für Wahrnehmungsstörung und agiert mit subversiven Aktionen im öffentlichen Raum. Kurt Buchwald lebt und arbeitet in Berlin. Seine Werke wurden mit Preisen gewürdigt und befinden sich in zahlreichen Museen und Sammlungen.
14. September -16. September 2018 | Fr 18-21 Uhr, Sa 11-13 Uhr und 14-17 Uhr, So 14-16 Uhr Workshop mit Kurt Buchwald: EINE ANDERE WAHRNEHMUNG FINDET STADT
Ausstellung vom 20. Juni bis 28. Juli 2018
Eröffnung am Dienstag, dem 19. Juni 2018, 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Matthias Flügge, Kunstwissenschaftler, Berlin
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Donnerstag, 28. Juni 2018, 19 Uhr: KlangFarbe
Punktierte Umgebungen
Akustischer Vortrag von Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort
Samstag, 28. Juli 2018, 17 Uhr: Finissage mit Künstlerfest
Musik: Niels Unbehagen und Jens Wohlrab am Klavier
Fünfzig Künstler*innen ehren in einer Ausstellung ihren einstigen Lehrer, den Maler Marwan. Die Ausstellung erinnert und würdigt nicht nur einen herausragenden Künstler, sondern auch einen Lehrer, dessen menschliche, geistige wie künstlerische Konsistenz nachhaltig in den Werken einer jüngeren Generation präsent ist.
Es ist bekannt, dass hervorragende Künstler nicht notwendigerweise immer auch hervorragende Mentoren sind. Dass Marwan in höchstem Maße beides verkörpert, wird in dieser Ausstellung und der vorliegenden Publikation auf oftmals berührende Weise bewusst.
Alle fünfzig beteiligten Künstler*innen begingen und begehen einen ganz eigenen Weg, halten – unter welchen Lebensumständen auch immer – an diesem Weg fest und haben ihr Werk zu einer überzeugenden künstlerischen Position entwickelt, die – weit entfernt von epigonalen Attitüden – eine jeweils individuelle Ausdrucksform verkörpert. Was diese Positionen – bei aller Heterogenität – eint, ist eine spürbar konsistente Haltung, eine obsessive Suche nach dem Existentiellen und Humanen in der Welt und die daraus resultierenden Versuche, dem Gestalt und Gestaltung zu geben. Dieses Anliegen findet sich in Marwans eigenem künstlerischen Werk und geht zugleich weit über das rein Künstlerische hinaus.
So wie Marwans Köpfe eine ganze, vielschichtige Welt bedeuten, so entsteht aus den versammelten Werken der Schüler*innen, ihren Stimmen und Stimmungen ebenso wie aus den Gesprächen, Erinnerungen, Korrespondenzen ein weiteres, hochkomplexes Bild des Menschen und Künstlers Marwan. Dieses Bild ist nicht das eines allmächtigen oder erdrückenden Vorbildes, es erscheint vielmehr wie eine leise Melodie, wie ein buntes Licht spendender Schatten, wie eine magische Kraft oder – wie ein anfeuernder Schutzengel.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Gülden Artun, Werner Aufenfehn, Ayman Balbaaki, Said Balbaaki, Carola Bark, Heather Betts, Ingmar Bruhn, Claudia Busching, Giorgio Casari, Claudia Chaseling, Beate Daniel, Michelle de Matas, Tom Drake Bennett, Rene´ Faber, Julia Freyer, Ina Geißler, Danisa Glusevic Ferreira, Harriet Groß, Heike Lydia Grüß, Karolin Hägele, Christian Hoffmann, Katharina Ismer, Ali Kaaf, Janos Kachelmann, Sascha Kürschner, Robert Lucander, Elisabeth Luchesi, Christin Lutze, MARWAN, Teresa Mazuela, Susan E. McKinley, Silvia Nettekoven, Uschi Niehaus, Martin Pfahler, Frank Pieperhoff, Daniela Pukropski, Eva Räder, Susanne Rosin, Salah Saouli, Alexander Schellow, Uwe Schmidt, Maike Schröder, Tatjana Schülke, Barbara Schwithal-Diekmann, Matthäus Thoma, Jens Umlauf, Corinna Weiner, Karsten Wittke, Jens Wohlrab, Frank Michael Zeidler
Also wenn man malt oder zeichnet, ist das der Prozess, den man im Atelier alleine macht
und sobald man vielleicht in die Druckgrafik geht, verlässt man ja sein Atelier und geht
in einen anderen Raum und die Anonymität ist vorbei und dann wird das sozusagen ein Miteinander oft.
