Hiermit laden wir Sie und Ihre Freunde zur Veranstaltung “Die Beschwörung des Ichs” mit der Fotografin und Künstlerin Gundula Schulze Eldowy am Donnerstag, den 10.10.13, um 19 Uhr in die Galerie Pankow ein.
Gundula Schulze Eldowy, Jahrgang 54, ist als Fotografin eine Nomadin. Mit fünfzehn fährt sie nach Prag, wo sie am Grab Jan Palachs, der sich aus Protest gegen die russische Okkupation verbrannte, Blumen niederlegt; danach reist sie durch Ost- und Westeuropa, lebt zeitweise in New York, danach in Ägypten, der Türkei und Japan, bis sie sich im Jahr 2000 in Perú häuslich niederlässt, wo sie Javier A. Garcia Vásquez, einen Dichter, Keramiker und Schamanen vom Stamm der Moches, heiratet. Ihre Hacienda, die zwischen Anden und Pazifik im Kernland seiner Moche-Vorfahren steht, liegt in unmittelbarer Umgebung der größten Adobepyramiden Südamerikas. In der Goldschmiedekunst stand die Kultur der Mochicas den Alten Ägyptern nicht nach. Ihre antiken Keramiken sind von atemberaubender Plastizität, werden „Tönende Bibliothek“ genannt. Sie werden heute noch von den Nachfahren gefertigt. Die Künstlerin lebt als einzige Europäerin unter den Moches. Einst hatte ein anderer Deutscher, Max Uhle, ein Archäologe, die antike Kultur entdeckt. Das Klima ist bis heute äußerst günstig. Die Sonne scheint das ganze Jahr, in allen Jahreszeiten blühen die Blumen. Es gibt zwei Ernten pro Jahr. Auf ihrer Hacienda wachsen Kaffee, Kakao, Bananen, Mangos, Zitronen, Orangen, Auberginen, Pecannüsse, Granatäpfel, Feigen und exotische Früchte wie Guanabana, Chirimoya, Lucuma, Lima und Tumbo. Anden und Pazifik liegen vor der Haustür. Mit ihrem Mann erlebt sie die Bergstädte der Inkas und Aymaras, von denen es nicht nur Machu Picchu gibt, sie hören den alten Legenden zu, schreiben sie auf, weil sie eine völlig andere Geschichte der Menschen erzählen, als in den Geschichtsbüchern steht. Zwischen Zauber und Poesie, Wechsel der Identitäten geht die starre Grenze zwischen dem Ich und der Welt verloren.
Das Leben der Künstlerin zwischen Pyramiden, Nekropolen, Ahnen, Geysiren, Gletschern, Quellen, Vulkane, Salaren, Wasserfällen, Lagunen und Bergtunneln mutet wie eine Antipode zu ihrem Berliner Leben an, das sie in der Serie „Berlin in einer Hundenacht“ dokumentierte. Sie schreibt ihre Abenteuer in Ägypten und Peru auf, die den Titel „Tänzerflügel – Die verlorene Geschichte“ tragen.
Sie hat vier Sprachen gelernt, Deutsch, Englisch, Russisch und Spanisch. Als Künstlerin überrascht sie in ihren Verwandlungskünsten. In der Diashow „Die Beschwörung des Ichs“ steht Wahrnehmung und Welterkennung im Mittelpunkt. „Ich schaue in die Augen anderer Menschen und sehe mich selbst. Alles, was ich sehe, kenne ich von mir, sonst würde ich es nicht sehen. In jeden, den ich traf, traf ich mich. Der Mensch sieht, was er ist“, so die Künstlerin.