Hiermit präsentieren wir stolz unsere Ausstellungsdokumention anlässlich der Ausstellung
Sabina Grzimek „Aus den Zeiten“ | Radierungen und Übermalungen
Dokumentation zur Ausstellung in der Galerie Pankow
vom 24. Januar bis 1. April 2018
6:12 Minuten / HD
Transkription des Videos
Sabine Grzimek: Künstler, die mir nahestehen oder Menschen,
die mir nahestehen, die habe ich überall,
wenn ich gereist bin und überall mal sind das einige
Wenige. Aber die gibt es überall und die suchen
und manchmal haben die sogar ein ähnliches Problem
oder eine ähnliche Idee gerade.
Also ich denke, das viel mehr alles vernetzt ist,
dass wir viel mehr miteinander verbunden sind, als man denkt.
Man muss eine abstrakte Idee haben, sonst hat das Menschenbild kein […]
Sonst ist das alles lächerlich.
Man kann ja keinen Menschen, man ist ja kein Schöpfer.
Man ist ja nur einer, der eine Idee davon schöpft.
Abstraktion ist für mich in jeder gestalteten Arbeit.
Das ist das Gerüst, weshalb dieser reboot ist.
Und Abstraktion, eine gute Abstraktion,
auch in einer Kirchenplastik oder in guten, alten
Figuren oder Bildern ist immer ein Abstraktes.
Wir haben das so gelernt mit Unterteilung,
der goldene Schnitt. Das ist für mich abstrakt.
Mit 16 war ich in Peetsch mit der Kunsthochschule,
Budapester Kunsthochschule, und da
habe ich gemalt, von morgens bis abends, 14 Tage lang.
Und dann dachte ich, das wäre ja toll, ein
ganzes Leben lang malen, malen.
Bei der Gertrud Classen war ich in dem Bildhauerzirkel,
erstmal haben wir Akt gezeichnet in Pankow
im Abendkurs, während ich in die zwölfte Klasse ging.
Und dann hat sie unten in ihrem Keller,
da hatte sie ihr kleines Atelier.
Da haben wir nach einem Modell einen Kopf gemacht.
Das war für mich sehr anstrengend.
Also wie gestaltet man ein Auge, wie einen Mund und diese
ganzen Dinge zusammen. Das war für mich etwas ganz Neues
und das war nicht nur schön, sondern auch anstrengend.
Das war für mich die Sache, dass ich dachte,
dass man sich doch in die Bildhauerei mehr vertiefen kann.
Tiefer gehen kann, wenn man möchte.
Sabine Grzimek: Das Schöne war bei der Zeichnung,
dass ein wichtiger Strich das Allerwichtigste war.
Manchmal wichtiger als eine große Figur oder so,
an der man zehn Jahre gearbeitet hat.
Durch Arno Mohr bin ich zur Radierung gekommen.
Bei dem habe ich im Grundstudium gelernt,
wie man Platten vorbereitet, den Grat feilt
und wie man druckt und alles Mögliche.
Und für mich blieb dann die Radierung das Einzige,
wo ich alleine zu einem Ergebnis kommen kann,
ohne dass mir jemand reinredet.
Und das durchzieht mein Werk, weil ich eine Idee
dann auch vielleicht fünfmal habe oder dreimal
oder viermal, nicht einmal und weg ist.
Und ich habe sie in meinen Zeichenschränken und
ich sehe sie und bei mir entwickelt sich eine Figur,
oder eine Idee für eine Skulptur, langsam über die Jahre.
Und ich brauche immer den Rückhalt oder die Ermahnung,
vielleicht von der Radierung oder von einer Zeichnung.
Eine Zeichnung vergleicht ganz schnell, eine Radierung habe ich fünf-, sechsmal.
Wichtig sind mir auch diese Grafiken von der
Zia Maria, die du sehr schön präsentiert hast
und den kleinen Figuren, die ich leider nur dazu geschafft habe.
Bei diesem Zyklus, den ich da gemacht habe,
war das wahnsinnig. Erstmal sind das junge, schöne
Menschen; aber es geht nicht um schön,
sondern dass die offen sind. Die sich auch gefreut haben,
dass man sie zeichnet und auch über die Blätter sich gefreut haben.
Ich habe ihn ja auch ab und zu mal eins gegeben.
Und vor allem habe ich gemerkt, diese Zusammenarbeit von denen.
Sie haben sehr gute [?schaffen]
im Miteinanderumgehen.
Durch die Bewegung sind plötzlich Wesen entstanden,
die nebenbei noch entstanden sind.
Und dass ist noch eine Sache, die mich sehr interessiert.
Diese Art, dass da was entsteht, dass das etwas Geheimnisvolles entsteht.
Es ist schön, dass das so
angenommen wird und so zurückkommt. Das ist auch für
mich ein Anstoß in dieser Sache noch mal ran zu gehen
Vielleicht schaffe ich auch noch die Figur. Mal sehen.
Eine Kooperation mit der Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg.