Archiv der Kategorie: Ausstellung

Jürgen Köhler – Zeichnung

Jürgen Köhler – Zeichnung

Jürgen Köhler „Where are You“, 2009, Wasserfarbe, Bleistift und Farbstift auf Papier, 108,5 x 78 cm

Jürgen Köhler „Where are You“, 2009, Wasserfarbe, Bleistift und Farbstift auf Papier, 108,5 x 78 cm

Ausstellung vom 20. Mai  bis 20. Juni 2009
Eröffnung am 19. Mai 2009 um 19.00 Uhr
Zur Eröffnung spricht Matthais Flügge.
Es erscheint ein Katalog.

Jürgen Köhler gehört zu den Künstlern, die sich ausschließlich dem Medium der Zeichnung zugewandt haben. Innerhalb der Bandbreite zeichnerischer Ausdrucksformen in der aktuellen Kunst nehmen die Arbeiten Jürgen Köhlers eine besondere Position ein.

In  seinen teils großformatigen Blättern entwickeln sich Bildwelten voller surrealer Verschränkungen, in denen Versatzstücke aus Traum und Realität irritierende Symbiosen eingehen. Seine Bildfindungen sind hybrid und sie widersetzen sich einer linearen Erzählstruktur. Die Magie, die von Jürgen Köhlers Zeichnungen ausgeht hat ihre Ursache in der Stillgestelltheit des Raumes; in der Abwesenheit von Perspektive und in den ikonischen Ordnungen, in denen Detail und Großform, Figur und Zeichen sich unvermittelt gegenüber stehen.

Das Verstehen dieser Zeichnungen erfolgt denn auch weniger durch die beschreibende Benennung des Stoffes als vielmehr durch das Empfinden des geistigen Raumes, der sich durch den Gegenstand hindurch aufschließt. Sie entstammen einer Phantasie, durch die alle die fremdartigen Bilder hindurchgegangen sind, die gerade nicht aus den Medien auf uns einschreien und die verborgen bleiben, wenn wir sie nicht unterhalb der Wahrnehmungsschwellen des Alltags suchen wollen. Sie sind durchtränkt von Gegenwart und bleiben doch außer ihr wie Träume.

Jürgen Köhler (geb. 1954 in Halle/Saale) studierte an der Kunsthochschule Berlin Malerei. Er war von 1986 – 1989 Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR. Er erhielt Stipendien des Kulturfonds, des Kunstfonds Bonn e.V. sowie den Egmont Schäfer-Preis für Zeichnung 2004.
Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.
Jürgen Köhler lebt und arbeitet in Berlin.

Joachim Richau: „heim suche | transit“

Joachim Richau – heim suche | transit – Fotografie

Joachim Richau "heim suche 95-05/08 | transit 05-08"

„heim suche 95-05/08 | transit 05-08“

Ausstellung und Buchpremiere
Ausstellung
vom 08. April bis 09. Mai 2009
Eröffnung am 07. April 2009 um 19.00 Uhr

heim suche ist ein biographisch intendierter Zyklus in sieben Kapiteln (analog/schwarz-weiss), der in der Ausstellung als wand- bzw. raumgreifende Installationen von Bildern in unterschiedlichsten Grössen und Techniken  zu sehen sein wird. In Zeiten grenzenloser Entblößung der letzten Winkel privater Intimität reflektiert Joachim Richau in seinen Fotografien die eigenen privaten Verhältnisse ohne jedes Sentiment und ohne Exhibitionismus. Vielmehr ist es der Versuch, Privatheit in sinnbildhaften Metaphern existenzieller Zustände darzustellen. Darüber hinaus untersucht der Künstler die Grenzen ihrer künstlerischen Visualisierung insbesondere in der Verknappung und Fragmentierung. Von besonderer Bedeutung ist  hierbei die Aufgabe einer linearen Erzählstruktur.

transit ist eine Sammlung von Bildern (digital, meist farbig), die eine Reflektion der veränderten Lebenssituation des Künstlers in den letzten drei Jahren und der damit verbundenen Veränderung des Blickes auf das eigene Bildermachen und die Prioritäten des Lebens darstellt.

