Ausstellung vom 28. Juni bis 27. August 2023 Eröffnung am 27. Juni 2023 um 19 Uhr Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Einführung: Matthias Flügge, Kunsthistoriker Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Lothar Böhmes künstlerisches Werk wurde in der Vergangenheit als Suche nach einer Urform beschrieben. Seine Malerei ist durch die Konzentration auf einen beschränkten Motivkreis – Akt, Stillleben, Kopf gekennzeichnet. In stetiger Befragung seiner Motivik werden seine Bildfiguren im Malprozess zu abstrahierten Zeichen menschlicher Existenz.
Durch die Abstraktion steht das Individuelle der dargestellten Person nicht im Fokus, auch das Situative spielt bei Böhmes Kompositionen keine Rolle. Die Körper, auf das Wesentliche reduziert, erzählen keine Geschichte, es geht hier um den Malprozess und das künstlerische Sehen. Böhme sieht die Wiederholung eines Motivs als Selbstfindung und -behauptung. Durch geringfügige Veränderungen bekommt die Bildidee bei jeder Darstellung eine neue Intensität. Spannung entsteht neben der dominierenden Figur durch die Farbgebung und den Pinselduktus. Der Malprozess, der dahintersteht, ist spontan. Tinte und Tusche tropfen über die Blätter. Ölfarben werden mit groben Pinselstrichen übereinandergeschichtet. Es entstehen skulpturale, fast plastische Körper.
Die Ausstellung würdigt den in Pankow lebenden Künstler aus Anlass seines 85. Geburtstages und zeigt Arbeiten aus seinem gesamten Schaffensprozess. Lothar Böhme, geboren 1938, gehörte zum Kern der so genannten „Berliner Schule“, einem Kreis befreundeter Künstler:innen in Ost-Berlin, der sich Ende der 1960er-Jahre zusammengefunden hatte.
Lothar Böhmes Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, unter anderem der Nationalgalerie in Berlin, dem Lindenau-Museum in Altenburg und dem Otto-Dix-Haus in Gera. Er wurde mit dem Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin (1992), dem Fred-Thieler-Preis für Malerei (1994), dem Gerhard-Altenbourg-Preis (2006) ausgezeichnet und ist Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zu den Arbeiten auf Papier mit einem Text von Matthias Flügge und einem Gespräch mit Annette Tietz.
Donnerstag, 27. Juli 2023, 19 Uhr – Artist Talk Matthias Flügge (Kunsthistoriker) im Gespräch mit Lothar Böhme
Marianne-Werefkin-Preis 2022 des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 Die nominierten Künstlerinnen Preisverleihung und Ausstellung
Ausstellung vom 29. Juni bis 28. August 2022
Eröffnung am Dienstag, 28. Juni 2022 um 19 Uhr Es sprechen: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Ute Gräfin von Hardenberg, Vorsitzende des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 im Anschluss When Mouth Meets Nose, Performance von Stella Geppert
Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre.
Finissage am Samstag, 27. August 2022, 17 Uhr
Der Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 engagiert sich seit mehr als 150 Jahren für die gleichberechtigte Teilhabe von Künstlerinnen in der Kunstwelt. Die Auslobung eines Kunstpreises für Frauen ist die logische Weiterführung seiner Arbeit, bei der die Unterstützung des professionellen Strebens von Künstlerinnen und die Sichtmachung ihres Wirkens im Vordergrund steht.
Als der Marianne-Werefkin-Preis 1990 vom Verein zum ersten Mal vergeben wurde, gab es deutschlandweit keine Auszeichnung, die ausschließlich Künstlerinnen ehrte – dazu gehörten Weitsicht, Mut und Gestaltungswille. Der Preis ist eine Anerkennung für die fundamentale und bereichernde Arbeit, die Künstlerinnen für unsere Gesellschaft leisten. Namenspatronin ist die berühmte Avantgardistin und Expressionistin Marianne von Werefkin (1860–1938).
Die Ausstellung ausgewählter Werke der nominierten Künstlerinnen und die Preisverleihung werden bereits zum zweiten Mal von der Galerie Pankow ausgerichtet. Damit wird eine wichtige Initiative zur Förderung und Sichtbarmachung von professionellen Künstlerinnen in Berlin unterstützt.
