Klang Farbe: Manfred Miersch

Donnerstag, 15. Oktober 2015 |  19:00 Uhr

KLANG FARBE

Mit Klang Farbe setzt die Galerie Pankow ihre Vortragsreihe fort, mit der sie andere mediale Ausdruckformen und Kunstgattungen in den Galerieraum holt. Klang Farbe widmet sich dem Musikalischen im weitesten Sinne als ursprünglichste – nicht nur – menschliche Geste der Kommunikation. Das auditive und bildnerische Schaffen begegnen einander in der Notation, der zunehmenden Synthese in den Werken der Neuen Medien, aber besonders im gemeinsamen Anspruch wie Vermögen, an des Rezipienten Sinnen zu rütteln.
In einer regelmäßigen Folge von akustischen Vorträgen werden der Klang, seine Bedeutungen und Erscheinungsformen aus verschiedenen künstlerischen und theoretischen Perspektiven beleuchtet.
Ein Projekt der Galerie Pankow. Mit freundlicher Unterstützung durch den Freundeskreis der Galerie Pankow.

Klaus Killisch · Sampler · 2015 · Collage · 70 x 50 cm

15.10. MANFRED MIERSCH 19 UHR

SUBHARCHORD – JENSEITS DES HARMONISCHEN

In Hitchcocks Filmklassiker Die Vögel wurden die bedrohlichen Stimmen der normalerweise harmlosen Tiere mit einem elektronischen Musikinstrument künstlich erzeugt. Das Besondere: Dieses Mixturtrautonium verwendet zur Klangerzeugung sogenannte subharmonische Mixturen. Manfred Miersch begab sich auf die Suche nach weiteren subharmonischen Klangerzeugern, die in Vergessenheit gerieten – und stieß dabei u.a. auf das in der DDR um 1960 erfundene Subharchord. Erfinder war der auf dem Prenzlauer Berg geborene Ingenieur Ernst Schreiber, tätig u.a. im Labor für Akustisch-Musikalische Grenzprobleme… In seinem Vortrag präsentiert Manfred Miersch die aufregende Geschichte des Subharchords mit Foto-, Film- und Tonbeispielen.

Manfred Miersch (1961 in West-Berlin geboren) lebt als Künstler und Musiker in Berlin.

www.manfred-miersch.com

Stolpersteine vor der Galerie Pankow

Hier noch ein Nachtrag zur Stolpersteinverlegung vor der Galerie Pankow.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/pankow/erinnerung-an-juedische-mitbuerger-drei-neue-stolpersteine-fuer-pankow/12362286.html

“Am Samstag sind in der Breiten Straße Stolpersteine für die Familie Fischer verlegt worden. Frida Fischer und ihre beiden erwachsenen Kinder wurden schon mit dem zweiten Transport aus Berlin deportiert.”

Ulrike Scheffer

Artistwalk | Karla Sachse

Artistwalk mit Karla Sachse am 12. September 2015

Foto: Karla Sachse

Foto: Karla Sachse

BEGEGNUNGEN – ein Spaziergang zu verschwundenen Kunstorten in Pankow Schon lange entsteht Kunst in diesem Stadtbezirk. Vielgestaltig sind die Orte, an denen das geschieht. Und vielfältig sind die Gründe dafür, dass einige verschwunden sind. Diese werden vor unseren Augen und Ohren wieder auftauchen: Zeichen markieren ihre Existenz. Bilder fallen uns in die Hände. Zeugen kommen vorbei. In einem Straßenplan findet sich Platz für Erinnerung.

Treffpunkt vor der Galerie Pankow, Breite Straße 8, 13187 Berlin
am 12. September um 15 Uhr
Der Artistwalk findet im Rahmen der gemeinsamen Aktionswoche der Kommunalen Galerien Berlin statt.

KGB-Kunstwoche 2015

Die Kommunalen Galerien in Berlin präsentieren vom 11. bis 20. September 2015 nun zum zweiten Mal parallel zur Berlin Art Week gemeinsam die KGB-KUNSTWOCHE mit Ausstellungen, Rundgängen, Vorträgen, Performances, Workshops und Konzerten von mehr als 200 Künstlerinnen und Künstlern, sowie anderen Kulturschaffenden, in allen Berliner Stadtteilen.

Höhepunkt der KGB-Kunstwoche wird die Nacht der Künstler*innenbands (KGB-Sounds)
am 19. September im Heimathafen Neukölln.