Joachim Richau wurde 1952 in Berlin geboren. Er beschäftigt sich seit 1979 mit Fotografie und ist seit 1983 freiberuflich als Fotograf tätig. Seitdem sind zahlreiche Projekte realisiert  und in Ausstellungen gezeigt worden: u.a. „Bilder aus Beerfelde I, II und III“, „Berliner Traum“, „Land ohne Übergang – Deutschlands neue Grenze“, „Schwarzer Morgen – lachender Tag“. Arbeiten befinden sich u.a. im Besitz der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie, der Brandenburgischen Kunstsammlung Cottbus sowie in Privatbesitz. Joachim Richau hatte zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen im In- und Ausland. Im ex pose-verlag sind zahlreiche Kataloge sowie Bücher veröffentlicht worden. Joachim Richau lebt und arbeitet in Berlin.

Anlässlich der Präsentation der beiden Zyklen werden im ex pose verlag Berlin zwei neue Bücher von Joachim Richau erscheinen:  heim suche – Fotografien 95-05/08 sowie
transit – Fotografien 05-08.

Hans Vent | Malerei

Hans Vent | Malerei

Hans Vent „Situationen" – 2007 – Öl auf Leinwand (zweiteilig) – 60 x 50cm

Hans Vent „Situationen“ – 2007 – Öl auf Leinwand (zweiteilig) – 60 x 50cm

Ausstellung vom 25. Februar bis 28. März 2009
Eröffnung am 24. Februar 2009 um 19.00 Uhr
Einführung: Fritz Jacobi
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Hans Semrau & Matthias Flügge

Der Berliner Maler und Grafiker Hans Vent wird fünfundsiebzig.

Hans Vent zählt zu den wichtigen Vertretern der „Berliner Schule“, die sich – obwohl keine manifeste Gruppe – im Berliner Osten vierzig Jahre lang ideologischen Bevormundungen mit stillem Trotz entzogen hat.

Bedachtsam, mit subtiler Malkultur umkreist der vor 75 Jahren in Weimar geborene und seit 1953 in Berlin lebende Vent seine Themen: Akte, Figuren im Stadtraum, Köpfe. Wie schon bei Cézanne geht es um die Eigenwertigkeit der Farbe, die zu charakteristischen Motiven führt. Vent stellt Zustände dar, nicht Ähnlichkeiten.

Gruppenausstellung – „Strichwärts“ – Zeichnungen

„Strichwärts“ | Zeichnungen

Collage Schwarzbach, Koletzki, Chazeix, Britz, Wohlgenannt

Collage Schwarzbach, Koletzki, Chazeix, Britz, Wohlgenannt

Ausstellung vom 14. Januar bis 14. Februar 2009
Eröffnung am 13. Januar 2009
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Christoph Tannert

Anton Schwarzbach, Andreas Koletzkie, Jerome Chazeix, Susanne Britz,
Matthias Wohlgenannt

Fünf junge Künstler, fünf Blickwinkel, ein gemeinsames Medium: die Zeichnung. Im Zeitalter digitaler Reproduzierbarkeit erhält das Medium Zeichnung eine neue, eindringliche Wertigkeit und Bedeutung. Während die modernen Medien jederzeit Korrekturmöglichkeiten zulassen zählt hier jeder Strich der, einmal gesetzt, nicht verändert oder „verbessert“ werden will. Es gilt das Medium und den Prozess der Herstellung selbst zu besprechen und zu hinterfragen.

Anton Schwarzbach benutzt als Arbeitsmedium den Computer, in dem er das klassische Programm Microsoft Paint als Teil des medialen Hinterfragungsprozesses benutzt. In dem er den Computerzeichnungen eigene Texte hinzufügt versucht er der Überlagerung beider Ausdrucksebenen Atmosphäre und Wirkrichtung eines Blattes zu steigern.

Matthias Wohlgenannt arbeitet als scharfer Natur- und Gegenstandsbeobachter an der Inbeziehungsetzung der Seinsform linearer Zeichen zu zeichnerisch etablierten Ereignisformen. Er bewegt sich ständig in einer Grenzsituation, um herauszubekommen, wann z.B. eine Linie als Zeichen fungiert oder wie ein einfacher Strich Bildraum schafft.

