Archiv der Kategorie: Installation

York der Knoefel | Fotografie

York der Knoefel, Selbstporträt
York der Knoefel, Selbstporträt, ca. 1985/86, Silbergelatineabzug, © Nachlass York der Knoefel, Courtesy LOOCK Galerie, Berlin

York der Knoefel | Fotografie

Ausstellung vom 7. September bis 30. Oktober 2022
Eröffnung am Dienstag, 6. September 2022 um 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Franziska Schmidt, Kuratorin der Ausstellung

Ausstellung und Katalog entstanden in Kooperation mit der LOOCK Galerie, Berlin.

York der Knoefel, so nannte sich der 1962 in Potsdam als Jörg Knöfel geborene Künstler seit 1989, begann bereits 1983 zu fotografieren. Schon in den frühen Fotoserien, in denen er die Lebenswirklichkeit der Menschen im Ost-Berlin der 1980er-Jahre auf berührende Weise festhält, zeigt sich sein Talent ebenso wie sein künstlerisches Credo, das sich durch sein gesamtes Schaffen zieht: Ohne große Worte sagen Knoefels Werke wesentlich Existentielles aus und bringen im Bild die Menschen selbst zum Sprechen.

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Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung erlangte er 1988 mit der Arbeit „Schlachthaus Berlin“. In dieser auf klaustrophobische Weise raumgreifenden Fotoinstallation dokumentiert er die Arbeitsbedingungen der Werktätigen und die Massentötungen der Tiere als „täglichen Irrsinn des Lebens und Sterbens“ (Gregor Eisenhauer), als schonungsloses Sinnbild der beengenden Zustände in der späten DDR sowie als radikalen Gegenpol zu einer sich etablierenden Kunst, welche zunehmend die eigene Befindlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Mit „Schlachthaus Berlin“ sprengte Knoefel den Rahmen damaliger fotografischer Ausdrucksmittel und ihrer Präsentation und wurde zu einem wichtigen Impulsgeber für die im Aufbruch begriffene Kunstszene der DDR und der Wendezeit.

Für den Autodidakten waren die Jahre der Nachwendezeit geprägt durch künstlerischen Erfolg mit zahlreichen internationalen Ausstellungen, Stipendien, Reisen und Residenzen. Noch während der Arbeit an „Schlachthaus Berlin“ begann Knoefel, sich auch der Malerei und später der Videokunst zuzuwenden. Sein vielseitiges und vielschichtiges Œuvre ist schwer einzuordnen: Immer wieder erfand er sich neu, war stets auf der Suche nach Ausdrucksformen und Lebensentwürfen, die seine Haltung transportieren. Wesentlich bleibt dabei, dass er seinem Credo treu blieb und mit einfachen Mitteln versuchte, Leben zu erzählen, erzählen zu lassen, fest verfügte Wahrnehmungsformen und Meinungen – subtil-ironisch oder mit dem Ernst des Dokumentarischen – aufzubrechen.

York der Knoefel, der am 16. Dezember 2011 unerwartet in Berlin starb, wäre in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden. Die Galerie Pankow würdigt den außergewöhnlichen Künstler aus diesem Anlass mit einer Ausstellung und einem Katalog. Der Fokus liegt dabei auf dem fotografischen Werk von 1983 bis 1988 und erinnert daran, dass York der Knoefel zu den herausragenden Fotograf:innen der DDR zu zählen ist. Gezeigt werden überwiegend Arbeiten aus dem Nachlass einschließlich aus der Installation „Schlachthaus Berlin“.

Veranstaltung

Donnerstag, 20. Oktober 2022, 19 Uhr
Widersprüche in Traum und Wirklichkeit – York der Knoefel als Fotograf und Künstler
Gespräch mit Eugen Blume, Tina Bara und Anja Osswald
Moderation: Franziska Schmidt


Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien.