> KGB-Programmheft 2015

> KGB-Einladung 2015

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Thomas J. Richter | Utopia

Thomas J. Richter: “Utopia”

Großes Rotes Bild, Öl auf Leinwand, 160 x 180cm, 2014

Großes Rotes Bild, Öl auf Leinwand, 160 x 180cm, 2014

Ausstellung vom 09. September bis 1. November 2015
Eröffnung: 8. September 2015 um 20 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Christoph Tannert, Künstlerhaus Bethanien
Es erscheint ein umfangreicher Ausstellungskatalog

29. Oktober 2015 um 19Uhr: Gespräch mit Stefan Amzoll, Autor und Publizist, und Christoph Tannert über Thomas J. Richter

Thomas J. Richter gehört zu einer Generation von Künstlern, die in den 1980er-Jahren in Berlin an der Kunsthochschule Weißensee studiert haben und damals angetreten waren, neue Wege in der Kunst zu gehen.

Auf der Suche nach unbelasteten Vorbildern jenseits des Diktates der Figur und der Gestaltungsprämissen eines sozialistischen Realismus bot die Hinwendung zum Ideal der Landschaft, der arkadischen Landschaft als Sehnsuchtsort und Raum für Utopien, auch eine Entsprechung für das eigene Lebensgefühl von Thomas J. Richter. Die Poetisierung des Raumes und die Magie der Leere sind Aspekte, die Thomas Richters Landschaftsauffassung bis heute kennzeichnen. Dahinter verbirgt sich auf einer metaphysischen Ebene die Suche nach Geborgenheit und nach Liebe, menschlicher Liebe als ein universelles, alles umspannendes Lebensprinzip. Auch aus diesem Grund fanden Paare in inniger sexueller Vereinigung Eingang in Bildwelten der letzten Jahre. Gerade Eros ist hier das Sinnbild leidenschaftlicher und begeisterter Liebe, der Sehnsucht nach ihr ebenso wie der Klage über ihre Absenz in der Realität.

Bedingt durch eine schwere Erkrankung kann Thomas Richter zur Zeit nicht mehr malen. Es ist der Initiative von Freunden zu verdanken, dass – auch auf Grund einer großzügigen Spende aus diesem Kreis – Ausstellung und Katalog in der vorliegenden Form realisiert werden konnten und das Bemühen, das Werk Thomas J. Richters in einen kunsthistorischen Kontext einzuordnen, Gestalt bekommen konnte.

Henry Stöcker: “Hidden Paradise” – Malerei, Plastik und Zeichnung

Henry Stöcker: “Hidden Paradise” – Malerei, Zeichnung und Plastik

Auf weiten Wegen · 2015 · Metal geschweißt · 48 x 27 x 60 cm

Auf weiten Wegen · 2015 · Metal geschweißt · 48 x 27 x 60 cm

Ausstellung vom 08. Juli bis 30. August 2015
Eröffnung am Dienstag, dem 07. Juli 2015 um 19 Uhr.

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Anita Kühnel,  Kunstwissenschaftlerin, Berlin
Es erscheint ein Katalog.

Künstlergespräch am 27. August 2015 um 19 Uhr.
Moderation: Fritz Jacobi, Kunsthistoriker, Berlin

Henry Stöcker ist Bildhauer und Zeichner gleichermaßen. Sein Ausgangspunkt ist die gesehene Realität. Die gebaute Umwelt aber auch organische Strukturen – sein Studium der Biologie bildet hier eine besondere Disposition – liefern ihm unerschöpfliche Anregungen, das Figurative im Technoiden und vice versa das Konstruktive im Figurativen zu erkunden. Sein plastisches Werk hat sich von den künstlerischen Prämissen eines von der Anschaulichkeit der menschlichen Figur bestimmten Realismus schon seit seinem Studium an der Kunsthochschule Berlin – Weißensee gelöst. Es findet gleichnishafte Formulierungen zwischen Figur und Objekt, Gruppe und Installation jenseits eines an der Harmonie des Blocks orientierten klassischen Figurenkanons. Er nutzt verschiedene Materialien und Dinge als formende Elemente, belässt oder verändert ihre Gestalt, um sie im Orchester einer Gesamtkomposition zum Klingen zu bringen. Das Spektrum seiner Ausdrucksmöglichkeiten hat er in der jüngsten Zeit auch um Malerei im kleinen Format erweitert.

