Kunst und Film – Film als Kunst – 2/5 (Expressionismus und Stummfilm)

Eckhart Gillen präsentiert aus der Reihe “Kunst und Film – Film als Kunst”

Expressionismus und Stummfilm:

Das Cabinet des Dr. Caligari

„Das Cabinet des Dr. Caligari“ (Robert Wiene 1920)  

Eine der Schaubuden auf der Kirmes ist das Cabinet des Dr. Caligari. Er konfrontiert das Publikum mit einem Medium, Cesare, der die Zukunft vorhersagt. Caligari mordet. Enttarnt flieht der Schausteller ins Irrenhaus und macht sich dort zum Direktor, wird überwältigt und in eine Zwangsjacke gesteckt. Der Film kann als Anklage der damaligen Autoritäten, die Millionen Menschen in den Tod geschickt haben, gesehen werden. Die Kulissen wurden von drei Künstlern aus dem Umfeld des Expressionismus gemalt: Walter Reimann, Hermann Warm und Walter Röhrig. Sie gehörten zur Gruppe „Der Sturm“. Die expressionistischen Filmkulissen zeigen eine bewusst realitätsferne Landschaft von Dächern und Stuben. Ihre beklemmende Wirkung ist ein Spiegel des nervösen Seelenlebens der Zeit. Werner Krauß in der Rolle des Caligari, Conrad Veidt als Cesare.

„Von Morgens bis Mitternacht“ (1922, nach dem Stück von Georg Kaiser)

zeigt einen Bankangestellten, der seine Bank bestiehlt und sich und seine Familie in den Abgrund zieht. Die gemalten Filmkulissen werden verglichen mit expressionistischen Gemälden und Gedichten.

Eckhart Gillen stellt in dieser Vortragsreihe Filme in Auszügen als Anschauungsmaterial vor und stellt inhaltliche und ästhetische Parallelen und Bezüge her. Die kurzen Filmausschnitte werden durch eine Powerpoint-Präsentation mit Gemälden ergänzt.