„Blicke zurück nach vorn“ | Künstler reagieren auf das Ende der Mauerzeit
Gundula Schulze Eldowy, aus der Serie: Den Letzten beißen die Hunde: Stürmung der Stasi, Dresden 1989, 1989/2009 © Gundula Schulze Eldowy
Ausstellung vom 25. November 2009 bis 2. Januar 2010
Die Eröffnung findet am 24. November 2009 um 19 Uhr
In Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte Berlin GmbH
Konzept und Organisation: Eckhart Gillen, Annette Tietz, Paula Böttcher
Die Ausstellung wird von einer Publikation und einem Veranstaltungsprogramm begleitet.
In den Räumen der Galerie Pankow, einer der ältesten kommunalen Galerien Berlins zeigen vierzehn Künstler aus Ost und West, überwiegend aus Berlin, wie sie die ‚bleierne Zeit’ vor und die Hoffnungen und Ängste nach dem Fall der Mauer erlebt haben.
Lutz Dammbeck: HERAKLES HÖHLE , Deutschland 1983-1990 – Experimentalfilm – Buch und Regie: Lutz Dammbeck – Produktion: Lutz Dammbeck Filmproduktion, Hamburg, im Auftrag des Südwestfunk Baden-Baden (Filmstill), © VG Bild-Kunst Bonn
Einem Kammerspiel gleich, werden Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Videofilme, Fotografien, Skulpturen und Plakate aus dieser Zeit zu sehen sein. Sie machen im kleinen Rahmen die Komplexität und Ambivalenz jenes Zeitgeschehens, das ohne all seine in chronologischer und sozialer Nachbarschaft liegenden Geschichten nicht denkbar wäre, durch die ‚künstlerische Erzählung’ individuell erfahrbar. Einige der ausgestellten Werke sind noch nie oder seit 1988 nicht mehr gezeigt worden.
Durs Grünbein / Via Lewandowsky, Verlesung der Befehle, 1989, Performance, Galerie Nord, Dresden (Still der Video-Dokumentation) © Durs Grünbein; Via Lewandowsky, VG Bild-Kunst Bonn
Das ‚Bröckeln der Mauer’ wird als politisches wie persönliches Ereignis und – mit Blick zurück nach vorn – zugleich als Metapher einer umfassenden Zäsur mitgestaltet, antizipiert, nachgezeichnet und reflektiert. Ob subtil oder ganz direkt – jene künstlerische Zeitzeu-genschaft gewährt uns besondere Rück-, Ein- und Ausblicke in Auf- und Umbrüche und macht eine differenzierte und nachhaltige Art der Erinnerung möglich.
Künstler: Ulrich Baehr, Manfred Butzmann, Lutz Dammbeck, Sabine Herrmann, Ralf Kerbach, Klaus Killisch, Mark Lammert, Via Lewandowsky/Durs Grünbein, Marcel Odenbach, Gundula Schulze Eldowy, Wolfgang Smy, Trak Wendisch und HP Zimmer.
Kuratiert wird die Ausstellung von Eckhardt Gillen, dessen kuratorischer und publizistischer Schwerpunkt auf der deutsch-deutschen Kunst nach 1945 und der Kunst Osteuropas nach 1945 liegt. Gillen kuratierte u.a. die Ausstellungen Deutschlandbilder – Kunst aus einem geteilten Land (1997) und Kunst und Kalter Krieg – Deutsche Positionen 1945-1989 (2009), die zunächst im LACMA in Los Angeles, anschließend im germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und ab 3. Oktober 2009 im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen sein wird. 2003 erhielt Eckhardt Gillen den Bürgerpreis zur deutschen Einheit der Bundeszentrale für politische Bildung.