Thomas J. Richter: „Utopia“
Ausstellung vom 09. September bis 1. November 2015
Eröffnung: 8. September 2015 um 20 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Christoph Tannert, Künstlerhaus Bethanien
Es erscheint ein umfangreicher Ausstellungskatalog
29. Oktober 2015 um 19Uhr: Gespräch mit Stefan Amzoll, Autor und Publizist, und Christoph Tannert über Thomas J. Richter
Thomas J. Richter gehört zu einer Generation von Künstlern, die in den 1980er-Jahren in Berlin an der Kunsthochschule Weißensee studiert haben und damals angetreten waren, neue Wege in der Kunst zu gehen.
Auf der Suche nach unbelasteten Vorbildern jenseits des Diktates der Figur und der Gestaltungsprämissen eines sozialistischen Realismus bot die Hinwendung zum Ideal der Landschaft, der arkadischen Landschaft als Sehnsuchtsort und Raum für Utopien, auch eine Entsprechung für das eigene Lebensgefühl von Thomas J. Richter. Die Poetisierung des Raumes und die Magie der Leere sind Aspekte, die Thomas Richters Landschaftsauffassung bis heute kennzeichnen. Dahinter verbirgt sich auf einer metaphysischen Ebene die Suche nach Geborgenheit und nach Liebe, menschlicher Liebe als ein universelles, alles umspannendes Lebensprinzip. Auch aus diesem Grund fanden Paare in inniger sexueller Vereinigung Eingang in Bildwelten der letzten Jahre. Gerade Eros ist hier das Sinnbild leidenschaftlicher und begeisterter Liebe, der Sehnsucht nach ihr ebenso wie der Klage über ihre Absenz in der Realität.
Bedingt durch eine schwere Erkrankung kann Thomas Richter zur Zeit nicht mehr malen. Es ist der Initiative von Freunden zu verdanken, dass – auch auf Grund einer großzügigen Spende aus diesem Kreis – Ausstellung und Katalog in der vorliegenden Form realisiert werden konnten und das Bemühen, das Werk Thomas J. Richters in einen kunsthistorischen Kontext einzuordnen, Gestalt bekommen konnte.