Engelberg – Inszenierte Fotografie von Kurt Buchwald, Andrej Glusgold, Matthias Leupold, Katharina Mayer

Engelberg – Inszenierte Fotografie
von Kurt Buchwald, Andrej Glusgold,
Matthias Leupold, Katharina Mayer

Katharina Mayer „Tetjana mit Brett blind ohne“, aus der Serie „Servir et disparaître“, 2002, C-Print, Diasec, 125 x 90 cm © Katharina Mayer, 2021

Ausstellung vom 21. Juli bis 29. August 2021
Eröffnung am Dienstag, dem 20. Juli 2021, von 16 bis 20 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung in die Ausstellung: Franziska Schmidt, Kuratorin der Ausstellung
Die Eröffnungsrede wird digital präsentiert.

Pandemiebedingt kann es zu Einschränkungen kommen.
Bitte informieren Sie sich auf unserer Webseite oder telefonisch über die Möglichkeiten eines Besuchs der Ausstellung.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Engelberg ist der Name einer Künstler*innengruppe, die sich mit dem Ziel gegründet hat, über die eigene Bildwahrnehmung und das jeweilige Œuvre hinaus in der Zusammenschau ein komplexes „Zeitbild“ erfahrbar zu machen. Die vier mit dem Medium Fotografie arbeitenden Künstler*innen Buchwald, Glusgold, Leupold und Mayer eint das darstellende Moment im Bild. Die ausgewählten Arbeiten befragen und ergründen in der „Berührung mit der Welt“ das Selbst und Gegenüber mittels der Inszenierung vor oder hinter der Kamera sowie im Raum. In der Ausstellung werden Gemeinsamkeiten, Synergien und Verbindungslinien zwischen den Protagonist*innen deutlich bzw. vertiefen sich oder divergieren. Die Präsentation in der Galerie Pankow ist die erste institutionelle Ausstellung als Gruppe mit Fotografien, Zeichnungen, Objekten und Installationen.

Kurt Buchwald verbindet Aktionskunst und Fotografie, indem er selbst vor die Kamera tritt und an den Schnittstellen zwischen Realität und Abbild agiert. Er hinterfragt das Medium Fotografie, experimentiert und schafft neue visuelle Programme. Buchwalds Werk steht für Provokation, Wahrnehmungsänderung und Grenzüberschreitung sowie für das Verborgene, das in uns steckt.

Andrej Glusgolds Arbeiten sind beeinflusst von Schamanismus, Außenseiterkunst, religiöser und Volkskunst. Seine inszenierten Fotografien verkörpern innere Seelenzustände, die in der Kombination mit Zeichnungen in einer Art Such- und Auflösungsprozess surreale Bildchiffren und Metaphern offenbaren. Seine Bilder „verzerren und spiegeln uns selbst und den anderen zugleich“. (Eva Wattolik, 2005)

Matthias Leupold erforscht gesellschaftliche und individuelle Wirklichkeiten und verwickelt die Betrachter*innen in die Untiefen und Dramen innerhalb und jenseits der deutschen und europäischen Grenze. Seine szenischen Fotografien und Bildarrangements folgen nicht nur historischen Vorbildern, sondern lösen sich wiederum von diesen in einer Art Bildreflexion bzw. Bildvision.

Katharina Mayers künstlerisches Interesse gilt dem menschlichen Dasein, der Herkunft und Identität sowie dem Portrait als Schlüsselmoment zwischen Realität, Darstellung und innerem Bild. Mayer inszeniert diverse bedeutungsgeladene personelle Begegnungen und thematisiert Dissonanzen, „Missverständnisse“, um ethnische, politische, geschlechtsspezifische Ebenen freizulegen.

Biografien der Künstler*innen

Kurt Buchwald, 1953 in Wittenberg geboren, absolvierte ein Ingenieursstudium in Karl-Marx-Stadt und war Schüler bei Ralf-Rainer Wasse. Seit 1982 entstanden erste Aktionen und konzeptuelle Arbeiten. 1986 wurde Buchwald in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen. Von 1989 bis 1991 war er Meisterschüler bei Prof. Lothar Reher an der Akademie der Künste der DDR. Seit 1982 lebt und arbeitet er in Berlin.

Andrej Glusgold, 1968 in Kischinew/Sowjetunion. Nach dem Studium an der Hochschule für Künste in Bremen, zog er 1996 nach Berlin, wo er als Fotograf, Zeichner und Professor für Fotografie an der University of Europe for Applied Sciences tätig ist. Glusgold lebt und arbeitet in Berlin.

Matthias Leupold, 1959 in Ost-Berlin geboren und 1986 legal nach West-Berlin ausgereist, studierte an der Universität der Künste und war ebendort Meisterschüler bei Prof. Ludwig Thürmer. Von 2007 bis 2014 war er Rektor der BTK – Hochschule für Gestaltung in Berlin. Bis heute ist er Professor für künstlerische Fotografie und digitale Bildmedien an der Nachfolgeinstitution University of Europe for Applied Sciences. Leupold lebt und arbeitet in Berlin.

Katharina Mayer, 1958 in Rottweil a.N. geborgen, studierte Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Bernd Becher und Prof. Nan Hoover mit Schwerpunkt Fotografie und Video. Nach Lehraufträgen an unterschiedlichen Institutionen, erhielt Mayer eine Gastprofessur an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie gründete die unabhängige Schule für künstlerische Fotografie in Düsseldorf. Seit 2012 ist sie Professorin für Fotografie an der University of Europe for Applied Sciences in Berlin. Mayer lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin.

Veranstaltungsprogramm

Donnerstag, 12. August, 19 Uhr
Filmvorführung mit Einführung von Matthias Leupold
Hugo Jaeggi – Fotograf. Zudem ist der Traum oft Realität genug.
Ein Film von Matthias Leupold und Jérome Depierre, 2019, 52 min

Donnerstag, 19. August, 19 Uhr
Filmvorführung mit Einführung von Katharina Mayer
Willi Kemp – Ich lebe mit meiner Kunst
Ein Filmessay von Katharina Mayer und Gudrun Teich, 2018, 62 min

Donnerstag, 26. August, 19 Uhr
Buchvorstellung und Künstler*innengespräch
Kuratorin Franziska Schmidt im Gespräch mit den Künstler*innen der Ausstellung

Sonntag, 29. August, 16 – 20 Uhr
Finissage in Anwesenheit der Künstler*innen
Mit Bauchladenperformance Stimme – Mutterkind von Katharina Mayer


Engelberg – Inszenierte Fotografie | Begrüßung und Einführung

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Das Projekt wird aus Mitteln des Bezirkskulturfonds gefördert.

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