Die nominierten und ausstellenden Künstlerinnen in diesem Jahr sind Valérie Favre, FRANEK, Stella Geppert, Kerstin Grimm, Irène Hug, Sarah Loibl, Britta Lumer, Funda Özgünaydin und Angela Zohlen. Die Ausstellung bildet eine Bandbreite künstlerischer Positionen und Ausdrucksmittel ab.
Die Jury setzte sich aus dem Kunsthistoriker und Kurator Eckhart Gillen, dem Leiter des ZAK Zentrum Aktueller Kunst, Zitadelle Berlin, Ralf Hartmann, der Kunsthistorikerin und Kuratorin Anna Havemann und der Künstlerin Hanna Hennenkemper sowie aus der Leiterin der Galerie Pankow Annette Tietz zusammen. Der Preis wurde in diesem Jahr von den Künstlerinnen des Vereins gestiftet und steht unter der Schirmherrschaft der Sammlerin und Mäzenin Julietta Scharf.
Die diesjährige Preisträgerin ist Kerstin Grimm.
Kerstin Grimm (geboren 1956 in Oranienburg, lebt und arbeitet in Berlin) entwirft in ihren Zeichnungscollagen – bestehend aus mehreren Schichten von bemaltem Papier und teilweise überzogen von Transparentpapier – Welten, die grotesk und intim zugleich wirken. Ihr Thema ist nur augenscheinlich „unschuldig“, ihre Motive nur oberflächlich kindlich-naiv. Was sich jedoch hinter den zarten Zeichnungen und Bronzen mit ihrer formalen Zurückhaltung verbirgt, ist die nicht zu bändigende Urkraft des Traumes.
Die bühnenhaften Inszenierungen der Künstlerin sind gespickt mit Anspielungen auf traditionelle Märchen und moderne Mythen, sie spannen ein Netz aus surrealen Verstrickungen und assoziativen Beziehungen, die je nach Lesart erschreckend, einschüchternd, schön oder schauerlich wirken.
Kerstin Grimm studierte von 1974 bis 1980 Germanistik an der Humboldt-Universität Berlin und schloss ein zweijähriges Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin an, was ihr den Weg in die Kunst ebnete. Kerstin Grimm war 2010 Dozentin für Zeichnen an der HAW Hamburg und 2011 für Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Großes Rotes Bild, Öl auf Leinwand, 160 x 180cm, 2014
Ausstellung vom 09. September bis 1. November 2015 Eröffnung: 8. September 2015 um 20 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin Einführung: Christoph Tannert, Künstlerhaus Bethanien
Es erscheint ein umfangreicher Ausstellungskatalog
29. Oktober 2015 um 19Uhr: Gespräch mit Stefan Amzoll, Autor und Publizist, und Christoph Tannert über Thomas J. Richter
Thomas J. Richter gehört zu einer Generation von Künstlern, die in den 1980er-Jahren in Berlin an der Kunsthochschule Weißensee studiert haben und damals angetreten waren, neue Wege in der Kunst zu gehen.
Auf der Suche nach unbelasteten Vorbildern jenseits des Diktates der Figur und der Gestaltungsprämissen eines sozialistischen Realismus bot die Hinwendung zum Ideal der Landschaft, der arkadischen Landschaft als Sehnsuchtsort und Raum für Utopien, auch eine Entsprechung für das eigene Lebensgefühl von Thomas J. Richter. Die Poetisierung des Raumes und die Magie der Leere sind Aspekte, die Thomas Richters Landschaftsauffassung bis heute kennzeichnen. Dahinter verbirgt sich auf einer metaphysischen Ebene die Suche nach Geborgenheit und nach Liebe, menschlicher Liebe als ein universelles, alles umspannendes Lebensprinzip. Auch aus diesem Grund fanden Paare in inniger sexueller Vereinigung Eingang in Bildwelten der letzten Jahre. Gerade Eros ist hier das Sinnbild leidenschaftlicher und begeisterter Liebe, der Sehnsucht nach ihr ebenso wie der Klage über ihre Absenz in der Realität.
Bedingt durch eine schwere Erkrankung kann Thomas Richter zur Zeit nicht mehr malen. Es ist der Initiative von Freunden zu verdanken, dass – auch auf Grund einer großzügigen Spende aus diesem Kreis – Ausstellung und Katalog in der vorliegenden Form realisiert werden konnten und das Bemühen, das Werk Thomas J. Richters in einen kunsthistorischen Kontext einzuordnen, Gestalt bekommen konnte.