Via Lewandowsky: „Einfache Lösungen“

Via Lewandowsky: „Einfache Lösungen“

Fazit, 2011, Acrylglas, gefräst und poliert, 60 cm x 80 cm

Fazit, 2011, Acrylglas, gefräst und poliert, 60 cm x 80 cm

Eröffnung am 27. Mai 2014 um 19 Uhr
Ausstellung vom 28. Mai bis 13. Juli 2014

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Mark Gisbourne
Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung.

Donnerstag, 10. Juli 2014 um 20Uhr:
Via Lewandowsky im Gespräch mit Katja Blomberg

Via Lewandowsky stellt in seiner Ausstellung folgende Fragen: Gibt es in der Kunst einfache Lösungen? Kann man komplexe Sachverhalte mit reduzierten Mitteln ins Bild setzen? Lassen sich Prinzipien, die man zum Beispiel vom Piktogramm, Emblem oder dem sogenannten Schlüsselbild kennt, auf ein Kunstwerk übertragen? Die Kunstgeschichte kennt sie als Objet trouvé oder als ikonographisch gewandelte Meisterwerke. Lassen sich nach Eindeutigkeit suchende Themen in ein Kunstwerk überführen, das von Natur aus einem offenen Bedeutungszusammenhang verpflichtet ist?

Von der Vorstellung eines allgemeinen Wissens ausgehend führt Lewandowsky vor, wie sich die Komplexität der Sachverhalte durch eine einfache künstlerische Lösung zeigt. Die Prinzipien dahinter sind direkte, unmittelbare und vergleichbare Ansätze, die freilich nicht ohne Widersprüche, Abgründe und Absurditäten auskommen. Das Simple , sowohl im konzeptuellen Ansatz als auch in der Form, vermittelt Klarheit und Lesbarkeit. Gleichzeitig offenbart die Übersetzung in eine künstlerische Form die ästhetische und philosophische Konstruktion einer vereinbarten künstlichen Realität. Am Ende stehen Arbeiten, die sich als Solitär einer seriellen und repetitiven Aussage verwehren, sie dafür als Bild- und Ideenentwurf die Lösung eines Problems auf einen Punkt bringen. Dabei führen zuweilen einfache Eingriffe in scheinbar belanglose und wenig ergiebige Vorlagen zu großen Veränderungen mit weitreichenden inhaltlichen Konsequenzen.

Eine ironische Spur zu suprematistischer Skulptur hat Lewandowsky mit seiner Arbeit „Contenance“ geschaffen. „Contenance“ ist eine geometrische Skulptur, die sich gewissermaßen von ihrer Form befreien will, dabei aber immer an ihre Grenzen stößt und gewissermaßen an sich selbst scheitert. Dennoch: sobald das Aluminiumrohr bestehende Quadrat anfängt, sich an seinen Gelenken zu bewegen, sehen wir die vielfältigen Entfaltungs-Möglichkeiten, die der Skulptur inne liegen. Interessanterweise erinnert das strenge Quadrat, das als die Urform der Moderne und insbesondere der konkreten Kunst gilt, sobald es in den Gelenken in Bewegung tritt auch an eine lebendige Choreographie. Die menschelnde Gestik der silbernen Rohre wird zur Kompositionsvorlage mit unendlicher Vielfalt.

Die Zahl „42“ ist leicht lesbar und gehört zu jenen Zahlen, deren Besonderheit nicht auf den ersten Blick ins Auge sticht. Am ehesten kann man noch die allgegenwärtigen 24 Stunden in ihr erkennen. Sie zu einem künstlerischen Objekt zu machen, wie es Via Lewandowsky mit der Arbeit „Fazit“ tut, bedarf es guter Gründe. Einen Namen hat sich die Zahl vor allem als kürzestes Zitat der Filmgeschichte aus dem Film „Per Anhalter durch die Galaxies“ von Douglas Adams gemacht. Dort ist sie die Antwort eines Computers nach 7,5 Millionen Jahren Rechenzeit auf die Frage nach dem Sinn des Universum und des Lebens. Entsprechend ihrer Bedeutung als „ultimative Antwort“ ist die Zahl wie ein übergroßer Edelstein mit den typischen polierten Fasenkanten und verspiegeltem Hintergrund, in deren Innern es funkelt. Numerische Abstraktion und Anmut wird so zu existentieller Symbolik umgedeutet.

