Archiv für das Jahr: 2010

„Unter der Sonne Microcosmi“ | Carlfriedrich Claus zum 80. Geburtstag

„Unter der Sonne Microcosmi“ | Carlfriedrich Claus zum 80. Geburtstag

Carlfriedrich Claus, Erkenntnis., 1972 Feder/Tusche auf zweiseitig beschriebenem Transparentpapier, 16,6 x 16,9 cm, WVZ Z 583 (Vorderseite) Kunstsammlungen Chemnitz, Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv © VG Bild-Kunst Bonn / Foto: László Tóth

Carlfriedrich Claus, Erkenntnis., 1972
Feder/Tusche auf zweiseitig beschriebenem Transparentpapier, 16,6 x 16,9 cm, WVZ Z 583 (Vorderseite)
Kunstsammlungen Chemnitz, Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv © VG Bild-Kunst Bonn / Foto: László Tóth

Ausstellung vom 24. November 2010 bis 15. Januar 2011
Eröffnung am Dienstag, dem 23.11.2010 um 19.00 Uhr
Tagung am Samstag, dem 4. Dezember 2010, ab 10.00 Uhr
Finissage am Samstag, dem 15. Januar 2011 um 19.00 Uhr

Ohne Sehnsucht ist das Werk von Carlfriedrich Claus undenkbar. Die Fähigkeit zum Staunen und der Wunsch nach Erkenntnis gehören dazu. Die Studien des Universalgelehrten aus Annaberg im Erzgebirge – der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag begangen hätte – reichen von mystisch-religiösen über philosophische bis hin zu sprach- und naturwissenschaftlichen Schriften.

Einer der wohl wichtigsten Dialogpartner ist Ernst Bloch. In vielen seiner Sprachblätter und Lautprozesse stellt Carlfriedrich Claus explizite oder implizite Bezüge zu den Gedanken des Philosophen – der in diesem Jahr 125 Jahre alt geworden wäre – her und verleiht dessen Geschichts- und Naturphilosophie eine vitale, offene Gestalt. Er desavouiert damit die ihn umgebenden realsozialistischen, später postsozialistischen Realitäten, ohne je von seiner kosmologisch-kommunistischen Zukunftsvision zu lassen, die er in seinen Werken immer wieder antizipiert. Darin sind sich Bloch und Claus einig: das Experimentum Mundi beginnt in jedem selbst und ist mit dem kollektiven Experiment Geschichte weder erfüllt noch abgeschlossen.

Die Ausstellung macht mittels einer kleinen Auswahl exemplarisch erfahrbar, in welchem Maße das Werk eines der wohl eigenwilligsten wie poetischsten Philosophen des 20. Jahrhunderts im Oeuvre eines der wohl eigenwilligsten und philosophischsten Laut- und Bildpoeten des 20. Jahrhunderts seinen Niederschlag findet bzw. mit ihm korrespondiert.

Unter der Sonne Microcosmi versammeln sich ausgewählte Zeugnisse der experimentellen Arbeit von Carlfriedrich Claus: Sprachblätter, die Aurora-Mappe, ein Briefentwurf, frühe Klang-Gebilde sowie eine Lautprozess-Produktion aus den 1990er Jahren. Die Arbeiten ermöglichen einen ausschnitthaften und zugleich Zusammenhänge herstellenden Einblick in die Themen und Stoffe, mit denen der Künstler sich sein Leben lang schöpferisch auseinandersetzte.
Carlfriedrich Claus zählt zu den wichtigsten Künstlern der ehemaligen DDR, der aufgrund seines unangepassten Verhaltens und seiner rigorosen Abkehr vom offiziellen Kunstbetrieb neben Herrmann Glöckner, Albert Wigand und Gerhard Altenbourg in der offiziellen Wahrnehmung zu den Außenseitern gehörte, dessen ungeachtet aber umfangreiche Verbindungen zur europäischen Avantgarde pflegte und in seiner Zurückgezogenheit ein eigenwilliges und hochkomplexes Werk zwischen philosophischer, bildnerischer und akustischer Literatur geschaffen hat.

Zur Eröffnung sprechen Annette Tietz, Leiterin Galerie Pankow und Anke Paula Böttcher, Kuratorin der Ausstellung.

Die Ausstellung wird von einer Publikation und einer Tagung mit dem Titel „Konjunktionen. Zu den Denkstoffen von Carlfriedrich Claus“ am 4.12.2010 begleitet.

Mit freundlicher Unterstützung durch:
Kunstsammlungen Chemnitz, Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv
Ernst-Bloch-Zentrum, Ludwigshafen am Rhein
Kulturforum der Rosa Luxemburg Stiftung
Bezirkskulturfonds

Gundula Schule Eldowy: „Das unfassbare Gesicht“

Gundula Schulze Eldowy
DAS UNFASSBARE GESICHT | EL ROSTRO INCONCEBIBLE

Gundula Schule Eldowy: o.T. Trujillo · 2001 · aus: Das unfassbare Gesicht

Gundula Schule Eldowy: o.T. Trujillo · 2001 · aus: Das unfassbare Gesicht

Ausstellung vom 13. Oktober bis 13. November 2010
Eröffnung am 12 Oktober 2013 um 19Uhr

Zwei Schwalben fliegen/über den Dächern/der Glückseligkeit/der Windhauch des Morgens/gibt ihrer Flugbahn ein Gesicht/gefrorenes Rauschen/im angehaltenen Atem/ritzt ein Gesicht/ins steinerne Geröll/und das Meer schlägt/mit seinen Wellen/ ein Gesicht ins schäumende Getöse.
(Gundula Schulze-Eldowy)

Gesichter – Gesichte und Geschichten – sind das große Thema der international renommierten Fotografin (Lyrikerin, Erzählerin, Filmerin u. a.) Gundula Schulze Eldowy, das ihr stilistisch wandlungsreiches Werk bestimmt. In über dreißig Jahren schuf sie ein OEuvre von zwanzig Serien. Die Künstlerin lebt in Berlin, Peru und auf Reisen. Arbeiten von ihr befinden sich u. a. im Museum of Modern Art, New York, in der Berliner Nationalgalerie, dem MOMA, San Francisco und im LACMA von Los Angeles, in der Bibliothèque Nationale de France, Paris und in vielen anderen Museen sowie öffentlichen und privaten Sammlungen. Internationale Preise wie z. B. „The 12th Prize for Overseas Photographers of Higashikawa Photo Fiesta ´96“, dem wichtigsten Japans, und Ausstellungen von Washington bis Wien würdigten die ungewöhnliche Kreativität ebenso wie die technische Brillanz ihrer Fotografien.

Waren es am Anfang ihrer Karriere noch sozialkritische Fotos, in denen sie den Menschen mit ungewöhnlicher Intensität ins Gesicht schaute, sind es jetzt Gesichter aller Gattungen: Gesichter von Menschen und Tieren, Felsgesichter, Trophäenköpfe, Mumien, Goldmasken, Porträts antiker peruanischer Keramiken sowie Gesichter von Formen, die durch Regen, Wind und Sonne in Gestein, Sand und Wurzelwerk entstanden sind. Bei allen Porträts bedient sie sich eines Kunstgriffes, beschränkt die Perspektive auf den Ausschnitt von Augen, Nase, Mund, wodurch ein eigenartiger Effekt entsteht. Sie alle scheinen eine Art Zentralcode zu haben, einer gemeinsamen Quelle zu entstammen.

Die Ausstellung ist eine tiefenpsychologische Allegorie des Sehens. So paradox es klingen mag, kommt doch das, was wir sehen, aus den tiefsten Schichten unseres Inneren und nicht von außen. „In den Augen spiegelt sich die Welt, wie wir sie sehen wollen, nicht wie sie ist. Deshalb können hundert Menschen dasselbe erleben und trotzdem sieht jeder etwas anderes.” Die Künstlerin benutzt das Land Peru, um innere Bilder darzustellen. Der Besucher, der die Ausstellung betritt, sieht sich mit Hunderten Augenpaaren konfrontiert. Die Fotografin nimmt auf symbolischer Ebene einen Rollentausch vor und macht den Betrachter zum „Betrachteten“. „Dem Anschauen antwortet ein Angeschautwerden“, so die Künstlerin. „Während ich von innen nach außen ein Gesicht anschaue, wird mein Gesicht auf dieselbe Art wahrgenommen. Aber was sehen wir wirklich?“ Oft sind es die eigenen Projektionen, Glaubensgrundsätze, Klischees und Überzeugungen, die man im Bild des Anderen festmacht.

Vortrag am 4.11.2010 um 20Uhr: CHOQ’EKIRAW – Stadt der Kondore

Gundula Schulze Eldowy berichtet in Ihrem Vortrag „Choq’ekiraw – Stadt der Kondore“  über ihre Erlebnisse und Eindrücke in Choq’ekiraw und anderen Bergstädten Perus.
„Choq’ekiraw ist eine alte, verwunschene Stadt, die halb unter Dschungelpflanzen der peruanischen Anden verborgen ist. Obwohl sie früher als Machu Picchu entdeckt wurde ist sie in Europa kaum bekannt. Es führen weder Straßen noch Wege dorthin, nur ein äußerst strapaziöser Pfad der wild aus dem Felsgestein herausgerissen wurde. Ihn zu begehen kann tödlich sein, denn er ist gefährlich. Neben dem Pfad geht es 3.500 Meter tief in den Abgrund.“

Michael Kutzner „Grill und Irrlicht“ – Zeichnung und Malerei

Michael Kutzner „Grill und Irrlicht“ – Zeichnung und Malerei

Michael Kutzner: Warten · 2010 · Öl Vor- und Hinterglas· 49 x 64 cm

Michael Kutzner: Warten · 2010 · Öl Vor- und Hinterglas· 49 x 64 cm

Ausstellung vom 01. September bis 02. Oktober 2010
Eröffnung am 31. August 2010 um 19.00 Uhr

Zur Eröffnung spricht Christoph Tannert

Michael Kutzner, 1955 in Berlin geboren, ist als Künstler geprägt von den Erfahrungen der Großstadt. Das Ausgeliefertsein und die Verletzlichkeit sind Themen die ihn ebenso interessieren, wie der Stadtraum in seiner Kälte und Härte sowie die Endlichkeit jeder Existenz. Handwerksherkunft, Werdegang und Ausbildung sind ebenso berlinisch wie die bewusste Traditionsbildung und das urbane Repertoire.

Kutzner ist ein Künstler, der in Zurückgezogenheit arbeitet, dessen Malereien und Zeichnungen ästhetische Ereignisse von großer Evokationskraft sind. Das Thema ist nicht zuerst das Dargestellte, sondern dessen kulturelles Gebundensein im Status der Vergänglichkeit. Die Verinnerlichung der Erkenntnis des „Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben“ (Media vita in morte sumus) setzt bei Michael Kutzner Bilder frei, in denen das Gesicherte sich mit der Gefährdung verzahnt.

Die Melancholie, die Kutzners vielseitigen Arbeiten entspring ist hier nicht pathologisch, sie stört nicht, will nicht behoben oder geheilt sein; sie ist Ausdruck der unleugbaren ‚Conditio Humana’, die zu akzeptieren das Leben authentischer, wahrer macht. Und immer wieder taucht in Kutzners Arbeiten Schwarz auf, glänzt wie Asphalt, tropft aus den Teermaschinen – ein Signum der Vergänglichkeit, der Endlichkeit als Möglichkeit für Neues.

Michael Kutzner studierte an der Kunsthochschule Weißensee und erhielt zahlreiche Stipendien u.a. Villa Serpentara, Villa Massimo und Villa Romana. Er lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

Ex oriente lux | abstrakte Tendenzen

Ex oriente lux | abstrakte Tendenzen

EX ORIENTE LUX (Katalog)

EX ORIENTE LUX (Katalog)

Gruppenausstellung vom 7.7. – 7.8.2010
Eröffnung am 6.7.2010 um 19.00 Uhr

Suse Bauer (Hamburg), Patrick Gutschmidt (Berlin), Henning Hennenkemper (Berlin), Alexander Klenz (Berlin), Stefan Lenke (Dresden), Rebecca Michaelis (Berlin), Lawrence Power (Hamburg)

Unter dem Titel ex oriente lux  zeigen sieben junge Künstlerinnen und Künstler aus Berlin, Dresden und Hamburg unterschiedliche Konzepte eines abstrakten Bildbegriffes. Im bewussten Gegenzug zur „neuen figurativen Malerei“ beschäftigen sie sich mit abstrakten Bildsprachen in Malerei, Skulptur, Zeichnung und Objekt.

Die historischen Debatten über die Bedeutung abstrakter einerseits sowie figurativer Kunst andererseits spielen für diese Künstlergeneration ebenso wenig eine Rolle, wie die politische Instrumentalisierung beider Kunstformen in der deutschen Kunstentwicklung nach dem 2. Weltkrieg.

Für sie steht die Frage nach authentischen künstlerischen Formulierungen im Zentrum, die nicht das narrative Moment in den Mittelpunkt stellt, sondern die Beschäftigung mit Farben, Formen, Spuren, Ornamenten, Materialität und dem Malprozess selbst als eine Reduktion auf grundlegende und zu allen Zeiten der Kunst immanente Fragestellungen ansieht.

Der für die Ausstellung gewählte Titel ex oriente lux – ein lateinischer Sinnspruch, der „aus dem Osten kommt das Licht“ bedeutet – verweist auf das Bilderverbot in der islamischen Kunst und die daraus resultierende Bedeutung der Abstraktion und hier insbesondere des Ornaments. Die Vielfalt der von den Künstlern dieser Ausstellung gewählten  künstlerischen Bezüge (russische Avantgarde, Minimalismus der 60-er Jahre, neue Medien und elektronische Musik) geht über die Analogie des Ausstellungstitels allerdings weit hinaus.

Allen Künstlern gemeinsam ist, dass nicht der verklärende Rückgriff auf die gewählten künstlerischen Anregungen im Mittelpunkt der Arbeit steht, sondern  hier eine Transformierung in individuelle  Formulierungen stattfindet.

Im zur Ausstellung erscheinenden Katalog werden die unterschiedlichen künstlerischen Positionen von Textbeiträgen mehrerer jüngerer Autoren begleitet, so dass sich auch in der kunstkritischen Bewertung ein facettenreiches Bild auf abstrakte Tendenzen in der jungen Kunst bietet.

Kerstin Grimm: „Kinderspiele“

Kerstin Grimm: „Kinderspiele“

Kerstin Grimm: Kinderspiele, 2008, Zeichnungscollage, 118x160cm

Kerstin Grimm: Kinderspiele, 2008, Zeichnungscollage, 118x160cm

Kerstin Grimm, geb. 1956, entwirft in ihren Zeichnungscollagen Welten, die grotesk und intim zugleich wirken. Ihr Thema ist nur augenscheinlich „unschuldig“, ihre Motive nur oberflächlich kindlich-naiv. Was sich jedoch hinter den zarten Zeichnungen und Bronzen mit ihrer formalen Zurückhaltung verbirgt, ist die nicht zu bändigende Urkraft des Traumes.

Kerstin Grimms bühnenhafte Inszenierungen sind gespickt mit Anspielungen auf traditionelle Märchen und moderne Mythen, sie spannen ein Netz aus surrealen Verstrickungen und assoziativen Beziehungen, die je nach Lesart erschreckend, einschüchternd, schön oder schauerlich wirken. Durch knittern, falten und kleben überträgt Kerstin Grimm Ihre Erkundung der Oberfläche und vor allem dessen was darunterliegt auf das Papier.

Ergänzt werden ihre großformatigen Arbeiten durch die 1989 begonnene, und hier in Ausschnitten gezeigte Werkgruppe „Die Große Flussfahrt“. Die ausschließlich auf Booten angesiedelten bronzenen Allegorien begleiten die Zeichnungen wie schweigende Wächter auf ihrer Fahrt ins Ungewisse.

Kerstin Grimm studierte zunächst Germanistik an der Humbold-Universität Berlin und beging dann ein Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin bei Rolf Winkler. Sie erhielt zahlreiche Stipendien (u.a. des Kultursenats von Berlin, der Stiftung Kulturfonds und des Kulturministeriums des Landes Brandenburg) und stellt seit 1991 regelmäßig deutschlandweit aus. Kerstin Grimm lebt und arbeitet in Berlin.

Konrad Henker: „Radierungen“

Konrad Henker: „Radierungen“

Konrad Henker: Hochvernagt, 2006, Kaltnadel, Aquatinta, 60 x 90 cm / 78 x 107 cm

Konrad Henker: Hochvernagt, 2006, Kaltnadel, Aquatinta, 60 x 90 cm / 78 x 107 cm

Ausstellung vom 14. April bis 15. Mai 2010
Eröffnung am 13. April 2010 um 19Uhr

in Kooperation mit dem Leonhardi-Museum Dresden

Konrad Henker, geb. 1979 in Weimar, treibt die künstlerische Tradition des „sur le motif“ in neue Dimensionen. Fernab der gegenwärtig gängigen Praxis, nach fotografischen Vorlagen zu arbeiten, entscheidet sich Konrad Henker für den Weg der individuell-persönlichen Erfahrung als Ausgangspunkt für seine Bildfindungen. Er sucht die Unmittelbarkeit des Eindrucks vor Ort, sozusagen „in situ“.

Einer vorausgehenden und genauen Planung folgend verbringt Henker mehrere Wochen zwischen Gletschern und Felswänden, im ewigen Eis des alpinen Hochgebirges, um vor Ort bis zu 1m große Platte zu radieren. Es sind Schöpfungsreisen, die an frühe wissenschaftliche Expeditionen anmuten, doch es geht Henker nicht um Isolation, nicht um psycho-physische Extremleistungen. Es geht ihm um ein Motiv, welches eben nur hier betrachtet und studiert werden kann. Nicht die Zivilisationsflucht, nicht das Sehen nach dem Fortsein treibt ihn, sondern die Suche nach dem elementaren Hier und Jetzt.

Dem Sehen, Erleben und Bezeugen wird dann eine weitere Ebene hinzugefügt: mit Aquatinta und Pinselätzung werden die Radierungen im Atelier überarbeitet. Anhand der gedruckten Blätter lässt sich der Kraftaufwand des Herstellungsprozesses nicht zwangsläufig erahnen. Die Leichtigkeit und Dynamik von Konrad Henkers Arbeiten vermittelt eine überspringende Faszination für das Echte, eingefangen durch ein denkendes Auge.

Konrad Henker, der sich im Gegensatz zu vielen Künstlern seiner Generation ausschließlich der Technik der Radierung bedient, studierte 1999 bis 2005 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 2005 bis 2007 war er Meisterschüler bei Ralf Kerbach. Konrad Henker lebt und arbeitet in Dresden.

Annedore Dietze – Litter | Malerei und Assemblagen

Annedore Dietze – Litter | Malerei und Assemblagen

Annedore Dietze: Container, versch. Materialien auf Leinwand, 120 x 200 cm, 2009

Annedore Dietze: Container, versch. Materialien auf Leinwand, 120 x 200 cm, 2009

Ausstellung vom 24. Februar bis 04. April 2010
Eröffnung am 23. Februar 2010 um 19Uhr

In ihrer jetzigen Ausstellung „Litter“ widmet sich die Malerin einem neuen Thema, erschließt neue ästhetische und formale Räume durch die Abbildung dessen, was sich normalerweise unserem Blick entzieht. Es sind, unüblich für Annedore Dietze, Stillleben – aus Müll. Folien, Papiere und Plastiksäcke – teils mit Öl auf Leinwand gemalt, teils aufgeklebt aus Fundstücken bis hin ins Abstrakte verformt bilden eine Serie von Gemälden und Assemblagen, die immer auch eine dunkle Vorahnung mitschwingen lässt.

Thematisch bleibt sich Annedore Dietze trotz Motivwechsel dennoch treu: die Künstlerin erkundet nach wie vor das Verborgene hinter dem Offensichtlichen, die rohe Energie im Trivialen. Sie eröffnet abseitige Betrachtungsweisen auf alltägliche Dinge, kommentiert und konnotiert, um immer wieder hinter die Fassade des Augenscheinlichen zu blicken.

Annedore Dietze wurde 1972 in Bischofswerda bei Dresden geboren und studierte Malerei und Grafik an der HfBK Dresden. Sie war Meisterschülerin bei Prof. Ralf Kerbach und hat seitdem zahlreiche Preise und Stipendien erhalten. Annedore Dietze lebt und arbeitet in Berlin.

Horst Hussel | Gouachen und Zeichnungen

Horst Hussel | Gouachen und Zeichnungen

Horst Hussel: ohne Titel · 2007 · Gouache, Tusche, Farbkreiden · 44 x 27 cm

Horst Hussel: ohne Titel · 2007 · Gouache, Tusche, Farbkreiden · 44 x 27 cm

Ausstellung vom 13. Januar bis 13. Februar 2010
Eröffnung am 12. Januar 2010 um 19Uhr
Lesung mit Horst Hussel am 28. Januar 2010 um 19Uhr

Horst Hussel, geb. 1934 in Greifswald, aufgewachsen in Sternberg und Wismar, ist u.a. Autor, Illustrator, Zeichner und Opernlibrettist. Nach seinem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee wurde er 1958 zwangsweise exmatrikuliert und setzte sein Studium im Westen an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg fort.

1961 kehrte er zurück nach Ost Berlin wo er fortan als Buchgrafiker arbeitete. 1993 erhielt er den Jule-Hammer-Preis. 1994 gründete er den Verlag Dronte Presse. Darüber hinaus ist Horst Hussel Autor mehrerer Bücher. Horst Hussel Lebt und arbeitet in Berlin Pankow.

Die Galerie Pankow zeigt in Ihrer nächsten Ausstellung Zeichnungen und Gouachen des Künstlers, die in den letzten 2 Jahren entstanden sind. Es sind verspielt melancholische, ironische und zarte Inventionen die Hussel in seinen Papierarbeiten (und Materialarbeiten) thematisiert – ähnlich einer Partitur eines imaginären inneren Stückes. Zusätzlich zur Ausstellung seiner Gouachen und Zeichnungen liest Hussel am 28.01. aus eigenen Texten.