Henry Stöcker: „Hidden Paradise“ – Malerei, Zeichnung und Plastik
Auf weiten Wegen · 2015 · Metal geschweißt · 48 x 27 x 60 cm
Ausstellung vom 08. Juli bis 30. August 2015 Eröffnung am Dienstag, dem 07. Juli 2015 um 19 Uhr.
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin Einführung: Anita Kühnel, Kunstwissenschaftlerin, Berlin
Es erscheint ein Katalog.
Künstlergespräch am 27. August 2015 um 19 Uhr. Moderation: Fritz Jacobi, Kunsthistoriker, Berlin
Henry Stöcker ist Bildhauer und Zeichner gleichermaßen. Sein Ausgangspunkt ist die gesehene Realität. Die gebaute Umwelt aber auch organische Strukturen – sein Studium der Biologie bildet hier eine besondere Disposition – liefern ihm unerschöpfliche Anregungen, das Figurative im Technoiden und vice versa das Konstruktive im Figurativen zu erkunden. Sein plastisches Werk hat sich von den künstlerischen Prämissen eines von der Anschaulichkeit der menschlichen Figur bestimmten Realismus schon seit seinem Studium an der Kunsthochschule Berlin – Weißensee gelöst. Es findet gleichnishafte Formulierungen zwischen Figur und Objekt, Gruppe und Installation jenseits eines an der Harmonie des Blocks orientierten klassischen Figurenkanons. Er nutzt verschiedene Materialien und Dinge als formende Elemente, belässt oder verändert ihre Gestalt, um sie im Orchester einer Gesamtkomposition zum Klingen zu bringen. Das Spektrum seiner Ausdrucksmöglichkeiten hat er in der jüngsten Zeit auch um Malerei im kleinen Format erweitert.
Henry Stöcker wurde 1954 in Bergen auf Rügen geboren. Er studierte an der Universität Rostock zunächst Biologie und ging 1985 nach Berlin Weißensee, um an der dortigen Kunsthochschule Bildhauerei zu studieren. 1992 schloss er sein Meisterstudium ab
Er ist Preisträger des NaFöG-Förderstipendium des Landes Berlin und des Förderpreises der Japan Cultural Association. Arbeiten von Henry Stöcker befinden sich u.a. im Besitz des Märkisches Museums, des Landes Berlin, des Kulturamtes Pankow von Berlin, der Berlinischen Galerie, des Landesmuseums für moderne Kunst und des Frauenhofer-Instituts für Biomedizinische Technik, Institutsteil Potsdam-Golm.
Henry Stöcker lebt und arbeitet in Berlin und Storkow (Uckermark).
Ausstellung vom 29. April bis 28. Juni 2015
Eröffnung am 28. April 2015 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Bärbel Mann, Kunstwissenschaftlerin
Das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus zeigt vom 25.4. bis 21.6.2015
die Ausstellung „Annemirl Bauer – Ich möchte kein gefangener Vogel im Käfig sein“.
Es erscheint ein gemeinsamer Katalog. Katalogpräsentation in der Galerie Pankow am 28.5.2015 um 19 Uhr
Annemirl Bauer (1939 – 1989) hat in der DDR sowohl mit ihrem künstlerischen Werk als auch mit ihrer kritischen politischen Haltung eine singuläre Stellung eingenommen. In ihren Bildern, Zeichnungen und Collagen findet sich eine Autonomie des Denkens und der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, die wenig Vergleichbares kennt. Mit dem Anspruch, als Künstlerin eine Humanisierung der Gesellschaft mit zu gestalten thematisierte sie gesellschaftliche Missstände, das Scheitern von Realpolitik und setzte sich mit Geschlechterrollen auseinander.
Bedingt durch ihren frühen Tod und die politische Wende 1989 ist ihr umfangreiches Werk in der Öffentlichkeit bislang weitgehend verborgen geblieben. Ausstellung und Katalog sind eine erste kunsthistorische Annäherung an das vielgestaltige Werk von Annemirl Bauer, das bis dato in erster Linie in seiner gesellschaftspolitischen Konnotation reflektiert worden ist. Die Ausstellung zeigt aus dem umfangreichen Nachlass Zeichnungen und Arbeiten auf Papier.
Annemirl Bauer wurde 1939 in Jena geboren. 1965 schloss sie ihr Studium an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin – Weißensee mit einem Diplom für baugebundene Kunst ab und lebte und arbeitete danach in Berlin. 1969 wurde die Tochter Amrei geboren. 1976 erfolgte der Umzug nach Niederwerbig bei Potsdam. Sie unternahm mehrere Studienreisen u.a. nach Südfrankreich (1961), Ungarn, Bulgarien, Polen (1966/69) und 1977 illegal nach Paris.