Und als ich anfing mit der Lithografie, dieser dicke Stein,
wo der sich bemühen muss, das zu schleifen. Der schleift dann den großen Stein.
Und jetzt soll man auf diesen großen, dicken Stein etwas Freies draufmachen.
Er wird abgespült und dann wird der Stein getrocknet und dann kann er reingetragen werden und bezeichnet werden.
Lothar Böhme: Aber ich mache es gerne wegen eben dem schönen Haus wir unterhalten uns über die heutigen Dinge.
Dann kommt man hin und dann ist da eine wunderbare Atmosphäre.
Und dann guckt man auf den Stein drauf und dann fängt man an.
Und je länger man das macht, wir machen das ja fast schon jahrelang, verliert man die Scheu, das zu machen.
Steffen Tschesno: Und das ist auch für mich das Interessante zu sehen, dass zwei Maler, wie unterschiedlich sie sozusagen
mit dem Medium Grafik umgehen. Der eine als zeichnerisches Medium und der andere sieht es als malerisches Medium.
Und das geht in beiden Techniken. Und in anderen natürlich auch noch.
Auch im Holzschnitt kann man natürlich malerisch arbeiten oder zeichnerisch arbeiten.
Und das finde ich oft sehr, sehr interessant.
Und über den Prozess, den Lothar beschrieben hat und auch den Said beschrieben hat,
also dass das man sieht, dass also Said in seinen Arbeiten, wo er Maler ist, also auch in der Druckgrafik,
egal ob in der Radierung oder auch in der Lithografie, immer einen malerischen Ansatz hat in seinen Arbeiten
und bei Lothar und Anna ist es, also vor allem bei der Radierung sieht man das,
eigentlich doch, dass sie auch in der Art arbeiten wie sie auch zeichnen.
Annette Tietz: Das ist die Suche wieder nach dem Auratischen des Kunstwerk und der Einmaligkeit des Bildes; das steckt dahinter.
Und das kann man durchaus also erzeugen, in dem man sich mit dem Blatt Papier, der Druckplatte,
dem Stein auseinandersetzt. Die Möglichkeit oder die Beschränkung des Materials annimmt
und innerhalb, also dieser Beschränkung, aber auch wieder zur eigenen Formulierung findet.
Das war eigentlich die Überraschung zu sehen, dass es so viele junge Künstler an
unterschiedlichen Hochschulen gab, die sich der Technik wieder zugewandt haben.
Das war für mich erstens, interessant zu sehen und zweitens, auch mal wichtig, einen Einblick in die
zeitgenössische Druckgrafik zu geben, weil es an anderer Stelle so bislang nicht stattgefunden hat.
Anna Slobodnik: Die Druckgrafik macht so ganz andere Dinge mit einem Bild während ich male.
Da das ein langsamer Werdeprozess ist, kann man eine Druckgrafik natürlich auch sehr oft überarbeiten,
aber man druckt erst einmal und man hat ein Produkt und dann kann man sich entscheiden,
möchte man weiter arbeiten. Man hat immer dieses „fertig“, das ist ganz faszinierend.
Annette Tietz: Es ist sicherlich auch eine Rückbesinnung auf eine Form von Kunst, die auch etwas mit Handwerk zu tun hat.
So im Sinne also des eigenen Herstellens und des Könnens, was damit verbunden ist.
Da steckt ja sehr viel Können und vor allen Dingen auch sehr viel Wissen dahinter,
was heute auch nur noch an wenigen Stellen weitergegeben wird und an so einer Stelle ist es dann durchaus
auch von Relevanz, dass es noch Druckwerkstätten gibt, also so die von Steffen Tschesno, das Lithografieatelier
und die solche Kenntnisse, dieses Wissen vermitteln und Künstler auch begleiten.
Said Baalbaki: Ich habe angefangen in Beirut vier Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs. Das heißt in sehr
miserablen Zustand studiert und wir waren 20 Leute gepresst in einen kleineren Raum als hier.
Wir hatten keine Druckwerkstätten, wir hatten nichts.
Und als ich nach Berlin kam, habe ich gesehen, was man für Luxus hier hatte.
