Archiv der Kategorie: Malerei

Christina Renker & Hans Vent: „IM DIALOG“

„IM DIALOG“ – Christina Renker: Keramik & Hans Vent: Arbeiten auf Papier

Renker - Vent - Dialog
Ausstellung vom 30. Juli bis 20. August 2011
Eröffnung am Freitag, 29. Juli 2011 um 19.30 Uhr
Einführende Worte:
Annette Tietz
, Leiterin der Galerie Pankow
Es erscheint der Katalog „Christina Renker“

Christina Renker wurde 1941 in Altenburg geboren. Nach einer Töpferlehre absolvierte sie 1969 ihr Diplom als Keramikdesignerin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Seit 1970 lebt sie als freie Künstlerin in Berlin. Christina Renkers Arbeiten befinden sich im Besitz von Museen und Sammlungen u. a. im Kunstgewerbemuseum in Berlin Köpenick, im Märkischen Museum Berlin, im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg, in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und im Grassimuseum Leipzig.

Hans Vent zählt zu den wichtigen Vertretern der „Berliner Schule“, die sich – obwohl keine manifeste Gruppe – im Berliner Osten vierzig Jahre lang ideologischen Bevormundungen mit stillem Trotz entzogen hat. Bedachtsam, mit subtiler Malkultur umkreist der vor 77 Jahren in Weimar geborene und seit 1953 in Berlin lebende Vent seine Themen: Akte, Figuren im Stadtraum, Köpfe. Wie schon bei Cézanne geht es um die Eigenwertigkeit der Farbe, die zu charakteristischen Motiven führt. Vent stellt Zustände dar, nicht Ähnlichkeiten.

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Frank Seidel: „Liebe Tod Wetter“ – Malerei

Frank Seidel: „Liebe Tod Wetter“ – Malerei

Frank Seidel "Doppelseele" 2007, Öl auf Leinwand, 125 x 240 cm

Frank Seidel „Doppelseele“ 2007, Öl auf Leinwand, 125 x 240 cm

Ausstellung vom 22. Juni bis 23. Juli 2011
Vernissage am 21. Juni 2011 um 19 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Es spricht Fritz Jacobi

Die Bildwelten des 1959 in Berlin geborenen Bildhauers und Malers Frank Seidel sind bevölkert von Dämonen, Geistern und Unholden. Erst beim zweiten Blick offenbart sich: die hier dargestellten Wesen sind Menschen, verzerrte Körper, sie sind nicht fremd, sind von dieser Welt. Es sind Innenansichten menschlicher Seinszustände, die Frank Seidel, der Spezialist für menschliche Einsamkeit und Verletzungen hier vor Augen führt, keine Phantasiewesen oder andere Welten.

Der seit den frühen achtziger Jahren zunächst vorrangig als Bildhauer, dann später als Maler tätige Künstler wirft seit jeher seinen schonungslosen, doch nie verachtenden Blick auf die Zwischenzustände der menschlichen Psyche, reißt auf, verschachtelt und verdreht, verzerrt und verbiegt und gelangt dadurch zu einer Klarheit im Blick, die an einen Francis Bacon denken lässt oder Kafka.

Auch wenn die Arbeiten von Frank Seidel von einer eminent skurrilen, untergründigen Phantasie getragen sind, so verlieren sie nie den sinnlichen Bezug zu eine fassbaren Realität. Seine zugespitzten, dramatischen Bildkonstellationen bedeuten für den Betrachter zugleich Herausforderung und Stärkung, fordern eine Positionierung.

Der Autodidakt Frank Seidel arbeitet seit 1984 freischaffend als Bildhauer und Maler Zeichner in Berlin. Bereits 1991 erhielt er eine Einzelausstellung in der Nationalgalerie Berlin und ist Preisträger und Gewinner zahlreicher Wettbewerbe. Seine Arbeiten befinden sich u.a. im Besitz der Neuen Nationalgalerie, der Sammlung des deutschen Bundestages und der Sammlung der Deutschen Bank.