Die 80-Kanal-Soundinstallation „Anstimmen“ inszeniert den  aufgezeichneten Kammerton „a“ als Gesangs- und Instrumentalton von über 80 Schülern des Musikgymnasiums Latina August Hermann Francke in Halle. Durch die Einstimmung auf einen gemeinsamen Ton ist ein Zusammenspiel überhaupt möglich. Der einmal angegebene Ton von einem Musizierenden an die anderen weitergegeben und von ihnen imitiert will die klangliche Einheit des individuellen Ausdrucks aller Beteiligten. Es entsteht ein Klangbild, das es nur so jenseits der Möglichkeiten des Einzelnen gibt.

In der Ausstellung von Via Lewandowsky wird schnell klar, dass eine einfache Lösung recht komplexe Anforderungen mit sich bringen, die so auch zu einer Herausforderung für den Besucher werden können.

 

„Richterstraße 9“ – Hommage an Klaus Hähner-Springmühl

„Richterstraße 9“ – Hommage an Klaus Hähner-Springmühl

Foto: Karin Wieckhorst
aus der Serie „Richterstr.9“, Karin Wieckhorst

Ausstellung vom 27.11.2013 bis 26.01.2014
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Eckhart Gillen, Kurator der Ausstellung
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Die Ausstellung „Richterstraße 9 – Hommage an Klaus Hähner-Springmühl“ möchte an den 1950 in Zwickau geborenen Klaus Hähner-Springmühl erinnern und ihn im Zusammenhang mit jenen Künstlern präsentieren, die Hähner-Springmühl in den 1980er und 1990er Jahren nahe und mit ihm in regem Austausch standen. Neben neuen, noch nie gezeigten Arbeiten Hähner-Springmühls präsentieren Thomas Florschuetz, Michael Freudenberg, Carsten Nicolai, Olaf Nicolai, Wolfram Adalbert Scheffler, Joerg Waehner und Karin Wieckhorst Arbeiten, die sich direkt und indirekt auf den Künstler beziehen.

Ein leerstehendes, baupolizeilich gesperrtes Hinterhaus der Richterstraße 9, in der vom Bombenkrieg und dem nachfolgenden sozialistischen Aufbau schwer gezeichneten sächsischen Industriestadt Chemnitz, damals noch Karl-Marx-Stadt, war der Ort, den Hähner-Springmühl für sich entdeckte, um ein ohne Kompromisse gelebtes Leben mit der Kunst zu führen. Klaus Hähner-Springmühl setzte mit seinem Beispiel ein Zeichen für ein nicht werkfixiertes Verhältnis zur Kunst, das neben Carlfriedrich Claus zu den ersten Formen handlungsorientierter Konzeptkunst in der DDR gehört.

Die Ausstellung möchte dazu beitragen, dem brisanten, bis heute nahezu unaufgearbeiteten wie unsichtbaren Oeuvre von Klaus Hähner-Springmühl eine Öffentlichkeit zu verschaffen und damit eine Künstlerpersönlichkeit zu würdigen, die eine singuläre Position in der DDR-Kunst verkörpert und diese Position auch nach 1989 nicht aufgab.

Die Haltung, die Hähner-Springmühl verkörperte und verteidigte, sprang auf seine jungen Künstlerkollegen über. Diese Impulse sind bis zum heutigen Tag spürbar und die Ergänzung der Ausstellung durch jüngere Positionen mit ihrem Bezug zu Hähner-Springmühl erweitert den Anspruch der Ausstellung: nicht ausschließlich (kunstgeschichtliches) Zeitdokument zu sein, sondern den Bedeutungszusammenhang der Positionen in ihrer Aktualität aufzuzeigen.