Henry Stöcker wurde 1954 in Bergen auf Rügen geboren. Er studierte an der Universität Rostock zunächst Biologie und ging 1985 nach Berlin Weißensee, um an der dortigen Kunsthochschule Bildhauerei zu studieren. 1992 schloss er sein Meisterstudium ab

Er ist Preisträger des NaFöG-Förderstipendium des Landes Berlin und des Förderpreises der Japan Cultural Association. Arbeiten von Henry Stöcker befinden sich u.a. im Besitz des Märkisches Museums, des Landes Berlin, des Kulturamtes Pankow von Berlin, der Berlinischen Galerie, des Landesmuseums für moderne Kunst und des Frauenhofer-Instituts für Biomedizinische Technik, Institutsteil Potsdam-Golm.

Henry Stöcker lebt und arbeitet in Berlin und Storkow (Uckermark).

 

Nachwuchsförderpreis für Bildende Kunst 2015

Im Rahmen des Brandenburgischen Kunstpreises lobt die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Sabine Kunst, auch in diesem Jahr einen Förderpreis für den künstlerischen Nachwuchs aus. Diese als Stipendium zu vergebende Auszeichnung richtet sich an Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen der Bildenden Kunst bis zum vollendeten 40. Lebensjahr. Bewerben können sich Maler, Grafiker, Bildhauer, Objektkünstler sowie Gestalter interdisziplinärer Projekte, die im Land Brandenburg leben, arbeiten oder hier an künstlerischen Vorhaben beteiligt sind.

Hier geht’s zu den ausführlichen Infos >>

Annemirl Bauer – Arbeiten auf Papier und Zeichnungen

Annemirl Bauer – Arbeiten auf Papier und Zeichnungen

Annemirl Bauer, ohne Titel, ohne Jahr, Gouache auf Karton, 70,4 x 57,5 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Annemirl Bauer, ohne Titel, ohne Jahr, Gouache auf Karton, 70,4 x 57,5 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Ausstellung vom 29. April bis 28. Juni 2015
Eröffnung am 28. April 2015 um 19 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Galerieleiterin
Einführung: Bärbel Mann, Kunstwissenschaftlerin
Das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus zeigt vom 25.4. bis 21.6.2015
die Ausstellung „Annemirl Bauer – Ich möchte kein gefangener Vogel im Käfig sein“.
Es erscheint ein gemeinsamer Katalog.
Katalogpräsentation in der Galerie Pankow am 28.5.2015 um 19 Uhr

Annemirl Bauer (1939 – 1989) hat in der DDR sowohl mit ihrem künstlerischen Werk als auch mit ihrer kritischen politischen Haltung eine singuläre Stellung eingenommen. In ihren Bildern, Zeichnungen und Collagen findet sich eine Autonomie des Denkens und der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, die wenig Vergleichbares kennt. Mit dem Anspruch, als Künstlerin eine Humanisierung der Gesellschaft mit zu gestalten thematisierte sie gesellschaftliche Missstände, das Scheitern von Realpolitik und setzte sich mit Geschlechterrollen auseinander.

Bedingt durch ihren frühen Tod und die politische Wende 1989 ist ihr umfangreiches Werk in der Öffentlichkeit bislang weitgehend verborgen geblieben. Ausstellung und Katalog sind eine erste kunsthistorische Annäherung an das vielgestaltige Werk von Annemirl Bauer, das bis dato in erster Linie in seiner gesellschaftspolitischen Konnotation reflektiert worden ist. Die Ausstellung zeigt aus dem umfangreichen Nachlass Zeichnungen und Arbeiten auf Papier.

Annemirl Bauer wurde 1939 in Jena geboren. 1965 schloss sie ihr Studium an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin – Weißensee mit einem Diplom für baugebundene Kunst ab und lebte und arbeitete danach in Berlin. 1969 wurde die Tochter Amrei geboren. 1976 erfolgte der Umzug nach Niederwerbig bei Potsdam. Sie unternahm mehrere Studienreisen  u.a. nach Südfrankreich (1961), Ungarn, Bulgarien, Polen (1966/69) und 1977 illegal nach Paris.
Als Reaktion auf eine abgelehnte Reiseerlaubnis nach Tarascon 1983/84 schreibt sie einen Brief an Willi Sitte (Vorsitzender des VBK – DDR) mit Kopie an das DDR Kulturministerium und das ZK der SED, in dem sie u.a. Reisefreiheit für alle DDR  – Bürger fordert. Sie wird daraufhin aus dem  Verband Bildender Künstler (VBK) ausgeschlossen, was einem Arbeitsverbot gleichkommt. 1986 wird sie wieder in den VBK aufgenommen. 1989 stirbt Annemirl Bauer an einem Krebsleiden.

Werke von Annemirl Bauer befinden sich im Museum Junge Kunst, Frankfurt/Oder, in der Berlinischen Galerie, im Kunstarchiv Burg Beeskow und in der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages.