Gundula Schulze Eldowy „MANGOBLÜTE & WINDROSE“
Polaroids, Stills und Filme 1991 – 2004
Ausstellung vom 17. November 2021 bis 23. Januar 2022
Eröffnung: Dienstag, 16. November 2021, 19 Uhr
Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Felix Hoffmann, Hauptkurator c/o Berlin
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Gundula Schulze Eldowy ist eine der markanten Fotograf:innen der Spätphase der DDR. Ihre sozialdokumentarischen Schwarz-Weiß-Zyklen der Berliner Zeit (1977–1990) über Randexistenzen der Gesellschaft und Arbeiter:innen erhielten weltweit Aufmerksamkeit. Schulze-Eldowys radikaler fotografischer Blick, inspiriert von Paul Strand (1890–1976) und geschult durch die Zusammenarbeit mit amerikanischen Fotografen und literarischen Werken der französischen Realisten, macht sie zu einer herausragenden Vertreterin der Straight Photography.
Nach der Wende verlässt Schulze-Eldowy Ost-Berlin. Dies ist der Beginn eines Lebens in Reisefreiheit. Angeregt durch die Zusammenarbeit mit Robert Frank in New York erwirbt sie Polaroid- und Videokamera, die zeitweise Teil ihres Equipments werden.
In der Ausstellung MANGOBLÜTE & WINDROSE wird ein bisher nie gezeigter Teil ihres Œuvres präsentiert, der die Künstlerin erstmals auch in der Instant Photography verortet.
Die Ausstellung versammelt 230 Polaroids und Stills aus über einem Jahrzehnt Schaffenszeit, welche als tagebuchartige Aufzeichnungen zwischen 1991 und 2003 in New York, Italien, Ägypten, Japan und Peru entstanden sind. Sie dokumentieren Schulze Eldowys Alltag und künstlerische Entwicklung, ihre Aufenthalte und Begegnungen.
Selten war eine Ausstellung mit Gundula Schulze Eldowys Werken so nah an der Person selbst: „Die Bilder in kleinen Formaten handeln von scheinbar belanglosen Situationen und wirken wie nebenbei gemacht. Was im Moment des Entstehens reflexartig und intuitiv erfolgt, erweist sich im Nachhinein als Essenz des Seins.“ (Schulze Eldowy, 2021).
Neben den Fotografien aus den Videoarbeiten liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den Polaroids – insofern ist die Werkschau auch eine Hommage an die Sofortfilmfotografie. Mit dem momenthaften Charakter des Mediums spielt Schulze Eldowy in zahlreichen Facetten und lädt die Besucher:innen auf „Momente ihrer Weltreise“ (Schulze Eldowy, 2021) ein.
Der Ausstellungskatalog vermittelt durch eine Auswahl der Polaroids und Stills im Zusammenspiel mit einem poetischen Text Schulze Eldowys künstlerische Entwicklung und ihren Blick auf Welt und Existenz.
Veranstaltungen
Donnerstag, 25. November 2021, 19 Uhr
Filme von Gundula Schulze Eldowy
Die Frau am Kreuz (1993/2020, 30 min), Diamantenstraße (1993/2021, 14 min) und Im Herbstlaub des Vergessens (1983/2009, 26 min)
in Anwesenheit der Künstlerin
Donnerstag, 2. Dezember 2021, 19 Uhr
Filmvorführung
„Halt die Ohren steif!“ – Briefwechsel zwischen Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy
in Anwesenheit der Künstlerin
Donnerstag, 9. Dezember 2021 um 19 Uhr
Kyllikki Zacharias (Kuratorin Sammlung Scharf-Gerstenberg) im Gespräch mit Gundula Schulze Eldowy
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien
Weiterführende Infos:
- https://en.wikipedia.org/wiki/Gundula_Schulze_Eldowy
- https://www.adk.de/de/akademie/mitglieder/?we_objectID=60096
- Im betäubenden Geschrei der Feindbilder Von Peter Truschner (perlentaucher.de)
- „Huldigung an das Berliner Milieu“ /Deutschlandfunk Kultur / Im Gespräch Aufzeichnung in der Mediathek: https://www.deutschlandfunkkultur.de/fotografin-gundula-schulze-eldowy-huldigung-an-das-berliner.970.de.html?dram:article_id=503045
- Künstlerinnen-Gespräch 4. Juli 2021, Albertinum, Dresden, Finissage der Ausstellung STILL ALIVE – Werke aus der Schenkung Sammlung Hoffmann https://www.youtube.com/watch?v=KdHvHAWslGs
- Interview in der Süddeutschen Zeitung vom 25.11.2021