KGB-Kunstwoche – Zehn Tage Kunst in ganz Berlin

KGB Kunstwoche Banner

Die 9. KGB-Kunstwoche eröffnet die Berliner Kunstsaison im Herbst. Vom 2. bis 11. September 2022 laden zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen dazu ein, die Vielseitigkeit der kommunalen Galerien in Berlin kennenzuler­nen. Workshops, Artist Talks, Konzerte, Fahrradtouren u.v.m. zeigen, wie reichhaltig der Berliner Kunstbetrieb auf kommunaler Ebene ist. Den Fokus der KGB-Kunstwoche bilden 38 Ausstellungen und deren Begleitveranstaltun­gen in den 34 kommunalen Galerien Berlins. Über 200 beteiligte Künst­ler:innen zeigen Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur, Video, Installationen so­wie Sound- und Performancekunst. Es geht in den Ausstellungen unter ande­rem um Themen wie die rebellierende Kraft der Kunst oder künstlerische Feldforschung. Im Rahmenprogramm trifft bei den KGB-Sounds Kunst auf Musik, KGB-Young bietet Workshops für junge Menschen und die KGB-Tou­ren führen auf verschiedenen Routen durch die Galerien der Stadt.

Im Rahmen der KGB-Kunstwoche thematisieren die Ausstellungen verschiedene Schwerpunkte. „Kunst als Auflehnung“ spielt in der Ausstellung „Battle Cry“ – u.a. mit Arbeiten der ukrainischen Künstler:innen Zhenia Stepanenko und Maksym Kho­dak – eine besondere Rolle, die in der Galerie Nord I Kunstverein Tiergarten zu se­hen ist. Auch „It‘s Brutal Out Here“ mit dreidimensionalen Arbeiten von Lukas Liese, Zoë Claire Miller und Mary-Audrey Ramirez beschäftigt sich in der Galerie Parterre mit der rebellierenden Kraft von Kunst. Welche Möglichkeiten oder auch Grenzen dem künstlerischen Schaffen in politisch prekären Zeiten gesetzt sind, zeigt „Aus­nahmezustand. Polnische Fotokunst heute“ im ZAK Zentrum für aktuelle Kunst.

„Künstlerische Feldforschung“ in der Stadt, dem Bezirk oder der direkten Umge­bung ist ein weiteres Thema, das in mehreren Ausstellungen eine Rolle spielt. Die Schwartzsche Villa stellt unter dem Titel „Dogmen“ Arbeiten von Andrea Pichl aus. Wie eine Feldforscherin geht die Künstlerin auf Spurensuche, nimmt vernachläs­sigte Architekturen im sozialen Wohnungsbau, die Gestaltung von Vorgärten und Häusern ebenso wie von Inneneinrichtungen ins Visier. Im Rahmen des Projekts „Stad(T)raum Fennpfuhl 50“ beschäftigen sich diverse Ausstellungen mit dem urba­nen Raum im Bezirk Lichtenberg. Zu sehen sind Arbeiten unterschiedlichster künst­lerischer Genres: „Teilstadt-Mosaik“ zeigt in der Galerie im Kulturhaus Karlshorst abstrakt-surreale Bildwelten des Künstlers Wadim Hermann, in „Stadt Kunst“ in der rk – Galerie für zeitgenössische Kunst sind die Ergebnisse von acht Künstler:innen und Kollektiven ihres artistic research zu sehen, „50 Jahre Utopie“ setzt sich im stu­dio im HOCHHAUS mit der 50-jährigen Geschichte des Fennpfuhl auseinander und in der Galerie 100 sind unter dem Titel „Die Stadt sehen“ Arbeiten der Künstlerin Christine Falk zu erleben.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt ist „Künstler:innen der DDR“. Der Kunst­raum Kreuzberg/Bethanien zeigt mit „Worin unsere Stärke besteht“ zeitgenössische Positionen von 50 noch lebenden Künstlerinnen aus drei Generationen, die alle vor dem Mauerfall in der DDR geboren, teils im sozialistischen System sozialisiert und mit der Transformation auf die eine oder andere Weise konfrontiert wurden. Im Schloss Biesdorf ist eine Retrospektive des Künstlers Jürgen Wittdorf zu sehen, dessen Arbeiten zeitgenössische Positionen von Veneta Androva, Norbert Bisky, Harry Hachmeister und Bettina Semmer gegenübergestellt sind. Die Galerie Pankow widmet York der Knoefel, einem der herausragenden Fotografen der DDR, eine Ausstellung mit Arbeiten aus seinem Nachlass.

Das Rahmenprogramm der KGB-Kunstwoche bietet verschiedene Veranstaltungs­formate, die den Interessierten die Kunstwelt der Berliner Bezirke nahebringt. Zu den Höhepunkten gehören am 4. September die KGB-Touren, die in diesem Jahr eine Bustour, fünf Fahrradtouren und einen Spaziergang umfassen. Die Touren füh­ren auf verschiedenen Routen durch alle Ortsteile der Stadt. Dabei gehören Aus­stellungsbesuche in mehreren kommunalen Galerien genauso zum Tour-Programm wie exklusive Führungen und Präsentationen durch Galerieleiter:innen, Kura­tor:innen und/oder Künstler:innen. Interessierte können sich bis zum 28. August für die Teilnahme an einer der Touren anmelden: mail [at] kgberlin [dot] net

Mit KGB-Young wendet sich die KGB-Kunstwoche mit einem speziellen Work­shopprogramm an Kinder, Jugendliche, Familien und – in diesem Jahr neu –Schul­klassen. Vom 2. bis 10. September können sich junge Menschen, angeleitet von Künstler:innen, in verschiedenen Kunsttechniken wie Collage, Siebdruck, Video, Performance u.v.m. ausprobieren. Dabei bilden Ausstellungsbesuche in den jeweili­gen Galerien die Grundlage für die künstlerischen Tätigkeiten in den Workshops. KGB-Young umfasst in diesem Jahr auch mehrere inklusive Angebote. Für die Teil­nahme wird um Anmeldung gebeten, entsprechende Details sind unter folgendem Link zu finden: www.kgberlin.net

Der Abschluss der KGB-Kunstwoche wird am 11. September mit den KGB-Sounds gefeiert. Vor der Galerie im Körnerpark trifft Kunst auf Musik, vier Bands und ein DJ-Programm – alle sowohl in der Kunst als auch in der Musik zu Hause – sorgen für ein eindrucksvolles akustisches Erlebnis. Die vier ukrainischen Jazzmusiker:innen von Zukor lassen Elemente von Hip Hop, Groove und Fusion verschmelzen. Marco Montiel-Soto experimentiert mit Klang- und Geräuschaufnahmen von Zügen, Vö­geln, Tieren, Glocken, Flugzeugen und Vorträgen aus der eigenen Vinyl-Sammlung. Inspiriert von verschiedenen Reisen, Kollaborationen und Lehrmeistern erschafft Andi.Andean elektronische Klangwelten, die Afro, Techno, Downtempo und Dub in sich vereinen und die Tanzlust wecken. Eigenwillige Einflüsse von Coldwave, Post­punk, Darkwave und elektronischer Musik bringt All Frames Crack auf die Bühne. Und zum Abschluss serviert Perera Elsewhere ein DJ-Set mit ihrem basslastigen Sound aus globaler und experimenteller Clubmusik. Die KGB-Sounds finden im Rahmen des Kultursommerfestivals Berlin 2022 statt.

Das detaillierte Programm der KGB-Kunstwoche 2022 ist zu finden unter: http://www.kgberlin.net/

Programmpartner des KULTURSOMMERFESTIVALS BERLIN 2022

Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien