Liebe Künstler*innen, Kunstfrauen, Kunstaffine, Feminist*innen und Unterstützer*innen!
Zur Demonstration fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen am Weltfrauentag, Sonntag 8. März 2020, 14 – 16 Uhr vor der Alten Nationalgalerie (Museumsinsel, Bodestr. 1–3) laden wir herzlich ein! Schließt euch an und bringt Freund*innen mit! Wir müssen viele sein, um sichtbar zu werden! Die Demonstration besetzt den Raum vor der Alten Nationalgalerie. Dort finden performative Aktionen statt, Rednerinnen geben kurze Impulsbeiträge.
Kommen Frauen nur ins Museum, wenn sie nackt sind?
Mit der Ausstellung “Adonis – Vom Wort zum Bild” wird erstmals in Berlin das bildkünstlerische Werk des renommierten arabischsprachigen Lyrikers und Schriftstellers Adonis (Ali Ahmad Said Esber) gezeigt.
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Adonis’ Texte, in denen er lyrische Traditionen seiner Heimat mit einer ‚Poetik der Moderne’ verknüpft und fortschreibt, wurden vielfach übersetzt und ausgezeichnet. Neben seinem lyrischen und essayistischen Schaffen vollzog Adonis den Schritt ‚vom Wort zum Bild’, wobei er dabei den literarischen Text nicht aufgibt, sondern dessen inhaltliche und formale Dimensionen vervielfacht. In diesen handschriftlichen Blättern verarbeitet er neben eigenen auch Texte klassischer arabischer Dichter, die sich durch eine radikale Offenheit und eine kritische Haltung der Religion gegenüber auszeichnen. Durch die Verbildlichung und Versinnbildlichung der Schriftsprache knüpft Adonis an die traditionelle bildende Kunst der arabischen Kultur, die Kalligrafie, an und legt in der Geste der künstlerisch geschriebenen Zeichen zugleich deren dynamischen und bildhaften Charakter offen. Semantische (wenn auch sie den Betrachter*innen, die nicht des Arabischen mächtig sind, als Geheimnisvolles verborgen bleiben) und ikonische Aspekte nähren und bereichern sich gegenseitig. Jedoch geht Adonis noch einen Schritt weiter, in dem er das Text-Bild durch zeichnerische, farbige Elemente ergänzt oder es in Assemblagen und Collagen integriert, womit er gleichsam eine Hommage an künstlerische Ausdrucksformen der europäischen Moderne – wie etwa der Kubismus eines George Braque oder Pablo Picasso oder die visuellen Arbeiten der Dadaisten – formuliert.
Mit etwa 50 Werken aus verschiedenen Schaffensphasen gibt die Ausstellung einen umfangreichen Einblick in das bildnerische Œuvre von Adonis und würdigt damit einen Künstler, der mit einer Epochen, Disziplinen und Kulturen verbindenden Poetik ein Bekenntnis zur kulturellen, künstlerischen und gesellschaftlichen Vielfalt und Entfaltung formuliert. Deutlich wird dies auch an Kooperationsprojekten mit anderen Künstlern wie beispielsweise Kamal Boullata (*1942 in Jerusalem; †2019 in Berlin) oder an den langen Papierbahnen mit den präislamischen Gedichten Muallaqat (Die Hängenden Gedichte) aus dem 6. Jahrhundert.
Ali Ahmad Said Esber (Künstlername Adonis) wurde 1930 in Kassabin, Syrien geboren. Von 1950 bis 1954 studierte er an der philosophischen Fakultät der Universität Damaskus und zog 1956 in den Libanon, wo er 1957 zusammen mit Yusuf al-Khal und anderen Schriftstellern die avantgardistische Literaturzeitschrift Schi’r („Poesie“) herausgab. 1960 nahm er die libanesische Staatsbürgerschaft an und gründete 1963 die eigene Zeitschrift Afak (Horizonte). 1973 promovierte er an der Université Saint-Joseph in Beirut. In den folgenden Jahren lehrte er trotz des beginnenden Libanesischen Bürgerkriegs sowohl an der Université Saint-Joseph als auch an der staatlichen Université Libanaise in Beirut. 1980 war er Gastprofessor an der Universität Censier Paris III. 1984 hielt Adonis vier Vorlesungen am Collège de France zur „Einführung in die arabische Poetik“. Seit 1985 lebt er dauerhaft in Paris. Von 1990 bis 1995 hatte er eine Gastdozentur an der Universität Genf inne. 1991 erhielt er den Preis für Poesie Jean Malrieu Étranger und 1994 den Prix de la Méditerranée und den Nazam Hikmet-Preis. Von 1996 bis 1997 war er Gastdozent an der Princeton University. In den akademischen Jahren 1998/1999 und 2001/2002 war Adonis Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin – in dieser Zeit arbeitete er an dem Gedichtzyklus Al Kitab (das Buch).
