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Stefanie Busch: “Suburbia” – Siebdruck, Fotografie, Video, Installation

Suburbia: “Stefanie Busch” – Siebdruck, Fotografie, Video, Installation

Stefanie Busch: "Stilllegung_01", 2008, Folienmontage im Leuchtkasten, 60 x 85 cm

Stefanie Busch: “Stilllegung_01”, 2008, Folienmontage im Leuchtkasten, 60 x 85 cm

Ausstellung vom 09. April bis 10. Mai 2008
Eröffnung am 08, April 2008 um 19:00 Uhr

Stefanie Busch beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen in den osteuropäischen Ländern, hier insbesondere mit dem Balkan und den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens.

Die Künstlerin, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Ostdeutschland, hat in ihrer Jugend den gesellschaftlichen Umbruch nach dem Mauerfall mit allen Verwerfungen selbst erlebt und daraus besondere Fragestellungen einer jungen Generation an gesellschaftliche Veränderungen in Europa entwickelt die sie am Beispiel der vom Bürgerkrieg begleiteten Veränderungen des ehemaligen Jugoslawiens deutlich macht.

Als Ausgangsmaterial dient der Künstlerin eine umfangreiche Sammlung von Fotografien, die auf ihren vielen Reisen entstanden sind. Aus diesem umfangreichen Bildarchiv bedient sie sich für ihre Fotoserien, Siebdrucke, Filme und Folienmontagen in Leuchtkästen. So entstand u.a. aus diesem fotografischen Skizzenbuch ein aus 7000 Einzelbildern zusammengesetzter Film „inbetween“, deren rasche Aufeinanderfolge ein subjektives aber auch schwer greifbares, flüchtiges Bild des westlichen Balkans zeigt.

In den Folienmontagen in Leuchtkästen greift sie ebenfalls auf fotografische Vorlagen zurück, die sie jedoch auf transparente Folien überträgt, in Fragmente zerlegt und zu neuen Arbeiten collageartig zusammensetzt. Motivische Ausgangspunkte sind Bilder von Siedlungsorten und vom Menschen geformte Umwelt, die, malerisch komponiert, in scharf geschnittenen Bildern in klaren Weiß-Grau-Schwarz-Tönen umgesetzt werden. Ihre flirrende Welt geben diese Bilder erst preis, wenn sie durch die Lichtquelle im Leuchtkasten erhellt werden. Der Leuchtkasten ist hier auch im übertragenen Sinne Instrumentarium nicht Sichtbares sichtbar zu machen. Ihre subjektiven Bildwelten sind Abbild einer individuellen Spurensuche, Dokument eigener Befindlichkeit und künstlerischer Kommentar gleichermaßen.

Stefanie Busch hat an der Hochschule der Bildenden Künste Dresden bei Lutz Dammbeck studiert. Sie erhielt das Hegenbarth-Stipendium der ostdeutschen Sparkassen-Stiftung (2003), das Arbeitsstipendium der Stadt Dresden für Cleveland (2006) und den Grafikpreis für junge Kunst der Kulturstiftung der Dresdner Bank (2007). Sie lebt und arbeitet in Dresden und Berlin.