Als Reaktion auf eine abgelehnte Reiseerlaubnis nach Tarascon 1983/84 schreibt sie einen Brief an Willi Sitte (Vorsitzender des VBK – DDR) mit Kopie an das DDR Kulturministerium und das ZK der SED, in dem sie u.a. Reisefreiheit für alle DDR – Bürger fordert. Sie wird daraufhin aus dem Verband Bildender Künstler (VBK) ausgeschlossen, was einem Arbeitsverbot gleichkommt. 1986 wird sie wieder in den VBK aufgenommen. 1989 stirbt Annemirl Bauer an einem Krebsleiden.
Werke von Annemirl Bauer befinden sich im Museum Junge Kunst, Frankfurt/Oder, in der Berlinischen Galerie, im Kunstarchiv Burg Beeskow und in der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages.
„young positions“ – Studenten der UdK – Malerei und Zeichnung
Ausstellung vom 1. April 2015 bis 19. April 2015 Eröffnung am 31. März 2015 um 19:00 Uhr Veranstaltung: 14. April 2015 um 19:00 Uhr Vorträge und Gespräch von und mit
Prof. Dr. Alexander Düttmann und Prof. Mark Lammert
Von Charlottenburg nach Pankow
Die Arbeiten der rund dreißig jungen Künstler präsentieren Positionen, die vielleicht einmal Haltungen werden.
Allen Anfängen wohnt ein Zauber bei. Junge Positionen, neudeutsch „young positions“ – das heißt hier ein für die Generation der Mitzwanziger durchaus repräsentatives „switchen“ zwischen den klassischen Genres von Malerei, Zeichnung, Graphik und Skulptur. Ein Suchen stellt sich aus, ein Befragen in Frage gestellter Begriffe und Kategorien – gleichermaßen zeigt sich der Willen, Fähigkeiten, „skills“ zu erwerben und zu benutzen. Mit heiterer Gelassenheit wird die Position des Habens verlassen; die Reise geht ins Offene.
Anouar-Tristan Badaoui, Nicole Bartholdi, Franziska Beilfuss, Carolin Bernhofer, Jessica Fertonani Cooke, Dhan Fabbri, Christian Fichtl, Romy Franz, Louisa Grothmann, Lexia Hachtmann, Kathrin Hammelstein, Jenny Claire Heck, Wiebke Heiber, Erik Heise, Kallirroi Ioannidou, Frida Knoll, Hester Kübeck, Christof Kraus, Diana Legel, Sarah Loibl, Henriette Lüdicke, Silke Maronde, Laura Martens, Lea Meyer, Anna Malaika Neu, Cemile Sahin, Maika Saworski, Nils Schneitz, Nicholas Schulte, Maximilian Schweizer, Vera Seng, Frank Sievers, Anna Slobodnik, Rubica von Streng, Rui Tang, Celina Täge, Elena Zipser
Oskar Manigk: “Frida, Herta und Matrosen” – Malerei
Ausstellung vom 26. November 2014 bis 25. Januar 2015
Eröffnung am 25.11.2014
Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Eugen Blume
Musik: Wolfram Bodag am E-Piano
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Oskar Manigk – in Ückeritz und Berlin gleichermaßen beheimatet – hat ein völlig autonomes Œuvre entwickelt, das erst spät öffentliche Anerkennung gefunden hat. Das Malen ist ihm tägliche Verrichtung, die Anlässe für Bildfindungen sind Beobachtungen des Alltags, in denen er mit Ironie und Hintersinn den Eigentümlichkeiten des menschlichen Daseins nachspürt. Es entstehen expressiv – figürliche Bilder mit großer Kraft und Ausstrahlung, auf denen Bildgestalten unterschiedlicher Herkunft zu surrealen Geschichten zusammen gefügt werden.
Oskar Manigk wurde 1934 in Berlin geboren. Er wuchs in Ückeritz auf Usedom auf. Nach Abitur und Tischlerlehre studierte er 1956/57 an der Kunsthochschule Berlin- Weißensee und 1957/58 am Institut für Kunsterziehung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. 1965 wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Seit den 1970er Jahren entstehen seine unverwechselbaren expressiv-figurativen Malereien, daneben Übermalungen, Collagen, Zeichnungen und auch Gedichte. 1993 erhielt er den Caspar-David-Friedrich-Kunstpreis und 2005 den Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er lebt und arbeitet in Ückeritz und Berlin.