Fotografien, überzeichnete Fotografien und Zeichnungen nehmen in den wandfüllenden Installationen von susannebritz gleichberechtigte Rollen ein, die Organisches und Anorganisches ihrer Werkkomplexe als Versuchsanlagen versteh- und interpretierbar machen.

Jérôme Chazeix ist ein moderner Enzyklopädist, einer mit Hang zur maximalen Wissensanhäufung und -verarbeitung im gestalteten Diskurs. Mit diebischer Freude schreddert und puzzelt er, reißt Versatzstücke aus ihren Kontexten und verarbeitet sie in neuen Verknüpfungszusammenhängen in raumfüllenden Installationen.

Die Arbeiten von Andreas Koletzki zeigen Formen, die aussehen als ob sie in mühseliger Kleinarbeit mit Filzstiften erarbeitet worden seien, dabei wurden sie großformatig mit Pinsel und Öl produziert im Reflektieren des Verhältnisses von Reproduktion und Original.
Mit Blick auf die Diskrepanz zwischen Erscheinung und Ausführung verweist Andreas Koletzki bewusst auf das Prinzip der Entschleunigung, welches in Zeiten von Bigger – Better – Faster – More als notwendige künstlerische Gegenstrategie zum verkürzten Zeittakt verstanden werden muss.

Fünf junge Positionen die ein altes Medium für sich (wieder-) entdeckt haben geben Aufschluss über die Befindlichkeit einer Generation, die im Zeitalter maximaler Künstlichkeit das Authentische erforscht um, wie Naturwissenschaftler, die Prozesshaftigkeit ihres Schaffens, schließlich das Entdecken selbst zu dokumentieren und eben zu zeichnen.

 

 

Dietrich Oltmanns – Resonanzräume – Fotografie

Dietrich Oltmanns – Resonanzräume – Fotografie

Dietrich Oltmanns „Feststellung“, 2000, Gelatineprint

Dietrich Oltmanns „Feststellung“, 2000, Gelatineprint

Ausstellung vom 26. November 2008 bis 3. Januar 2009
Eröffnung am 25. November 2008 um 19.00 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Katrin Arrieta

Dietrich Oltmanns ist als Autorenfotograf dem Sichtbaren in persönlicher Umgebung und Lebenswelt verpflichtet, dessen Beobachtung ihn zu Visualisierungen und Reflexionen anregt. Die Sujets seiner Fotografien sind weit gespannt. Besonderes Augenmerk liegt auf urbanen Situationen und Zuständen, in denen der Mensch gestisch, als Akteur oder indirekt als Homo faber, in Erscheinung tritt. Daneben finden auch pflanzliche Lebensräume, Porträts und Gegenstände sein Interesse.

Dietrich Oltmanns ist mehr an Bildbeziehungen und Bildgruppen als am Einzelbild interessiert. Das Zusammenstellen von Bildern kann sowohl direkt Teil des Aufnahmevorgangs, als auch das Ergebnis eines längeren Akkumulationsprozesses sein.
Die Ausstellung in der Galerie Pankow wird Ausschnitte aus in den letzen 15 Jahren in Berlin entstandenen Bildfolgen zeigen.

Biografische Angaben: geboren 1956 in Leipzig, Beschäftigung mit Fotografie und Bildender Kunst unter der Mentorenschaft von O. Wegewitz, ab 1983 freiberuflich, 1987-90 Mitherausgeber und Produzent der informellen Zeitschrift „Zweite Person“, 1988-90 VBK(DDR), 1991 Umzug nach Berlin, 1994 Stipendium der Stiftung Kulturfonds, 2002 Stipendium des Kunstvereins Röderhof lebt und arbeitet in Berlin und Lindenbrück (Teltow-Fläming), seit 1985 Zahlreiche  Ausstellungen u.a. in Deutschland, Ungarn & Kanada.