Annette Tietz: Freie Druckgrafik spielt heute eigentlich keine große Rolle in der zeitgenössischen Kunst.
Wird eigentlich nicht gehandelt, wird von der Wissenschaft,
also von der Kunstwissenschaft, nicht mit einem besonderen Interesse wahrgenommen.
Das Überraschende daran ist, dass die Grafik trotzdem existent ist und das sich insbesondere viele
jüngere Künstler den traditionellen Techniken wieder zugewandt haben aus; unterschiedlichen Gründen.
Zum Einen um auch etwas Besonderes für sich zu finden, in der Formulierung ihrer eigenen künstlerischen Ideen.
Und dem kommen druckgrafische Techniken offensichtlich also auch ein Stückchen näher, mit der Möglichkeit des Experiments.
Das wird heute nicht mehr im Sinne dieses klassischen Auflagendrucks, Druckgrafik, hergestellt.
Druckgrafik findet man heute sehr stark, nach wie vor,
im Zusammenhang mit der Entstehung von Editionen, im Zusammenhang mit Büchern
und in Form von Unikaten, als experimentelle Arbeiten und darin also durchaus gleichrangig zu Zeichnungen.
Annette Tietz: Aber es ist ein Interesse für die Technik da und die Druckgrafik ist nach wie vor existent.
Die Techniken werden von vielen Künstlern genutzt;
zum Teil ausschließlich in ihrem künstlerischen Werk. Es hat sich ein Wandel ergeben.
Said Baalbaki: Wenn ich über ein Projekt nachdenke, dann denke ich direkt auch, was soll das Medium sein.
Soll ich mehr die Radierung einsetzen als die Lithografie oder ist es ein Holzschnitt und all diese Aspekte.
Wenn man das noch nicht richtig vertieft hat, dann kann man das nicht so schnell wissen.
Dann muss man auch die erfahrenen Leute nochmal fragen, dann ausprobieren und das kostet alles auch Zeit, Aufwand und Geld.
Annette Tietz: Es entspricht der Aufgabe kommunaler Galerien, Kunst zu zeigen, die der Markt nicht berücksichtigt
oder die nicht gehandelt wird. Und dazu zählt Druckgrafik auf jeden Fall auch.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Katharina Albers, Ayman Baalbaki, Said Baalbaki, Magdalena Beger, Lothar Böhme, Paula Carralero Bierzynska, Felix Martin Furtwängler, Agustín García, Dieter Goltzsche, Liat Grayver, Claas Gutsche, Konrad Henker, Hanna Hennenkemper, Philipp Hennevogl ,Horst Hussel, Gabriela Jolowicz, Mark Lammert, Wolfgang Leber, Kazuki Nakahara, Hans Scheib, Frank Sievers, Anna Slobodnik, Sebastian Speckmann, Strawalde, Genaro Strobel, Muriel Tauber, Eva Vent, Uta Zaumseil
Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien
Die Ausstellung vereint 28 künstlerische Positionen und über 70 Werke. Sie gewährt einen Einblick in die aktuelle künstlerische Druckgrafik anhand von Lithografie, Holzschnitt, Linolschnitt und Radierung, ohne damit jedoch einen Anspruch auf eine vollständige Bestandsaufnahme zu verbinden. Vielmehr soll hier grafisches Schaffen als eine lebendig gebliebene bzw. wieder entdeckte Tradition zu öffentlicher Aufmerksamkeit verholfen werden.
Gabriela Jolowicz: “Pivo” 2015, Holzschnitt, 50 x 70 cm
All den aufgeführten Positionen aktueller Druckgrafik eignen die einer sinnlichen Wahrnehmung verpflichteten Lust am Experiment bei gleichzeitiger Reflexion über das Medium als technisches Phänomen, ein Ausloten seiner Möglichkeiten, ein Übertreten von Grenzen sowie ein Reagieren auf die Gegenwart im grafischen Bild. Dabei verweist die aktuelle Grafik unprätentiös auf ihre stoffliche Dimension, die Echtheit der Materialität, die Beschränkung aufs Wesentliche und behauptet sich gegen Kühle und Fluktuation der digitalen Bilder.
Horst Hussel “ohne Titel” 2010, Lithografie, Umdruck, Kreide, 58 x 40 cm (Zeichnung), 78 x 57 cm (Blattgröße)
Lothar Böhme: “ohne Titel” 2010, Lithografie, Kreide, Feder, 15 x 10,8 cm (Zeichnung), 37 x 27 cm (Blattgröße)
Mark Lammert “ohne Titel” 2016, Lithografie, Kreide, Tusche, 29,5 x 28,7 cm (Zeichnung), 54 x 39 cm (Blattgröße)
Indem sie Tradiertes ausreizen, erweitern und aktualisieren, bekunden die Grafiker*innen von heute ihr künstlerisches Selbstverständnis und schaffen zeitgemäße Bildwelten, die in ihrer Vielfalt neue Perspektiven eröffnen, ohne dabei zu vergessen, Geschichte zu erinnern und Geschichten zu erzählen.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Katharina Albers, Ayman Baalbaki, Said Baalbaki, Magdalena Beger, Lothar Böhme, Paula Carralero Bierzynska, Felix Martin Furtwängler, Agustín García, Dieter Goltzsche, Liat Grayver, Claas Gutsche, Konrad Henker, Hanna Hennenkemper, Philipp Hennevogl ,Horst Hussel, Gabriela Jolowicz, Mark Lammert, Wolfgang Leber, Kazuki Nakahara, Hans Scheib, Frank Sievers, Anna Slobodnik, Sebastian Speckmann, Strawalde, Genaro Strobel, Muriel Tauber, Eva Vent, Uta Zaumseil
Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien
artspring central – Die Ausstellung zu artspring berlin
Vernissage am Dienstag, den 24. April 2018, 19 Uhr, in der Ausstellungshalle des Museums Pankow
Am Wochenende des 26. und 27. Mai 2018 werden rund 250 Künstlerinnen und Künstler im Stadtbezirk Pankow die Türen zu ihren Ateliers und Projekträumen öffnen und Einblick in ihre Arbeit gewähren. Es ist die zweite Auflage des Kunstfestivals artspring berlin, das auf Initiative der Ateliergemeinschaft Milchhof e.V. und mit Unterstützung des Fachbereichs Kunst und Kultur stattfindet. Das Motto: Der Stadtbezirk wird Galerie.
Schon vorher kann man einen Eindruck der Vielfalt erhalten: Die beteiligten Kunstschaffenden stellen bereits vier Wochen im Vorfeld ihre Arbeiten in der Ausstellungshalle des Museums Pankow aus – direkt am Wasserturm gelegen, im Herzen des Bezirks. Geplante Veranstaltung während der Ausstellung: Podiumsdiskussion zur Standortwahrung der Atelierhäuser am Donnerstag, den 17. Mai mit Release der Festivalzeitung.
Ausstellung artspring central
mit Arbeiten der an artspring beteiligten Künstlerinnen und Künstler
in der Ausstellungshalle des Museums Pankow
25. April bis 27. Mai 2018
Vernissage am Dienstag, den 24. April 2018, 19 Uhr
Eröffnung: Bernt Roder, Leitung des Museums Pankow
Grußwort: Sören Benn, Bezirksbürgermeister
Einführung: Kathleen Krenzlin, Leitung der Galerie Parterre und der Kunstsammlung Pankow
Ausstellungshalle des Museum Pankow
Prenzlauer Allee 227
10405 Berlin
Bis 27. Mai, Di-So 10-18 Uhr
Die Ausstellung artspring central ist ein Kooperationsprojekt von artspring berlin und dem Amt für Weiterbildung und Kultur – Museum Pankow mit Unterstützung des Fachbereiches Kunst und Kultur
Dokumentation zur Ausstellung in der Galerie Pankow vom 15. November 2017 bis 14. Januar 2018. 7:09 Muniten / HD Realisierung: Enkidu rankX Mit Walter Libuda und Annette Tietz
Dank an dieser Stelle nochmals an alle Beteiligten und Partner, besonders aber an Walter Libuda. Ausstellung und Katalog verdanken sich einer Kooperation zwischen der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg, dem Leonhardi – Museum Dresden und der Galerie Pankow Berlin. Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Ausstellungsfonds Kommunaler Galerien.
Transkription des Videos
Walter Libuda: Für mich war nie die Landschaft, nie die Szenerie als Stadt oder wie auch immer, das Animierende.
Sondern das war immer irgendwie etwas, das existenziell mit dem Menschen zu tun hatte.
Ich brauche da Gleichnisse dazu. Nicht Symbole, die man in Vorzeit für sich erarbeitet hat,
die irgendeine Art von Chiffre ergeben, sondern etwas, was aus meinem Gefühl
und aus meinem Wissen, aus dem, was man versuchen kann, da unorthodox umzusetzen.
Also die Umsetzung einen hohen Wert sozusagen auch bei mir erfahren hat.
Annette Tietz: Kannst du uns etwas über deinen künstlerischen Werdegang sagen?
Walter Libuda: Ich hatte nie den Wunsch Künstler zu werden. Da war ich also irgendwie völlig raus aus dem, wie sonst oft junge Menschen eigentlich
von vornherein sehr früh sagen, ich will das werden. Egal wie sich das noch mal ändert, aber die das wissen.
Ich wusste es nicht. In der Schule war ich da nicht gut. Also gerade im Zeichenunterricht
hatte ich keine Erfolgserlebnisse. Also von der Seite her hatte ich überhaupt keine Orientierung.
Aber diese Leute dann, als ich im Zirkel ihnen begegnet bin, waren eigentlich sehr positiv und ermutigend.
Walter Libuda: Also ich habe dann studiert, an der HGB, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig,
und das war für mich auch sehr interessant, weil ich da auch was über mich selber begriffen habe.
Also wie mein Temperament ist. Das habe ich vorher nicht in dieser, sagen wir mal, Radikalität erfahren.
Und diese fünf Jahre sind eine relativ, für ein Menschenleben, kurze Zeit, aber für mich war es eine Zeit,
die noch kürzer war, dass man auf einmal merkt, dass das, was man da angefangen hat,
eine Breite und Tiefe bekommt. Also eine Breite und Tiefe hinsichtlich dessen, das was einem dann als Bild, als Bilder einfiel, zuwuchs.
Annette Tietz: Walter, du bist Maler, Objektkünstler, Zeichner. Welche Rolle spielt für dich die Zeichnung?
Also die Zeichnung, also wenn du das jetzt so gesagt, das so genannt hast
in dieser Reihenfolge, ist die Zeichnung für mich absolut gleichwertig. Das bedeutet, dass Malerei,
Zeichnung und Dreidimensionales im Grunde für mich wichtige Fundstellen sind, um mich auch weiter zu bringen.
Das meine ich jetzt gar nicht mal didaktisch, sondern ich merke, dass da aus dem einen Kräfte erwachsenen,
die mich also wieder sozusagen hinführen zu etwas, was für mich neu ist.
Damit ist eigentlich immer ein spannendes […]. Also ich muss nicht irgendwelche Behauptungen wiederholen,
sondern ich lass mich, wenn man so will, fallen und habe keine Unterstützung durch irgendeine Sicherheitsroutine,
wie auch immer und fange von Null wieder an.
Und das ist für mich eigentlich bis heute Praxis.
Annette Tietz: Es ist deine erste Retrospektive der Arbeiten auf Papier. Welche Rolle spielt für dich diese Ausstellung?
Also fantastisch. Also dadurch dass es drei Stationen waren, konnte ich da
bestimmte Dinge bemerken, die ich sonst nicht bemerkt hätte. Das man eine Art von Pool hat,
die an drei Orten so anders in der Anzahl und in der Zuordnung sein kann und trotzdem immer eine,
für mich richtige und stabile Aussage hat.
Also in Dresden waren es ja im Grunde am wenigsten und in Quedlingburg, da gings nicht um Zahlen, aber es ging darum,
dass diese Orte sehr unterschiedlich sind und trotzdem die Sache stabil gemacht haben.
Und hier, wo ich denken würde, ich will das nicht nachrechnen, der kleinste Ort ist,
für mich, dadurch dass das Räume sind, die getrennt sind, die aber auf einer Ebene sind,
eigentlich die volle Retrospektive und eigentlich auch, ich will das jetzt nicht werten zu sehr,
aber irgendwo muss ich ja, eigentlich auch in der Steigerung. Wir hatten uns ja mal unterhalten
über welchen Ort, welche Zeit und sowas und da kann man natürlich auch empfindlich reagieren.
Aber ich fand, Berlin als Letztes, da ist etwas, was im Grunde wirklich vor Ort sich nochmal
steigern müsste und dass das so gelungen ist, ich meine, da kann ich nur glücklich sein.