Veranstaltungsprogramm:
Lesung am 15. Januar 2015 um 19Uhr
mit Oskar Manigk: Das Dorf und andere Geschichten.
Moderation: Lutz Wohlrab
Harald Metzkes: „Panther, Tiger, Frau“ 2008, Öl auf Leinwand
85. Geburtstag von Harald Metzkes
Ausstellung vom 05.02. bis 23.03.2014
Eröffnung am Dienstag den 04. Februar 2014
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Jörg Makarinus
Anlässlich des 85. Geburtstags von Harald Metzkes greift die Ausstellung einen Aspekt seines Werkes heraus, der in allen Phasen seiner künstlerischen Arbeit eine Rolle gespielt hat, in der Zusammenstellung so aber weder in Ausstellungen noch in Publikationen aufgegriffen worden ist. Zu sehen sind frühe Portraits, weiblicher Akte aber auch mythologisch geprägte Bilder, Phantasien, Tagträume gemischt mit biografischen Sequenzen, in deren Mittelpunkt Frauen stehen. Ein großer Teil dieser ausgestellten „Frauenbilder“ wird zum ersten Mal präsentiert.
In den späten fünfziger Jahren gehörte Metzkes zum Kreis der sogenannte Berliner Schule, einem Kreis befreundeter Künstler der sich nicht von der DDR-Kunstpolitik vereinnahmen ließ. Das Werk von Harald Metzkes kreist ausschließlich um das Ausloten der Eigengesetzlichkeit und der Möglichkeiten des Bildes. Seine Bilderwelten beherbergen Clowns, Komödianten, mythologisch inspirierte Charaktere aber auch Menschen des Alltags die sich in Landschaftsszenen, Stillleben, und Porträts tummeln, Stadt- und Naturräume bevölkern. Es sind Allegorien auf das Alltägliche die doch eben dieses transzendieren, die Banalität des Momentes aufheben und den Menschen in einen Kreislauf des Daseins eingliedern und so zu universalen Metaphern werden.
„Baden am Stadtrand“ 1982, Öl auf Leinwand
Harald Metzkes ist ein Künstler von Weltrang.
Er wurde 1929 in Bautzen geboren.
Nach seiner Steinmetzlehre beim Bautzener Bildhauer Max Rothe studierte Metzkes Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Wilhelm Lachnit und Rudolf Bergander. 1955–1958 war er Meisterschüler bei Otto Nagel an der Akademie der Künste in Berlin. 1957 unternimmt er eine dreimonatige Studienreise mit Gertrud Heartfield, John Heartfield und Werner Stötzer nach China. Er wird 1989 zum Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste, aus der er 1991 wieder austritt.
Zwei mal nimmer an der Biennale in Venedig teil (1984 & 1988), seine Werke hängen in zahlreichen Museen (u.a. in der Deutschen Nationalgalerie) und Privatsammlungen, unter anderem in der Sky-Lobby des Kanzleramtes. Er ist Träger des Käthe-Kollwitz-Preises, des Kunstpreises des Landes Brandenburg und des Hannah-Höch-Preises. Der Künstler lebt und arbeitet im Ortsteil Wegendorf von Altlandsberg bei Berlin.
„Richterstraße 9“ – Hommage an Klaus Hähner-Springmühl
aus der Serie „Richterstr.9“, Karin Wieckhorst
Ausstellung vom 27.11.2013 bis 26.01.2014
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Eckhart Gillen, Kurator der Ausstellung
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Ausstellung „Richterstraße 9 – Hommage an Klaus Hähner-Springmühl“ möchte an den 1950 in Zwickau geborenen Klaus Hähner-Springmühl erinnern und ihn im Zusammenhang mit jenen Künstlern präsentieren, die Hähner-Springmühl in den 1980er und 1990er Jahren nahe und mit ihm in regem Austausch standen. Neben neuen, noch nie gezeigten Arbeiten Hähner-Springmühls präsentieren Thomas Florschuetz, Michael Freudenberg, Carsten Nicolai, Olaf Nicolai, Wolfram Adalbert Scheffler, Joerg Waehner und Karin Wieckhorst Arbeiten, die sich direkt und indirekt auf den Künstler beziehen.
Ein leerstehendes, baupolizeilich gesperrtes Hinterhaus der Richterstraße 9, in der vom Bombenkrieg und dem nachfolgenden sozialistischen Aufbau schwer gezeichneten sächsischen Industriestadt Chemnitz, damals noch Karl-Marx-Stadt, war der Ort, den Hähner-Springmühl für sich entdeckte, um ein ohne Kompromisse gelebtes Leben mit der Kunst zu führen. Klaus Hähner-Springmühl setzte mit seinem Beispiel ein Zeichen für ein nicht werkfixiertes Verhältnis zur Kunst, das neben Carlfriedrich Claus zu den ersten Formen handlungsorientierter Konzeptkunst in der DDR gehört.
Die Ausstellung möchte dazu beitragen, dem brisanten, bis heute nahezu unaufgearbeiteten wie unsichtbaren Oeuvre von Klaus Hähner-Springmühl eine Öffentlichkeit zu verschaffen und damit eine Künstlerpersönlichkeit zu würdigen, die eine singuläre Position in der DDR-Kunst verkörpert und diese Position auch nach 1989 nicht aufgab.
Die Haltung, die Hähner-Springmühl verkörperte und verteidigte, sprang auf seine jungen Künstlerkollegen über. Diese Impulse sind bis zum heutigen Tag spürbar und die Ergänzung der Ausstellung durch jüngere Positionen mit ihrem Bezug zu Hähner-Springmühl erweitert den Anspruch der Ausstellung: nicht ausschließlich (kunstgeschichtliches) Zeitdokument zu sein, sondern den Bedeutungszusammenhang der Positionen in ihrer Aktualität aufzuzeigen.
Klaus Hähner-Springmühl, XXX, 1984, Acryl auf Papier, 71,5 x 50 cm
Klaus Hähner-Springmühl
wurde 1950 in Zwickau geboren. Er schließt seine Maurerlehre mit Abitur ab und betreibt in seiner Freizeit Boxen. Sein anschließendes Ingenieursstudium in Cottbus beendet er jedoch nicht, vielmehr widmet er sich von nun an autodidaktisch seinem künstlerischen Schaffen.
Zunächst in kollektiven Arbeitsformen mit u.a. Freudenberg, Penk, Breschneider, Schulze und Hartzsch fängt Hähner-Springmühl in Cottbus, Dresden, und ab 1972 in Karl-Marx-Stadt, an, sich künstlerisch auszudrücken. Es folgen seine ersten Ausstellungen, die einem Happening gleichen und auf’s Äußerste provizieren.
Er wird als Improvisationsmusiker gefeiert, zusammen mit seiner damaligen Frau Gitte und Erich-Wolfgang Hartzsch sowie Frank Raßbach; es folgen viele öffentliche Konzerte und Kunstaktionen. 1982 wird er als Mitglied in den Verband Bildender Künstler aufgenommen und arbeitet von von dieser Zeit an freischaffend.
In den 1990ern macht er einige Reisen innerhalb Europas und bleibt 1992 für einen einjährigen Aufenthalt in Japan.
Weitgehendst zurückgezogen und zunehmend teilnahmsloser lebte er von 1994 bis zu seinem Tod im Jahr 2006 in Leipzig.
Diese Ausstellung wird ebenso in der Kunstsammlungen Chemnitz vom 4. Mai – 29. Juni 2014 zu sehen sein. Die Eröffnung findet am 03.05.2014 statt.
Ein Ausstellungsprojekt der Galerie Pankow Berlin in Kooperation mit den Kunstsammlungen Chemnitz, kuratiert von Dr. Eckhart Gillen.
Mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der Galerie Pankow
mit Exponaten von: Thomas Florschuetz Michael Freudenberg Carsten Nicolai Olaf Nicolai Wolfram Adalbert Scheffler Joerg Waehner Karin Wieckhorst
Begleitende Veranstaltungen
LESUNG
– Donnerstag 9.1.2014, 19 Uhr
der hahn im sperrmüll…
… ist der Titel eines Klaus Hähner-Springmühl gewidmeten Gedichtes von Joerg Waehner. Mit dem aus Karl-Marx-Stadt stammenden, jetzt in Berlin lebenden Künstler hat Klaus Hähner-Springmühl zwei Publikationen gestaltet: das Künstlerbuch second hand (1986) und Amerika ist ein U-Boot im Goldfischteich oder ein Genie ist kein Mietwagen (1992). Beide Publikationen werden vorgestellt, ergänzt von Kommentar (Heiner Müller/Klaus Hähner-Springmühl, Berlin 1985) und Kafka ist Fortinbras. Gespräch mit Heiner Müller (Berlin 2011). Lesung und Gespräch mit Joerg Waehner und Robert Mießner.