Lothar Böhme – Malerei

Lothar Böhme – Malerei

Lothar Böhme "Stehender Akt", 2007, Öl auf Papier

Lothar Böhme „Stehender Akt“, 2007, Öl auf Papier

Ausstellung vom 15. Oktober 2008 bis 15. November 2008
Eröffnung am 14. Oktober 2008 um 19.00 Uhr
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Ulrich Kavka

Lothar Böhme, geboren 1938,  gehört zum Kern der so genannten Berliner Schule, wie sie zwischen Anfang der 70er und Ende der 80er Jahre exi>stierte. Er erhielt 1992 den Kollwitz – Preis der Akademie der Künste in Berlin, 1994 den Fred – Thieler – Preis für Malerei der Berlinischen Galerie sowie im Jahr 2006 den Gerhard- Altenbourg – Preis. Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u.a. 1993 in der Nationalgalerie, im Lindenau-Museum Altenburg, Bundeskanzleramt (mit Strawalde), im Leonhardi Museum Dresden. Lothar Böhme ist seit 1994 Mitglied der Akademie der Künste.

Lothar Böhme – in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden imponiert durch ein vitales und konzentriertes Alterswerk. Seine Malerei ist durch die Konzentration auf einen beschränkten Motivkreis – Akt, Stillleben, Kopf gekennzeichnet. Jedoch werden seine Bildfiguren im Malprozess zu abstrahierten Zeichen menschlicher Existenz.

Lothar Böhme hält fest am Kanon seiner einsamen Figur. Sein konzentriertes Malen an der Einzelfigur dauert an. Doch das Motiv des weiblichen Aktes wird immer mehr verlassen zugunsten der elementaren Definition von Malerei: Volumen – Fläche – Raum. Der ursprüngliche Malakt ist wichtiger geworden. Die kompromisslose Malerei Lothar Böhmes, die sich stets fernhielt von ideologischer Verkrümmung, muss sich heute weder aufrichten noch „wenden“, sie ist einfach da und steht in ihrer malerischen Kompaktheit als vitale Tatsache im Raum. Aus dem Zeittunnel der Jahre lässt der Maler … seine lange aufgestauten, dunklen Geschöpfe mit geballter Wucht in das Licht der Öffentlichkeit treten. (Roland März)

Andreas Rost: „Schiffstagebuch“

Andreas Rost: „Schiffstagebuch“, Fotografie

Andreas Rost - Schiffstagebuch

Andreas Rost – Schiffstagebuch

Ausstellung vom 03. September bis 04. Oktober 2008

Der Berliner Fotograf Andreas Rost hat sich in seiner neuesten fotografischen Arbeit einem auf den ersten Blick ungewöhnlichen Thema zugewandt – er fotografiert Schiffe, das Meer, den Hafen.

Ausgangspunkt war ein zweimonatiger Arbeitsaufenthalt in Algier. Aus seinem Zimmer heraus beobachtet der Künstler den Hafen der Stadt und dokumentiert die Dinge, die sich seinem fotografischen Blick darbieten mit der kühlen Distanz einer Observation. Es entstehen 900 Bilddokumente, ein Tagebuch, das genau Ankunft, Verweildauer und Abfahrt der Schiffe notiert. Die romantische Verklärung des Themas als Sinnbild für die Sehnsucht nach Unendlichkeit, Freiheit und erhabener Größe wird jedoch durch die Realität des Schiffsalltags enttäuscht. Die Schiffe liegen oft viele Tage lang auf Reede, wahrscheinlich reichen die Kapazitäten des kleinen Hafens für eine zügige Entladung nicht aus. Alle Schiffe verließen ohne Ladung das fremde Land. Hinter den romantischen Bildern von der Seefahrt offenbaren sich reale Schieflagen einer globalisierten Weltwirtschaft. Länder, die, weil sie nichts mehr produzieren, vollständig vom Import abhängig sind.

Neben den fotografischen Bildern entsteht eine Sammlung von Zeitungsartikeln über Schiffskatastrophen, die sich während dieser Zeit ereignet haben. Die Materialsammlung eröffnet eine zweite Ebene, die sich mit den Observationsfotos überdeckt und in der Ausstellung zu einer collageartigen Erzählung über Schiffe, das Meer und den Hafen zusammengeführt wird.

Der reale Gehalt der Fotografien und der gefundenen Dokumente suggeriert eine auf technischer Präzision basierende Authentizität. Allerdings wird die fotografische Beweiskraft der Fotografien durch eine schwer zu benennende Perspektive und romantische Farben gebrochen. Aus den Observationsfotografien werden durch ein Druckverfahren auf mattem Papier Bilder von erhabener Schönheit, die mit ihrer Darstellung von Wolken, Meereswellen, Sonnenuntergängen eher einen Anklang an die romantische Landschaftsmalerei von William Turner heraufbeschwören. Es entsteht ein Spiel zwischen Realität und Fiktion, das die Wirklichkeit und Beweiskraft medialer Bilder unserer Zeit einmal mehr hinterfragt.

Andreas Rost wurde 1966 geboren und studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Arno Fischer , Evelyn Richter und Tina Bara. Er ist Mitbegründer des Kunsthaus Tacheles und des Kunstvereins „Meinblau“ in Berlin und Mitglied der DGPh. In den vergangenen Jahren hat er zahlreiche internationale Vorträge und Workshops für das ifa u.a. in Kairo, Algier, Ramallah, Kabul gegeben, war Kurator von Ausstellungen zur Fotografie und hatte zahlreiche Einzelausstellungen. Er lebt und arbeitet in Berlin.

„Pavillon fünfzehn – Schon wieder Nürnberg“

„Pavillon fünfzehn – Schon wieder Nürnberg“

Pavillon Fünfzehn

Pavillon Fünfzehn

02.07. – 02.08.2008

Studentinnen und Studenten der Klasse von Prof. Thomas Hartmann der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg

Seit mehr als zwei Jahren leitet Prof. Thomas Hartmann die Klasse für Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. In dieser kurzen Zeit hat er es geschafft, seiner Klasse ein unverwechselbares und eigenes Profil zu geben. Während der Ausbildung ist die künstlerische Entwicklung, das Lernen, ebenso wichtig wie die Klassengemeinschaft. Thomas Hartmann legt Wert darauf, dass es in der Klasse ein Arbeitsklima gibt, ein gutes, ein produktives Miteinander. Es muss eine Metamorphose stattfinden, die die Kreativität „vom Einzelnen zur Gemeinschaft und wieder zurück zum Ich“ beflügelt. Um diese Entwicklung der Klasse Prof. Hartmann und gleichzeitig die Entwicklung jedes einzelnen Studierenden zu zeigen, entstand die Idee einer Ausstellungsreihe mit vier Kultureinrichtungen in ganz Deutschland – Museum der Stadt Ratingen, Galerie Pankow, Kunstverein Weiden und Akademie Galerie Nürnberg.

Der Titel „Pavillon 15“ bezieht sich auf den Arbeitsort der Studentinnen und Studenten in der Akademie der Künste in Nürnberg. Es nehmen 15 Studierende der Klasse am Projekt teil:
Christiane Bergelt, Birke Bonfert, Tobias Buckel, Fatma Güdü, Maximilian Geyer, Stephan Haimerl, Ludwig Hanisch, Matthias Höppel, Miachel Hottner, Kai Klahre, Philipp Kummer, Jasmin Schmidt, Thorsten Schröger, Michael Seidner, Donata Benker

Petra Flierl – Malerei, Radierungen, Aquarelle

Petra Flierl – Malerei, Radierungen, Aquarelle

Petra Flierl: Taucher I · 2007 · Tusche, Aquarell auf Papier · 30 x 24 cm

Petra Flierl: Taucher I · 2007 · Tusche, Aquarell auf Papier · 30 x 24 cm

Ausstellung vom 21. Mai bis 21. Juni 2008
Eröffnung am 20. Mai 2008 um 19:00 Uhr

Die Berliner Malerin Petra Flierl hat ihre Bildsprache aus der Auseinandersetzung mit der klassischen Moderne entwickelt und zu einer expressiven malerischen Ausdrucksweise gefunden, bei der die Lust an der Farbe und die Konzentration auf die menschliche Figur als wesentliche Merkmale hervorstechen.

Wesentliche motivische Inspirationen entnimmt die Künstlerin der Medienwirklichkeit, in dem sie Fotos aus Zeitungen und Periodika als Ausgangspunkt für ihre Bildfindungen nutzt. Auf diese Art und Weise finden auch massenkulturelle Idole, wie Lara Croft oder Micky Maus Eingang in die Bildwelt der Künstlerin. Allerdings benutzt sie diese Figuren lediglich als Anlass um deren Bedeutungsinhalt durch absurde Bedeutungsebenen oder verblüffende Sinngehalte zu brechen. Als Mittel dienen ihr dazu unerwartete malerische oder zeichnerische Formulierungen. Kennzeichnend für ihre Malerei ist der lustvolle Umgang mit der Farbe, der das Auge des Betrachters in seinen Bann zieht. Hinter einem pastosen Farbauftrag oder einer kräftigen Farbwahl kann man Bedeutungsebenen entdecken, die über das unmittelbar Dargestellte hinausgehen. Sie stellt dabei Fragen nach der Rolle, die Malerei angesichts eines massenhaften Gebrauchs von Bildern in den Medien spielen kann, gibt in ihrem auf die Sinne zielenden Farbkonzept aber gleichzeitig ihre Antwort darauf.

Petra Flierl wurde 1954 in Berlin geboren und hat an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Hans Vent studiert. Seit 1981 lebt und arbeitet sie freischaffend in Berlin und in Paulinenhof/ Uckermark.

Stefanie Busch: „Suburbia“ – Siebdruck, Fotografie, Video, Installation

Suburbia: „Stefanie Busch“ – Siebdruck, Fotografie, Video, Installation

Stefanie Busch: "Stilllegung_01", 2008, Folienmontage im Leuchtkasten, 60 x 85 cm

Stefanie Busch: „Stilllegung_01“, 2008, Folienmontage im Leuchtkasten, 60 x 85 cm

Ausstellung vom 09. April bis 10. Mai 2008
Eröffnung am 08, April 2008 um 19:00 Uhr

Stefanie Busch beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen in den osteuropäischen Ländern, hier insbesondere mit dem Balkan und den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens.

Die Künstlerin, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Ostdeutschland, hat in ihrer Jugend den gesellschaftlichen Umbruch nach dem Mauerfall mit allen Verwerfungen selbst erlebt und daraus besondere Fragestellungen einer jungen Generation an gesellschaftliche Veränderungen in Europa entwickelt die sie am Beispiel der vom Bürgerkrieg begleiteten Veränderungen des ehemaligen Jugoslawiens deutlich macht.

Als Ausgangsmaterial dient der Künstlerin eine umfangreiche Sammlung von Fotografien, die auf ihren vielen Reisen entstanden sind. Aus diesem umfangreichen Bildarchiv bedient sie sich für ihre Fotoserien, Siebdrucke, Filme und Folienmontagen in Leuchtkästen. So entstand u.a. aus diesem fotografischen Skizzenbuch ein aus 7000 Einzelbildern zusammengesetzter Film „inbetween“, deren rasche Aufeinanderfolge ein subjektives aber auch schwer greifbares, flüchtiges Bild des westlichen Balkans zeigt.

In den Folienmontagen in Leuchtkästen greift sie ebenfalls auf fotografische Vorlagen zurück, die sie jedoch auf transparente Folien überträgt, in Fragmente zerlegt und zu neuen Arbeiten collageartig zusammensetzt. Motivische Ausgangspunkte sind Bilder von Siedlungsorten und vom Menschen geformte Umwelt, die, malerisch komponiert, in scharf geschnittenen Bildern in klaren Weiß-Grau-Schwarz-Tönen umgesetzt werden. Ihre flirrende Welt geben diese Bilder erst preis, wenn sie durch die Lichtquelle im Leuchtkasten erhellt werden. Der Leuchtkasten ist hier auch im übertragenen Sinne Instrumentarium nicht Sichtbares sichtbar zu machen. Ihre subjektiven Bildwelten sind Abbild einer individuellen Spurensuche, Dokument eigener Befindlichkeit und künstlerischer Kommentar gleichermaßen.

Stefanie Busch hat an der Hochschule der Bildenden Künste Dresden bei Lutz Dammbeck studiert. Sie erhielt das Hegenbarth-Stipendium der ostdeutschen Sparkassen-Stiftung (2003), das Arbeitsstipendium der Stadt Dresden für Cleveland (2006) und den Grafikpreis für junge Kunst der Kulturstiftung der Dresdner Bank (2007). Sie lebt und arbeitet in Dresden und Berlin.