Kunst und Film | Film als Kunst
Klaus Killisch · Im Zeitstrom verschollen · 2011 · Collage (Detail)
Eckhart Gillen stellt in dieser Vortragsreihe Filme in Auszügen als Anschauungsmaterial vor und stellt inhaltliche und ästhetische Parallelen und Bezüge her. Die kurzen Filmausschnitte werden durch eine Powerpoint-Präsentation mit Gemälden ergänzt.
23. Oktober 2014 | 19:00 – 22:00
Eckhart Gillen präsentiert und kommentiert Passagen aus:
Kunst und Macht | Lutz Dammbeck
(anläßlich 65 Jahre DDR und 25 Jahre Mauerfall)
“Zeit der Götter” und “Dürers Erben” (Lutz Dammbeck)
Der aus Leipzig stammende Künstler Lutz Dammbeck setzt sich am Beispiel von Arno Breker, dem Hofbildhauer von Adolf Hitler, und den Leipziger Malern Bernhard Heisig, Werner Tübke und Heinrich Witz, die von Alfred Kurella ausersehen waren, den Sozialistischen Realismus zu entwickeln, mit dem Thema Kunst und Macht, Verführung und Resistenz auseinander.
Expressionismus und Stummfilm
13. November 2014 | 19:00 – 22:00
Eckhart Gillen präsentiert und kommentiert Passagen aus:
„Das Cabinet des Dr. Caligari“ (Robert Wiene 1920)
Eine der Schaubuden auf der Kirmes ist das Cabinet des Dr. Caligari. Er konfrontiert das Publikum mit einem Medium, Cesare, der die Zukunft vorhersagt. Caligari mordet. Enttarnt flieht der Schausteller ins Irrenhaus und macht sich dort zum Direktor, wird überwältigt und in eine Zwangsjacke gesteckt. Der Film kann als Anklage der damaligen Autoritäten, die Millionen Menschen in den Tod geschickt haben, gesehen werden. Die Kulissen wurden von drei Künstlern aus dem Umfeld des Expressionismus gemalt: Walter Reimann, Hermann Warm und Walter Röhrig. Sie gehörten zur Gruppe „Der Sturm“. Die expressionistischen Filmkulissen zeigen eine bewusst realitätsferne Landschaft von Dächern und Stuben. Ihre beklemmende Wirkung ist ein Spiegel des nervösen Seelenlebens der Zeit. Werner Krauß in der Rolle des Caligari, Conrad Veidt als Cesare.
„Von Morgens bis Mitternacht“ (Georg Kaiser 1922, nach dem Stück von Georg Kaiser)
zeigt einen Bankangestellten, der seine Bank bestiehlt und sich und seine Familie in den Abgrund zieht. Die gemalten Filmkulissen werden verglichen mit expressionistischen Gemälden und Gedichten.
Metropolis / Menschen am Sonntag
27. November 2014 | 19:00 – 22:00
Eckhart Gillen präsentiert und kommentiert Passagen aus:
„Metropolis“ (Fritz Lang 1926) und „Menschen am Sonntag“
(Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer und Billy Wilder, 1929/30)
Der Film „Metropolis“ wurde in der Phase der Stabilisierung, der Film „Menschen am Sonntag“ während der Weltwirtschaftskrise gedreht. Sie zeigen zwei diametral entgegen gesetzte Gesellschaftsentwürfe: eine totalitäre Dystopie und eine freie Gesellschaft von Individuen, die ohne Ideologien ihre Freizeit genießen, gespielt ausschließlich von Laiendarstellern. Der Film ist ein Beispiel für die neue Sachlichkeit im Film.
Kubrick / Greenaway
11. Dezember 2014 | 19:00 – 22:00
Eckhart Gillen präsentiert und kommentiert Passagen aus:
Stanley Kubrick: Barry Lyndon (1975)
Der Film basiert auf dem Roman „Die Memoiren des Junkers Barry Lyndon“ von William Makepeace Thackeray aus dem Jahr 1844, der die Odyssee seines Helden während des Siebenjährigen Kriegs erzählt. Kubrick zitiert Gemälde von Chardin, Chodowiecki, Gainsborough, Hogarth, Reynolds und Watteau, teils als „Tableaux vivants“. Einige Szenen des Films wurden ausschließlich bei Kerzenlicht gedreht, um die Stimmung der Rokoko-Interieurs authentisch einzufangen. Dazu benutzte Kubrick ein extrem lichtstarkes Objektiv, das von den Carl Zeiss-Werken eigentlich für die NASA hergestellt wurde. Kubricks Filmtechnik entrückt dem Betrachter die Welt des Rokoko zu einer fremden, künstlichen Bildkomposition, mit deren Figuren er sich nicht mehr identifizieren kann.
Peter Greenaway: Der Kontrakt des Zeichners (1982)
Auch Greenaways Film zeigt die hochartifizielle Kulissenwelt der englischen Aristokratie und betreibt mit dem Zuschauer ein Vexierspiel voller Anspielungen. Die extreme Ästhetisierung der Auftritte und die preziösen Sprachspiele verweigern dem Zuschauer jede Möglichkeit, sich mit den Protagonisten und ihren Handlungen zu identifizieren.
Galerie Pankow Öffentlichkeitsarbeit – Bezirksamt Pankow, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur
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Öffnungszeiten: Di – Fr 12 – 20 Uhr Sa+So 14 – 20 Uhr und nach Vereinbarung.
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