Visuelle Poesie und Sprachräume
Werkausstellung aus Anlass des 75. Geburtstags
Karla Sachse wurde in Zschopau, Sachsen, geboren. Sie studierte Kunstpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte anschließend. Bis zu ihrem Ruhestand arbeitet sie als Kunstlehrerin an der Kurt-Schwitters-Schule und war dort Leiterin der künstlerischen Werkstätten. Daneben verfolgte sie ihre eigene künstlerische Entwicklung die sich ausgehend von ihrer Beschäftigung mit visueller Poesie insbesondere durch Mail-Art-rojekte, raumbezogene Arbeiten, internationale Kollaborationen und Arbeiten im öffentlichen Raum auszeichnet.
Arbeiten befinden sich in Sammlungen….
Sie lebt und arbeitet in Berlin und in der Uckermark.
von Zeichen
ist die Rede bei einer Versammlung von Werken Karla Sachses aus fünfzig Jahren künstlerischer
Tätigkeit – ab Juli 2025 in der Galerie Pankow. Es scheint an der Zeit, ein wenig Bilanz zu ziehen
und die vielfältigen Elemente ihrer Arbeit zu zeigen, speziell auf dem Feld der Visuellen Poesie.
Wort und Bild verbinden sich auf verschiedenartigste Weise.
Auf den Blättern im „geschlossenen Rahmen“ der 70er und 80er Jahre des vergangenen Jahr-
hunderts in Ostberlin entstehen Karten, die per Post in das internationale Netzwerk der
Mail Art gesendet werden. Parallel dazu beginnt die intensive Beschäftigung mit den Systemen
der Schrift-Zeichen in aller Welt, vor allem mit ihrer Bildhaftigkeit. In der Schublade bleiben die
Kommentare zu Zeitungs-Notizen.
In der Zeit des Aufbruchs und der Umbrüche steht die Auseinandersetzung mit dem Prozess der Zusammenführung beider deutscher Staaten im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Dabei greifen „Stoff“ und „Sprache“ nun verstärkt in den „Raum“. Doch auch einzelne Begriffe offenbaren Perspektiven ihrer Bedeutung in Wortfeldern.
Bald darauf locken Projekte sie in die neu gewonnene Weite der Welt. Es gibt Einladungen von
Mail Art-Partnern und Residenzaufenthalte auf anderen Kontinenten. Dort entstehen Arbeiten,
die aus dem Studium des jeweiligen Ortes gespeist werden und dabei auch die verschiedenen
Möglichkeiten der „Übersetzung“ erkunden und nutzen.
Der internationale Kontext ist in ihrer Arbeitsweise bis heute erhalten. Nähe und Überwindung
von Distanz spielen dabei eine Rolle. Immer wieder gehen daraus auch kollaborative, mit leisem Humor durchsetzte Angebote hervor. Doch der Kern jeglicher Tätigkeit zielt auf die poetische
Verdichtung des Bild-Raums.