Die Ausstellung wurde von Annette Tietz und Dorothea Schöne kuratiert.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.
Unsere Galerie bleibt vom 24. bis 26. und am 31.12.2019 bzw. 01.01.2020 geschlossen. Wir wünschen allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ab dem 02.01. sind wir dann wieder für Sie da und freuen uns auf Ihren Besuch.
Manfred Paul “19.04.1990, 9.30, Heinrich-Heine-Straße”
Ausstellung vom 6.11.2019 bis 12.1.2020
30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer zeigt der Berliner Fotograf Manfred Paul (geb. 1942) erstmals einen umfänglichen Werkkomplex zu diesem Thema.
Zwischen November 1989 und Dezember 1990 ist der Künstler, der unweit der ehemaligen Grenze in Ost-Berlin gelebt hat mit Plattenkamera und Polaroidkamera entlang der Mauer unterwegs gewesen um dieses steinerne Zeugnis als Relikt der politischen Teilung aber auch als bestimmendes Element der eigenen Lebenswirklichkeit zu fotografieren. Obwohl Manfred Paul der deutschen Teilung und der Errichtung der Mauer immer kritisch gegenüber gestanden hat erzeugte der Fall der Mauer nicht nur Hoffnung sondern auch Unsicherheit und Zweifel. Die fotografische Bestandsaufnahme – die den Abbau und Verfall der Mauer zeigt – war für ihn Mittel der Selbstvergewisserung in dieser Situation.
Entstanden sind Fotografien – analog und schwarz/weiß – die die Mauer und das angrenzende Gelände als Wundmal der Geschichte aber auch als offenen Denkraum zeigen.
Die Zusammenstellung und Veröffentlichung der Arbeiten in der Galerie Pankow sind das Ergebnis einer aktuellen Reflexion des Künstlers über die Mauer mit dem damals entstandenen fotografischen Material. Zur Ausstellung erscheint das Buch „Mauer“ bei Spector Books, 128 Seiten, Hardcover Herausgegeben von Annette Tietz.
Manfred Paul, geboren 1942 in Schraplau bei Halle, absolvierte ein Studium der Fotografie an der HGB in Leipzig sowie ein Kamerastudium an der HFF in Potsdam-Babelsberg. Von 1974 bis 1994 war Manfred Paul Dozent für Fotografie an der FWG Berlin, von 1995 bis 2007 Professor für Fotografie und audiovisuelle Medien an der FHTW Berlin. Der Künstler lebt und arbeitet seit 1968 in Berlin.
Seine Werke befinden sich u.a. in den Sammlungen der Berlinische Galerie, des Brandenburgischen Landesmuseums für Moderne Kunst Cottbus, des Kupferstich-Kabinetts Dresden, des Museum Ludwig Köln, des Musée de l’ Elysée Lausanne, des MOMA New York, der Bibliothèque Nationale de France Paris sowie weiteren privaten und öffentlichen Sammlungen.
21. November 2019 um 19:00 Uhr Einer ist geblieben. Einer ist gegangen Gespräch mit Andreas Rost und Matthias Leupold Veranstaltung im Rahmen des Projektes Aufbruch 1989 Erinnern 2019
5. Dezember 2019 um 19:00 Uhr Ulrich Domröse im Gespräch mit Manfred Paul
Ausstellung vom 11. September bis 27. Oktober 2019
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow Einführung: Matthias Flügge, Kunstwissenschaftler, Berlin
Jürgen Böttcher Strawalde gehört als Filmemacher und Maler zu den herausragenden und originellsten Künstlerpersönlichkeiten der deutschen Kunstgeschichte nach 1945.
Obwohl bereits in hohem Alter, ist er noch immer künstlerisch enorm produktiv.
Während in den vergangenen Jahren in umfangreichen Retrospektiven u.a. in Altenburg und Dresden sein künstlerisches Œuvre aufgearbeitet und gewürdigt wurde, widmet sich die Ausstellung in der Galerie Pankow ausschließlich den Arbeiten auf Papier.
Beginnend mit frühen Portraits, Stadtlandschaften oder Stillleben aus den 1950er-Jahren bis hin zu einer jüngst entstandenen Serie umfasst die Ausstellung Bleistift- und Tuschezeichnungen, Collagen und Übermalungen aus einem Zeitraum von nunmehr fast 70 Jahren. Es sind Arbeiten, die neben der Malerei als eigenständiger Werkkomplex entstanden sind, ohne jedoch die Bindung zur Malerei aufzugeben. Während die Malerei in ihrer sinnlichen Präsenz gültige Aussagen formuliert, bietet die Arbeit mit dem Medium Papier einen direkteren Zugriff: Sie ist gleichermaßen sinnlich wie reflektierend und ermöglicht es Strawalde, in immer neuen Variationen sein gedankliches und künstlerisches Vokabular zu prüfen. Diese Werke geben so einen Einblick in einen künstlerischen Kosmos, der sich in besonderer Weise aus seiner eigenen Biografie speist und der ohne diese Bindung nicht zu verstehen ist.