Christa Böhme | Malerei und Zeichnungen

Ausstellung vom 23.03. bis 23.04.2011
Eröffnung: Di. den 22.03.2011, 19Uhr
Es spricht: Fritz Jacobi

Christa Böhme „Stilleben“ 1983, Öl auf Leinwand, 110 x 90cm

Christa Böhme zählte zu ihren Lebzeiten zum Kreis der Berliner Schule, einem Kreis befreundeter Künstler mit gemeinsamen bildnerischen Auffassungen im ehemaligen Ost-Berlin, zu dem u.a. die Künstler Harald Metzkes, Manfred Böttcher, Hans Vent, Wolfgang Leber, Brigitte Handschick, Klaus Roenspieß und ihr Ehemann Lothar Böhme gehörten. Für diesen Kreis bildete die Orientierung am Gesehenen den Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Der „Cézannismus“ mit seiner Bildstrenge und Gesetzlichkeit des Bildes war Orientierungspunkt. Die erneute Formulierung der klassischen Genres Akt und Portrait, Interieur und Stillleben, Mensch und Stadt verband die Künstler miteinander und gab ihnen in ihrem Bemühen, abseits des offiziellen Kunstbetriebes nur den Gesetzen der Kunst verpflichtet zu sein, Glaubwürdigkeit.

Innerhalb dieses Freundeskreises von Künstlern war Christa Böhme eine besondere Erscheinung. Ihr künstlerisches Werk entwickelte sich eher unbemerkt vom offiziellen Kunstbetrieb. Es gab einige Ausstellungen in kleineren Galerien, hin und wieder eine Beteiligung. Im Gegensatz dazu wurden ihre Bilder jedoch von Künstlern hoch geschätzt.

„Denn ihr Werk zählte zu jenen in sich geschlossenen Œuvre, die sich der öffentlichen Aufmerksamkeit gleich doppelt entzogen, weil sie sich auf keine andere Weise am sozialen Umfeld definierten als durch die Bestimmung des Eigenen. Ihr Werk ist nicht erzählerisch, hat sich von den Bedingungen seiner Entstehung völlig gelöst und will nichts anders sein als Kunst.“(Matthias Flügge, Katalog zur Ausstellung „Christa Böhme“, Akademie der Künste, 1994).

Aus Anlass des 20. Todestages der Künstlerin soll anhand ihrer wichtigsten Werke das OEuvre der leider früh durch Freitod aus dem Leben geschiedenen Künstlerin erneut in das Blickfeld der interessierten Öffentlichkeit gerückt werden. Die Ausstellung wird neben Bildern und Zeichnungen aus dem Nachlass auch einige ihrer Hauptwerke präsentieren.

Hans Brosch – Malerei

Hans Brosch – Malerei

Hans Brosch "Puppenspieler", Öl auf Leinwand, 2006

Ausstellung vom 09.02. bis 12.03.2011
Eröffnung: 08.02.2011 – 19Uhr
Es Spricht: Matthias Flügge

Der 1943 in Berlin geborene Maler Hans Brosch lässt sich nicht ohne weiteres einer eindeutigen Schule oder Tradition zuordnen. In der DDR der sechziger und siebziger Jahre beginnt er abstrakt zu malen, ganz im Gegensatz zur Erwartungshaltung der damaligen Staatsführung. Bewusst lässt Brosch die Dichotomie Figurativ / Abstrakt hinter sich und wird doch zum Protagonisten der Grenzerkundung eben jenen Spannungsfeldes.

Die erste Hälfte seines Lebens im Ostteil der Stadt verbringend und als Bühnenbildner am Berliner Ensemble tätig, entzieht sich der frei arbeitende Künstler den ästhetischen Vorgaben des damaligen akademischen Systems, wird zunehmend sparsam im Stil, ohne je die Verbindung zum Abstrahierten zu kappen. 1975 wird er zur IX. Biennale Junger Kunst in Paris geladen – als offizieller (und von staatlicher Seite ungeliebter) Beitrag der DDR.

In der Bildsprache des Malers Hans Brosch spielt das Formale – die Linie, Fläche, Textur und Farbe – eine herausragende Rolle. Erst auf den zweiten Blick erschließt sich eine konkretere Ebene, die eine Ahnung vom Ursprung des Motivs vermittelt. Die Grenzen der Erkennbarkeit auslotend, sucht der Maler nach Mehrdeutigkeiten, löst Formen auf, reduziert, immer auf der Suche nach der Substanz der Dinge.

Wir glauben Gebäude, Landschaften oder Körper erkennen zu können, und sind uns doch nie ganz sicher. Es geht dem Maler nicht um Abbildung, vielmehr um Durchdringung seines Motivs. Die Arbeiten des Hans Brosch deuten immer eine Referenz an das Gesehene an, lassen uns das Abstrahierte figurieren, ein Prozess, der den Zuschauer bewusst mit einbezieht. Dabei wird er nie zum informellen Maler, sondern erkundet beharrlich seine eigene Position, blättert Bedeutungsschicht um Bedeutungsschicht ab, um zum Kern, zum Wesen seines Motivs vorzudringen.

1979 siedelt er in den Westteil der Stadt über, zuletzt konnte er in der DDR keine offiziellen Ausstellungsmöglichkeiten mehr finden. Auch im Westen kümmert er sich wenig um aktuelle Tendenzen der dortigen Kunstszene, behält und entwickelt seine eigene, hochgradig individuelle Position weiter. Brosch integriert zunehmend das Gestische in seine Arbeiten – nicht als Selbstzweck, sondern als expressive Emphase. Auch werden seine Arbeiten zeitweilig monochromer und dunkler – eine Abkehr von den helleren und offeneren Arbeiten früherer Jahre.

Hans Brosch zeigt nun in der Galerie Pankow Arbeiten, die in den letzten 10 Jahren entstanden sind. Die groß- und mittelformatigen Ölgemälde zeigen die vollends entfaltete Meisterschaft eines Individualisten, der technisch offen und ungebunden den Blick auf das Verborgene konzentriert, unser Auge für das Wesentliche öffnend.

Michael Kutzner „Grill und Irrlicht“ – Zeichnung und Malerei

Michael Kutzner „Grill und Irrlicht“ – Zeichnung und Malerei

Michael Kutzner: Warten · 2010 · Öl Vor- und Hinterglas· 49 x 64 cm

Michael Kutzner: Warten · 2010 · Öl Vor- und Hinterglas· 49 x 64 cm

Ausstellung vom 01. September bis 02. Oktober 2010
Eröffnung am 31. August 2010 um 19.00 Uhr

Zur Eröffnung spricht Christoph Tannert

Michael Kutzner, 1955 in Berlin geboren, ist als Künstler geprägt von den Erfahrungen der Großstadt. Das Ausgeliefertsein und die Verletzlichkeit sind Themen die ihn ebenso interessieren, wie der Stadtraum in seiner Kälte und Härte sowie die Endlichkeit jeder Existenz. Handwerksherkunft, Werdegang und Ausbildung sind ebenso berlinisch wie die bewusste Traditionsbildung und das urbane Repertoire.

Kutzner ist ein Künstler, der in Zurückgezogenheit arbeitet, dessen Malereien und Zeichnungen ästhetische Ereignisse von großer Evokationskraft sind. Das Thema ist nicht zuerst das Dargestellte, sondern dessen kulturelles Gebundensein im Status der Vergänglichkeit. Die Verinnerlichung der Erkenntnis des „Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben“ (Media vita in morte sumus) setzt bei Michael Kutzner Bilder frei, in denen das Gesicherte sich mit der Gefährdung verzahnt.

Die Melancholie, die Kutzners vielseitigen Arbeiten entspring ist hier nicht pathologisch, sie stört nicht, will nicht behoben oder geheilt sein; sie ist Ausdruck der unleugbaren ‚Conditio Humana’, die zu akzeptieren das Leben authentischer, wahrer macht. Und immer wieder taucht in Kutzners Arbeiten Schwarz auf, glänzt wie Asphalt, tropft aus den Teermaschinen – ein Signum der Vergänglichkeit, der Endlichkeit als Möglichkeit für Neues.

Michael Kutzner studierte an der Kunsthochschule Weißensee und erhielt zahlreiche Stipendien u.a. Villa Serpentara, Villa Massimo und Villa Romana. Er lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

Annedore Dietze – Litter | Malerei und Assemblagen

Annedore Dietze – Litter | Malerei und Assemblagen

Annedore Dietze: Container, versch. Materialien auf Leinwand, 120 x 200 cm, 2009

Annedore Dietze: Container, versch. Materialien auf Leinwand, 120 x 200 cm, 2009

Ausstellung vom 24. Februar bis 04. April 2010
Eröffnung am 23. Februar 2010 um 19Uhr

In ihrer jetzigen Ausstellung „Litter“ widmet sich die Malerin einem neuen Thema, erschließt neue ästhetische und formale Räume durch die Abbildung dessen, was sich normalerweise unserem Blick entzieht. Es sind, unüblich für Annedore Dietze, Stillleben – aus Müll. Folien, Papiere und Plastiksäcke – teils mit Öl auf Leinwand gemalt, teils aufgeklebt aus Fundstücken bis hin ins Abstrakte verformt bilden eine Serie von Gemälden und Assemblagen, die immer auch eine dunkle Vorahnung mitschwingen lässt.

Thematisch bleibt sich Annedore Dietze trotz Motivwechsel dennoch treu: die Künstlerin erkundet nach wie vor das Verborgene hinter dem Offensichtlichen, die rohe Energie im Trivialen. Sie eröffnet abseitige Betrachtungsweisen auf alltägliche Dinge, kommentiert und konnotiert, um immer wieder hinter die Fassade des Augenscheinlichen zu blicken.

Annedore Dietze wurde 1972 in Bischofswerda bei Dresden geboren und studierte Malerei und Grafik an der HfBK Dresden. Sie war Meisterschülerin bei Prof. Ralf Kerbach und hat seitdem zahlreiche Preise und Stipendien erhalten. Annedore Dietze lebt und arbeitet in Berlin.

Anja Billing: „SCHAERFEN“

Anja Billing: „SCHAERFEN“

Anja Billing: Höher gelegen (2) · 2008 · Öl auf Leinwand · 120 x 85 cm

Anja Billing: Höher gelegen (2) · 2008 · Öl auf Leinwand · 120 x 85 cm

Ausstellung vom 02.09. – 03.10.2009
Eröffnung am 01.09.2009 um 19.00 Uhr

Anja Billing thematisiert in ihren Bildern die Phänomene der Zeit, Bewegung und Wahrnehmung. In ihrer Arbeit zitiert Anja Billing die Vorstellungsbilder der piktorialen Wende und lotet sie in Variationen aus, sie steht im Zentrum der Wiederkehr des Malerischen, die von ihrer Generation vorangebracht wurde.

Die Malerei Anja Billings ist nicht eindeutig. Es sind Zustände, die hier zu sehen sind. Zustände im Entstehen, im Werden und im Vergehen. In der Schwebe zwischen den Stadien des Wissens und Scheinens, zwischen Wirklichkeit und Imagination malt sie zeitlose Bilder, was sie abbildet, könnte eben passiert sein oder vor zweihundert Jahren; ebenso könnte es zukünftig sein.

Anja Billings Bilder gewinnen ihre Kraft aus ihrer koloristischen Unbedingtheit. Diese ungemein farbintensive Bildgestaltung mit ihren Übergängen von Abstraktion nach Gegenständlichkeit, von pastos bis transparent, festigt ihre besondere Position innerhalb des zeitgenössischen Bildschaffens.

Anja Billing, 1967 in Berlin geboren, studierte Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Zurzeit lehrt sie an der HAW Hamburg und der HfBK Dresden. Anja Billing lebt und arbeitet in Berlin.

Hans Vent | Malerei

Hans Vent | Malerei

Hans Vent „Situationen" – 2007 – Öl auf Leinwand (zweiteilig) – 60 x 50cm

Hans Vent „Situationen“ – 2007 – Öl auf Leinwand (zweiteilig) – 60 x 50cm

Ausstellung vom 25. Februar bis 28. März 2009
Eröffnung am 24. Februar 2009 um 19.00 Uhr
Einführung: Fritz Jacobi
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Hans Semrau & Matthias Flügge

Der Berliner Maler und Grafiker Hans Vent wird fünfundsiebzig.

Hans Vent zählt zu den wichtigen Vertretern der „Berliner Schule“, die sich – obwohl keine manifeste Gruppe – im Berliner Osten vierzig Jahre lang ideologischen Bevormundungen mit stillem Trotz entzogen hat.

Bedachtsam, mit subtiler Malkultur umkreist der vor 75 Jahren in Weimar geborene und seit 1953 in Berlin lebende Vent seine Themen: Akte, Figuren im Stadtraum, Köpfe. Wie schon bei Cézanne geht es um die Eigenwertigkeit der Farbe, die zu charakteristischen Motiven führt. Vent stellt Zustände dar, nicht Ähnlichkeiten.

Lothar Böhme – Malerei

Lothar Böhme – Malerei

Lothar Böhme "Stehender Akt", 2007, Öl auf Papier

Lothar Böhme „Stehender Akt“, 2007, Öl auf Papier

Ausstellung vom 15. Oktober 2008 bis 15. November 2008
Eröffnung am 14. Oktober 2008 um 19.00 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Ulrich Kavka

Lothar Böhme, geboren 1938,  gehört zum Kern der so genannten Berliner Schule, wie sie zwischen Anfang der 70er und Ende der 80er Jahre exi>stierte. Er erhielt 1992 den Kollwitz – Preis der Akademie der Künste in Berlin, 1994 den Fred – Thieler – Preis für Malerei der Berlinischen Galerie sowie im Jahr 2006 den Gerhard- Altenbourg – Preis. Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u.a. 1993 in der Nationalgalerie, im Lindenau-Museum Altenburg, Bundeskanzleramt (mit Strawalde), im Leonhardi Museum Dresden. Lothar Böhme ist seit 1994 Mitglied der Akademie der Künste.

Lothar Böhme – in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden imponiert durch ein vitales und konzentriertes Alterswerk. Seine Malerei ist durch die Konzentration auf einen beschränkten Motivkreis – Akt, Stillleben, Kopf gekennzeichnet. Jedoch werden seine Bildfiguren im Malprozess zu abstrahierten Zeichen menschlicher Existenz.

Lothar Böhme hält fest am Kanon seiner einsamen Figur. Sein konzentriertes Malen an der Einzelfigur dauert an. Doch das Motiv des weiblichen Aktes wird immer mehr verlassen zugunsten der elementaren Definition von Malerei: Volumen – Fläche – Raum. Der ursprüngliche Malakt ist wichtiger geworden. Die kompromisslose Malerei Lothar Böhmes, die sich stets fernhielt von ideologischer Verkrümmung, muss sich heute weder aufrichten noch „wenden“, sie ist einfach da und steht in ihrer malerischen Kompaktheit als vitale Tatsache im Raum. Aus dem Zeittunnel der Jahre lässt der Maler … seine lange aufgestauten, dunklen Geschöpfe mit geballter Wucht in das Licht der Öffentlichkeit treten. (Roland März)

Petra Flierl – Malerei, Radierungen, Aquarelle

Petra Flierl – Malerei, Radierungen, Aquarelle

Petra Flierl: Taucher I · 2007 · Tusche, Aquarell auf Papier · 30 x 24 cm

Petra Flierl: Taucher I · 2007 · Tusche, Aquarell auf Papier · 30 x 24 cm

Ausstellung vom 21. Mai bis 21. Juni 2008
Eröffnung am 20. Mai 2008 um 19:00 Uhr

Die Berliner Malerin Petra Flierl hat ihre Bildsprache aus der Auseinandersetzung mit der klassischen Moderne entwickelt und zu einer expressiven malerischen Ausdrucksweise gefunden, bei der die Lust an der Farbe und die Konzentration auf die menschliche Figur als wesentliche Merkmale hervorstechen.

Wesentliche motivische Inspirationen entnimmt die Künstlerin der Medienwirklichkeit, in dem sie Fotos aus Zeitungen und Periodika als Ausgangspunkt für ihre Bildfindungen nutzt. Auf diese Art und Weise finden auch massenkulturelle Idole, wie Lara Croft oder Micky Maus Eingang in die Bildwelt der Künstlerin. Allerdings benutzt sie diese Figuren lediglich als Anlass um deren Bedeutungsinhalt durch absurde Bedeutungsebenen oder verblüffende Sinngehalte zu brechen. Als Mittel dienen ihr dazu unerwartete malerische oder zeichnerische Formulierungen. Kennzeichnend für ihre Malerei ist der lustvolle Umgang mit der Farbe, der das Auge des Betrachters in seinen Bann zieht. Hinter einem pastosen Farbauftrag oder einer kräftigen Farbwahl kann man Bedeutungsebenen entdecken, die über das unmittelbar Dargestellte hinausgehen. Sie stellt dabei Fragen nach der Rolle, die Malerei angesichts eines massenhaften Gebrauchs von Bildern in den Medien spielen kann, gibt in ihrem auf die Sinne zielenden Farbkonzept aber gleichzeitig ihre Antwort darauf.

Petra Flierl wurde 1954 in Berlin geboren und hat an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Hans Vent studiert. Seit 1981 lebt und arbeitet sie freischaffend in Berlin und in Paulinenhof/ Uckermark.