FILMABEND
– Donnerstag 16.1.2014, 19 Uhr
Erich-Wolfgang Hartzsch:„Menschen dieser Stadt“ digitalisierter Super-8-Film, Laufzeit 26:40 min, 1989
Der Experimentalfilm „Menschen dieser Stadt“ setzt dem Atelierhaus auf der Richterstraße 9 ein Denkmal. Hartzsch dreht zunächst in der Umgebung des kurz danach abgerissenen Gebäudes, begibt er sich danach noch einmal in die Atelierräume, filmt sich und den Künstlerfreund mit dem Selbstauslöser. Es handelt sich um eine der ganz wenigen Filmaufnahmen überhaupt, die von Klaus Hähner-Springmühl existieren.
Filmpräsentation und Gespräch mit Erich Wolfgang Hartzsch und Dr. Claus Löser.
FINISSAGE – Donnerstag 23.1.2014, 19 Uhr
Erstpräsentation des Dokumentarfilms: „Richterstraße 9“ Konzept, Realisierung und Präsentation: Enkidu rankX
Filmpräsentation und Gespräch mit Dr. Eckhart Gillen und Enkidu rankX.
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Zur Eröffnung der Ausstellung „Südwärts“ in der Galerie Pankow am Dienstag, dem 6. August 2013 um 19 Uhr, laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Zur Eröffnung spricht Eckhart Gillen.
„Slum“, Collage, 2013, 70×100 cm
Ursula Strozynski ist Malerin, Grafikern und Zeichnerin. Mittels klassischer Techniken untersucht die Künstlerin den sie umgebenden Raum – hier in Besonderheit Stadt und Landschaft. Waren es zu Beginn ihrer künstlerischen Arbeit die Auseinandersetzung mit der Stadt Berlin – und der Landschaft der Ostsee, hat sich ihr Blick und ihr Interesse in den zurückliegenden Jahren geweitet. Ausschlaggebend hierfür war sicherlich die nun ungehinderte Möglichkeit des Reisens in ferne Länder und Regionen. Die atmosphärisch und bildlich überwältigenden Eindrücke verarbeitet sie stets mit Skizzen vor Ort, um sie in einem sich anschließenden Arbeitsprozess auch unter Verwendung lokalspezifischer Elemente – Farben, Erden, Zeitungen – zu einem gültigen Bild, einer Zeichnung, einer Radierung zu fügen. Ihr Interesse gilt dabei den bildhaften und räumlich bestimmenden Strukturen, die in immer größeren Abstraktionsschritten auf Wesentliches reduziert werden, um sich letztlich im Spannungsfeld von Fläche und Linie aufzulösen.
Strand IV, Zeichnung, 2000, 50 x 70 cm
Unter dem Titel „Südwärts“ zeigt Ursula Strozynski jüngst entstandene großformatige Zeichnungen und Grafiken, in denen sie ihre Eindrücke von Reisen in südliche Länder jenseits touristischer Hochglanzbilder wiedergibt und dabei den kritischen Blick hinter die Kulissen nicht scheut.
„Durchblick“, Collage, 2005, 70 x 100 cm
Ursula Strozynski (geb. 1954) studierte zunächst Architektur und arbeitet nach Abschluss des Studiums in der Projektierung. Seit 1977 ist sie freiberuflich als Künstlerin tätig. Arbeiten von ihr befinden sich in zahlreichen Sammlungen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
www.ursulastrozynski.de
Galerie Pankow Öffentlichkeitsarbeit Bezirksamt Pankow, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur Galerie Pankow Breite Straße 8, 13187 Berlin, Tel.: 47 53 79 25, Fax: 48 62 17 09 http://kunstundkultur-pankow.berlin.de, galerie-pankow [at] gmx [dot] de Öffnungszeiten: Di – Fr 12 – 20 Uhr Sa+So 14 – 20 Uhr und nach Vereinbarung.
Verkehrsverbindung: Pankow U-Bahn U2, S-Bahn S2, S8, S9 Pankow Kirche Bus 107, 155, 250, 255, Tram M1, 50, X54