Strawalde (Jürgen Böttcher, 1931 in Frankenberg geboren, lebt in Berlin-Karlshorst) studierte von 1949 bis 1953 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Anschließend war er als freischaffender Künstler bis 1955 in Dresden tätig und unterrichtete an der Volkshochschule unter anderem A. R. Penck, Peter Makolies, Peter Graf und Peter Herrmann. Von 1955 bis 1960 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und arbeitete bis 1991 im DEFA-Dokumentarfilmstudio in Berlin. Für sein umfangreiches film- wie bildkünstlerisches Œuvre ist er international bekannt und geehrt worden.
Herzliche Einladung zu den Highlights der KGB-KUNSTWOCHE 2019 30. August – 8. September 2019
Die KGB-Kunstwoche ist nach sechs Jahren fester und beliebter Bestandteil des Kunstprogramms im Berliner Herbst geworden. Die Kommunalen Galerien sind vielfältige Kreativorte; mit feinem Gespür für gesellschaftliche Themen und professioneller kuratorischer Arbeit spielen sie eine bedeutende Rolle für die Sichtbarmachung und Förderung von Künstler*innen in der Hauptstadt.
KGB-Themenabend „Kultur in nervösen Zeiten“ – Ein Themenabend mit DEN VIELEN Mittwoch, 4. September 2019, 19 Uhr
Veranstaltungsort: alte feuerwache – studiobühne und projektraum Marchlewskistr. 6, 10243 Berlin, U5 Weberwiese
„Kultur in nervösen Zeiten” ist eine Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises der Kommunalen Galerien Berlin. Die Freiheit der Kunst, aber auch ihre Rolle in der Offenlegung gesellschaftlicher Konflikte, bilden die zentralen Aspekte bei der Frage, wie sich Kunst und Kultur gegen Entdemokratisierung und Rassismus behaupten können.
In der diesjährigen Ausgabe steht der Verein DIE VIELEN im Fokus. Gemeinsam haben Künstler*innen, viele Aktive der Kulturszene sowie Theater, Kulturhäuser und Kunsträume im vergangenen Jahr viel in Bewegung gesetzt: DIE VIELEN sind zum zivilgesellschaftlichen Ausdruck für ein gesellschaftspolitisches Engagement für die Kunstfreiheit und für eine vielfältige, offene Gesellschaft geworden, die sich gegen die autoritäre Rechte positioniert. Mit der ERKLÄRUNG DER VIELEN wurde ein regionales und bundesweites Netzwerk geschaffen. Vor der Europawahl gingen am 19. Mai 2019 gut 30.000 Menschen für die Kulturfreiheit in Europa in 18 Städten auf die Straße.
Eine Podiumsdiskussion mit Moritz Frei, Christiane Mennicke-Schwarz, Mathies Rau, Gerhild Steinbuch und Stephan Trüby. Moderiert von Stéphane Bauer, Nadia Pilchowski und Raul Walch.
KGB-Sounds – Die Nacht der Künstler*innenbands Samstag, 7. September 2019, 20.30 Uhr
Veranstaltungsort: Ballhaus Berlin Chausseestr. 102, 10115 Berlin, U6 Naturkundemuseum
Ein bisschen Kunst. Ein bisschen Kult. Ein bisschen Trash. Laut und viel in Bewegung: Das mittlerweile legendäre Konzert KGB-Sounds feiert den Abschluss der KGB-Kunstwoche 2019 und präsentiert vier spannende Künstler*innenbands live auf der Bühne des Ballhaus Berlin. Für tanzbare Zwischeneinlagen sorgt Marlene Stark. Der Eintritt ist frei.
Bands: The SchnickSchnack, Kinky Muppet, Schrottplatz der Gefühle, Der Plan DJ: Marlene Stark
Ernst-Thälmann-Denkmal, Oktober 2018, Foto; Galerie Pankow
Das Ernst-Thälmann-Denkmal an der Greifswalder Straße im Prenzlauer Berg wurde 1986 im Auftrag der DDR-Regierung errichtet. Es ist das zentrale Monument, das das Wohngebiet Ernst-Thälmann-Park dominiert und strukturiert. Seit 2014 steht das gesamt Ensemble unter Denkmalschutz.
In einem vom Bezirk Pankow ausgelobten Wettbewerb werden Künstler*innen eingeladen, Vorschläge zur Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals zu entwickeln.
Sehr geehrte Besucher der Galerie Pankow. Die Galerie bleibt ab dem 29.07.2019 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Wir freuen uns sehr Sie am 10.09.2019 zur Eröffnung der Ausstellung von Strawalde wieder in unseren Räumen begrüßen zu dürfen.