Bärbel Bohley – die Künstlerin | Grafik und Zeichnung

Bärbel Bohley – die Künstlerin
Grafik und Zeichnung

Bild von Bärbel Bohley
Bärbel Bohley, Engel fallen vom Himmel, 1989, Mischtechnik auf Karton, 70 x 99,5 cm
© Nachlass von Bärbel Bohley bei Anselm Bohley, Foto: Christoph Petras

Ausstellung vom 21. April bis 11. Juli 2021
Eröffnung am Dienstag, dem 20. April 2021 von 16 bis 20 Uhr

Grußwort: Sören Benn, Bezirksbürgermeister Pankow
Redebeitrag: Karla Sachse, Künstlerin
Einführung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow

Die Eröffnungsreden werden digital präsentiert.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Pandemiebedingt kann es zu Einschränkungen kommen. Bitte informieren Sie sich auf unserer Website oder telefonisch über die Möglichkeiten eines Besuchs der Ausstellung.


Bärbel Bohley gehörte zu den prominentesten Bürgerrechtler*innen der DDR. Als politisch aktive Frau hat sie sich seit den 1980er-Jahren für Menschenrechte und Menschlichkeit in der DDR eingesetzt und war eine der prominentesten Gründer*innen der Bürgerrechtsbewegung Neues Forum.

Bärbel Bohley war Künstlerin. Ihr Studium absolvierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Sie lebte im Prenzlauer Berg – in den 1980er-Jahren legendärer Künstlerszenebezirk in Ost-Berlin. Die in künstlerischer Hinsicht produktiven Jahre lagen zwischen ihrer ersten Ausstellungsbeteiligung 1978 in der Galerie Junge Kunst Frankfurt/Oder und der letzten Ausstellung 1990 in der Galerie am Schloßberg Gadebusch. Künstlerisch tätig war sie bis November 1989. Ab diesem Zeitpunkt widmete sie sich ausschließlich ihrem politischen und gesellschaftlichen Engagement.

In den thematischen Ausstellungen zu Kunst in der DDR der zurückliegenden Jahre fehlt der Name Bärbel Bohley entweder ganz oder wird lediglich am Rande erwähnt. Die Gründe dafür mögen vielgestaltig sein. Im Vordergrund der Wahrnehmung steht die politisch und gesellschaftlich engagierte Bärbel Bohley. Dafür hatte sie die Malerei schließlich bewusst aufgegeben.

Kunst und Leben lassen sich bei Bärbel Bohley jedoch nicht voneinander trennen. Betrachtet man aus heutiger Perspektive ihren Lebensweg und betrachtet man die künstlerischen Arbeiten, die sie in der begrenzten Zeitspanne ihrer aktiven künstlerischen Tätigkeit geschaffen hat, wird deutlich, dass im Zentrum von Bärbel Bohleys gesamter Lebenspraxis das Interesse am Menschen als einem freiheitlich denkenden und handelnden Wesen steht. Ihr Werk umfasst zu einem großen Teil Abbildungen des menschlichen Körpers. Aktdarstellungen, Figuren im Raum, Portraits sind immer wiederkehrende Motive in ihrer Arbeit. An ihnen werden Zustände menschlichen Daseins in immer neuen Variationen ausgelotet. Hier sieht sie ein Gestaltungspotential, dass sie dann mehr und mehr in andere Bereiche des Lebens übertragen und erweitert hat. Sie sagte selbst, „dass sie sich nach 1989 »in gewisser Weise schon als Aktionskünstler gefühlt« hätte, es sei ihr immer um Kreativität gegangen und ihre hatte nur ein anderes Betätigungsfeld gefunden“.

Bärbel Bohley ist 2010 gestorben. Dass sie im vorigen Jahr 75 Jahre alt geworden wäre, ist der Anlass für diese erste umfassende Werkschau, die Bärbel Bohley als Person, als Künstlerin und kreative Persönlichkeit der Zeitgeschichte würdigen möchte.

Hier die Einführungen und Grußworte anlässlich der Eröffnung unserer Ausstellung

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