Klaus Hähner-Springmühl -XXX - 1984
Klaus Hähner-Springmühl, XXX, 1984, Acryl auf Papier, 71,5 x 50 cm

Klaus Hähner-Springmühl

wurde 1950 in Zwickau geboren. Er schließt seine Maurerlehre mit Abitur ab und betreibt in seiner Freizeit Boxen. Sein anschließendes Ingenieursstudium in Cottbus beendet er jedoch nicht, vielmehr widmet er sich von nun an autodidaktisch seinem künstlerischen Schaffen.
Zunächst in kollektiven Arbeitsformen mit u.a. Freudenberg, Penk, Breschneider, Schulze und Hartzsch fängt Hähner-Springmühl in Cottbus, Dresden, und ab 1972 in Karl-Marx-Stadt, an, sich künstlerisch auszudrücken. Es folgen seine ersten Ausstellungen, die einem Happening gleichen und auf’s Äußerste provizieren.
Er wird als Improvisationsmusiker gefeiert, zusammen mit seiner damaligen Frau Gitte und Erich-Wolfgang Hartzsch sowie Frank Raßbach; es folgen viele öffentliche Konzerte und Kunstaktionen. 1982 wird er als Mitglied in den Verband Bildender Künstler aufgenommen und arbeitet von von dieser Zeit an freischaffend.
In den 1990ern macht er einige Reisen innerhalb Europas und bleibt 1992 für einen einjährigen Aufenthalt in Japan.
Weitgehendst zurückgezogen und zunehmend teilnahmsloser lebte er von 1994 bis zu seinem Tod im Jahr 2006 in Leipzig.

Diese Ausstellung wird ebenso in der Kunstsammlungen Chemnitz vom 4. Mai – 29. Juni 2014 zu sehen sein. Die Eröffnung findet am 03.05.2014 statt.

Ein Ausstellungsprojekt der Galerie Pankow Berlin in Kooperation mit den Kunstsammlungen Chemnitz, kuratiert von Dr. Eckhart Gillen.

Mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der Galerie Pankow

mit Exponaten von:
Thomas Florschuetz
Michael Freudenberg
Carsten Nicolai
Olaf Nicolai
Wolfram Adalbert Scheffler
Joerg Waehner
Karin Wieckhorst


Begleitende Veranstaltungen

LESUNG
– Donnerstag 9.1.2014, 19 Uhr

der hahn im sperrmüll…
… ist der Titel eines Klaus Hähner-Springmühl gewidmeten Gedichtes von Joerg Waehner. Mit dem aus Karl-Marx-Stadt stammenden, jetzt in Berlin lebenden Künstler hat Klaus Hähner-Springmühl zwei Publikationen gestaltet: das Künstlerbuch second hand (1986) und Amerika ist ein U-Boot im Goldfischteich oder ein Genie ist kein Mietwagen (1992). Beide Publikationen werden vorgestellt, ergänzt von Kommentar (Heiner Müller/Klaus Hähner-Springmühl, Berlin 1985) und Kafka ist Fortinbras. Gespräch mit Heiner Müller (Berlin 2011). Lesung und Gespräch mit Joerg Waehner und Robert Mießner.

FILMABEND
– Donnerstag 16.1.2014, 19 Uhr

Erich-Wolfgang Hartzsch: Menschen dieser Stadt“
digitalisierter Super-8-Film, Laufzeit 26:40 min, 1989

Der Experimentalfilm „Menschen dieser Stadt“ setzt dem Atelierhaus auf der Richterstraße 9 ein Denkmal. Hartzsch dreht zunächst in der Umgebung des kurz danach abgerissenen Gebäudes, begibt er sich danach noch einmal in die Atelierräume, filmt sich und den Künstlerfreund mit dem Selbstauslöser. Es handelt sich um eine der ganz wenigen Filmaufnahmen überhaupt, die von Klaus Hähner-Springmühl existieren.

Filmpräsentation und Gespräch mit Erich Wolfgang Hartzsch und Dr. Claus Löser.

FINISSAGE
– Donnerstag 23.1.2014, 19 Uhr

Erstpräsentation des Dokumentarfilms: „Richterstraße 9“
Konzept, Realisierung und Präsentation: Enkidu rankX

Filmpräsentation und Gespräch mit Dr. Eckhart Gillen und Enkidu rankX.

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Abs.: Klaus Hähner-Springmühl – Richterstraße 9
Film-Essay / 2014 / 14:30 min. / HD
Konzept, Schnitt & Musik: Enkidu rankX
Produktion: Galerie Pankow / Einheit_7 e.V.
Interviewpartner: Thomas Florschuetz, Eckhart Gillen, Joerg Waehner, Karin Wieckhorst
Kofinanzierung: Bezirkskulturfonds Pankow

Stefanie Busch: „Suburbia“ – Siebdruck, Fotografie, Video, Installation

Suburbia: „Stefanie Busch“ – Siebdruck, Fotografie, Video, Installation

Stefanie Busch: "Stilllegung_01", 2008, Folienmontage im Leuchtkasten, 60 x 85 cm

Stefanie Busch: „Stilllegung_01“, 2008, Folienmontage im Leuchtkasten, 60 x 85 cm

Ausstellung vom 09. April bis 10. Mai 2008
Eröffnung am 08, April 2008 um 19:00 Uhr

Stefanie Busch beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen in den osteuropäischen Ländern, hier insbesondere mit dem Balkan und den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens.

Die Künstlerin, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Ostdeutschland, hat in ihrer Jugend den gesellschaftlichen Umbruch nach dem Mauerfall mit allen Verwerfungen selbst erlebt und daraus besondere Fragestellungen einer jungen Generation an gesellschaftliche Veränderungen in Europa entwickelt die sie am Beispiel der vom Bürgerkrieg begleiteten Veränderungen des ehemaligen Jugoslawiens deutlich macht.

Als Ausgangsmaterial dient der Künstlerin eine umfangreiche Sammlung von Fotografien, die auf ihren vielen Reisen entstanden sind. Aus diesem umfangreichen Bildarchiv bedient sie sich für ihre Fotoserien, Siebdrucke, Filme und Folienmontagen in Leuchtkästen. So entstand u.a. aus diesem fotografischen Skizzenbuch ein aus 7000 Einzelbildern zusammengesetzter Film „inbetween“, deren rasche Aufeinanderfolge ein subjektives aber auch schwer greifbares, flüchtiges Bild des westlichen Balkans zeigt.

In den Folienmontagen in Leuchtkästen greift sie ebenfalls auf fotografische Vorlagen zurück, die sie jedoch auf transparente Folien überträgt, in Fragmente zerlegt und zu neuen Arbeiten collageartig zusammensetzt. Motivische Ausgangspunkte sind Bilder von Siedlungsorten und vom Menschen geformte Umwelt, die, malerisch komponiert, in scharf geschnittenen Bildern in klaren Weiß-Grau-Schwarz-Tönen umgesetzt werden. Ihre flirrende Welt geben diese Bilder erst preis, wenn sie durch die Lichtquelle im Leuchtkasten erhellt werden. Der Leuchtkasten ist hier auch im übertragenen Sinne Instrumentarium nicht Sichtbares sichtbar zu machen. Ihre subjektiven Bildwelten sind Abbild einer individuellen Spurensuche, Dokument eigener Befindlichkeit und künstlerischer Kommentar gleichermaßen.

Stefanie Busch hat an der Hochschule der Bildenden Künste Dresden bei Lutz Dammbeck studiert. Sie erhielt das Hegenbarth-Stipendium der ostdeutschen Sparkassen-Stiftung (2003), das Arbeitsstipendium der Stadt Dresden für Cleveland (2006) und den Grafikpreis für junge Kunst der Kulturstiftung der Dresdner Bank (2007). Sie lebt und arbeitet in Dresden und Berlin.